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Proberaum

Wer hat Erfahrung im Drosseln des Ausgangssignals (Attenuation)?

Kaputnika
Folgendes Problem, das den allermeisten Gitarristen geläufig sein sollte:

Der Amp fängt erst richtig schön an zu singen, wenn er (fast) voll aufgerissen ist. Erst dann bringt er sein volles Soundpotential, vor allem Röhren-Overdrive-Sounds klingen dann erst richtig. Aber: dann ist es viel zu laut, vernünftiges Bühnen-Monitoring wird unmöglich, und im Proberaum macht man sich Feinde. Wenn man die Röhren trotzdem im Grenzbereich fahren will, wo sie in meinen Augen erst richtig Sinn machen, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man kauft einen neuen Amp mit geringerer Leistung, der bei niedrigerer Lautstärker in den Grenzbereich kommt, oder man schaltet einen "Attenuator", einen "Lautstärkedrossler", zwischen Amp und Lautsprecher. Angeblich soll dabei die Klangfarbe des Ausgangssignals nahezu unverändert bleiben, während die Lautstärke wesentlich niedriger an die Boxen geht. Sprich: man kann einen voll aufgerissenen Amp bei vernünftiger Lautstärke spielen. Soweit die Theorie.

Leider habe ich selbst keine Erfahrung mit solchen Attenuatoren, und es sind nicht gerade billige Geräte, die man sich mal eben dazukauft. Deshalb meine Frage an euch: Macht Attenuation wirklich Sinn? Wird der Sound tatsächlich erheblich gedrosselt, ohne seine Klangfarbe zu verpfuschen? Wieviel muß man investieren um ein ordentliches Gerät zu erhalten? Gibt es Empfehlungen? Oder heißt es eher: "Finger weg, wer echten Röhrensound will sollte dann lieber auf einen kleineren Amp setzen"?

Danke + Grüße
Jan
Kaputnika
PS:

Ich spiele einen wunderbaren Marshall JTM-60 Fullstack (nicht zu verwechseln mit den JCM-Marshalls!) aus einer eher unbekannten Marshall-Serie, die für sehr präzise Sounds ohne "Matsch" steht, wofür Marshall sonst ja nicht gerade berühmt ist. Soundtechniker kommen gerne mal ins schwärmen, wenn ich mit dem Amp ankomme. Ein sehr feines 2-Kanal-Topteil mit 60Watt an einem 4x10"er Boxenkabinett. Fantastische creamy Clean-Sounds und angezerrte Sounds, die High-Gain-Sounds jedoch kommen zwar trocken aber mit dünnem Low-End daher. Anders, wenn man den Amp richtig ans Limit fährt: Sowohl Cleansounds (dann nicht mehr 100% clean ;) als auch High-Gain-Overdrive kommen super-satt, mit super- druckvollem Punch/Attack und einer wunderbaren Definiertheit und Präzision, die ich noch bei keinem anderen Marshall erlebt habe (habe vorher 80Watt-Valvestate und JCM600 mit 100W gespielt und noch ein paar andere alte und neue Marshalls ausprobiert). Auch bei bestimmten Effektpedalen habe ich das Gefühl, daß sie erst Spaß machen wenn sie über eine "singende" Röhre im Grenzbereich laufen.
Sprich: im Prinzip bin ich mit dem Teil sehr zufrieden, nur habe ich oft das Gefühl sein Potential nicht richtig nutzen zu können, da mehr als halbe Lautstärke einfach zu laut zum Proben/ Giggen ist (und das trotz "nur" 60 statt früher 100Watt beim JCM). Wenn ich alleine im Proberaum bin, und das Teil mal richtig ausreizen kann, bin ich glücklich!

Also wozu ratet ihr mir? Wer hat Erfahrung mit Attenuatoren und kann mir etwas dazu sagen? Ist das die Lösung für meinen Amp? Und wieviel sollte ich investieren?

Besten Dank schon vorab!
pony ghost
Ich halte nichts von der Idee, sich eine Heizung an den Amp zu stöpseln, um damit die Leistung zu drosseln - habe aber (deshalb) auch keine Erfahrung mit diesen Powersoaks. Da würde ich lieber einen Tiny Terror oder einen VoX Nighttrain antesten, da ist das Geld sicher besser investiert.

just my 2 cents
welsing
PS:

Ich spiele einen wunderbaren Marshall JTM-60 Fullstack (nicht zu verwechseln mit den JCM-Marshalls!) aus einer eher unbekannten Marshall-Serie, die für sehr präzise Sounds ohne "Matsch" steht, wofür Marshall sonst ja nicht gerade berühmt ist. Soundtechniker kommen gerne mal ins schwärmen, wenn ich mit dem Amp ankomme. Ein sehr feines 2-Kanal-Topteil mit 60Watt an einem 4x10"er Boxenkabinett. Fantastische creamy Clean-Sounds und angezerrte Sounds, die High-Gain-Sounds jedoch kommen zwar trocken aber mit dünnem Low-End daher. Anders, wenn man den Amp richtig ans Limit fährt: Sowohl Cleansounds (dann nicht mehr 100% clean ;) als auch High-Gain-Overdrive kommen super-satt, mit super- druckvollem Punch/Attack und einer wunderbaren Definiertheit und Präzision, die ich noch bei keinem anderen Marshall erlebt habe (habe vorher 80Watt-Valvestate und JCM600 mit 100W gespielt und noch ein paar andere alte und neue Marshalls ausprobiert). Auch bei bestimmten Effektpedalen habe ich das Gefühl, daß sie erst Spaß machen wenn sie über eine "singende" Röhre im Grenzbereich laufen.
Sprich: im Prinzip bin ich mit dem Teil sehr zufrieden, nur habe ich oft das Gefühl sein Potential nicht richtig nutzen zu können, da mehr als halbe Lautstärke einfach zu laut zum Proben/ Giggen ist (und das trotz "nur" 60 statt früher 100Watt beim JCM). Wenn ich alleine im Proberaum bin, und das Teil mal richtig ausreizen kann, bin ich glücklich!

Also wozu ratet ihr mir? Wer hat Erfahrung mit Attenuatoren und kann mir etwas dazu sagen? Ist das die Lösung für meinen Amp? Und wieviel sollte ich investieren?

Besten Dank schon vorab!Kaputnika, 23.10.2009 01:40


Hi Jan,

hier meine Einschätzung.

Ich kenne das Problem, spiele einen Orange ohne Master Volume. Auch der klingt erst ab Volume (und damit gleichzeitig Gain-)Einstellung "9 Uhr" gut.
Ich habe mir deswegen mal eine "Hot Plate" von THD zugelegt, weil jeder davon schwärmte.
Was für ein Fehlkauf.
Alles, was den Orange - und laut Beschreibung Deinen Marshall - ausmacht, war dahin, als das Ding zwischen Amp und Box hing. Vor allem der Attack, dieses Unmittelbare, Direkte, was Amps ohne Master Volume ganz klar ausmacht.

Kannst Du also meiner Meinung nach knicken, das Thema Power Soak.
Das wird Deinen Sound eher in Richtung "normaler" Marshall-Amps rücken.
Da bringt einen übrigens auch kein Klangregler an der "Hot Plate" weiter.

Schade drum, aber eine Empfehlung kann ich hier wirklich nicht aussprechen.

Man muss allerdings nicht immer auf den Mischer hören. Ich würde ihn so einstellen, dass er klingt und dann versuchen, auf der Bühne und mit dem Mischer mit dem Ergebnis zu arbeiten.

Viele Grüße,



Philipp.
ekim
Kann man relativ unaufwenig bauen.
http://www.musiker-board.de/vb/technik-modifikationen-diy/349290-attenuator-selbstgemacht.html

€dit: Ich weiß natürlich nicht, ob diese Variante den sound ebenso versaut.
Kaputnika
vielen dank liebe leute! schade, ich hatte einige hoffnung. selbstbau ist vielleicht mal einen test wert, weil nicht so teuer...
naja dann werd ich mir das mal etwas durch den kopf gehen lassen.
weitere anregungen sind willkommen!
thx