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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

Olsen
Finsterworld

Plus: Der Film ist sehr eigenartig und hat eine schön bunte Optik, die man in deutschen Filmen kaum sieht. Einige eindrückliche Szenen werden vermutlich im Kopf bleiben. Minus: Ich verstehe nicht, was das alles soll. Steckt da irgendwo eine Aussage drin? Wenn ja, welche? Und warum besetzt man Jugendliche mit Schauspielern, die fast 30 sind? Muss Absicht sein. Ein einziges Fragezeichen, dieser Film. Aber immerhin, mal ein bisschen was Abseitiges.
CYBERBORIS
The Bay

Found Footage - Schmonz eines bekannten Regisseurs (Barry Levinson) bleibt Found Footage - Schmonz, sprich wacklige und verpixelte Bilder, keine wirkliche (sondern eine künstlich erzwungene) Narration und "unrealistische" Kamerawinkel. Ne, ich mag das nicht. Die Story (ein ganzes Fischerdorf wird von aggressiven Parasiten dahingerafft) ist zwar irgendwie vielversprechend, andererseits aber auch uninteressant inszeniert (weil man sich eben nicht auf ein interessantes Erzählen dieser Story verlegt, sondern nur auf die Found Footage - Karte setzt). Das war (mal wieder) nichts und egal wie selten ich Filme dieser Art probiere, werde ich enttäuscht. Ich sollte es mal endgültig lassen.
Olsen
Bei dieser Art von Filmen zieht sich scheinbar eine Furche durch die Landschaft der Filmschauenden. Ich mag sowas meistens, aber es gibt auch Filme, wo es zum reinen Selbstzweck verkommt und/oder schlecht gemacht ist. (The Bay hat mich äußerst positiv überrascht.)

Zuletzt geändert von Olsen

Woas Sois...
Mich regt da diese Dauerwackelkamera auf. Stellenweise mal als Stilmittel, okay. Aber den kompletten Film so durchziehen, nein Danke. Absolutes Negativbeispiel: Diary of the Dead.
Olsen
Diary Of The Dead ist in vielerlei Hinsicht ein absolutes Negativbeispiel. :bigsmile:
Woas Sois...
Romero hat für mich ja wirklich nur einen wirklich guten Film gemacht, "Stark - The Dark Half".
Die Zombie Teile sind Kult, aber als Film eigentlich nicht besonders gut. Viele Sprünge, keine Charakterentwicklung usw. Mehr ein Statement als Movie.
Olsen
Ich stimme dir komplett zu. :smile: (Hab aber nicht alle Romeros gesehen, so viel Elend möchte ich dann doch nicht auf mich laden.)
CYBERBORIS
(The Bay hat mich äußerst positiv überrascht.)


Mich leider nicht. Ich hatte insbesondere wegen Levinson gehofft, dass er mich überrascht. Aber schon die erzwungene Narration durch die Überlebende (ohne die der Film gar nicht funktioniert hätte) empfand ich als (viel) zu sehr gewollt. Das Mischen der Bildformate / Videoqualitäten gehört ja mittlerweile zum Standard, um es "realistisch" aussehen zu lassen. Aber was mich am meisten stört: zieht man das Stilmittel Found Footage ab, dann erhält man ein Setting, keine Geschichte, eben weil es nicht inszeniert, sondern nur "dokumentiert" ist. Ach ja, schauspielerisch auch nicht über GZSZ-Niveau, was man eben auch nur in diesem FF-Korsett ertragen kann.

Romero hat für mich ja wirklich nur einen wirklich guten Film gemacht, "Stark - The Dark Half".
Die Zombie Teile sind Kult, aber als Film eigentlich nicht besonders gut. Viele Sprünge, keine Charakterentwicklung usw. Mehr ein Statement als Movie.


Night, Dawn und auch Day sind großartige Filme. Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass sie wie keine andere Trilogie nachfolgende Filme beeinflusst haben (sie stellen ja quasi die Regeln für jeden Zombie-Film auf), so sind es doch Filme, die insbesondere zu ihrer Veröffentlichung extrem bedrohlich waren (apokalyptischere Filme kenne ich eigentlich nicht) und zudem klaustrophobische und beängstigende Situationen erzeugen. Die Hütte in Night und die Mall in Dawn und zum Teil die Forschungsstation in Day sind großartige Orte und mit Charakteren belebt, mit denen man mitfiebert (sowas geht mir in Found Footage besonders ab). Vor allem sind es Horrorfilme mit intelligenten Hauptcharakteren (man beachte nur mal, wie sich die Gruppe in Dawn benimmt, das hat Hand und Fuß). Man kann ja geteilter Meinung sein, aber die Aussage "keine Charakterentwicklung" halte ich für schlichtweg falsch.

Zuletzt geändert von CYBERBORIS

usopp
Die Königin und der Leibarzt
Etwas zu lange Historiendramaschmonzette, aber es gibt schlimmeres, als 2 Stunden lang Mads Mikkelsen anzuschmachten. :wink:

Inside Llewyn Davis
Toller Look, fantastische Darsteller, grandiose Musik und der typische Humor der Gebrüder Coen ist auch da. Wunderbarer Film, der mit der Studiosession von Oscar Isaac, Justin Timerlake und dem ewig guten Adam Driver den schönsten musikalischen Filmmoment der letzten Jahre enthält.
Olsen
Aber was mich am meisten stört: zieht man das Stilmittel Found Footage ab, dann erhält man ein Setting, keine Geschichte, eben weil es nicht inszeniert, sondern nur "dokumentiert" ist.CYBERBORIS, 02.11.2013 14:40 #


Das ist richtig. Ich glaube aber nicht, dass eine "normale" Narration mit Charakterentwicklung bei diesem Stilmittel möglich ist. Dann wirkt es nämlich nicht mehr glaubwürdig. Gerade das reizt mich ja an diesen Filmen, diese Abwesenheit von klassischen Erzählmustern.
CYBERBORIS
Aber was mich am meisten stört: zieht man das Stilmittel Found Footage ab, dann erhält man ein Setting, keine Geschichte, eben weil es nicht inszeniert, sondern nur "dokumentiert" ist.CYBERBORIS, 02.11.2013 14:40 #


Das ist richtig. Ich glaube aber nicht, dass eine "normale" Narration mit Charakterentwicklung bei diesem Stilmittel möglich ist. Dann wirkt es nämlich nicht mehr glaubwürdig. Gerade das reizt mich ja an diesen Filmen, diese Abwesenheit von klassischen Erzählmustern.Olsen, 02.11.2013 15:20 #


Das glaube ich auch. Mich stört das allerdings. Es gibt wenige Ausnahmen, bei denen ich damit klargekommen bin, allerdings "schummeln" die auch ziemlich. Cloverfield und Chronicle wären die beiden Ausnahmen. Ansonsten sind bei mir alle gesehenen Filme dieser Art gnadenlos durchgefallen. Ich habe mit Freunden aber auch schon lange Diskussionen geführt, warum Blair Witch Project für mich gar kein "richtiger" Film ist. Das lassen wir besser. :bigsmile:
Woas Sois...
Vor allem sind es Horrorfilme mit intelligenten Hauptcharakteren (man beachte nur mal, wie sich die Gruppe in Dawn benimmt, das hat Hand und Fuß). Man kann ja geteilter Meinung sein, aber die Aussage "keine Charakterentwicklung" halte ich für schlichtweg falsch.CYBERBORIS, 02.11.2013 14:40 #


Ich habe nicht gesagt Romero hätte doofe Charaktere. Sein bester Trick war ja, relativ "normale" Menschen zu nehmen. Aber für mich bleiben die Typen im Laufe der Filme ziemlich egal. Ah, der überlebt, upps der wurde gebissen, egal. Besonders bei Dawn, die Motorradlgang hatte ja null Hintergrund, das war ja bei Mad Max 2 detaillierter.
(Kompromiss Boris: Ich mag die Filme ja auch, aber rein handwerklich sind sie halt C-Ware)
-Sammy-
Inside Wikileaks
Gestern im Kino gesehen Die Story dürfte jedem Interessierten ja zumindest grob bekannt sein. Benedict Cumberbatch dürfte einigen aus der Serie Sherlock bekannt sein. Er spielt die Rolle des Julian Assange sehr überzeugend. Auch Daniel Brühl als Daniel Domscheit-Berg weiß sich in seiner Rolle zu präsentieren. Der Film bleibt über seine volle Länge von 2 Stunden dauerhaft spannend. 10/12

Kleiner Tipp für jeden der ihn noch sehen will. Zählt mal die Piratenlogos:tongue:
OneFingerSalute
Piraten haben nur in Asterix-Filmen was zu suchen :klugscheiss:
eigenwert
Allenfalls noch in Lady-Gaga-Videos.
-Sammy-
Piraten haben nur in Asterix-Filmen was zu suchen :klugscheiss:OneFingerSalute, 03.11.2013 14:26 #

Warum Piratenpartei?
AERPELSCHLOT
Piraten haben nur in Asterix-Filmen was zu suchen :klugscheiss:OneFingerSalute, 03.11.2013 14:26 #


Und bei Ephraims Tochter. Wie fandet ihr auf dem Schloss eigentlich meine Interpretation des Messer-Jocke und Scheißkopf als Blut-Svente?
SHITHEAD
Wie fandet ihr auf dem Schloss eigentlich meine Interpretation des Messer-Jocke ?AERPELSCHLOT, 03.11.2013 21:09 #


Ernsthaft furchteinflößend.
SHITHEAD
The Place Beyond The Pines
Ist schon ein guter Film, auch wenn er einige Schwächen hat. Gosling's Figur ist mir zu sehr Klischee-Unterschichtler, die blondierten Haare, die Tattoos, alles bisschen viel. Das letzte Drittel wirkt außerdem arg erwungen und irgendwie unrund. Zum Glück hat der Film genug auf der Haben-Seite: Die Bilder, zum Teil großartige Kamerafahrten. Ray Liotta (was der Typ allein durch seine Präsenz an Unbehagen auslösen kann). Eva Mendes. Mike Patton's Soundtrack. Der Formwille, mit dem Derek Cianfrance zu Werke gegangen ist. Und hey, das muss man ja auch mal anerkennen, ein Regisseur, der mit festem Willen ein großes Kino-Epos schaffen mit allen Ingredenzien (Liebe, Tod, Tragik, Scheitern, etc...) schaffen will (auch wenn es nicht hundertprozentig klappt). Die Übergänge zwischen den jeweiligen Dritteln waren geschmeidig und das letzte Bild, dazu The Wolves von Bon Iver, ist ein toller Ausklang. Der Mittelteil ist, wie schon vorher von einigen bemerkt, am stärksten, da entwickelt der Film die meiste Intensität. Ne 9/12 isses locker.
SHITHEAD
Before Midnight
Die Geschichte um Jesse und Celine, die sich vor fast 20 Jahren in einem Zug nach Wien trafen, wird weitererzählt. Mittlerweile sind die beiden seit mehreren Jahren tatsächlich liiert, haben Zwillinge, und verbringen 6 Wochen Urlaub auf den griechischen Inseln. Friede, Freude, Eierkuchen also? Mitnichten. Die beiden haben immer noch VIEL zu bereden und wie sich schnell rausstellt, gehört zum Glücklichsein immer auch ne Menge Kampf.
Before Sunrise hab ich meiner Frau zuliebe mitgeschaut, Before Sunset war dann für uns beide einfach interessant, um zu sehen, wie es weitergehen sollte. Und nun also Nummer drei. Die ersten beiden fand ich durchaus cool, dadurch, dass vieles nur aus "was wäre wenn" und Andeutungen besteht, durchzieht die so ne Art entrückte Romantik, wie ich finde. Before Midnight hingegen ist hingegen ziemlich konkrekt und setzt sich mit den Problemen, die der Alltag halt so mit sich bringt, auseinander. Und deswegen ist er auch der beste der drei. Natürlich wird wieder die ganze Zeit nur geredet, aber dermaßen lebensnah und irgendwie "echt", dass es eine wahre Freude ist. Und die finale, halbstündige Streit-Szene ist zum Niederknien. 11/12