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Musik

allerhand ! meldungen aus dem musik-universum ...

LUNACHICK
eine krankheit, die oftmals "weitervererbt" wird...ihre mutter starb ja auch an einer überdosis. leider hört man das ja öfter, dass kinder aus gewalttätigen familien auch gewalttätig werden, oder kinder von alkoholikern auch trinken. das kann man in der tat nicht mit wenigen sätzen einfach erklären, warum das jetzt so oder so ist. natürlich ist letztlich jeder für sich selbst verantwortlich, aber ganz so einfach wie es klingt ist es halt mal nicht.
kamikazeadler
Naja, ich bin da auch bei Aerpel.

Jeder Süchtige ist sich doch vor dem ersten Schuß im klaren, was ihm blüht, da soll mir bitte keiner im nachhinein sagen, er kannte das Zeug nicht, was er da konsumiert. Mir kommt jedes Mal die Galle hoch, wenn mir ein Süchtiger gegenüber sitzt, jammert und flennt, weil er jetzt einsitzt, wo er doch so unfassbar zugedröhnt war bei seiner Tat. Gefühlt nutzt das mindestens jeder zweite als Ausrede/Erklärung.

Es wird dann für teuer Geld ein Therapieplatz zur Verfügung gestellt, der Staatsanwalt willigt ein wegen Selbsterkenntnis und günstiger Sozialprognose. Im Grunde kann man dann schon mal ein Kreuzchen machen, wann die wieder auftauchen wegen dem nächsten Bockmist. Die Rückfallquote ist unglaublich.

Jeder Konsument kann aufhören, es gibt genügend Therapieoptionen. Wer trotzdem weitermacht und dann noch dabei drauf geht, tja. Peaches hatte Familie, 2 kleine Kinder. Wenn das nicht reicht.
Woas Sois...
Genau, kann ja jeder einfach aufhören. Sollen sich nicht so anstellen. Hat man sich früher ja auch nicht so angestellt.
Wer da so ein diziplinloser Schlaffi ist, verreckt halt.
kamikazeadler
Das habe ich genau SO nicht geschrieben, aber es ist eben eine Tatsache, dass keiner allein gelassen wird mit seiner Sucht, wenn er Hilfe benötigt. Der Schritt hin zum Entzug, den muss jeder selbst machen. Ich hab seit fast 25 Jahren quasi täglich mit dem Thema zu tun, da ein Großteil der Häftlinge eine Drogenkarriere hinter sich hat(te). Der Punkt dabei ist, dass man aufhören kann, wenn man es will.

Wer allerdings ohne Not weiter konsumiert, dem ist eben nicht zu helfen. Grade im Falle von Peaches kapiere ich es nicht, denn sie wußte doch, was passieren kann. Nein, was passieren wird.
Woas Sois...
Das liest sich aber so. Weiß eh was passiert, kriegt für teuer Geld nen Therapieplatz...
Gut, dann werde ich das anders auffassen. Ist eh bloß wieder ein weiteres Beispiel, wie verkorkst die Drogenpolitik bei uns ist.
kamikazeadler
Das liest sich aber so. Weiß eh was passiert, kriegt für teuer Geld nen Therapieplatz...
Gut, dann werde ich das anders auffassen. Ist eh bloß wieder ein weiteres Beispiel, wie verkorkst die Drogenpolitik bei uns ist.Woas Sois..., 02.05.2014 19:46 #

Ich weiß. Bei manchen weiß man mitlerweile, dass die bewusst eine Weile sich einbuchten lassen, werfen ggf einfach ein paar Fensterscheiben ein und ab gehts. BTM-ler machen seit längerem den Großteil bei uns aus. Lassen sich dann 3-4 Wochen durchfüttern, während sie auf den Therapieplatz warten, bekommen täglich ihre Ersatzdroge. Wie gesagt, man kann die Uhr danach stellen. Wenn ein Neuling "ich bin wieder hier.." beim Einliefern singt, läuft etwas falsch. Von 10 kommen 9 wieder, ist leider so. Der eine, der es schafft, der zeigt von Anfang an den Willen, da auszusteigen.

Ich verallgemeinere das nicht, sondern berufe mich auf das, was ich täglich erlebe und was unsere Statistiken so hergeben.
Woas Sois...
Ja, aber ich behaupte mal, deinen Eindruck verfälscht auch dein Arbeitsplatz. Zu dir kommen ja nur die gescheiterten und wahrscheinlich keine Peaches. Die musste wahrscheinlich keine Handtaschen abziehen oder am Strich die Kohle herbeiflöten.
Wenn man nur einen Hammer kennt, schaut alles wie ein Nagel aus.
kamikazeadler
Ja, aber ich behaupte mal, deinen Eindruck verfälscht auch dein Arbeitsplatz. Zu dir kommen ja nur die gescheiterten und wahrscheinlich keine Peaches. Die musste wahrscheinlich keine Handtaschen abziehen oder am Strich die Kohle herbeiflöten.
Wenn man nur einen Hammer kennt, schaut alles wie ein Nagel aus.Woas Sois..., 02.05.2014 20:00 #

Ab wann ist man denn gescheitert? Oder anders herum, woran sollte Peaches denn gescheitert sein? An ihrer kleinen Familie und den kleinen Kindern? Grade bei ihr sehe ich keinen offensichtlichen Grund, der es für mich erklärbar machen würde, zumal sie ja wohl in den letzten Monaten eher einen positiv wirkenden Weg ging, wenn man der Presse glauben kann. (hab mich mit der nicht sonderlich auseinander gesetzt, zugegebenermaßen)
FaithAndHope
sagen wir es mal so, süchtige sind eigentlich immer irgendwie gescheiterte. warum sonst werden sie süchtig?
das es nicht einfach ist aus einer sucht zu kommen, dürfte jedem klar sein. trotzdem gebe ich aerpel und kamikazeadler recht, es gibt einen weg wenn man wirklich will!
das gilt ja nicht nur für drogensüchtige, sondern für alle suchten oder auch psychische erkrankungen.
Woas Sois...
Woran ist denn Philip Hoffman gescheitert? Ich weiß es nicht, aber das sind keine Kanalratten gewesen. Irgendwas lässt die scheitern, was es ist, da bin ich nicht so firm.
FaithAndHope
muss denn jede gescheiterte persönlichkeit gleich in der gosse leben??
meist sind es psychische probleme die menschen zu drogen greifen lassen, mal mehr als weniger stark ausgeprägt.
ist auf jeden fall meine erfahrung und ich kenne ja auch den ein oder anderen süchtigen.
OneFingerSalute
Hier kann doch überhaupt keiner nachvollziehen, was speziell in wirklich prominenten Menschen vorgeht. Ist ja schön und gut, dass ihr das ergründen wollt, aber ob die jetzt selbst Schuld sind oder nicht, das ist meiner Meinung nach eine nicht zu beantwortende Frage. Klar, letzten Endes haben sie die Drogen wohl aus freien Stücken genommen und sie wurden ihnen nicht von anderen Leuten verabreiche, aber die dazu führenden Umstände, die sind mit Sicherheit etwas komplexer als "so ein Idiot" oder "das hätte die doch einfach lassen können".
Woas Sois...
Ich habs ja nur geschrieben, da Kamikazes Kundschaft ja wohl eher nicht die Peaches und Hoffmans dieser Welt sind.
Und es greifen auch Menschen ohne psychische Probleme (falls es das gibt) zu Drogen.

Edit: bezogen auf Faiths Post. Und so ähnlich wie Ofsi sehe ich es auch.
FaithAndHope
Ich habs ja nur geschrieben, da Kamikazes Kundschaft ja wohl eher nicht die Peaches und Hoffmans dieser Welt sind.
Und es greifen auch Menschen ohne psychische Probleme (falls es das gibt) zu Drogen.Woas Sois..., 02.05.2014 20:16 #

klar, deswegen schrieb ich "meist" und nicht immer! :wink:
ansonsten what ofsi said, denn das war ja was ich meinte. du kannst in niemandes kopf sehen und ob ein promi nun wirklich immer so "glücklich" ist wie es aussieht, sei mal dahingestellt (ich denke da gerade an britney spears)
kamikazeadler
Ja, aber ich behaupte mal, deinen Eindruck verfälscht auch dein Arbeitsplatz. Zu dir kommen ja nur die gescheiterten und wahrscheinlich keine Peaches. Die musste wahrscheinlich keine Handtaschen abziehen oder am Strich die Kohle herbeiflöten.
Wenn man nur einen Hammer kennt, schaut alles wie ein Nagel aus.Woas Sois..., 02.05.2014 20:00 #

Ich greife das nochmal auf, da das so nicht ganz stimmt. Teil meiner Ausbildung war auch das, was du als Streetworker vermutlich einordnen würdest. Sprich, ich habe das "typische" Klischee-Klientel kennen gelernt, also Strich zB. Aber eben auch Abhängige, die ein vermeintlich normales geregeltes Leben geführt haben. Job, Kinder, Haus, Bausparvertrag. Das volle Programm. Da roch nichts nach gescheitert. Die Gründe, wieso Mensch anfängt, sich vollzudröhnen, die scheinen sehr beliebig zu sein, da gehört auch Neugier dazu. Grade bei Koks sehe ich das immer wieder. Party, Gruppendynamik, zack. Ab dann dreht sich die Spirale meist, nur sind viele davon weiterhin völlig unauffällig. Da reicht dann eine simple Verkehrskontrolle, Handschuhfach bis zum Anschlag voll, ab in die Hütte.

Gescheitert würde ich bei eigentlich keinem wirklich als Grund nennen, denn auch dort kenne ich durchaus die Optionen von Sozialhilfe / Tagesgeld. Wie faith ja auch schon sagte, wer raus will, der kommt raus.
Woas Sois...
Ich greife das nochmal auf, da das so nicht ganz stimmt. Teil meiner Ausbildung war auch das, was du als Streetworker vermutlich einordnen würdest. Sprich, ich habe das "typische" Klischee-Klientel kennen gelernt, also Strich zB. Aber eben auch Abhängige, die ein vermeintlich normales geregeltes Leben geführt haben. Job, Kinder, Haus, Bausparvertrag. Das volle Programm. Da roch nichts nach gescheitert.kamikazeadler, 02.05.2014 20:19 #


Das kenne ich auch, ein Nachbar unter uns war erfolgreicher Versicherungsfuzzi, Versicherungsfuzzifrisur, Versicherungsfuzzikarre, Versicherungsfuzzimodelbraut. Allerdings H gesnifft und schön Schnapsdröhnung. Ging ein paar Jahre, dann Braut weg, Job weg.
Kannte allerdings einen anderen, der hat dann mal "einfach" aufgehört, es gab ihm einfach nichts mehr.
pixiesa
muss denn jede gescheiterte persönlichkeit gleich in der gosse leben??
meist sind es psychische probleme die menschen zu drogen greifen lassen, mal mehr als weniger stark ausgeprägt.
ist auf jeden fall meine erfahrung und ich kenne ja auch den ein oder anderen süchtigen.FaithAndHope, 02.05.2014 20:12 #

Das ist der Punkt. Ich war ja auch schon mal ziemlich unten. Da bin ich ja auch nicht so von Null auf 100 reingerutscht. Und wieder raus aus der Sucht war auch ne jahrelange Aktion. Entgiftungen, Therapien und letztendlich das Methadonprogramm (zwei und halb Jahre lang). Ansonsten ist die Drogenpolitik in anderen Ländern zB Holland wesentlich fortschrittlicher und effizienter.
thurston moore
Oha. Gleich noch 'n Outing.
Schön, dass du weg von dem Scheiß bist. :smile:

Das fett markierte würde ich aber trotzdem nicht unbedingt unterstreichen.
Mein Freundeskreis besteht fast nur aus Kiffern, die irgendwann in der Jugend mal damit angefangen haben, völlig ohne psychische Probleme zu haben, nie derart abgerutscht sind bzw.den Konsum mittlerweile absolut im Griff haben - mit Job, Frau und teilweise auch Kindern bestens vereinbaren können, ohne negative Auswirkungen. Eigentlich schon lauter Drogis (inkl. mir) und da zähle ich Alkohol auch dazu. Alle Schaltjahre mal ne Line Speed, ne Pille, Pilze oder so, that's it. Von wirklich harten und zerstörerischen Substanzen wird sich konsequent fern gehalten. Und das funktioniert durchaus.

Zuletzt geändert von thurston moore

Woas Sois...
Marihuana, die Todesdroge :tongue: Das spielt ja nicht mal im selben Stadium.
FaithAndHope
Oha. Gleich noch 'n Outing.
Schön, dass du weg von dem Scheiß bist. :smile:

Das fett markierte würde ich aber trotzdem nicht unbedingt unterstreichen.
Mein Freundeskreis besteht fast nur aus Kiffern, die irgendwann in der Jugend mal damit angefangen haben, völlig ohne psychische Probleme zu haben, nie derart abgerutscht sind bzw.den Konsum mittlerweile absolut im Griff haben - mit Job, Frau und teilweise auch Kindern bestens vereinbaren können, ohne negative Auswirkungen. Eigentlich schon lauter Drogis (inkl. mir) und da zähle ich Alkohol auch dazu. Alle Schaltjahre mal ne Line Speed, ne Pille, Pilze oder so, that's it. Von wirklich harten und zerstörerischen Substanzen wird sich konsequent fern gehalten. Und das funktioniert durchaus.thurston moore, 02.05.2014 20:43 #

also ich habe mich bisher nur auf die harten drogen bezogen. denn ich glaube nicht das jemand mal eben "aus spaß" heroin nimmt. ganz davon abgesehen dass das vermutlich nicht gerade die einstiegsdroge ist.