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Olsen
Band Of Horses
20.06.16, Köln, Gloria Theater

Das Beste zuerst: Es gab keine Vorband. Herrlich. Keine Durchlangweilerei durch Bands, die man nicht sehen wollte, keine Umbaupausen.

Aber das war natürlich nicht das Beste, denn Band Of Horses haben richtig abgeliefert. Der Sound war mir ein wenig zu basslastig, aber die Musik hat trotzdem hervorragend funktioniert. Die Pferdemänner sehen aus wie ein paar Meth-abhängige Hillbillies, inklusive zwei gediegenen Wampen. Vielleicht bewerbe ich mich mal, wenn die neue Musiker suchen. Außerdem hatten sie Jesus Christus an einer der Gitarren, da kann nicht viel schiefgehen. Songtechnisch gab es einen Querschnitt durch Altes und Neues. Das funktioniert besser, als es sicher mancher erwartet hätte, die neueren Countryrock/AOR-Lieder passen einwandfrei neben die alten Indie-Kracher. Bei den neueren Sachen kommt teilweise eine Ironie durch, die man auf den Platten nur erahnen kann. Die Band variiert auch gerne, "Saint Augustine" beispielsweise wurde live zu einem rockigen Song, ganz anders als die ruhige Ballade auf dem Album. Kleines bisschen schade: Sie haben "Mirage Rock" komplett links liegen lassen. Da das mein Lieblingsalbum der Südstaatler ist, muss das als glatte Frechheit verbucht werden.

Merkwürdiger Zugabeteil: Die Band verkündete, sie würden jetzt noch was spielen, dann eine Pause machen und wiederkommen. Und so geschah es. Zehn Minuten Unterbrechung, dann noch mal 25 Minuten am Stück. Ohne das übliche Gerufe nach Zugabe. Passt irgendwie alles zu diesem Abend, für den ich ja die letzte Karte ergattern konnte. (Wirklich die letzte Karte. Danach war das Konzert ausverkauft.)

Also, Pferdemusiker, das war famos, bitte bald wiederkommen.
etienoir
hört sich auch gut an. ich kenne immernoch nur die ersten beiden platten. hat der stilwechsel, den du ansprichst, mit der infinite arms eingesetzt?
OneFingerSalute
Würde ich mir live bei Gelegenheit auch sofort angucken nach diesem Bericht. Klingt super.
etienoir
olsen will wirklich nicht mehr mit mir sprechen. :sad:
Olsen
Sorry, hatte Aufgaben zu erledigen und bis gerade Schland geschaut.

Also: Ja, dieser Wechsel hat mit "Infinite Arms" begonnen, das ist noch die Schnittstelle zwischen den alten und den neuen Band Of Horses. Die letzten beiden gefallen einigen Leuten nicht mehr. Ich bin mit der "Infinite Arms" eingestiegen, vielleicht würde es mir auch so gehen, wäre ich von Anfang an dabei gewesen.
etienoir
phuhh, und ich dachte schon ...

zu den pferden: interessiert mich, ob mir das gefällt, werde ich beizeiten dann auch mal anhören. die ersten beiden alben fand ich zwar nicht übberragend, hatten aber beide ein paar echt schöne lieder, z.b.


the funeral
Olsen
Das ist ja auch der Megahit der Band. Letzer Song in der Setlist, wenig überraschend.

Ich mag alles von denen, hab noch keinen Song gehört, der mir nicht gefallen hätte. Nach dem Konzert sind sie noch mal ein Stück in meiner Lieblingsbandliste nach oben gerückt.
Baron von Quakenbrück
Band Of Horses hätte ich auch gerne gesehen, aber das einzige in der Nähe wäre Berlin gewesen und da auch nur als Support für. Lohnt sich irgendwie nicht.
Olsen
Ich hoffe, sie kommen jetzt öfter. Bridwell meinte gestern wiederholt, das sei ein toller Abend und ein großartiges Publikum. Kann man natürlich nur spekulieren, ob er das nicht immer und überall sagt, klang aber ernst gemeint.
Baron von Quakenbrück
Da kommt sicher noch was, die jetzige Europatour bestand ja fast nur aus Festivalsauftritten.
Olsen
Ich war gestern bei Megadeth. Bin zu platt, um einen ausführlichen Bericht zu schreiben. Aber wisset, dass es bei backender Hitze und ausverkaufter Live Music Hall ein geiles Konzert mit gutem Sound und brauchbarer Setlist war.
OneFingerSalute
Trotz Pröppel in den Ohren rauscht es in meinen Gehörgängen heute immer noch, war ganz schön laut gestern Abend. Die Schmuddelkatze und ich hatten uns ja hauptsächlich wegen der spontan noch dazugebuchten Vorband Mantar auf den Weg ins hannoversche Musikzentrum gemacht und das hat sich auch gelohnt, richtig doll sogar. Von nicht mehr als 'ner halben Stunde Spielzeit waren wir ausgegangen, stattdessen gab's aber eine gute Dreiviertelstunde den gewohnten Vollabriss made in Bremen. Der Laden war höchstens halb gefüllt, also haben viele Gitarrist und Schreihals Hanno nicht bei seinen Verrenkungen am Mikro, am Bühnenrand, auf Kvelertaks Schlagzeugpodest, auf der Bassdrum seines Kompagnons Erinc und so ziemlich überall sonst auf der Bühne zugeguckt. Selbst Schuld. Eine der besten Livebands, die die harte Gitarrenmusik zurzeit zu bieten hat, war mal wieder in Topform. Erfreulich, dass ein Großteil der Songs von der ersten Platte stammte, denn seien wir mal ehrlich, die ist schon noch 'nen Ticken geiler. Fazit: Kann ich mir immer wieder angucken, die beiden. Beim Rausgehen haben wir später noch ein baldiges Heimspiel an der Weser angemahnt oder es den Jungs besser gesagt ans Herz gelegt. Man will ja nicht immer auswärts fahren, um Bremens Topstadtmusikanten spielen zu sehen. Crackerman, jugendlich-agil und unerschrocken wie er ist, hat übrigens mal wieder die ganze Zeit direkt vorne am Bühnenrand abgerockt, im Bild ist gerade so noch der obere Teil seiner Frisur zu erkennen:



Kvelertak waren dann eine nette Zugabe, für die alleine ich aber nicht hingegangen wäre. Die Band ist mit Fünferkette an vorderster Front einfach superunterhaltsam, alleine die drei Gitarristen machen schon was her. Auch die (jetzt neuerdings?) mit Leuchtaugen ausgestattet Eulenmaske des Sängers kann sich sehen lassen. Leider, und das war für mich zumindest streckenweise ein großes Manko, war die Band gestern die ganze Zeit auf volle Pulle eingestellt. Überhaupt keine Dynamik im Laut-Leise-Sinn, es wurde immer am Anschlag geballert. Selbst eine Gitarre ganz alleine klang kaum leiser, als wenn die ganze Band zugange war. Dadurch ging für mich eine Menge vom Kvelertak-Spaß verloren, weil die Wechsel zwischen den rockenden Parts und dem richtig schnellen Black-Metal-Gedengel zum Beispiel gar nicht richtig rüberkamen. Sei's drum, der Hauptteil der Masse hatte Spaß, vor der Bühne flog echt die Kuh und auch mal der Sänger ins Publikum. Kann man schon so machen, aber mit etwas anderen Soundeinstellungen wäre es einfach noch viel besser gewesen.



Cracker hat uns dann noch in seiner Karosse zum Bahnhof kutschiert, äußerst freundlich! Ich hatte auf der Fahrt leider gar nix zu melden, sondern konnte nur staunend zuhören, wie Chauffeur und Schmuddelkatze sich bei einem hochkompetenten Fachgespräch über Ritchie Blackmore gegenseitig die Nerd-Bälle zuspielten. Freaks :heart:
Olsen
Mich überrascht, dass Cracker diese beiden Bands mag. Ich hätte gedacht, die Vocals wären nichts für ihn.
OneFingerSalute
Zu Mantar hatten wir ihn ja letztes Jahr schon einmal mitgeschleppt, da fand er die schon gut.
Drunken Third
Klingt nach Spaß, gute Sache!
Hab schon wieder ganz verdrängt, dass du ja inzwischen gar keine Bleibe mehr in der Stadt hast; interessant, dass es da mit der Zugfahrt geklappt hat. Oder fing es früh genug an?
Taisumi
Cracker hat uns dann noch in seiner Karosse zum Bahnhof kutschiert, äußerst freundlich! Ich hatte auf der Fahrt leider gar nix zu melden, sondern konnte nur staunend zuhören, wie Chauffeur und Schmuddelkatze sich bei einem hochkompetenten Fachgespräch über Ritchie Blackmore gegenseitig die Nerd-Bälle zuspielten. Freaks :heart:OneFingerSalute, 29.06.2016 17:11 #


:lol1:
OneFingerSalute
Klingt nach Spaß, gute Sache!
Hab schon wieder ganz verdrängt, dass du ja inzwischen gar keine Bleibe mehr in der Stadt hast; interessant, dass es da mit der Zugfahrt geklappt hat. Oder fing es früh genug an?Drunken Third, 29.06.2016 21:51 #


Aus Hannover mit der Bahn nach Haus zu kommen, ist überhaupt kein Problem. Gestern haben wir locker den Zug um 23:20 Uhr gekriegt, eine Stunde später wäre aber auch noch einer gefahren. Deutlich komfortabler als aus Hamburg, da ist ja um 23:40 Schluss mit Verbindungen nach Bremen.
schmuddelkatze
Ähm...ja ich wollte eigentlich was dazu schreiben, aber ehrlich gesagt war ich froh nach 9 Stunden Arbeit nur im Bett zu liegen. Großen Dank an ofsi! Und DANKE fürs Fahren und "Blackmore-Diskussion" an Cracker!
Crackerman
Besten Dank an den Profi-Schreiber. Alle Arbeit bereits vorbildlich erledigt :cheers:.
Mantar ist live eigentlich eine Instrumentalband. Die Vocals sind weit hinten, wegen mir könnten sie die ganz lassen. Die Breaks dafür müssten nicht sein, sind für mich sogar störend.
Ich stehe immer am liebsten in der ersten Reihe. Bei Kvelertak hätte ich sonst sicher Bjarte Lund verpasst, d.h. ihn nicht so wahrgenommen. Der Stil ist vollkommen einmalig, habe ich noch nie gesehen. Er spielt ohne Plek, mal streicht, mal zupft, mal reisst er die Saiten. Total faszinierend, ich habe fast nur auf ihn und seine Gitarre geschaut. Der Mann muss einen halben Zentimeter Hornhaut an den Fingern haben.
Eins war allerdings totale Sch****. Einem Menschen, der sich zehn Minuten vor Ende der Show, wenn alles richtig im Gang ist, voll wie'n Eimmer mit zwei ebensolchen Bierbechern in die erste Reihe zu drängeln versucht, dabei 3/4 des Inhalts auf die da Stehenden/Mitmachenden verteilt und als Reaktion gerade noch ein stumpf-dämliches Grinsen zustandekriegt, gehören eigentlich auf der Stelle die Frontzähme entfernt :messer:. Das hat meine gute Laune kurz durchsacken lassen :rolleyes:. Ihr habt ja beide nix gesagt, aber bestimmt gedacht, klar Cracker trinkt kein Bier....und dabei die Augen gerollt. :smile:
Crackerman
Mich überrascht, dass Cracker diese beiden Bands mag. Ich hätte gedacht, die Vocals wären nichts für ihn.Olsen, 29.06.2016 18:46 #

Ich mag die trotz den Vocals. Bei Mantar bin ich musikseitig fast schon erstaunt, daß Ofsi die mag. Für mich steckt in denen viel mehr Stoner, Hardrock und Rock'n Roll als Black Metal oder Crust oderwiedassonstheisst. Jedenfalls live :headbang:.