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Woas Sois...
Stoned From The Underground / Erfurt

So, Papa Woas führte es wieder mal ins Land der Rostbratwürste. 3 Tage relaxt abhängen. Aber erstmal gab es zur Begrüßung ne Polizeikontrolle mit Filzen, Gepäck durchsuchen und Haschpapihund. Wir blieben trotzdem relaxt, gab nichts zum finden. Schön ne Pulle Augustiner währenddessen getrunken.

Ankunft um 17:00, Aufbau der Wohlfühloase, Vorglühen und um 19:00 dann die erste Band.

Donnerstag
Stoned Jesus
Netter Psychedelic Stonerrock, aber jedes Lied eigentlich nur ein Grundriff der Schicht um Schicht aufgebläht wird.

1000 Mods
Stoner/Sludge, sorgte für etwas mehr Leben. Auch beim Bierkonsum. Allerdings wieder mal der obligatorische Bewegungsradius eines Kaktuses bei Stonerbands.

Dopethrone
Wer sich nach nem Electric Wizard Album benennt, liefert auch prinzipiell was ähnliches. Zäher Sludge/Doom wie Lava, allerdings wirkte die dünne Black Metal Keife wie Micky Mouse, der einen Berg anbrüllt. Band war auch sehr erpicht darauf, ihren epochalen Drogenkonsum nach jedem Song zu betonen :rolleyes:

Peter Pan Speedrock
Hardrocksongs auf 180bpm, ich bin nach 3 Songs dann zurück zum Zelt. Tag war lange.

Freitag
Toundra
Sehr guter Auftritt, tight, beseelt. Bis jetzt die beste Band.

Iron Walrus
Sludge/Doom im Stile von Crowbar. Brachte ne angenehme Härte, aber relativ austauschbar.

Spiritual Beggars
Ich weiß, in gewissen Kreisen ne Kultband. Aber der Auftritt war eher ne Deep Purple Coverband mit Focus auf die 80er Hits. Live relativ harmlos vorbeiplätschernd

Brant Björk
Nett. Mehr war es eigentlich nicht. Nett dahinspielende Rockband, alles relaxt. Inklusive Rolling Stones Cover.

Ich bin dann zurück zum Zeltplatz, es gab Marillenschnaps bis 03:30. Cornello wählte Mexikaner-Shots und DJ-Set vom Schwarzkamp.

Apropos Schwarzkamp, der stolperte Nachmittags durch unseren Zeltplatz, grüßte anständig und grinste. Wahrscheinlich weil wir gerade Wanda laut sangen ("Ich will Schnaps) :floet: Mein Chance nen coolen Eindruck zu hinterlassen mal sauber verspielt.

Samstag
Causa Sui
Wieder mal Sludge, aber eher noisige Ecke. Brachte nach harter Nacht und nachmittag ein bisschen Leben rein.

Gomer Pyle
Kannte ich gar nichts und war eher positiv überrascht. Statt Rifforgie gab es viele Popsongstrukturen, stellenweise Beatleesk. Der Sänger konnte auch mal singen zur Abwechslung

und dann füllte sich das Gelände doch nochmal merklich, denn es stand der Auftritt von
Mother Tongue an
Ich hatte sie noch nie live gesehen. Aber das ging schon mal mit einem gut gelauntem Soundcheck an (Da wurde vom Mischer bis Publikum alles mit adressiert).
Und dann ein Hitpotpourri. Los ging es mit Burn, Baby, Burn. Furztrocken, intensiv, Burn Motherfucker.
Die Band ist eingespielt wie eine Fleshlight von Jake, Breaks, Songwendungen, Jam-Anteile, alles flutschte wie aus einem Guss. Eindringliche Momente ("Everyone knows someone who should be alive") wechselten mit Attacken ab.
Und die Band nutzte als Erste mal die Bühne. Immer in Bewegung, David Gould immer in Kontakt mit der Crowd. ("This is the last night"). Während der Nummer war der Gitarrist in der Menge.
Schnelle Nummern im fließendem Wechsel mit bluesigen Nummern, In The Nightime zum 15 Minuten Monster ausgebaut, grandios.
Zum Schluß noch FTW, Crmbl, alles war zufrieden.

Summa Summarum: Leider viele wenig- bis mittel interessante Bands, zwei klare Highlights (Toundra und Mother Tongue).
Und mehr Marillenschnaps auf Festivals, ein Belebungstonikum par excellence.
Go Ahead Eagle
Klingt trotzdem super.
Ich suche noch den richtigen Schnaps fürs herzberg.
Muttis aufgesetzter ist grad out of stock.
Harry Gant
Schoner Bericht Woas :cheers:
Und so langsam wird ich fickrich wegen morgen :bigsmile:
Harry Gant
Mother Tongue
was soll ich sagen, für mich waren sie schon immer die beste Liveband und gestern war ein Fest.
Ansonsten war es Heiß, sehr Heiß.
So jetzt hoffe ich Eagle schreibt was besseres.
Go Ahead Eagle
Mother Tongue, 19.07.2016, Cafe Central - Weinheim.

Es war heiß. Draußen über 30°. Drinnen, im oberen Stockwerk eines Altbaus, das früher mal ein Schulgebäude gewesen sein könnte, waren die Fenster mit dicken, schwarzen Vorhängen verhangen. Was einerseits den Raum atmosphärisch abdunkelt - Mother Tongue im Hellen macht ja auch keinen Sinn - den Raum andererseits zur Sauna werden lässt.
Die Band lässt sich Zeit. Aus Beginn 9 Uhr wird schnell mal halb 10. Wir schwitzen im stehen.
Sie sehen vielleicht älter aus als bei meinem letzten malen irgendwann zwischen 2002 und 2005, merken oder hören kann man von Alterungserscheinungen absolut nichts. Eingespielt wie alte Hasen, dazu fit und tight als wären sie nie weg gewesen, setzt es ein 2 stündiges Mother Tongue Feuerwerk. Keine Chance auf Abkühlung. Der Kreislauf muss heute mal an seine Grenzen gehen.
Mal erinnern sie an die die andere L.A.-Band (RHCP), zwischendurch erinnern sie an Kyuss, meistens wirkt Bassist Gould wie der besessene Sohn von Tom Waits. Doch selbst solche Vergleiche werden ihnen nicht gerecht. Eine der besten Live-Bands die ich je gesehen habe und mir immer wieder anschauen könnte.

Kurioses ergab sich auf der Rückfahrt. Direkt nach Autobahnauffahrt landete ich im Stau. Im Baustellenberech hatte ein Schwertransporter einen Defekt und blockierte die gesamte Fahrbahn. Noch nicht mals zähfließender Verkehr möglich. Auto aus, auf der Bahn spazieren gehen. Zu den eigentlichen 45 Minuten Fahrt kam noch mal einegute Stunde hinzu.
Crackerman
@ Woas:
Dieses Line-up hört sich wahrlich etwas unspektakulär an. Wobei ich Mother Tongue vor so etwa 10/12 Jahren gesehen habe und die das für mich wohl nicht so dermassen rausgerissen hätten. Aber definitiv einige Bands dabei, die ich sehr gern auch mal gesehen haben möchte. 1000Mods, Toundra und vor allem Gomer Pyle :thumbsup:.
Olsen
Ein enttäuschter Mother-Tongue-Zuschauer. Ich dachte, sowas gibt es nicht.
Crackerman
Ein enttäuschter Mother-Tongue-Zuschauer. Ich dachte, sowas gibt es nicht.Olsen, 20.07.2016 15:01 #

Oh nein, enttäuscht auf keinen Fall. Ein guter Nachmittag war's, nur eben nicht die Offenbarung, wie für sonst alle hier.
Olsen
Solche Differenzierungen können wir uns in diesen stürmischen Zeiten nicht leisten. Entweder total pro oder dagegen, das weiß man doch. :bigsmile:
Woas Sois...
@ Woas:
Dieses Line-up hört sich wahrlich etwas unspektakulär an. Wobei ich Mother Tongue vor so etwa 10/12 Jahren gesehen habe und die das für mich wohl nicht so dermassen rausgerissen hätten. Aber definitiv einige Bands dabei, die ich sehr gern auch mal gesehen haben möchte. 1000Mods, Toundra und vor allem Gomer Pyle :thumbsup:.Crackerman, 20.07.2016 14:49 #


Du wärst doch vom Kozmik Plattenstand nicht weggekommen :wink:
joeren
Moinmoin!

Schon etwas her, aber vielleicht erfreut sich ja trotzdem jemand an meinem Konzerterlebnis aus Übersee :smile:

Pup, 11.06.2016, Soda Bar, San Diego

San Diego! Was für eine Stadt. Wenn man nach zwei Stunden Autofahrt aus Los Angeles hier ankommt, verlangsamt sich alles. Kaum Verkehr, viel Platz und traumhaftes Wetter. Dazu eine Skyline, die trotz ihrer Imposanz so idyllisch den Pazifik umrahmt, dass man gar keine schlechte Laune haben kann. Hier grüßen sogar die Polizisten freundlich. Nicht umsonst sprechen die Amerikaner von "Americas Finest City", wenn es um San Diego geht.
Und schöne Konzertvenues gibt es auch: Der Soda Club fasst etwa 150 Menschen, die Bühne ist kaum erhöht. Frontal und seitlich der Stage kann das Publikum feiern, beide Bereiche trennt der Tresen. Dort türmen sich auf den Zapfhähnen überdimensionale Labels der jeweiligen Biersorten. Typisch amerikanisch eben. Auf einem Fernseher können diejenigen das Bühnengeschehen verfolgen, die zur Musik lieber Scotch an der Theke trinken. Passable 12 Dollar hat die Karte an der Abendkasse gekostet, aber dafür zahlt man für ein Bier drinnen ungefähr das gleiche. Und weil es heute Abend mit ROZWELL KID und CHARLY BLISS zwei Vorbands gibt, muss die Studenten-Potte für das ein oder andere Pabst Blue Ribbon bluten.
Immerhin schmeckt das Bier zu dem hymnischen Lofi-Sound von CHARLY BLISS besonders gut. Und dann Pup. Die hohen Bierpreise verhindern nicht, dass man nach dem Opener und Titelsong des neuen Albums "If This Tour Doesn't Kill You, I Will" in den vorderen Reihen einige Pils-Duschen bekommt. So muss das sein. Das amerikanische Publikum ist textsicher und hat immer ein Lächeln im Gesicht. Westküste eben. In der einen Hand der Drink, die andere auf der Schulter vom Nebenmann. Dann kommt der nächste Chorus und alles tobt. Kein Bühnengraben, keine Absperrung. Nur vier Jungs, die alles geben. Becher fliegen, Schweiß wechselt seine Besitzer. Leute fallen auf die Fresse, Leuten wird wieder hoch geholfen. 70 Minuten lang wird das gefeiert, wofür man Punk Rock so liebt: Das Tempo, das Herz, der Dreck. Ein Konzert fast wie daheim, nur alles ein bisschen herzlicher.
Drunken Third
Schöner Bericht, gerne mehr! :cheers:
joeren
Danke, und Cheers aus Washington DC :cheers: Passt sogar mit dem Pils, jetzt gehts erstmal zur Happy Hour. Super Sache!
Bald kommt mehr, ein paar Sachen hab ich noch gesehen in den letzten Wochen.
Drunken Third
Du studierst in Washington?

Zuletzt geändert von Drunken Third

joeren
Um Gottes Willen, wer soll sich das denn leisten können:tongue:
Ich bin nur zwei Monate für ein Praktikum hier
etienoir
und da reicht die zeit für einen trip quer durchs land nach cali?
joeren
Wenn schon, denn schon:wink:
Im Juni bin ich mitm Mietwagen und nem Kumpel durch den Südwesten gereist, von LA nach San Francisco. War traumhaft. Besonders San Diego und San Francisco. Aber auch drei Monate dafür malocht, ist schweineteuer alles.
Drunken Third
Genau dort sind auch gerade fünf (!) Freunde von mir unterwegs. Mich zieht es ja vorerst in den Mittleren Westen, aber Westküste will ich auch nochmal sehen.
Baron von Quakenbrück
Hach ja, San Francisco. So schön und doch so hässlich. Mal schauen, ob ich es dieses Jahr nochmal hinschaffe.
Go Ahead Eagle
Tolle Review und ein sehr cooler USA-Trip.
Würde ich auch liebend gern mal machen.
Mit dem Motorrad von Seatle gen Süden... :floet: