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Zuletzt besuchtes Konzert

SHITHEAD
Gestern Abend Jungbluth plus 3 weitere Acts (Totem Skin, Lost Boys, Erfurt70). Interessiert hat uns nur der Hauptact, die Luft war lau, das Bier kalt, also haben wir die ganze Zeit draußen vor dem AZ gesessen, geschnackt, und die Crust- und Noise-Attacken der drinnen aufspielenden Vorbands nur gedämpft wahrgenommen. Als die vorletzte Band durch war, kurz nach halb 11, sind wir dann langsam mal rein, es spielte ja gleich die letzte Band des Abends: Totem Skin. Wir so: Oops, da haben sie wohl spontan den Hauptact eher auf die Bühne gelassen, als wir es vermutet hätten. Danke für die Vorab-Info. :messer: Nu ja, immerhin können wir jetzt Totem Skin auf der Liste der Bands, die wir schon immer mal sehen wollten, abhaken. :floet: Ein Abend, der sich jeglicher Wertung entzieht. Immerhin, Kumpels, Bier, draußen, Wetter. Das hat schon immer noch gepasst so. :cool:
housefrau1981
Oje, so ist's mir auch mal gegangen. Extra nach Wien gefahren, dann war der Sound so grottenschlecht, dass wir die Vorbands ausgelassen haben und raus sind und in der Zwischenzeit kam der Hauptact gut 20min früher als geplant auf die Bühne. War ein Abend, der sich angesichts der insgesamt fast 4 Stunden Autofahrt jetzt nicht SO gelohnt hat...
Harry Gant
Dieses Frühjahr bei Turbonegro war es bei mir auch, irgendwann hab ich mich so mit den Leuten festgequatscht das wir das komplette Konzert verpasst haben.
Aber macht nichts, der Abend war auch so gelungen. :cheers:
Go Ahead Eagle
Auf Konzerten mit Luna, Badbrain und Johnny Apfelmann kann das durchaus auch mal passieren. :floet:
Kennt wohl jeder...
Harry Gant
Besonders wenn man die Leute selten sieht.
SHITHEAD
Na ja, wir waren ja schon alle wegen Jungbluth da. Aber wenn die Veranstalter spontan die Running Order ändern, ist das schon bissl blöd. Zumal Jungbluth ganz klar Headliner waren. Oh well.
Go Ahead Eagle
Habs einmal erlebt, da bin ich extra später zu so nem 4-Bands-Event, weil mich die kleineren Bands nicht interessiert haben.
Als ich ankam hat mein Headliner längst gespielt, hab die Leute von der Band draußen getroffen und gefragt was da los war.
Sie sagten, sie haben die Running Order ausgeknobelt und waren dann als erstes dran. Fanden sie witzig.
schmuddelkatze
Das ist die Strafe für Menschen, die bei solchen kleinen Konzerten die Vorbands missachten:floet:
Aber @shithead: Vor dem Laden sitzen und keiner sagt mal was ist wirklich ärgerlich und das Letzte.
2006heino
Sacred Reich, Lido, letzte Woche

Die Band ist ja nur noch "uns älteren Säcken" bekannt, hatte aber Mitte bis Ende der 80er ein starkes Album (Ignorance) und eine noch stärkere EP (Surf Nicaragua), auf der Thrash Metal mit Hardcore eine Verbindung einging. Anfang der 90er kam dann noch das Album Independent mit dem gleichnamigen Hit dazu.
Dementsprechend alt war auch das Publikum - zwischen 30 und 60, Metalheads, Glam-Metal-Fans, ein paar Hardcore-Fans, ein Alt-Hipster mit Jutebeutel und ein paar Anhänger, deren Bäuche demjenigen des Sängers nacheiferten :wink: Also eine bunte Mischung an überzeugten Anhängern.Die Band verkaufte bereits vor dem Konzert selbst ihre T-Shirts und waren für ein Pläuschchen aufgelegt. Insofern eine schöne Sache, da man merkte, daß die Band für die Fans da war und sich auch selbst aufs Konzert freute. Das kam auch in den Ansagen zwischen den Songs deutlich heraus. 80 Minuten, ein Ritt durch alle Alben, gekrönt mit Independent und Surf Nicaragua. Die Fans feierten und grölten mit. Einzig der Mosh-Pit war ob der Partizipation etwas mau, höchstens 15 Leute, dafür aber umso "assiger" ("Hauptsache, mit den Armen voran rein, hauptsache, ich").
Vorband gab's auch - Bliksem aus Antwerpen (oder Brüssel?). Na ja, Belgien hat deutlich bessere und innovativere Metal-Bands zu bieten.
Olsen
Wie viele Zuschauer ziehen Sacred Reich denn noch?
Woas Sois...
Ich halte "The American Way" ja auch noch für ein starkes Album.
schmuddelkatze
Ich halte "The American Way" ja auch noch für ein starkes Album.Woas Sois..., 26.07.2016 05:49 #


Du sprichst mir aus der Seele, finde es sogar besser als Independent! Letztens wieder gehört, als ich den Versuch der Plattensortierung gestartet habe. War eben einer der Gründe, warum ich nicht weitergekommen bin.
joeren
Mohoin!

Hat mich gefreut, dass mein kleiner San Diego-Konzertbericht auf Interesse gestoßen ist.
Deswegen nochmal ein paar weitere Zeilen von überm Teich:wink:
Und apropos Vorband: Zum Cage The Elephant-Konzert in San Francisco am 23. Juni ging es hauptsächlich wegen eben solcher: Portugal. The Man haben den Abend im Bill Graham Civic Auditorium eröffnet. Ein Wink des Schicksals, denn in unserem kleinen, roten Miet-Toyota lief auf den 3500 Meilen bis nach San Francisco pro Tag mindestens einmal "Evil Friends" durch. So haben wir kurzerhand auf einen weiteren Tag im Yosemete National Park verzichtet, um mit Portugal. The Man das perfekte Ende eines grandiosen Roadtrips zu feiern. Schade um den Yosemete Park, der noch schöner ist, als man sich Nordamerika in seinen romantischsten Träumen malt. Jeder sollte dort einmal auf 3000 Meter Höhe in einen der eiskalten Bergseen springen und fühlen, wie die Lunge zu implodieren versucht. Und währenddessen die weißen Bergspitzen, die tiefgrünen Nadelwälder und die Schönheit und Klarheit dieser Landschaft erleben, bevor man nach 40 Sekunden ins Trockene flüchtet und sich extrem lebendig fühlt.
Die Sehnsuchtsstadt San Francisco ist zwar auch schön, nur wird man das Gefühl nicht los, dass diese Stadt ihre charismatischsten Zeiten hinter sich hat. Die Obdachlosen stapeln sich auf den Bürgersteigen, während sich die Facebook, Uber und Spotify-"Techies" eine Straßenecke weiter 50-Dollar-Burger zum Lunch reinfahren. Nirgendwo in diesem Land wird man mit der sozialen Spaltung der amerikanischen Gesellschaft auf so perverse Art und Weise konfrontiert wie in San Francisco.
Aber weil man in dem Civic Auditorium nur von San Franciscos heiler Hipster-Welt umgeben ist, ist das Elend vor der Tür viel zu schnell verdrängt.
Die Halle ist ähnlich groß wie die Hamburger Sporthalle. Und hat genauso wenig Charme. Vielleicht 7000 Leute passen rein, so viel sind es bei Portugal. The Man lange nicht. Macht aber nichts. Der Durft von kalifornischem Weed schwängert die Luft, PTM starten mit Hip Hop Kids. Das Publikum ist abwartend, man lässt die Band gewähren. Schließlich sind die meisten wegen Cage The Elephant hier. Wir nicht, wir genießen jede Sekunde und werden berauscht von John Gourley’s Stimme, der kein Ton zu hoch ist. Von der Lichtshow, die all die smarten Melodien für das Auge übersetzt, besonders beim farbenfrohen Finale von „Purple, Yellow, Red and Blue“. Und vom Zug an der Sportzigarette des Nebenmanns. Mit den Gedanken halb vor der Bühne, halb auf den Highways des Südwestens. Die bestmögliche Erinnerung an vier Wochen Abenteuer.
2006heino
Wie viele Zuschauer ziehen Sacred Reich denn noch?Olsen, 25.07.2016 22:52 #


Schwer zu sagen, ausverkauft war es nicht. Ich würde sagen, daß 200-250 Leute da waren. Finanziell lohnt sich die Tour für die Jungs wahrscheinlich nicht - vielleicht von ein paar Festival-Auftritten abgesehen.
Alphex
Starke Band, müsste ich mich eigentlich endlich mal ausführlicher mit beschäftigen.
Woas Sois...
Schöner Bericht, Joeren.
etienoir
Schöner Bericht, Joeren.Woas Sois..., 27.07.2016 05:58 #

allerdings!
der_acki
Joeren, weiter so!
joeren
:cheers:
JustusMeinFreund
26.07. THE ADOLESCENTS (us) + CLOWNS (aus) + WAR ON WOMEN (us) @ Arena, Wien

Leider wurde das Konzert von der kleinen Halle in den noch kleineren DreiRaum verlegt. Damit könnte mein Review auch schon wieder enden, denn ich habe bei allen drei Bands ausser dumpfes Schlagzeuggeklopfe und Gitarrenrauschen dank der miesesten Akustik Wiens so gut wie nichts mitbekommen. Oft schon auf dieser kleinen Bühne schlechten Sound gehabt, aber so wie gestern habe ich das noch nie erlebt.
Was ich berichten kann: alle Bands ließen sich nicht die Laune verderben und gaben trotzdem Gas. Frontmenschen der Vorbands richtige Maniacs, Tony Adolescents dann gediegen und relaxt. Songs konnte ich genau zwei erkennen.
Auf dieser Bühne werde ich mir so schnell kein Konzert mehr ansehen.

Was den Abend aber doch noch rettete: zwischen Clowns und dem Hauptact gaben die Wiener Death Metal-Legenden Pungent Stench drüben im Bierbeisl ein Überaschungskonzert. So geheim dürfte es doch nicht gehalten worden sein, denn das Beisl war bis auf den letzten Platz gefüllt. Und lieber Scholli, das war ein Abriss. 30min Gaspedal. Zu Recht eine Kultgruppe. :cool: