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Woas Sois...
Pungent Stench, na Hallo :cheers:
AERPELSCHLOT
Joah, sehr geile und unterhaltsame Liveband.
Olsen
Mother Tongue
28.07.16, Dortmund, FZW

Ein besseres Geburtstagsgeschenk kann man sich besser kaum machen. So unglaublich umgeblasen wie damals (wie lange ist deren letzte Tour her, acht Jahre oder so?) war ich nicht, aber das lag lediglich daran, dass ich jetzt ungefähr wusste, was mich erwartet. Mother Tongue haben in den letzten Jahren der Bühnenabwesenheit nichts verlernt und sind immer noch eine famose Live-Band. Einzigartig, was die an Energie entfesseln und wie sie das Publikum so nach und nach reinziehen. Am Schluss bei einigen ruhigen Passagen waren tatsächlich alle Menschen im Plenum still, sonst hat man ja immer einige merkbefreite Spongos dabei. Der kleine Saal vom FZW war gut voll, aber auch nicht zu voll, genau richtig eigentlich. Und das Konzert dauerte über zwei Stunden, auch leider eine Seltenheit heutzutage. Bin sehr froh, dass ich mich noch entschieden habe. Sollte das die letzte Tour gewesen sein, war ich wenigstens noch mal dabei.
cis211
Ich freu mich schon so auf heute Abend
BADBRAIN
Mache mich auch gleich auf den Weg, ist wohl ausverkauft.
Go Ahead Eagle
Burg Herzberg Festival 27.-31.07.16

Meine kleine Hippie-Oase.
Das musikalische Highlight gabs direkt am Donnerstagabend.
Pain of Salvation waren der Hammer. Im zweimal einsetzenden Regen haben sie eine fantastische und intensive Prog-Rock Show abgeliefert und (laut meinem Nebenmann) sehr viele Stücke vom wieder aufgelegten Album Remedy Lane dargeboten. Mir egal, es war fantastisch. Herzberg-Momente.

Blues Pills konnten daran nicht anknüpfen. Ich befürchte fast, dass ich auf dem Ohr auch langsam übersättigt bin, zu glatt und perfekt ist der Auftritt mittlerweile, den ich mir dann auch nur noch von weiter hinten reingezogen habe.
Der Rest des Donnerstag verging beim fröhlichen Schnaps trinken auf dem Zeltplatz sowie an der Cocktailbar. Detailwissen ist auch überbewertet. Tag 1 ist zum reinkommen.

Freitag gings ab 4 an der Hauptbühne weiter. Der obligatorische Götz Widmann. Ich mag ihn nicht besonders, aber er gehört halt zur Familie.

Walter Trout, von dem ich mir überhaupt nix versprochen habe und den ich vorab gerne gegen Ramzailech von Bühne 2 eingetauscht hätte, überrascht mit einem hervorragenden und mitreißenden Bluesrockset. Da muss ich noch mal beigehen. Er setze auf jeden Fall die Marke für den Tag, an den niemand mehr ran kam.

Bei Nigel Kennedy, der sich relativ unmotiviert an einem Jimi Hendrix Set probierte setzte heftigster Regen ein.

Das Lola Marsh Konzert "genossen" wir unter dem regengeschützten Dach der Coktailbar vom Donnerstag.

Bei Radio Moscow habe ich es noch kurz in der ersten Reihe ausgehalten, bin dann aber lieber langsam durch fiesen Festivalmatsch nach Hause geschlittert und gerutscht.

A propos zu Hause. Das Festival war seit langem mal wieder komplett ausverkauft. Das merkte ich am Donnerstag bei meiner Anreise daran, dass ich zur hinterletzten Ecke gelotzt wurde, wo wir dann unser Camp errichteten. Heißt: verdammt langer Fußweg zu Duschkabinen, zu Frühstück, zum Festivalgelände. Nächstes Jahr also früher anreisen.

Der Samstag war mein Tag. Wir nahmen nicht den besten Weg zur Hauptbühne, sondern sind ganz hinten über Freakcity rein gegangen. Am Höllenschuppen lief grade eine Diskussionsrunde. Auf der Bühne unser Kumpel vom Vortag Reiner Langhans. (Ja, wir hatten auch am Freitag unser Langhanserlebnis.) Absurde Monologe ergaben sich. Mal wirkte er, als wäre er der Pressesprecher von Google, lobte die Möglichkeiten ständig zu kommunizieren und sich auszutauschen. ließ keine Widerrede dagegen gelten, dass Facebook das Hippie-Allheilmittel für Frieden und Liebe auf der Welt sei. Zusammenfassend merkte ich mir: Scheiße ist Liebe, nur schneller. Oder so. Herzberg-Momente.

An der Hauptbühne sahen wir Simo. Teilweise hatte er sehr geile melodische, fast hymnenhaftige Parts in seinen Songs, teilweise gniedelte er sich in endosen psychedelischen Parts seine Songs kaputt. Ein leider bloß durchwachsener Auftritt endete mit einem fetten Gänsehaut-Schlussmoment, als er nämlich den Woodstock Hit schlechthin grandios performte: Cockers With a little help from my friends. Die Althippies waren aus dem Häuschen, die Junghippies ebenfalls und ich dachte an Wunderbare Jahre. Herzberg-Momente.

Element of Crime wirkten in dem Line-Up leicht fremdkörperig. Mir gefiel der Auftritt trotzdem. Ok, musikalisch wird das nie meine große Baustelle sein, aber wer zuhört wird belohnt.

Wir verbrachten zwischendurch viel Zeit mit einem Dino-Quartett. Irritierte Blicke und begeisterte Zuseher zogen wir gleichermaßen an. Teilweise teilten wir uns den Zockertisch mit einer handvoll alten Herrschaften, die ein Kartenspiel namens Wizard spielten und uns müde belächelten. Als wir mehrere Zuschauer um uns hatten, sind die Alten wieder abgezogen.

Kadaver zelebrierten ihren üblichen Stoner Rock Abriss. Ich finde sie immer noch nicht spannend genug um mir Platten zu kaufen, live sehe ich sie aber doch ganz gerne. Eine zuverlässige Nummer mittlerweile. Die Übersättigungsgefahr besteht hier allerdings ebenfalls.

Die slapstickartige Feuershow am Geländerand habe ich mir größtenteils gekniffen, um an einem nordafrikanischen Essensstand lieber den nordafrikanischen Köchen beim musizieren zuzusehen. Essen verkaufen haben sie mal schnell für 20 Minuten eingestellt um stattdessen mit diversen Bongos, einer Art Akkordeon und sontigem Schlagwerk eine hypnotischen Sog zu erzeugen, so dass ich nur noch staunen konnte. Alle auf-ihr-Essen-warteten standen nicht länger sondern feierten sich selbst mit überschwänglichem Ausdruckstanz. Herzberg-Momente.

Auf unserm Weg zum Höllenschuppen trafen wir mal wieder auf Götz Widmann, der grade am Pizza-Tank performte. Also kurz hier noch 2-3 Songs abgegriffen. Vorbei am Lesezelt, wo grade eine Art iritierende Minimal-Techno-Party stattfand, kamen wir an der kleinsten Bühne des Geländes an. Meine Mitstreiter verließen mich einer nach dem anderen und ich zog mir mal wieder ne Stunde Cliffsight rein. Mann sind die gut! Und sowas von verdammt richtig hier auf dem Festival. Und was ist das für eine Bühne. Wirkte, als wäre hier mehr Technik auf winzigstem Raum verbaut, als auf der Hauptbühne. Lasershow, psychedelische Farbspiele, Nebel, hier wurde wirklich alles ausgepackt, was Spaß macht. Die Leute merkten das, irgendwann war es voll vor dieser winzigen Bühne und Cliffsight wurden vollkommen zu recht gefeiert.

Ich hab mir danach noch kurz das Ende von Electric Moon gegeben, allein um sie abzuhaken und mir zu merken, dass ich die vermtulich nicht komplett anschauen muss, falls sie mir mal wieder über den Weg laufen.

Der Sonntag war für mich Pack- und Abreise-Tag. 3 harte Tage, 3 miese Nächte. Das reicht mir dann auch irgendwann. Ich hätte nicht schon wieder morgens um 10 Bier trinken können, ruhig angehen lassen war keine Alternative. Die Aussicht auf eine weitere nasse Nacht gefiel mir ebenfalls überhaupt nicht und das Sonntags-Programm gab auch nicht allzu viel her, worauf ich mich unbedingt gefreut hätte.
Go Ahead Eagle
Achso. Nine habe ich bloß am Donnerstag kurz getroffen, ansonsten sind wir uns erstaunlicherweise nicht über den Weg gelaufen.
Naja, wer nicht campt hat automatisch einen anderen Tagesablauf.
Auch das mit dem Verabreden lief nicht wirklich, da ich auf Festivals weder Handy noch Uhr bei mir habe.
Woas Sois...
Klingt nach anstrengend, interessant und spassig. Lange Wege auf Festivals ist auch echt nervig.

Der Schmatzer aufs Bauchi wurde abgeliefert?
Go Ahead Eagle
Naja, und das war jetzt auch bloß die ab 16 Variante meiner Erinnerungen.
Ob der Bussi aufm Bauchi gelandet ist, muss leider Nine sagen.
Ich weiß ich nicht mehr ganz genau. :floet:
Woas Sois...
Hauptsache geliefert :cheers: Ob jetzt Bauchi, Wade oder Ellbogen, egal.
Go Ahead Eagle
Mother Tongue
28.07.16, Dortmund, FZW

Ein besseres Geburtstagsgeschenk kann man sich besser kaum machen.Olsen, 29.07.2016 13:44 #

Schön, dass es dir ebenfalls gut gefallen hat! Bei dir hätte ich jetzt nicht unbedingt gewusst ob und wie geil du es finden würdest, wenn sie das machen, was sie immer machen. Umso besser.
Olsen
Ich hatte die ja vorher schon mal gesehen. Damals haben sie vor Cooper Temple Clause gespielt, was eine undankbare Sache für den Headliner war. Die Engländer wären alleine super gewesen, aber wenn man vorher Mother Tongue gesehen hat, verblasst alles danach irgendwie.

Schöner Bericht von dir. Ich denke immer, wenn ich von diesem Festival lese, dass man das am besten im Rausch erleben sollte, also einfach irgendwas einwerfen, das einen drei Tage lang in eine Paralleldimension entführt. Götz Widmann finde ich alleine auch nicht dolle; je länger er das macht, desto mehr merkt man, wer bei Joint Venture für die klugen Ideen zuständig war.

Das mit der Übersättigungsgefahr bezieht sich vermutlich auf die ganzen Retrorock-Bands? Ich habe den Sektor bisher nur gestreift, daher geht es bei mir, aber eine lange Halbwertszeit hat keine dieser Kapellen. Merke ich immer mal wieder, wenn ich sowas für Laut bespreche, nach zwei Wochen lege ich das kaum jemals wieder auf. Die neue Blues Pills ist aber trotzdem geil, weniger aufgeregt als das Debüt.
Harry Gant
Feiner Herzberg Bericht Eagle. :thumbsup:
Man bekommt fast Lust auf das Festival.
LUNACHICK
Du solltest nicht nur FAST Lust auf das Festival bekommen :-) Hier kommt mein Bericht zu meinem allerersten Burg Herzberg Festival. Er wird sehr lang...es ist ok, wenn ihr das nicht lesen wollt, aber so viele Eindrücke kann ich nicht in wenigen Worten verarbeiten.

1. Die Musik
Für die Musik geht man auf ein Festival, nicht für die Stimmung. Das war meine Meinung vor diesem Wochenende. Zum ersten Mal freue ich mich auf alles was kommt, obwohl ich nichts davon sehen will. Wie sich herausstellt, ist das eine gute Basis, denn man kann sich auf alles einlassen und spontan sein. Und das sollte man. Denn überall ist Musik. Offizielle Bühnen, inoffizielle Bühnen, 24/7 open stages, DJs, Reggaezelt, Pizzastand mit angebautem Zeltchen und 3 Teppichen drin...verdammt, sogar neben dem Klo am Ordnerzelt!!! Da wo Platz ist wird Musik gemacht, und jedem wird zugehört! Jeder, der ein Instrument auspackt, hat in wenigen Momenten Publikum. Und zwar ein aufmerksames Publikum (dazu später).
Welche Musikrichtungen? Ich glaube, außer Schlager und Volksmusik habe ich alles gehört. Arabischer Blues, lateinamerikanische Klänge, afrikanische Bongos, experimenteller Jazz, Fiedel und Quetschkommoden-Kombo, Liedermacher, Wüstenrock, Reggae, Irish Folk, you name it, es war da! Und es war geil! Und wenn es nicht live da war, dann wurde es halt aufgelegt! Ein paar französische Chansons von der Original Vinylplatte aus den 60ern anyone?
Die offiziellen Bühnen bieten jedem Künstler ausreichend Zeit, keiner muss sich für nur 30 Minuten seiner Musik entscheiden und es ist immer Zeit für eine Zugabe (die ausnahmslos immer gefordert wird). Wird auf der einen Bühne gespielt geht im Reggaezelt die Anlage aus. Auch hier, Respekt für alle.
Richtig bewusst habe ich mir wenig angeschaut. Nigel Kennedy, der Hendrix fiedelt. Mag beeindruckend sein, einen solchen Weltstar zu sehen, aber bei mir kommt das emotional nicht an. Götz Widmann und Funny van Dannen höre ich privat eigentlich nur als Mithörer und meistens nicht mal freiwillig, waren aber aufgrund der Atmosphäre zwei meiner Highlights, weil ich so richtig viel gelacht habe. Und tatsächlich eine Band mit dem unfassbar beschissenen Namen Bröselmaschine. Die kennt man wohl weil die gibt's schon voll lange und die sind voll gut. Also ich kannte das nicht. Aber die alten Herren spielten ihre Songs mit einer jungen Sängerin, deren Stimme einen absolut umhaut, so ein bisschen Joss Stone-mäßig. Ein toller Auftritt, der mir im Gedächtnis blieb.
Auch ein Highlight: Am Ordnerzelt neben den Dixie Klos...morgens um vier...ich sach noch, gugg ma, da vorne spielt noch ne Band! Aber es war keine Band. Es war ein einziger Typ mit zwei winzigen Casio Keyboards, in der rechten Hand eine Trompete, unterm rechten Fuß das Pedal zur Mini-Hi-Hat und am Mund die Mundharmonika. Unglaublich.

Letztendlich war es wirklich nicht schade, dass ich die großen Namen wie Kadavar, Blues Pills oder Patrice (auf den ich mich tatsächlich gefreut habe) aus verschiedenen Gründen verpasst habe, denn man verpasst alles und nichts auf diesem Festival. Man kann nicht überall sein, aber man ist überall zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wenn man Musik liebt.

2. Die Menschen (und Tiere)
Wahnsinn. Also mal optisch angefangen (sorry ich steh halt auf Klamotten, seufz): Dresscode gibt es nicht. Ist es bequem? Macht es Sinn? Zieh es an. Hast Du Dir von deinem Teneriffa-Urlaub ein Souvenir-Shirt mitgenommen? Zieh es an. Hast Du ein Band- oder Festivalshirt aus egal welcher Musikrichtung, egal welchem Land und egal welchem Jahrzehnt? Zieh es an! Stehst Du auf Sandalen und Socken, oder doch auf Cowboyhut? Fühlst Du Dich nur in Deiner Lederweste mit jahrzentealten Black Sabbath Patches am allerwohlsten, wenn dir dabei die Sonne auf die nackte Wampe scheint? TU ES! Fehlte Dir schon lange mal wieder eine Entschuldigung, für den KopfbisFuss-Batik-Look? Jetzt ist Deine Chance! Oder wolltest Du einfach mal wieder nur nackt sein? Auch gut!
So bunt wie das Line-Up (offiziell oder inoffiziell) sind auch die Menschen. Sofort fühle ich mich wohl, im Alice im Wunderland Kleid, barfuss, mit Blumenkranz.
So unterschiedlich die Musik und die Menschen, so wunderbar die Stimmung. Friede, Freude, Eierkuchen ist hier weder Abwertung noch Untertreibung. Ich bin die erste, die sich an anderen Menschen und deren Verhalten stört, aber so easy wie hier kommen mit Sicherheit nirgendwo in Deutschland 15000 grundverschiedene Menschen zusammen.
Man ist respektvoll miteinander, man duzt sich, man schubst sich nicht und es wird nicht gedrängelt. Man holt Bier für alle am Tisch und reicht die Tüte herum. Kennt man sich nicht, lernt man sich kennen. Ob es nun der 20jährige Ruhrpottstudent ist oder der pensionierte Hobby-Philosoph.
Familien kommen mit Kind und Kegel, vor der Bühne wird gestillt beim Musik hören. Die Kinder haben ihr eigenes Kinderland, wo sie kreativ sein dürfen. Sie haben einfach eine Handynummer auf dem Arm, man findet sich ja wieder, ist ja alles cool hier. Am Kinderwagen ist der Bierflaschenhalter angebracht und man kann auch mal mit 3 Generationen vor der Bühne einen zusammen durchziehen. Die Kids ziehen mit ihrer Parade am Sonntag auf Stelzen und mit Bollerwägen direkt vor der Hauptbühne vorbei: alle machen Platz und es gibt noch einen Applaus und Gruß von der Bühne.
Selbst die Hunde rennen frei herum, beschnüffeln sich und spielen miteinander, nicht mal die machen oder bekommen Stress. Ein ganzes Wochenende habe ich niemanden schimpfen hören, über nichts.
Jeder ist offen für Musik und Kreatives. Jeder Künstler hat sein Publikum. Das Lesezelt mit Vorträgen und Poetry Slam ist immer voll, vor jeder Bühne stehen Leute und vor jedem, der seine Klampfe auspackt, bleiben die Leute stehen und hören aufmerksam zu. Selbst wenn jemand 50 Meter weg und mit dem Rücken zur Bühne sitzt, wird noch applaudiert.
Wildfremde Menschen bieten uns Mitfahrgelegenheiten an, Einzelgänger im Seniorenalter erzählen uns, dass sie ja sonst keine Drogen nehmen, aber einmal im Jahr auf Herzberg alles, was ihnen angeboten wird (dass das stimmt merken wir daran, dass der Typ uns an manchen Tagen grüßt und an anderen planlos an uns vorbeiläuft). Es klingt bescheuert und idealistisch, aber jeder ist okay, jeder darf sein, wie er ist oder sein will und man behandelt sich gegenseitig respektvoll. An jeder Ecke wird getanzt, man lässt fremde Menschen von seinem afrikanischen Essen kosten oder setzt sich einfach zu irgendwem dazu und unterhält sich. Einfach Wahnsin...

3. Die Location
Ein Traum in the middle of fucking nowhere in einem infrastrukturellen schwarzen Loch zwischen A5 und A7. Zwischen Dörfchen in Nordhessen, wo ein Einfamilienhaus mit Garten und Garage noch weit unter 100.000 Euro kostet, wo die Brötchen noch aus der Backstube kommen, wo die Taxiunternehmen 25 Euro Anfahrtsgebühr verlangen, weil sie 30 Kilometer weit weg sind...ja, da liegt Breitenbach am Herzberg. Die Gegend stellt sich auf die Hippies ein. Bei Silkes Nahkauf wird der Grill auf- und das Bier kaltgestellt, im Goldenen Schwan gibt es Hippie-Frühstück. Aber eigentlich muss man das Festivalgelände überhaupt nicht verlassen. Es ist für alles gesorgt.
Freak City heißt der Teil des Campingplatzes, noch ein Stück weg von der Hauptbühne (erst dort befindet sich die Schleuse, wo die Taschen kontrolliert werden), und ist eigentlich auch ohne Hauptbühne schon Festival genug und der Star des Festivals.
In Freak City gibt es nichts, was es nicht gibt. Ob man jetzt Yoga machen möchte, massiert werden will, seine Kinder ins Kinderland schleppt, vegan frühstückt, sich ein sozialkritisches Buch kaufen (und lesen, denn es wird auch viel gelesen hier!) will, ob man Schmuck sucht, bei den Kindern an den improvisierten Flohmarktständen eine Barbie oder Seifenblasen kauft oder sich am afrikanischen Stand Zöpfe machen lässt, alles geht. Man wird dazu aufgefordert, auf privat aufgehängten Hängematten zu chillen oder auf der 24/7 Open Stage sein Glück zu versuchen, Organisationen wie Greenpeace, Viva con Agua oder Die Partei informieren Dich an ihren Ständen oder bei Vorträgen im Lesezelt. Lust drauf, die eigenen Klamotten zu batiken oder Hulahoop zu lernen? Läuft! Es gibt konstant was zu gucken und zu hören, wie schon gesagt, auf dem ganzen Festival erlebt und verpasst man alles und nichts gleichzeitig und man ist immer richtig, egal wann und wo.
In Freak City sind die Stände zum Großteil privat, wenn ich das so richtig verstanden hab. So kaufen wir also eine Flasche Met von einem Imker, der halt ein paar Flaschen Met dabei hat und vor seinem Zelt ein Pappschild mit Edding bemalt hat, auf dem "Met" steht.
Mein Highlight dort ist allerdings die Bar jeder Sinne (siehe mein Foto in der FB Gruppe), die auch die Mental Stage beherbergt, auf der wir richtig geilen 70er Rock und auch schon die angesprochenen Chansons hören. Die kleine Bühne bietet einfach alles und liegt auch nur ein paar Schritte von der zweiten größeren Bühne, der Freak Stage, entfernt! Die Bar hat einen Stand mit Wurst, Steaks, Burgern und Getränken, dahinter ein großes Zelt mit Couchgarnituren. Gegenüber also die Mental Stage und daneben wieder ein Zelt mit Biertischen und einer Bar mit Frühstück und Kaffee. Dazwischen handgewerkelte Holzbänke- und Stühle und in der Mitte eine Tonne, in der ein Feuerchen brennt. Manche werfen ihre in Alufolie gewickelten Kartoffeln, die sie gerade beim Food-Sharing geholt haben, rein. Großartig. Dort waren wir die meiste Zeit.

Ich weiß am Ende auch nicht, warum Timo und ich uns so verpasst haben, denn ich hab so viele Leute stäääändig wiedergesehen....nur Dich nicht :( Aber freut mich, dass Du es auch super hattest! Ich würde nächstes Jahr gerne wiederkommen und ich hoffe, dann schaffen wir es ein bisschen länger!!!
Woas Sois...
Den Bericht muss ich auch erst mal verarbeiten.

Jetzt haben wir eine Männersicht und eine Frauensicht auf dasselbe Festival, interessant. :hm:
LUNACHICK
Naja Eagle war ja schon öfter da und von der Atmosphäre sicher nicht mehr so geflasht wie ich :)
schmirglie
Schöner Bericht Luna! Und wir sehen uns dann ja in drei Wochen beim Mini-Forentreff im Gloria :smile:
LUNACHICK
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA :cheers:
Woas Sois...
Hat der Eagle das Bussi ausgerichtet? Er weiß es nicht mehr...
SHITHEAD
Klingen ja ganz schön geil, die beiden Berichte. Vielleicht sollte ich das mal auf den Schirm packen. :hm: