Forum

Konzerte & Festivals

Zuletzt besuchtes Konzert

Crackerman
Letzten Freitag spielten Wucan wieder einmal in der Leipziger Moritzbastei. Pünktlich um 20 Uhr ging das Konzert los und ich war gezwungen mir mein gut gekühltes Dosenbier noch fix hinter die Binde zu kippen. Mit Eat Ghosts begann der Abend recht progressiv. Die ausufernden Passagen ihrer Songs erinnerten an King Crimson und auch an die Solowerke Steven Wilsons. Jedoch hat mich der ununterbrochene Saxophon-Einsatz auf die Dauer doch sehr genervt und nahm mir erstmal eine Zigarettenpause. Zwei Zigaretten später standen Wedge auf der Bühne. Ein professioneller Auftritt einer jungen Band, die irgendwo zwischen Deep Purple, Sir Lord Baltimore und Wolfmother anzsiedeln ist. Mindestens 3 Songs klangen nach der klassischen Blackmore-Besetzung, mindestens ein Song hatte sich die Orgelspur eines Wolfmother-Songs geliehen. Nach Wedge kamen dann endlich die Headliner des Abends auf die Bühne: Wucan. Zwei Jahre ist es her, dass ich die Jungs und das Mädel live sah und es hat sich einiges getan. Die Bühnenshow der Sängerin Francis war sehr faszinierend. Flummiball-ähnlich sprang sie über die Bühne und kam einfach nicht zur Reihe. Als plötzlich schon der letzte Songs des Abends angekündigt wurde, kam es mir gar nicht so vor, als hätten sie schon so lange gespielt. Zu meiner Überraschung folgte darauf ein 20-minütiger Song, mit dem sie mich dann endgültig gefangen hatten. Mit dem Metallica Cover von Am I Evil wurde dann noch eine fetzige Zugabe gespielt und ich ging beruhigt und befriedigt nach Hause. Mein Fazit nach 2 Jahren Wucan-Kenntnis: Wucan sind eine stetig wachsende Band mit dem Potenzial zum nationalen Erfolg. Manche Riffs sind zu beliebig und daher austauschbar, im Gesamtpaket macht es zumindest live jede Menge Spaß.KurdtKillsBoddah, 21.11.2017 13:27 #

Oh und da ist der Bericht. Vorbildlich. Jetzt hab ich schon im anderen Faden zu Wucan gesenft. Die Show von Francis war mir oft zu sehr drüber, sah mir wenig spontan und mehr einstudiert aus. Ich hab sie (Vorband bei mir übrigens Travelin Jack :thumbsup:) zusammen mit dem geschätzten Sammy gesehen und da waren wir uns einig :smile:. Bei der wirklich sehr positiven, musikalischen Entwicklung -auch auf Platte- kann ich dir wieder komplett zustimmen.
Wedge habe ich auch schon mal als Headliner gesehen. An Purple dachte ich auch bei einem deutlichen Highway Star Zitat, ansonsten mehr Uriah Heep und Ken Hensley. Shut up bringt fast 1:1 Hensleys Gypsy-Riff. Und U.F.O. sind imo auch deutlich präsent. Muss man nicht haben, aber gute Band. Etwas mehr Eigenständigkeit noch und dann.
Olsen
Ich seh mir Wucan übrigens irgendwann mal an, da kann mich die neue Platte noch so abtörnen. Die EP und das Debüt gefallen mir immer noch sehr, beides zwischenzeitlich noch mal gehört. (Womit ich quasi auch das Thema aus dem anderen Faden beantwortet hätte, haha.)


Die Toten Hosen + The Baboon Show
06.12.17, Köln, Lanxess Arena

Mein Schwager war kurzfristig erkrankt und so hat meine Schwester mal wieder mich gefragt, ob ich mitmöchte. Damit kam ich nun schon zum zweiten Mal innerhalb der letzten Jahre zu einem kostenlosen Konzert der Toten Hosen. Ich bin zwar auch krank, aber etwas weniger, haha. Und bei Sitzplätzen auf dem Rang muss man ja nicht viel machen.

Ich war jetzt eine ganze Weile nicht mehr auf einem so großen Konzert und wieder bei Reinkommen überwältigt von der Größe der Arena. (Die ja noch zu den kleineren gehört mit schlappen 18.000 Menschen Fassungsvermögen.) Über den Event-Charakter solcher Konzerte hab ich mich beim letzten Bericht schon beschwert, denke ich, deshalb nur noch mal kurz, dass mir diese Bierverkäufer, die mit ihren Grubenlampen durch die Reihen stürmen, massiv auf die Eier gehen. Geht raus und holt euch da euer Bier, ihr faulen Schweine.

Die Vorband The Baboon Show aus Schweden haben mich wider Erwarten sehr überzeugt. Schön dreckiger Rock'n'Roll mit einer lustig-hibbeligen Frontfrau, die auch schon mal ein Rad auf der Bühne schlug oder Liegestütze machte. Mit einer halben Stunde fast zu kurz für mich, aber die Massen waren ja aufgrund der Hosen gekommen. In die Baboon Show höre ich aber noch mal in Ruhe rein.

Die Toten Hosen im Anschluss ließen sich nicht lumpen und spielten zweieinhalb Stunden. Mir war das alles etwas zu viel, es lag aber wohl an mir und meiner schlappen körperlichen Verfassung. Die Leute waren jedenfalls begeistert und sangen jedes Lied mit. Ungefähr die Hälfte der Songs kannte ich nicht, bin bei der Band halt schon lange raus. Einige von den alten Krachern funktionieren immer noch für mich. Herr Frege geht mir inzwischen mit seinen Ansagen aber etwas auf die Nerven. Immer dieser Fußballscheißdreck, behalte ihn doch bitte für dich. Es wurde einiges geboten, zwischenzeitlich waren ein paar Streicher mit auf der Bühne, später vier Dudelsackspieler in vollem Ornat. Die Hosen selbst sind eine routinierte und eingespielte Live-Band, da bekommt man, was man erwartet. 2013 hat mir das trotzdem besser gefallen.

Da ich normalerweise nicht zu solchen Event-Konzerten gehe, kannte ich etwas noch nicht: Heute machen Menschen keine Feuerzeuge mehr an, sondern die Taschenlampen ihrer Smartphones. Ich muss sagen, das war durchaus ein Anblick, der mich beeindruckt hat. De Raum wird dadurch in ein ganz fremdartiges Licht getaucht und alles fühlt sich ein wenig entrückt an.
Go Ahead Eagle
09.12.17 Vortex, Siegen - Freak Valley X-Mas MAMMOTH MAMMOTH Fest!

Drum herum ein "Weihnachtsmarkt" mit Kuchen, Glühwein und veganem Gyros, drinnen ein paar Bands als Füllmaterial und mitten im Line-Up: MAMMOTH MAMMOTH.
2 Vorbands, die verzichtbar waren. Die 2 nachfolgenden Bands (inkl. Flying Eyes) haben wir uns geschenkt - was auch besser so war. Kein Grund um traurig zu sein: MAMMOTH MAMMOTH haben abgeliefert, wie ich es mir erhofft habe.
Im Sommer spielten sie am Sonntagnachmittag mit dürftigem Sound auf dem Freak Valley.
Das hat mich alles ganz und gar nicht überzeugt.

Samstag wars dann allerdings das perfekte Punk'n'Roll-Abfuck-Konzert.
Mit Bierdusche nach Song 2, Sänger pogt im Publikum ab Song 4, Gitarrist reitet auf den Schultern des Bassisten durch die Menge kurz vor Schluss und alles garniert mit geiler, trinkwütiger Rockmusik. Auf den Punk(t) krachig gespielt, akzeptabler Sound, passende Lautstärke, Publikum das voll mit zieht. Beigeisterung von vorne bis hinten.
(Außer bei den Leuten, die sich auf instrumentalen Jamrock oder Doom gefreut haben)
OneFingerSalute
Das klingt äußerst spaßig. Den Namen merke ich mir für Livevergnügen.
OneFingerSalute


„Wir haben nicht nur den Underground verraten, sondern jetzt auch noch Osnabrück!“ Der Mann, von dem dieser Satz stammt, soll wenig später nahezu komplett seine Stimme verlieren, kurz davor hat er schon voller Wut einen defekten Verstärker umgeschmissen und seine Gitarre wie einen Speer in eine Box gerammt. Die Klampfe gibt dann wenig überraschend später auch noch den Geist auf, der Mann, einigen sicher bekannt als Hanno, Sänger von MANTAR, versucht zu reparieren, was nicht mehr zu reparieren ist und lässt dabei nicht nur gute Sprüche los (siehe Anfang dieses Texts), sondern auch einige sehr umsympathische und sehr barsche Bemerkungen unter anderem Richtung Soundmann. Dabei geht das Konzert im wunderbaren Bastard Club erst mal ganz gut los. Der Sound ist längst nicht so fett wie beim letzten Mal in Hannover, als wir Mantar im Heinz gesehen haben, aber die Wucht reicht aus für ein paar sich im Wind wiegende Härchen auf dem Arm. A propos Behaarung: Vor allem ein Metalhead in unserere Nähe übertreibt es dermaßen mit dem Headbanging und Mattenschwinging, dass er sich erstens fast ein paar fängt von einem Wandschrank aus rustikaler Eiche direkt neben mir und dass ich mich zweitens irgendwann fühle wie ein alter Klettverschluss, so viele lange Fussel muss ich mir immer wieder aus dem Bart friemeln. Egal, zurück zum Geschehen auf der Bühne. Das Konzert erreicht seinen kuriosen Höhepunkt bei einer ersten längeren Pause, bedingt durch kaputte Technik und höllisch schlechte Laune am Mikrofon. Kurze Stille, dann fangen Leute im Publikum an, „Always look on the bright side of life“ zu singen, viele der anwesenden 300 Köpfe stimmen ein. Hanno und Drummer Erinc schunkeln auf der Bühne kurz mit, wirklich ein wunderbares Bild. Dann gibt’s wieder Musik, es geht aber immer mehr kaputt, beim abschließenden „Era Borealis“ muss der Sänger der Vorband Deathrite aushelfen, der kann aber nicht den ganzen Text und alles wird irgendwie noch seltsamer. Song vorbei, Erinc geht ganz trocken von der Bühne, es ist klar, da kommt heute nix mehr. Keine Zugabe, nix. Hanno wichst noch ein bisschen auf seiner Gitarre rum, der eher nervende Krach ist die passende Schlusspointe. So leid es mir tut, dass über eine meiner Lieblingsbands der vergangenen Jahre sagen zu müssen: Dresden kann wohl ganz froh sein, dass es da heute erst gar kein Konzert gibt, die Jungs brauchen vielleicht einfach mal eine anständige Pause. Danach gehe ich dann auch wieder zu 'nem Konzert, is' ja klar.
Crackerman
Das klingt äußerst spaßig. Den Namen merke ich mir für Livevergnügen.OneFingerSalute, 11.12.2017 19:11 #

Musst du nicht lange warten. Und lohnt sich ganz sicher :headbang:.
Fein beschrieben, Mantar im Bastard. Auch und vor allem, wo es mal daneben ging. Irgendwann ist der Akku wohl mal leer.
OneFingerSalute
Musst du nicht lange warten. Und lohnt sich ganz sicher :headbang:.Crackerman, 30.12.2017 22:48 #


Cool, zwei Posts später schon die Bedienung. Danke für den Hinweis! Gehst du hin?
Crackerman
Nee, ich denke nicht. Hab sie zuletzt einige Male gesehen und möchte lieber noch Ruhe haben. Bremen ist ja auch nicht direkt um die Ecke.
Apropos Bremen: ab dem 2. Januar Hotshot Sonderverkauf hast du mitbekommen?
OneFingerSalute
Wird aber so was von Zeit für den ersten Eintrag hier im Jahr 2018!

Zum Glück kann ich äußerst positiv starten, war nämlich ein wirklich guter Konzertabend gestern im kleinen Bremer Papp mit Arterials und Bundles, zwei Bands aus dem Hause Gunner Records.

Von den Arterials aus Hamburg kannte ich bisher nur einen Song, der klang aber richtig gut und auch die Vergangenheit von drei Vierteln der Bands als Mitglieder von No Weather Talks ließ keinen Gedanken daran aufkommen, dass da was schiefgehen könnte, im Gegenteil. Die Herren spielen jetzt mit der wirklich guten Unterstützung von Visions-Mitarbeiter Florian Zandt am Mikro (kurzer Schnack, netter Typ) eine im besten Sinne etwas altmodisch klingende Mischung aus Punk, Emo und Hardcore. Mit vielem davon wären sie auch im ausgehenden 20. Jahrhundert nicht verhaltensauffällig geworden, sagen wir es mal so. Macht so alten Säcken, wie ich es mittlerweile ja bin, richtig Spaß, haben auch die anderen Anwesenden mehrheitlich so gesehen.



Die Bostoner Bundles wirkten live überraschenderweise etwas weniger krawallig und kratzbürstig als auf ihrer gerade erschienenen und empfehlenswerten Platte, ist ja meistens eher andersherum. Das heißt aber nicht, dass sie keinen Spaß gemacht haben. Ihr Punkrock geht meistens nicht so richtig geradaus, schaut auch mal in der Garage und beim Folk vorbei und wird von einem herausragenden Drummer zusammengehalten und mit irren Wirbeln angetrieben. Dazu gibt's eine raue Stimme, die auch mal ein-schrei-tet, wenn es nötig ist. Gab viele wippende Köpfe und zappelnde Beine im etwa 30 Mann und Frau starken Publikum, der Auftritt kam sehr gut an.



Die kommenden Tourstopps der beiden sind Hamburg, Flensburg, Neumünster, Göttingen, Leipzig und Köln. Wenn ihr in der Nähe seid, wisst ihr, was ihr tun solltet.

Zuletzt geändert von OneFingerSalute

Olsen
Septicflesh + Inquisition
26.01.17, Bochum, Matrix

Ich hatte ganz vergessen, dass sich die Matrix gefühlte 100 Meter unter der Erdoberfläche befindet. War lange nicht mehr dort, schon sehr geile Atmosphäre in diesem Kellergewölbe. Und zudem gibt es kostenloses WLAN, ich dachte, ich traue meinen Ohren nicht. Darüber hab ich mich sehr gefreut, denn Inquisition konnte ich nicht länger als zwei Songs ertragen. Black Metal ist und bleibt absoluter Schmutz für mich, furchtbar. Die Band bietet aber auch das volle Klischee: Zwei Typen an Gitarre und Schlagzeug, Panda-Bemalung, Grottensound. Beste Voraussetzungen, um in einer Ecke in Ruhe "Die Vewandlung" zu lesen.

Septicflesh hingegen waren dann so geil, wie ich mir das erhofft habe. Die Orchesterteile kamen erwartungsgemäß aus der Konserve, anders wäre das auch nicht zu finanzieren. Live sehr unterhaltsam, dieser Vierer aus Griechenland. Alle haben ulkige Lamellen-Alien-Weltraumklamotten an, die beiden Gitarristen bewegen sich kaum und verziehen auch keine Miene, so dass Frontgrunzer und Bassist Sprios Antoniou die Show quasi alleine schmeißt. ("I will count to three and then we will DESTROOOOOOYYYY!!!") Den Schlagzeuger konnte man auf der engen Bühne hinter den Artwork-Aufstellern (schick) eh nicht erkennen. Außerdem legen Septicflesh viel Wert auf Geblitze und Gedampfe aller Art. Sehr gelungene Sache, etwas zu kurz aber. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei. Vielleicht finden die Griechen dann auch einen Club, den sie füllen können. Die Matrix war für die geschätzt 150 Zuschauer deutlich zu groß.
eigenwert
Hut ab, falls du wirklich die Verwandlung gelesen haben solltest :bigsmile: . WLAN gab's ja.
Olsen
Hab ich. Ich bin ungefähr bei der Hälfte jetzt, geht ja schnell.
Crackerman
Keine Shows, an denen ich Spass hätte....am Lesen drüber aber schon :thumbsup:
OneFingerSalute
:cheers: Richtung Cracker für die stetigen freundlichen Rückmeldungen!
LUNACHICK
28.1.2018 Lirr/Fjort

Vorweg: Fjort sind weiterhin eine grandiose Liveband und immer eine Reise wert. Ich habe gestern gehört, dass das mein fünftes Fjort Konzert war, ich selbst kam auf vier. Die Entwicklung der Konzerte bringt mich dazu zu sagen, dass das auch vorerst mein letztes war, trotz grandioser Liveband.

Ihr könnt mich jetzt snobbig und arschig finden und hättet damit nicht unrecht. Aber für mich hängt ein gutes Konzert nicht mal primär von der Band ab, sondern vor allem von der Atmosphäre, der Stimmung, der Leute um mich herum. Würde ich nur die Band bewerten bekämen Fjort bei jedem einzelnen Konzert volle Punktzahl. Ich komme aber mit der Entwicklung der Zuhörerschaft nicht klar - und das ist der arschige Teil von und in mir.

Ich sag mal so. Mein erstes Konzert, da war D'Accord gerade draußen, in der Saarbrückener Garage war verhalten. Die Band war geil, das Publikum zurückhaltend, man konnte vor der ersten Reihe vorbei an die Bar laufen. Als Kontakt kam war im inzwischen schon ausverkauften Elfer Club in Frankfurt Abriss pur, vom ersten bis zum letzten Song. Wenig später sah ich sie im Vorprogramm von Thrice, hat keine Sau interessiert, die erste Reihe stand gelangweilt da und hat auf den Hauptact gewartet. Und jetzt, keine anderthalb Jahre später, ist fast jede Show der Tour ausverkauft. Die Leute kommen für die Songs von Couleur und Kontakt, nicht für Demontage und D'Accord, und darum gibt es von den beiden Platten nur insgesamt 3 Songs. Um mich herum 2 Schmusepärchen, eins davon geht nach der Hälfte der Show ("Sollen wir heim gehen?" "Oh ja!") und das andere kuschelt in der zweiten Reihe während andere Leute doch aber bitte Rücksicht zu nehmen haben, wo sie sich bewegen möchten. Vor mir in der ersten Reihe stehen Leute, die ich eher von Fantasy/Roleplay Conventions kenne und generell erkennt man im Publikum einfach ein völlig anderes Publikum als die Jahre zuvor bzw als auf den anderen Konzerten, die wir sonst besuchen.

Das mag oberflächlich sein, aber ich kann so ein Konzert einfach weniger genießen, wenn die Stimmung nicht entsprechend ist. Ich würde mir viel lieber ein mittelmäßiges Konzert anschauen oder eine Band, die nicht zu meinem Favoritenkreis zählt, als meine Lieblingsband mit mittelmäßiger Stimmung. Ich muss akzeptieren, dass Fjort den Bekanntheitsgrad erhalten, den sie sich mit guter Musik und guten Texten und geilen Auftritten auch einfach verdient haben. Ich gönne ihnen das von Herzen und akzeptiere, dass jemand wie ich als einer der wenigen, der gestern kleinaufklein abgefeiert hat, auf der Strecke bleibt, zugunsten der Leute, die Couleur von vorne bis hinten mitsingen können. Und das werden nach diesem Sommer, wo sie auf den großen Festivalbühnen stehen werden, noch viel, viel mehr Leute sein.

Waren jetzt mehr allgemeine Gedanken als ein Konzertbericht. Sagt auch was aus. Ich sag mal zur Sicherheit dazu, dass ich dennoch meinen Spaß hatte gestern und dass es live deutlich weniger nervt als auf Platte, wie jede Silbe nochmal extra betont wird! Ach ja und: Ofsi, Grüße vom Sven :-)
OneFingerSalute
Danke für die Grüße! Ich bin heute Abend in Hamburg und gespannt, wie's da wird. Ich kann deine Ansichten ganz gut nachvollziehen.
LUNACHICK
Bitte auf jeden Fall berichten! Viel Spaß!!
OneFingerSalute
Zum ersten Mal seit deutlich mehr als zehn Jahren habe ich den Fehler wieder gemacht: Ich bin im Zug zu einem Konzert in Hamburg mitgefahren. Fehler, weil es wieder kam wie damals: Wegen der letzten Verbidundung mussten wir weg, bevor die Band fertig war, Fjort hatten noch nicht mal das reguläre Set durch. Inklusive Zugabe haben wir also vier oder fünf Songs verpasst. Und für sowas dann eine Tour, die am späten Nachmittag losgeht und nach der ich während der Woche erst um halb zwei im Bett liege? Ätzend. Immerhin war das, was wir im ausverkauften und pickepackevollen Knust mitbekommen haben, ziemlich gut. Ist mittlerweile ja eine echte Rockshow, die die drei Herren aus Aachen bieten: Zum mächtigen Sound kommt auch eine eindrucksvolle Lichtshow, die am Anfang allerdings schlecht eingestellt und daher im wahrsten Sinne des Wortes blendend war. Aber Schwamm drüber, halb so wild, hat sich schnell gebessert und dann passten die Effekte sehr gut zum pathosschwangeren Screamo-Rock. Was nicht so gut passt, wenn man sich so eine Ausrüstung auf die Bühne stellt: Zu erzählen, wie platt man ja sei, dass so viele Leute gekommen sind, dass man das noch gar nicht richtig gecheckt habe, wie sich das alles entwickelt hat, so was in der Art. Hm, ja. Dafür seid ihr auf den Ansturm aber ganz schön gut vorbereitet, Jungs. Egal, gehört wohl zum Spiel mit den Fans. Der Sound soll zum Beispiel in Hannover noch besser gewesen sein, meinten meine Begleiter, aber der war auch in Hamburg richtig fett, da kommt bei nur drei Leuten schon eine heftige Durchschlagskraft rum, gerade die Drums donnerten ordentlich. Da ist mittlerweile wirklich eine Band unterwegs, die sich und damit jede Menge Freunde gefunden hat. Das freut mich für Vertreter dieses im Mainstream sonst doch nicht so hoch angesehen Genres. Ich musste allerdings auch endgültig feststellen, dass Fjort mich einfach nicht so packen wie die meisten anderen Zuschauer. Ist alles gut und schön und beeindruckend, aber unterm Strich war ich kaum mal ergriffen oder wurde richtig mitgerissen. Liegt vielleicht an dem doch etwas zu großen Pathos, wäre meine Vermutung. Bei der nächsten Tour darf auf jeden Fall jemand anders meinen Platz im Publikum haben (es sei denn, sie spielen in Bremen und ich kann mit dem Fahrrad hin, dann überlege ich noch mal) - war schön, dass ich das jetzt auf diesem Niveau noch mal gesehen und gehört habe, reicht aber auch.
schmirglie
Ich geh bei der nächsten Tour gerne für euch hin und bin traurig, dass ich sie dieses Mal verpasst hab.
Vielleicht sind dann auch weniger "Erfolgsfans" dabei :bigsmile:
Crackerman
ELECTRIC SIX in Bielefeld.
Da gibt es nicht viel zu sagen. Einfach eine saugut eingespielte Rock'n Roll Band mit wirklich einfallsreich geschriebenen Songs. Live noch deutlich spassiger als auf Platte, das rockt und groovt vom Opener bis zur Zugabe. Wer sowas mag, hingehen. Die liefern. Ein toller Nachmittag.