Die TAZ war schon immer streng links, aber noch nie so blindlinks wie zur Zeit. Bei jedem zweiten Artikel kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Jeder unwichtig gelassene Furz, den der Wind auch nur einen Hauch Richtung gefühlt rechts wehen lässt, wird zum Endlösungsversuch aufgeblasen. Differenzierte Kommentare über bspw. die nach wie vor finanzielle Rückstellung des Ostens werden in bester, sozialdarwinistischer Manier mit "Mimimi" und "Tja, musste hin wo das Geld ist" oder "Hättste was gescheites gelernt" abgewatscht. Hab ich was verpasst? War Linkssein nicht mal gleichbedeutend mit sozial? Oder wird das aktuell von gut situierten Beamten oder Ichmachwasmitmedienmitwohnenbeimami-Bubis formuliert? Was ist aus der aktiven Linken geworden, die wirkliche Glatzen gestellt hat und nicht die Omma von 80 Jahren, die in ihrem Leben noch nie einen Syrer gesehen und diesbezüglich Schiss hat, als weltfremde Nazischlampe betitelt? Die Linke, die im Altersheim genauso geholfen hat wie im Asylantenheim?
Das war jetzt alles überspitzt. Aber meine Enttäuschung über eine Szene, die sich immer mehr in Belanglosigkeiten verrennt, ohne das grosse Ganze ernsthaft anzugehen, ist offensichtlich geworden. Ich bin nicht ohne Grund in der HC/Punkszene gross geworden. Ich wünschte nur, man hätte das nicht alles so pervertiert.
Zuletzt geändert von Powder To The People