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ThorFromBahnhof
Roadburn 2018 - ein Solo-Erlebnis

Soooo nachdem ich ja auch da war und ich zwar einige der Konzerte auch miterleben durfte, die hier schon so heftigst angepriesen und abgefeiert wurden, will ich auch mal meinen Senf dazu geben und mich erstmal bei den anderen Foristen entschuldigen, dass ich nicht so den Anschluss gesucht habe, aber die Beerdigung zwischen durch am Freitag morgen hat mir doch mehr zugesetzt, als ich vorher gedacht hätte. Da möchte ich mich dann doch mal bei meiner mitlesenden Frau bedanken, dass sie mich dazu verdonnert hat, dahin zu kommen und mich danach - noch toller - mit den Worten "und nun gehst du in deine Messe" verabschiedet hat. I'm honored and blessed.
Übrigens passt das wunderbar zu einem Bandshirt-Slogan, den ich gestern noch gelesen habe, von Amen Ra "Blood makes you related / Loyalty makes you family" - and I'm sooo proud of our not-blood-related family.
Alle, aber absolut alle Lobpreisungen sind hier korrekt wiedergegeben, es ist wirklich das mit ABSTAND beste Festival-Erlebnis, auf das ich (auch als alter Sack mittlerweile) je zurückblicken kann, war ja auch mein erstes (und schon feststehend nicht letztes Roadburn, Zimmer für nächstes Jahr ist schon reserviert).
Ich war wegen der Musik da und habe jede Minute, die ich da war, absolut genossen.

Donnerstag Abend

Gerade noch in der Mitte des Converge-Sets angekommen (dank den Deppen, die auf der A3 sich am nachmittag Wettrennen liefern müssen und dann auch noch falsch parken, sorry no sorry), und MANN haben die da schon was weggeballert. Ich mochte das letzte Album ja doch mehr, als ich nach den ersten paar Hördurchläufen so gedacht habe, aber wie geil das doch ist, habe ich an dem Abend erst wieder gemerkt. Zurecht ganz weit oben auf meiner TopTen des letzten Jahres. Danach noch einige Minuten versucht vom Gang aus bei ExEye was mitzukriegen, aber das taugte mir dann doch nicht. Dann lieber früh rein zu CoL & Julie Christmas, immerhin sollte ja ein letztes Mal Mariner live gespielt werden. Wurde es nicht, es wurde hier alles zelebriert, was nur so geht. Und hier kommt nun aber auch wirklich zum ersten Mal die Akustik der Mainstage im 013 zu tragen. Ich habe noch niemals einen so genial abgemischten Sound auf einem Festival gehört wie diesen hier. Perfektion in Klang. Erinnerte mich in der Hinsicht sehr an die stets grandios abgemischten Konzerte von Neurosis, deren Soundmann ja ein absoluter Extremo und Fetischist ist.

Freitag dann halt Beerdigung und dann wieder nach Tilburg gedüst.
Gerade noch rechtzeitig zu Mutoid Man eingetroffen und es hat sich sowas von gelohnt. Stephen Brodsky war im Vergleich zu früher mit Cave In wie ausgewechselt, hat viel erzählt, mit dem Publikum gespielt und es und sich und alles herrlich verarscht.
Anschließend kurz bei The Ruins of Bevereast reingehört, schon geil, was der Typ da so mit Extrem-Metal macht. Shamanic Metal würd ich es gerne nennen, wirklich grandios. Doch schnell rüber zu Motorpsycho, habe die da dann zum dritten Mal in meinem Leben gesehen und zum ersten Mal auf einem Festival. Sehr gut, sehr klar, sehr anders, und doch irgendwie deshalb sehr Roadburn. Ich fand es vor allem super zu sehen, wie viel Spaß die alle vier selber auf der Bühne hatten, auf ihre zwar sehr eigene Art und Weise, aber doch deutlich sichtbar. Auch die Zusammensetzung der Band (2 alte Säcke und 2 Jungspunde) hat dem Ganzen mMn sehr gut getan. Dann raus und in die Schlange für Panopticon. Scheinbar hatte ich noch Glück, habe ich doch nur gute 30 Minuten gewartet und konnte so noch ne Stunde in etwa hören. Ich kannte das Album schon von der Fahrt und fand es absolut beeindruckend, doch live hat es mich nochmal mehr gekickt. Der Junge kann was, absolut. Nicht nur das Geballer, das mich am Samstag dann auch nicht so angemacht hat, sondern ganz viele, ganz unterschiedliche Facetten seines an Folk, Doom, Sludge, Black Metal und vielem anderem geschulten Klangkonstrukts. Sehr sehr geil, ein besserer Ort als Het Patronaat hätte es dafür auch niemals gegeben, die "Heiligkeit" des Ortes hat alles abgerundet. Dazu kam dann noch, dass man auch als gewollter Eremit auf dem Roadburn nicht allein bleibt, sondern irgendwie neue Freunde findet, so ging mir das auch und deshalb bin ich dann doch bei Planning for Burial einfach da geblieben und muss sagen, dass es ganz gut war, was der junge Mann da allein, mit nem Drum Computer und seiner Gitarre an Dream-Doom (geiles Wort, wa?) erschaffen hat. Aber so richtig hellleuchtend war das sicherlich nicht. Aber gut. Gut. Dennoch natürlich früh genug rüber für You fail me - and no they didn't fail any of us. Wie die Berichte hier schon sagten, das muss man erstmal so hinkriegen. Jacob enttäuscht halt nie. Die anderen drei Jungs auch nicht. Converge, Alter! Wider meinen Willen habe ich mich dann zu Jarboe ft. Murphy schleppen lassen und man, was für ein abgefahrenes Ding. Ich nenne es mal Lamentations in D-Minor. Wahnsinn. Die Kraft, die Experimentalität, die drei Leute auf der Bühne. WAHNSINN! Ich kannte von Jarboe bisher nur die Kollab mit Neurosis und die Sachen, die sie mit Swans gemacht hat, aber das hier war ganz anders und doch viel beeindruckender. Dennoch war Geschichtsunterricht angesagt und nachdem ich Godflesh noch nie live gesehen hatte (shame on me) musste ich Jarboe also was früher verlassen. Leider, wie ich sagen muss, denn so gerne ich die Selfless auch höre, so enttäuscht war ich vom Auftritt. War dann doch irgendwie zu klinisch, Enttäuscht ist hier zwar das falsche Wort, weil es schon cool, die Platte mal live zu hören, aber da gab es am Wochenende doch noch besseres. Viel besseres. So wie danach noch Igorrr (manmanman) - Skrillex meets Beethoven meets Kirmes... ein DJ, ein Drummer, eine Opernsängerin und ein Derwisch. Selten auf so kranke Musik so normal getanzt. Sehr geil!!! Danach noch ein wenig bei Grave Pleasures reingehört und wieder mal festgestellt, dass mich die dann doch nicht so kicken wie die meisten hier. Also lieber ab ins Bett. Kamen ja noch zwei Tage.

Zuletzt geändert von ThorFromBahnhof

ThorFromBahnhof
Samstag also - Halbzeit.

Auch ich habe mir die Tränen weggedrückt, als ich Stephen und Adam McGrath die Messe für ihren Freund Caleb habe lesen hören dürfen. Cave-In fand ich schon immer beeindruckend und die Möglichkeit ihre Songs akustisch zu spielen, hat die Band ja schon mit der EP für Magic Bullet damals bewiesen. Doch stand all das hier absolut im Hintergrund. Stephen war zwar wieder Cave-In-Stephen - sprich weniger testosteron-lastig - aber das lag auch sicherlich zu einem guten Teil an der Situation. Ich fand es beeindruckend zu hören, wie sehr sie sich und ihre emotionale Lage offen gelegt haben. "The love you share with us" hat Stephen noch gesagt, es gilt beidseitig. Anschließend bei Bell Witch gestaunt, wie orgelhaft der Bassist sein riesiges Instrument gespielt hat, es hatte viel mehr von Gottesdienst als man denken sollte, dieser Doom-Duo-Metal. Die vertrackte Rhythmik des unrhythmischen Gebräus hat mich fasziniert. Wieder ein wenig früher gegangen, denn es stand eines der Highlights für mich an, Hugsjá. Die für ein norwegisches Musikerlebnis kommissionierte Stück der Vertonung alter norwegischer Mythen, der Bevölkerung des Landes und seiner alten Kultur unter der Aufsicht von Enslaved-Einar. Ein Genuss für die Ohren, wie hier alte (wenngleich nicht ungewöhnliche) Instrumente in einen neuen Rahmen gesetzt wurden, um dem großen Ganzen zu dienen. Ich bin so froh, das Ding auf Platte bekommen zu haben. Dann bei Damo Suzuki und Minami Deutsch im Green Room quasi keinen Platz zum Umfallen gehabt, doch schon geil, den ollen Meister mal so nah zu sehen. Sehr cooler Jam mit herrlichen Louis Armstrong-Gedächtnis-Scats von Damo. Anschließend noch ein paar Momente Panopticon auf der Main Stage gehört, aber da passten die echt nicht hin. Nach einem gepflegten Mal sollte dann noch mal angegriffen werden, Boris & Stephen O'Malley standen an. Mein Gott, was für eine Backline! Es war sofort klar, das wird laut, das wird fies, das wird gemein und das wird geil. Die drones saßen, die Theatralik war herrlich, die Gitarristin ein Augenschmaus bei der Arbeit und O'Malley ein Irrer. So muss Drone-Metal und nicht anders. Absolutego, I love you! Kontraprogramm der feinsten Sorte bot danach Zola Jesus. Ich kannte vorher nur einige tracks und muss klar sagen: In einer gerechten Welt wäre die Frau genauso groß wie Beyoncé oder Adele! Aber die Welt ist halt leider nicht gerecht. Vielleicht auch gut so. Die Tanzbarkeit ihrer Musik und Dankbarkeit ihrerselbst war so toll, dass es keinen Zeh ruhig lassen konnte, der nicht schon tot ist. Habe mir gestern nacht erstmal noch einige Sachen bestellt, Merch gab es ja keinen. Danach kam dann mein absolutes Highlight, dieses Jahr wird es (bis auf morgen, wenn ich sie wieder sehe) vermutlich kein besseres Konzert mehr geben: Godspeed you black Emperor. Man halte mich für meine Leidenschaft für Post-Rock für einen Deppen, Spießer oder wasauchimmer...aber wer hier nicht begeistert raus ist, kann nichts mit Musik am Hut haben. Ich bin nach und nach immer näher rangegangen, bis ich oller Sack die letzten 45 Minuten aus der ersten Reihe mitverfolgt habe. Wenn ich es Efrim nicht schon gesagt hätte und es ihn interessierte, würd ich mich vor ihm :bow: Diese Band kann mehr als zwei Orchester zusammen. Gemeinsam mit dem, wie man mir später sagte, ad hoc entworfenen, stets im jeweiligen Moment neu zusammengelöteten (Spulen)Film im Hintergrund war das ein Genuss für alle Sinne. I will never forget. Der Gig war so gut, dass ich danach nur noch heimgegangen bin, weil das von nichts und niemandem mehr getoppt werden konnte. Perfection at its max!
Sonntag dann.
Lange schlafen. Gut frühstücken. Packen. Einladen. Und erneut - ab aufs Festival.
Als erstes Wreckmeister Harmonies im Patronaat. Ich weiß nicht, warum ich mir von denen vorher noch nie was angehört hatte, dabei hat mich der Name immer wieder begeistert. Nun ist dies aber alles anders und ich will und werde diese Lücke schließen. Die drei Leute auf der Bühne spielten perfekten Chanson-Doom, sehr eigenwillig, sehr anders, sehr multikulti auf eine gute Art und sehr intensiv. Die Visuals im Hintergrund waren zwar mMn mitunter unpassend und verstörend, aber diese Musik ist meine Messe. Ich mag es, wenn jemand wie Nick Cave klingt und es nicht versteckt. Und dazu noch solche Musik macht. Anschließend das zweite kommissionierte Stück gehört - die Icelandic Black Metal Messe namens Vánagandr: Sól Án Varna. Unglaublich toller Abschluss für mich. Ich bin absolut kein Fan von Black Metal, nur einige wenige Sachen können mich da packen. Aber die haben es geschafft. Hoffentlich wird das als Vinyl aufgelegt, das ist ein Muss. Symphonien gibt es viele. Black Metal Symphonien gibt es auch einige. Aber keine hat eine solche Natürlichkeit und eine solche Musikalität abseits des Rumgebolze und Rumgeboller wie diese hier. Ich kenne zumindest keine.

Fazit
Bis letzten Mittwoch habe ich IMMER das Groezrock als mein Lieblingsfestival genannt. Musikalisch ist es das vielleicht sogar noch. ABER ich habe ein Festival gefunden, das mich als Menschen erfüllt, nicht nur als Musiklibehaber. Es ist irgendwie mehr, wenn gleich es unglaublich schwer zu begreifen ist. Es erhebt dich und verstärkt dich.
Es ist eine globale Gemeinschaft Gleichgesinnter, die alle nur eines wollen. Ihre Messen finden, sich verlieren können.
Ich bin in etwa 360 Tagen wieder da, Tilburg!
Woas Sois...
Auch ein Wahnsinnsbericht :smile:
Go Ahead Eagle
Oh ja. Alles sehr eindrucksvoll.
Crackerman
Wirklich tolle und ansteckende Berichte von euch allen. Danke für die Arbeit, die dahintersteckt :thumbsup:.
Ich dachte die ganze Zeit, dieses Roadburn ist mal gar nichts für mich. Von der Atmosphäre her ganz sicher, nur die Musik kann ich nicht gut aushalten. Aber dann kommen Namen wie Motorpsycho, Earthless, GYBE und Boris. Mit denen hätte ich auch meinen Spass. Eine erstaunliche Bandbreite.
Drunken Third
Habe zwar schon meinen Senf abgegeben und langsam tritt hier vielleicht Übersättigung ein, aber ein paar Worte zu den musikalischen Eindrücken wollte ich doch noch hier lassen. Wer sich jetzt überberrichterstattet fühlt, darf das gerne ignorieren, ich mache das mehr für die persönliche Rekapitulation.

Årabrot 19.04. Het Patronaat

Das erste Konzert in dieser geilen Location, einer alten Kirche direkt gegenüber dem Hauptgebäude. Kannte die Band vom Namen, Cornello beschrieb es als Düster-Singer/Songwriter kram, also hin da. Was dann kam, war ziemlich lauter Noiserock, der mir leider nicht wirklich zur Stimmung passte, wesegen ich nach zwei Songs das Handtuch geworfen hab. Fehleinschätzung, wie die Doku gezeigt und Cornello bestätigt hat. Naja.

Converge 19.04. Main Stage

Die Hauptlocation, das 013, liegt direkt am Parkhaus und beherbergt neben der großen Halle auch noch den kleinen Saal (Green Room) sowie zwei Bars (in der Cocktailbar im Keller finden dann auch die Listening-Sessions der neuen Alben statt, die neue Wiegedood haben wir da unten beispielsweise gehört).
Die Main Stage im großen Saal ist atemberaubend. Die Halle ist sowieso geil aufgebaut, recht viel Platz vor der Bühne, flankiert von zwei Theken und dann im hinteren Teil breite Stufen, die irgendwann in der oberen Bar münden.
Der Sound hier war einfach abartig geil, wie ja schon ausreichend beschrieben. Kein Wunder, dass sich Bands drum reißen, hier ihre Livemitschnitte zu machen. So wie eben auch Converge vor zwei Jahren, als sie ihr „Jane Doe“ in Gänze aufgenommen haben.
Heute ist aber ihr neuestes Werk dran, „The Dusk In Us“. Und ich will ich nicht lügen, ohne diese Band im Line-Up wäre ich wohl nicht nach Tilburg gefahren. Sie ist aber da und in atemberaubender Form. Das neue Album ist wie dafür gemacht, am Stück aufgeführt zu werden, da sich die Dramaturgie, besonders das Ende aus „Thousands Of Miles Between Us“ (welches Bannon seinem Vater widmet) und der Abschlusswalze „Reptilian“ voll entfaltet. Was. Für. Ein. Brett.

Ex Eye 19.04. Green Room

Direkt nach Converge eine Tür weiter in den Green Room, wo diese mir unbekannte Post-Metal-Band aufspielte. Interessanter Ansatz, die Stimme durch ein Saxophon abzubilden. Nebenbei übrigens das größte Saxophon, das ich jemals gesehen hab. Ca. 12 Meter hoch (also fast). Klang dann auch wie ein Mammut mit Brechdurchfall. Zu Song Zwei kam dann zwar eines in Normalgröße zum Einsatz (also ein Saxophon, kein Mammut. Ihr Klugscheißer), aber irgendwie war das alles nicht so meins.

Cult Of Luna 19.04. Main Stage

Wieder rüber in die große Halle, diesmal einen Sitzplatz auf den Tribünen gesucht. Kannte vorher keinen Ton der Band und hatte die auch fälschlicherweise irgendwie unter Gothkrams einsortiert, dabei ist das astreiner, wuchtiger Post-Metal. Allerdings sagte mir die Stimme von Julie Christmas nicht so zu, außerdem wurde ich langsam quengelig, da die Nicht-Erkältung in Verbindung mit dem langen Tag für Erschöpfung sorgte, weshalb ich Mitte des Sets dann eher abwesend mit nur einem Ohr hingehört hab. Gegen Ende kam das zweite aber wieder dazu, da sich schon eine gewaltige Klimax andeutete. Die Bühnenshow mit dem reduzierten Licht und dem Nebel funktionierte eh schon sehr gut, dieser Abriss zum Schluss war aber tatsächlich purer Wahnsinn.
Hiernach war dann einstimmig Schluss, also Rückfahrt in die Mansion und gemütlich den von Shitty fürsorglichst zubereiteten Antierkältungs-XXL-Gin-Tonic genossen. Hat geholfen.
Drunken Third
Mutoid Man 20.04. Koepelhal

Am nächsten Tag dann nach kurzem Frühstück, kleiner Einkaufstour und Mittagspasta entspannt am frühen Nachmittag nach Tilburg, um Mutoid Man in der Koepelhal zu sehen. Diese Location war wohl ein Novum, was sich meiner Meinung nach aber voll auszahlte. Etwa 10 gemütliche Gehminuten vom Hauptgebäude entfernt, in einer Industrieruine untergebracht, die mich etwas an die Gegend ums Münsteraner Hawerkamp-Gelände erinnerte. In der großen Halle waren die Merchtsände untergebracht, dahinter dann die eigentliche Konzerthalle. Auch wieder mit ganz eigenen Charme, muss wohl mal ein Lockschuppen gewesen sein, wie das hohe Kuppeldach vermuten ließ.
Die Band selbst kenne ich vom kurzen Reinlauschen, Stephen Brodsky war mir nur namentlich ein Begriff und irgendwie unter Hardcorelegende abgespeichert. Wie er da aber konsequent oberkörperfrei und mit Flying-V auf die Bühne kam, um dort den Heavy-Metal-Sexgott zu geben, das hatte schon was. Sehr viel Spaß, in erster Linie. Der war ihm nämlich zu jeder Sekunde anzusehen, in der er gniedelte, riffte, posete, und seinen Bandmitglieder den Finger zeigte. Geile Show, geiler Typ. Trifft natürlich auch auf Obersympath und Vollzeitknalli Ben Koller zu, der hauptamtlich bei Converge die Drums verprügelt und an diesem Wochenende in ca. jeder zweiten Band mitspielt. Bester Typ der Welt.

Es folgte der Versuch, Panopticon im Patronaat zu sehen, wo das aktuelle Doppelalbum in Gänze aufgeführt wurde. Was leider an der kilometerlangen Schlange scheiterte. Letztlich war es aber zu begrüßen, dass die Türsteher konsequent nach Erreichen einer bestimmten Gästezahl nach dem Prinzip „One-out-one-in“ handelten, wie auch schon im Beiheft angekündigt.
War auch ok, da die Band für den nächsten Tag eh nochmal auf der großen Bühne gesetzt war.

Crowbar 20.04. Main Stage

Also gut, rüber in die große Halle, um diesem großen Namen zu lauschen. War immerhin eine der Bands, die Jacob Bannon persönlich ausgesucht hatte, mit ihrem ‘98–Werk „Odd Fellows Rest“. Und was die vier übergwichtigen, volltättowierten, Shorts-tragenden Rednecks da für eine schiere Wucht auf die Bretter zauberte, war nicht anderes als beeindruckend. Ein beeindruckender Bulldozer in Vollgasfahrt (3 km/h). Der Sound wirkte live wie die Essenz, die in den letzten zwanzig Jahren jede Beatdown-lastige Hardcorekapelle verzweifelt suchte. Ultra tiefe Gitarren, Slow-Mo-Nackenbrecherriffs und die Snare immer so gespielt, dass da unten bestimmt jeder Violent Dancer vor Freude die Hose beim Roundhousekick genässt hätte. Das war einfach pure Fettheit (bitte Metaebene beachten).

Converge 20.04. Main Stage

Zum zweiten Mal an diesem Wochenende eine meiner absoluten Lieblingbands live in allerbestem Sound. Hallo? Wie geil ist das hier eigentlich? Sehr geil! Die Band hat heute einen anderen Auftrag, als am Vortag. Denn wo es zuvor eine (für Bandverhältnisse) astreine Rockshow gab, wurde heute der Wahnsinn von der Kette gelassen und Jacob Bannon durfte sich durch das ‘04er Noisecore-Gewitter namens „You Fail Me“ bellen. Alter Falter, die können es noch. Und wie. Alle rasten aus, der Sound ist wieder allererste Schokosauce und die Band ist tight wie nur sonstswas. Nate Newton braucht allen Platz, den er hat, um seinen Bass über die Bühne zu wirbeln, Bannon hastet von Ecke zu Ecke und kann kaum an sich halten, Kurt Ballou macht diese krassen Sachen auf der Gitarre und vollbringt dabei das Kunststück, entspannt wie nach einer Runde im Massagesessel auszusehen und Ben Koller ist Ben Koller. Show des Wochenendes, so far.

Une Misère 20.04. Green Room

So far, denn hier kam direkt der nächste Titelanwärter. Eine isländische Hardcorekapelle, die aus sechs Jungspunden besteht, denen überhaupt nicht nach Spaß zu Mute ist. Die wollen Chaos, die wollen Gewalt, die wollen zerstören. Und das gelingt ihnen. Es baut sich schnell ein beachtlicher Moshpit auf, der verhindert, dass sich noch mehr Leute in den kleinen Saal trauen, was die Band öfter versucht, zu korrigieren. Keine Chance, ihr ultraharter moshlastiger Hardcore lässt das erstaunlich junge Publikum immer weiter ausrasten. Nach einem amtlichen Circle Pit folgt vor dem letzten Song die Ansage, dass der Sänger gerade eine seiner schwersten Woche hatte, da sich vor genau einem Jahr sein bester Freund das Leben genommen hatte. Er macht nochmal eindringlich, wie wichtig die mentale Gesundheit und Hilfe ist. Etwas, das Jacob Bannon am Vortag auch schon ausgesprochen hatte, nachdem er zugab, wie hart der Song Titelsong der neuen Platte für ihn ist.
Was folgte, war der härteste und fieseste Abschluss, der denkbar war Der Pit drehte nun völlig frei und selbst Ofsi verlor den Verstand und stürzte sich unvermittelt mitten hinein in die Horde der Durchgeknallten. Ich hatte schon in Kauf genommen, danach einen Platz mehr im Auto frei zu haben, doch irgendwie schaffte er es, quietschfidel wieder rauszukommen. Respekt.
Und wenn man weiß, dass die Band schon am Vorabend im noch kleineren Cul de Sac aufgetreten war, möchte man sich nicht vorstellen, wie der Laden danach aussah.

Es folgte noch der kurze Versuch, Godflesh geil zu finden (immerhin auch von Bannon ausgewählt), was aber keinem von uns fünfen gelang. Somit ging es zurück zu Bier und Whisky in die Zentrale, wo auf der Terasse angeblich noch bis tief in die Nacht diskutiert wurde.
Drunken Third
Stephen Brodsky & Adam McGrath 21.04. Het Patronaat

Heute stand eine zeitige Anreise auf dem Plan, um dieser erst kurz vor Festivalbeginn verkündeten Andachtsshow für den kürzlich verstorbenen Caleb Scofield, seines Zeichens Basser/Sänger von Cave-In, zu würdigen. So standen die ehemaligen Bandmitglieder Brodsky und McGrath, die mit Mutoid Man respektive Wear Your Wounds in Tilburg waren, auf der kleinen Bühne in dieser alten Kirche und spielten alte Songs von Cave In sowie Lieblingslieder von Scofield in einem Akustikset. Brodsky war hier im Vergleich zum Vortag wie ausgwechselt, was angesichts des Anlasses nur zu verständlich war. Es gab viele berührende Ansagen und Anekdoten, dadurch entstand eine wirklich intime Stimmung. Leider kannte ich nichts von Cave In und mir wurde es etwas zu warm, weshalb ich mich nach der Hälfte nach draußen stellte. Für echte Fans der Band muss das aber eine (morbide) Offenbarung gewesen sein.

Wear Your Wounds 21.04. Koepelhal

Wir hatten jetzt ein bisschen Leerlauf bis zum nächsten Highlight, wodurch Zeit zum Stärken in der Sonne gegeben war. Und um die Stimmung aufzusaugen. Und gewaltigen Quatsch zu reden.
Irgendwann war es dann aber doch Zeit, in die Halle zu verschwinden, um meine Band des vergangenen Jahres zu geben. Das Nebenprojekt von Jacob Bannon flasht mich nach wie vor wie nichts anderes, auch wenn ich die Liveumsetzung durch das letztjährige Konzert schon gewohnt war. Hier ging nun etwas die Heterogenität der einzelnen Songs ab, da eigentlich jeder Song nach ruhigem Aufbau in minutenlangen Ausbrüchen mündete. Post-Rock halt, sehr gut umgesetzt und für mich immer noch berührend („Shine“, „Goodbye Old Friend“), ich kann aber auch verstehen, warum Cornello und Shitty irgendwann unbeeindruckt abgewunken haben.

Panopticon 21.04. Main Stage

Die einzige echte Überschneidung für mich an diesem Wochenende, auch wenn es nur wenige Minuten plus ein paar Gehminuten waren. Ich war allerdings so angefixt vom Probehören am Vortag, als ich noch auf der Terasse sitzend verlauten ließ, dass ich ziemlich Bock auf blastigen Black Metal hätte und Cornell dann besagte Band anschmiss, dass ich auf keinen Fall das zweite Mal den Auftritt verpassen wollte. Sorge unbegründet, es war noch genügend Platz in der Halle, wobei wir es zum ersten und einzigen Mal schafften, dass sich alle fünf getrennt und nicht rechtzeitig wieder gefunden hatten. Kein Problem, die Band war auch so ein Erlebniss. Wobei es mir zwischenzeitlich schon zu viel war, sie spielten so extrem laut in meine durch Wear Your Wounds eh schon strapazierten Ohren, dass ich irgendwann die Reißeine zog.
Zumal diese Set im Gegenzug zum Freitag das gesammte Schaffen abdecken sollte und es eigentlich nur konturlose Geballer gab, ohne dass ich die geilen Melodien raushören konnte.
Hat trotzdem genug beeindruckt, um mich zum Fan werden zu lassen.

Phantom Winter 21.04. Cul de Sac

Nach Panopticon brauchten wir kollektiv etwas Ruhe und so machten sich vier hungrige Typen auf, ein Restaurant zu finden, in dem man auch mal etwas gemütlich sitzen konnte. Gefunden wurde ein Thairestaurant, in dem man notgedrungen an einen Tisch passte. Das Essen war geil, die Stimmung albern aber zum wegschmeißen, außerdem lief am Fenster Converges Nate Newton vorbei, dem ich wissend zunickte und der mir ein ebenso wissendes Nicken zurückgab. Damit ist bei mir auch das Maximum an Anbiederei erreicht.
Der Fünfte Mann (Ofsi) postierte sich währenddessen im Winzsaal des Cul de Sac, um sich einen Platz für Phantom Winter zu sichern. Sein hehrer Vorsatz, uns über den Füllungsgrad des kleinen Raums auf dem Laufenden zu halten, machte ihn natürlich zum Ziel des Gespötts für die vier anderen Vollnasen. Dabei tat er sehr gut daran, sich früh genug einen Platz gesucht zu haben, denn als wir ankamen, war nur noch stehen im Kneipenvorraum angesagt. Hören konnte man zwar gut, aber eben fast nichts sehen. Mir wurde das Geschiebe dann irgendwann zu blöd und ich hab mich ins Kino verdrückt.

Goodspeed You! Black Emperor 21.04. Main Stage

Ja, kennt man vom (großen) Namen. Die große Bühne steht voller Instrumente und Equipment, macht schon Eindruck. Als die Band dann langsam anfängt, gefällt das schon, aber abscheinend sind meine Ohren langsam fertig. Der Funke springt nicht über, aber echte Fans waren danach glückseelig, habe ich selbst gesehen.

Aerial Ruin 21.04. Het Patronaat

Kurz in die Timesquare-App geguckt und festgestellt, dass gegenüber in der alten Kirche Folkkram läuft. Also hoch da, es ist sehr viel Platz, ein bärtiger Mann mit Gitarre auf der Bühne spielt düsteren Folk. Sehr angenehm, sehr zurückgenommen, sehr schön. Eine wundervolle Stimmung herrscht dort und die wenigen Leuten feiern den Mann frenetisch. Hauptamtlich angestellt bei den Doom-Schnarchern von Bell Witch zelebriert er hier ganz intime Musik. Angesichts des Artworks vermute ich aber, dass die Texte vor Okkultismus triefen, ist mir aber völlig egal. Das passt genau jetzt perfekt.
Leider muss ich nach nur zwei Songs wieder raus, das Programm hält ein letztes Highlight parat.

All Pigs Must Die 21.04. Koepelhal

Spielen zeitgleich mit GY!BE, also Shitty eingepackt und rüber. Ofsi empfängt uns schon im Vorraum und noch unter Nachwirkung von Phantom Winter, die anscheinend direkt vor der Bühne nochmal ganz anders gewirkt haben.
Rein in die Halle und ein letztes Mal zerballern lassen. Bei der Band handelt sich ja um eine Art Supergroup, bestehend aus (u.a.) Kevin Baker (The Hope Conspiracy), Brian Izzy (Trap Them) und - wen sonst - Ben Koller. Der beschäftigste Mann des Wochenendes sitzt auch hier mit dem puren Lebensglück im Gesicht hinter seinen Drums und zerballert mit kompromisslosem Grindcore den Rest meine Trommelfells. Dabei macht er ein Gesicht, als säße er gerade vor einem großen Teller seines Lieblingsessens, zu zufrieden und glücklich guckt der. Ist wirklich nicht normal, der Typ.
Zwischendurch verschwinde ich kurz im Vorraum, um am Merch das aktuelle Album einzusacken, weil mir das Geballer ausgesprochen gut gefällt.

Nach der Show sind auch irgendwann GY!BE fertig, alle fünf treffen sich draußen auf der Straße wieder und sind sich einig, die absolute Vollbedienung erhalten zu haben. Also ein letztes Mal zurück zur Basis, kurze Rekapitulation auf der Terasse dann alle inne Heia, wir wollen am nächsten Tag schließlich zeitig die Heimreise antreten.

Ein Erlebnis für die Ewigkeit, auch wenn jetzt die reinen Schilderungen nicht unbedingt die volle Euphorie versprühen. Man kann aber gar nicht deutlich genug machen, wie großartig das alles war. Wetter, klar, Stadt schön, jepp, aber dieses besondere Feeling, unbeschreiblich. Ich war noch nie so tiefenentspannt und entstresst auf einem Festival. Ich hatte auch zum ersten Mal überhaupt keine Probleme, auch alleine rumzulaufen und spontan irgendeinen Zufallsact anzusehen. Man hat sich eh immer wieder getroffen, oftmals ganz spontan. Dazu das tolle Essen (das Sushi aus der Take-Out-Bude, was für ein Hammerzeug!), die Umgebung und die Begleitung - ein perfektes Wochenende.
Danke, Leute!

Zuletzt geändert von Drunken Third

OneFingerSalute
Danke auch. Ich finde das ganz cool, jetzt noch ein paar Eindrücke zu lesen, die ich während des Festivals nicht so ganz mitbekommen habe. Das meiste zwar schon, aber hier so ruhig am Wohnzimmertisch rekapituliert ist das doch anders.
Woas Sois...
Bannon, Koller und Brodsky habe ja das halbe Festival gestemmt :hm:
Wäre geil, wenn Brodsky das mal kuratieren würde. Das wäre mir dann die halbe Weltreise wert.
Go Ahead Eagle
Noch spüre ich keine übersättigung beim lesen.
Im Gegenteil: Cornys Ausführungen sind noch nicht vollständig!
schmirglie
Das klingt von der Atmosphäre her sehr primaveraig, in klein. Da bekommt man jedenfalls direkt Lust auch mal hin zu fahren!
ThorFromBahnhof
es lohnt sich auf jeden Fall. Kein Wort hier ist irgendwie falsch gewählt. Ein beeindruckendes Erlebnis.
cornello
Noch spüre ich keine übersättigung beim lesen.
Im Gegenteil: Cornys Ausführungen sind noch nicht vollständig!Go Ahead Eagle, 24.04.2018 21:15 #


ich lass noch von mir hören. nur muss ich jetzt erstma fo' money schreiben. und leider nicht übers festival.
stay tuned
SHITHEAD
Ich dachte ja am Sonntag noch, dass es für mich eine einmalige Geschichte gewesen sein wird, einfach weil ALLES (Wetter, Leute, Unterkunft, Musik) so dermaßen gestimmt hat und deswegen wohl kein zweites Mal erreicht werden kann. Zumal das Groezrock nächstes Jahr auch wieder stattfinden soll, ebenfalls im April (innenpolitisch wäre das die Aufkündigung des Koalitionsfriedens). Aber ich schwelge doch sehr häufig in den Erinnerungen und die musikalische Langzeitwirkung kann ich noch gar nicht ermessen.

Zumal ich dieses einfach treiben lassen hätte noch viel mehr auskosten sollen. Drunken hat es gut erfasst: Die Bandbreite ist enorm und einfach unglaublich spannend.
Weil ich neben meinen Must-Sees (Converge, Wear Your Wounds, Phantom Winter, All Pigs Must Die) so viel neues für mich entdeckt habe; naheliegendes wie den isländischen Hardcoreabriss von Une Misère, den atmosphärischen Black Metal von Panopticon, den tonnenschweren Nackenbrechermetal von Crowbar, die unglaubliche Darbietung von Cult Of Luna oder den zurückgenommen Düster-Folk von Aerial Ruin. Weil man ein Festival nicht besser machen kann. Punkt.Drunken Third, 22.04.2018 19:27 #


Lust auf nächstes Jahr verspüre ich grad enorm, auch wenn das Datum 11.-14. April alles andere als nochmal so ein Wetter erwarten lässt. Mal schauen.
OneFingerSalute
Ich wäre wohl auch wieder gesprächsbereit, kann ich jetzt schon sagen.
cornello
allein würd ich nicht hinwollen. aber wenn sich wieder ein trüppchen findet, bin ich dabei. musikalisch ist das da oben ja eh meine baustelle. die 11 stunden auf achse bei der rücktour sind quasi schon vergessen :bekloppt:
cornello
Freitag
selten hab ich auf nem festival so eine geile opening band gesehen, wie mutoid man. brodsky kommt gleich oberkörper frei auf die bühne. er und der basser recken die flying v’s in die höhe und der metaller.wahnsinn geht los. was für eine spielfreude die typen ausstrahlen. es ist die wahre pracht. sollte irgenwann mal ein wayne’s world remake anstehen, brodsky und die mutoid man müssten die hauptrolle kriegen…

nach einem neuerlichen shopping.trip an den merchbuden der koepelhal geht’s zur mainstage, wo motorpsycho schon zugange sind. das gegniedel kann ich mir aber nicht lange geben. wo mir doch vor allem die älteren, härteren oder poppigen songs zusagen, oder eben die ganz durchgeknallten sachen, wie das death defying unicorn, ist mir dieses abgewichst proggige gitarrensolo.gewaber einfach nur zu lahm. also geht’s nach wenigen minuten wieder an die frische luft und zu den polnischen blackmetallern von thaw. Auch das ist ein wenig seltsam, denn die spielen in der lichtdurchfluteten koepelhal, während das bei mutoid man noch super passte, ist das bei den düsteren und unheilschwangeren klängen von thaw dann doch irgendwie strange.

nach dem essen – fantastische hotdogs im erdgeschoss vom patronaat – müssen wir feststellen, dass die schlange vor der halle, tatsächlich jene ist, die drauf wartet n o c h zu panopticon reinzukommen, und nicht die, die drauf wartet, überhaupt erstmal ins patronaat gelassen zu werden. stattdessen gibt’s dann eben die erwähnten dokus und wenig später den vorschlaghammer sumpfig, sludgigen doom der kräftigen alten männer aus new orleans. Die faszination hält allerdings auch nicht lange, zu gleichförmig walzt sich da bei crowbar alles durch die halle. Schön die buben mal wieder gesehen zu haben, 20minuten reichten mir aber.

bis converge gabs dann das absolut sensationelle sushi auf der strasse. Und danach die absolute versohlung des tanzbodenhinterns bei der you fail me show – für ein 36.minuten.album ne stunde einplanen. nice move. vollkommen durchgenommen nach diesem hardcore.gewitter wartete danach das noch viel unmittelbarere im kleinen greenroom.

die flaumbärtigen isländer.lumpen von une misére haben aber mal richtig alles auseinandergenommen. diving, mosh- und sogar ein circlepit. need i say more? zum schluss wahnsinnt sich der sänger auch noch durchs publikum nach eben jener emotionalen ansage, die ofsi schon gut beschrieben hat. einer der unerwarteten highlights des festivals, obwohl ich die jungs tatsächlich auf dem schirm hatte, ums cul de sac (der winz.location) aber einen weiten bogen geschlagen hatte. ein kurzer besuch bei godflesh hinterlässt uns alle ein wenig ratlos, ob des legendenstatusses. legendär war danach allerdings wieder der abend auf der terrasse mit restbiervernichtung und selbstgemachten schnäpsen aus der ofsi’schen destille.
Harry Gant
allein würd ich nicht hinwollen. aber wenn sich wieder ein trüppchen findet, bin ich dabei. musikalisch ist das da oben ja eh meine baustelle. die 11 stunden auf achse bei der rücktour sind quasi schon vergessen :bekloppt:cornello, 25.04.2018 13:49 #

Würde man mich dabei haben wollen...
auf das Roadburn wollte ich schon lange mal.
Powder To The People
Ist nur 2 1/2 Stunden von mir weg, seh ich grad. Angesichts des massiven Neids meinerseits, muss ich wohl Dinge in Erwähnung ziehen.