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Zuletzt besuchtes Konzert

Crackerman
Ich denke, es gibt kaum einen besseren Weg, einem Künstler zu sagen, was seine Kunst einem bedeutet :thumbsup:.
etienoir
shun, 28.04., woyton, düsseldorf

kleines straßencafé mit großer fensterfront einen steinwurf von der kö entfernt - nicht unbedingt die location, die man bei einem konzert erwartet, hat aber gut funktioniert. das konzert mit noch zwei weiteren bands ist eine benefizveranstaltung für eine lokale, sozial ausgerichtete organisation. sehr lobenswert :thumbsup:. offensichtlich wurde auch einiges gespendet von den schätzungsweise 30-50 gästen.

ich bin zunächst mit einem freund da, der aber noch vor beginn von seinem stiefsohn wegen eines einbruchsverdachts heimgerufen wird - fehlalarm, wie sich später rausstellt, sehr schade! zum glück ist pixie auch da.

die erste band hören wir dann nur von draußen. die machten so indiekram mit frauengesang. die frau kann gut singen, aber uns gefällt beiden ihre stimme nicht besonders. bisschen quatschen und :cheers: ist daher wichtiger.

danach dann shun. der sound ist für so einen raum durchaus okay, und als die lautstärke von martins gesang nach dem ersten stück hochgeregelt wurde, macht es richtig spaß. die stimmung in dem kleinen café ist auch sehr angenehm. die band trifft mit ihrem noisigen shoegaze ziemlich meinen geschmack. zudem ist der stilmix sehr ausgewogen, midtempo trifft abgehparts trifft wavigeres. wirklich sehr gut, wenn das so weitergeht, wird's mit sicherheit nicht das letzte konzert sein, das ich von shun besucht habe - demnächst dann vielleicht in größeren locations.

nach dem shun-part quatschen pixie und ich noch ein wenig mit martin, der ua ein paar sehr interessante geschichten von seiner asienreise erzählt. sowieso - wirklich ein rundum sympathischer mensch mal wieder, der martin!

als letztes spielt noch ein drums/guitar-lärm-indie-duo. die ersten stücke geb ich mir noch und gefallen mir auch ganz gut. leider muss ich am nächsten tag früh zu einer messe (sonntagsarbeit:messer:), daher heißt's etwas früher aufbrechen.

insgesamt auf jeden fall ein sehr gelungener abend. gerne wieder!
OneFingerSalute
„Ah, wenigstens einer!“, begrüßt mich der Tourmanager und Merchverkäufer im Goldenen Salon des Hamburger Hafenklang. Für eine Weile bin ich tatsächlich der einzige (handgezählt, Shitty!) zahlende Gast im Raum, zu Konzertbeginn sind es dann immerhin knapp 20 Zuschauer.

Die erleben eine unwesentlich größere Anzahl an Minuten, für die Portrayal Of Guilt auf der Bühne stehen. Etwas mehr als 22 vollständige Umdrehungen des Sekundenzeigers hätten es schon sein dürfen bis zum Ende des Sets, aber immerhin ist der Auftritt ansonsten voll überzeugend. Gerade der Arbeit des Schlagzeugers zuzugucken, ist die pure Freude, der treibt den schwarzen Screamo der wirklich jungen Burschen unerbittlich voran. Es gibt was von der grandiosen 7“ zu hören, aber auch neue Songs vom wohl im November kommenden Debütalbums, alles geil. Zwischen den Songs gibt’s bis auf sehr schüchterne Thank Yous keine Ansagen, sondern Störgeräusch und ein paar andere technische Spielereien des vierten Manns hinten in der Ecke, das trägt angenehm zur Gesamtatmosphäre bei. Allen gefällt’s ausgesprochen gut, die Konzerte der nächsten Tour dürfen und sollten dann bitte vor mehr begeistertem Publikum stattfinden.



Geredet wird auch bei Centuries so gut wie gar nicht, die Abrissarbeiten auf der kleinen Bühne gehen aber ohne Intensitätsverlust weiter. Der Hardcore ist düster und gemein, ergeht sich aber nicht in reiner Raserei, sondern schlägt Haken und klingt für das Genre bemerkenswert variabel. Zum Glück leidet der Baller-Faktor nicht darunter, das geht schon gut zur Sache. Coole Band, die ab sofort mehr Beachtung von mir bekommen wird.

Woas Sois...
20 Leute in einer Großstadt wie Hamburg? Rock is dead... :sad:
OneFingerSalute
Amenra waren wohl gleichzeitig in der Stadt. Ist nicht ganz dieselbe Baustelle, aber schon nah genug dran, um so einer Show dann das potentielle Publikum zu "klauen".
KurdtKillsBoddah
Schicke Berichte auf den beiden letzten Seiten! :cheers:
roquai
20 Leute in einer Großstadt wie Hamburg? Rock is dead... :sad:Woas Sois..., 04.05.2018 10:43 #


Für ne Metropole wie HH ist das noch weniger. :wink:
Crackerman
shun, 28.04., woyton, düsseldorf
!etienoir, 03.05.2018 23:35 #

Nach dem Eindruck vom letzten hier im Forum geposteten Song hätte ich auch mal wieder Lust auf Shun live.

@ Ofsi: was ist denn 'schwarzer Screamo'?
pixiesa
shun, 28.04., woyton, düsseldorf

kleines straßencafé mit großer fensterfront einen steinwurf von der kö entfernt - .....
als letztes spielt noch ein drums/guitar-lärm-indie-duo. die ersten stücke geb ich mir noch und gefallen mir auch ganz gut.
insgesamt auf jeden fall ein sehr gelungener abend. gerne wieder!etienoir, 03.05.2018 23:35 #

Hinzuzufügen ist nur noch, dass das Duo noch richtig gut abging. Deren Gitarrist war pure Power (weiß nur den Namen der Band nicht mehr)
Und Shun waren fantastisch. Besonders die schnelleren lauteren Passagen/Stücke gefielen mir sehr gut. Die Fensterscheiben haben gehalten (Martin befürchtete schon schlimmes:smile:) und so ein Café als Auftrittsmöglichkeit ist gar nicht mal schlecht. Ich such noch ein paar Fotos raus.
pixiesa
pixiesa
pixiesa
Der Martin von SHUN
Crackerman
Schöne Fotos, finde ich immer toll, wenn man sich die Mühe auch noch macht (Ofsi) :thumbsup:. Verstärkt auf jeden Fall den Eindruck.
Ist das ein Arrowhead Tshirt? Falls ja, eher unerwartet aber erfreulich :thumbsup:.
Harry Gant
So letzte Woche war bei mir sehr anstrengend, aber schön :smile:
Ich hoffe meine Berichte belegen das gut.

High On Fire, Bison & LLNN in der Stadtmitte, Karlsruhe
Die Stadtmitte ist ein kleiner netter Laden in der, nun ja, Mitte von Karlsruhe der im Hinterhof eines Verwaltungsgebäudes liegt. Was gut ist so muss man nicht auf die Lautstärke achten.
Von LLNN haben wir nur die letzten zwei Songs gehört aber die waren gut.
Bison waren danach aber viel besser, eine knappe Stunde das volle Sludge/HC Gewitter das ich mir erhofft hatte. Dazu ein sehr sympathisches Stageacting. Die klaren Gewinner des Abends.
High On Fire standen danach vor allem für eines, Druck und zwar aus den Boxen, es war schon fast schmerzhaft laut was die Mannen da geboten haben. Aber halt auch geil.

Amenra & Myrkur im Zoom, Frankfurt a.M.
Das Zoom in Frankfurt? Nie gehört, aber auch hier eigentlich ganz nett in der Stadt gelegen im zweiten Stockwerk eines Hauses, nur verströmt der Laden eher Diskocharme und die Bierpreise sind schon unverschämt.
Aber zum wichtigen, der Musik. Auf Myrkur hatte ich mich eigentlich schon gefreut und gehofft das sie auch einige ihrer Black Metal Songs spielen würde. Nur leider wurde jedes mal wenn man dachte, jetzt geht's ab, wieder die Handbremse angezogen. Sehr Schade und wir haben uns irgendwann verzogen.
Amenra waren danach eine ganz andere Hausnummer. Von Anfang an wurde ich von der Stimmung in den Bann gezogen der langsame Aufbau der Songs dazu die Lightshow und am Ende immer wieder der brillante Ausbruch der Gefühle begeistern mich heute noch. Was für eine Show. Bis jetzt das Konzert des Jahres.

Zeke, The Kendolls & The Guilt im K19, Kassel
Eigentlich war das eher eine Party mit Konzert aber hey Zeke geht immer, dachte ich zumindest.
Aber von beginn an
Die erste Band habe ich leider verpasst und deshalb beginne ich mit der zweiten Band The Guilt aus Schweden eine zweiköpfige Band die sehr geilen Punk spielt, er entlockt seiner Gitarre die schlimmsten Geräusche während sie dazu ihrer Wut Luft macht. Geil, geil, geil ich bin Fan.
Danach die Kendolls auch Punkrock aber eher "normaler" trotzdem sehr spaßig.
Zeke waren danach leider so beschissen gemischt das ich nichts erkennen konnte und nach ein paar Songs raus bin.
Schade.
Aber trotzdem wieder einmal eine tolle Party und beste Grüße an Claudia und Stefan.
OneFingerSalute
Hat der Sänger sich bei Amenra auch wieder mit irgendwelchen Haken durchbohrt oder sonstigen Firlefanz veranstaltet? Hatte Cornell von berichtet, ich war gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen.
Harry Gant
Hat der Sänger sich bei Amenra auch wieder mit irgendwelchen Haken durchbohrt oder sonstigen Firlefanz veranstaltet? Hatte Cornell von berichtet, ich war gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen.OneFingerSalute, 08.05.2018 11:23 #

Nicht das es mir aufgefallen wäre. Intensiv genug war es trotzdem.
Go Ahead Eagle
Starlight Express, gestern, Bochum.

:bow:
Crackerman
@ Harry: Karlsruhe, Frankfurt, Kassel ist aber ein richtig grosses Einzugsgebiet :thumbsup:.
Ansonsten für mich Warmduscher alles zu hart. High On Fire würde ich mir noch zutrauen, da war allerdings die letzte Scheibe nicht so dolle. Aber wenn sie mal in der Nähe wären :headbang:.
moorely
Jex Thoth, The Golden Grass & Heat @ Kapu Linz (09.05.18)
Eigentlich wollte ich ja gestern schon was Längeres schreiben, aber irgendwie ist das Posting beim Speichern dann im Nirvana gelandet. Der Frust war groß, die Motivation zum erneuten Reinklopfen klein: einmal probier' ich es jetzt aber noch ;-)

Ein feiner Rock'n'Roll-Train hat mittwochs in der Kapu Halt gemacht. The Golden Grass und Heat sind momentan auf einer gemeinsamen Europatournee, und in Linz ist Jex Thoth als Headlinerin auch noch dazugestoßen - gute Voraussetzungen also für eine ordentliche Dosis R-O-C-K!

Den Anfang machten Heat, und auffällig war, dass zu diesem Zeitpunkt die Kapu schon zum Bersten voll war. Es hatte den Anschein, dass einige vorwiegend wegen ihnen gekommen waren. Und so lieferten sie dann auch, wofür sie bekannt sind: klassischen Hard Rock, bei dem die Terz noch ganz, ganz hoch gehalten wird. Es war eine Freude, den Herren beim Handwerk zuzusehen. Besonders gut gefallen hat mir, dass sich die beiden Gitarristen bei den Leads abwechselten. Der Gesang war nicht ganz so meins, irgendwie immer auf Druck - da wäre weniger manchmal vielleicht mehr. Insgesamt aber war's toll, die sympathischen Berliner einmal live sehen zu dürfen.
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Wer The Golden Grass bislang nicht kannte, dem sei gesagt: der Name ist Programm. Schon als das Trio die Bühne betrat, fühlte man sich schlagartig in die 70er zurück versetzt. Und als der Gitarrist vor'm ersten Anschlag schmunzelnd die obligate Pilotenbrille aufsetzte, war klar: es wird zum Abheben. Die drei Herren waren beeindruckend gut aufeinander eingespielt, und der Spaß an der Sache war förmlich zu spüren. Es gab keinerlei Egos, sodass sich jeder der Musiker gut entfalten konnte, ohne einen anderen zu verdecken. Sehr schön war das auch daran zu sehen, dass alle drei gleichberechtigt nebeneinander singen (was mir beim Hören der Platten so gar nicht bewusst war) und so mitunter traumhaft harmonische Mehrgesänge zur Schau stellen. Was soll man noch sagen? Die Band ist ein absolutes Erlebnis auf der Bühne: wer sie noch nicht gesehen hat, der möge das baldigst nachholen.
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Bleibt noch Jex Thoth: da muss ich leider sagen, dass mich weder die Musik noch die (pseudo?)okkulte Show in irgendeiner Weise berührt hat. Das wirkte alles sehr aufgesetzt und nicht "real" für mich. Daher hab ich mich nach wenigen Songs zur Bar begeben und den Abend dort gemütlich ausklingen lassen. Gelohnt hat es sich dennoch!

Zuletzt geändert von moorely

ThorFromBahnhof
Post-Valley Festival Day 2 – The Ocean, Rosetta, Telepathy und Bloodspot (10.5. Gießen, Jokus)

Mal ein kleiner, kurzer Konzertbericht meinerseits.
Post-Valley Festival Gießen, zweiter Tag

Nachdem ich den Vatertag mit meinen Mädels verbracht habe und wir noch lecker happihappi gemacht hatten, wusste ich schon, dass ich die erste Band (Bloodspot) verpassen würde, aber das war ein kalkuliertes Übel und dementsprechend mir latte.
Kurz nachdem Telepathy aus England mit ihrem schönen leichten blackened Sludge angefangen hatten, war die instrumentale Herrlichkeit auch schon wieder vorbei. Leider war der Sound gerade des Schlagzeugs nicht so fein, wie es manche Momente gebraucht hätten, aber dennoch ein sehr schönes Set aus vornehmlich neueren Stücken der letztjährigen LP Tempest, das mich dann doch bewegte, mir ein Exemplar das schönen Gatefold mit Etching auf der D-Side zu kaufen.

Dann kamen auch schon Rosetta aus Phili. Ich hatte die Band noch nie live gesehen und doch sehr zwiespältige Meinungen über ihre Auftritte gehört. Nun ich kann sagen, mir hat es wirklich sehr sehr gut gefallen. Die Band war sehr eingespielt, da merkt man einfach, dass die seit 15 Jahren miteinander musizieren. Insgesamt war echt auffällig wie nett und aufrichtig erfreut die waren, dass man sie sich angesehen hat, auch wenn da echt noch eine Menge Platz im nicht ausverkauften Jokus war. Gerade der Sänger und sein Vortrag waren sehr überzeugend, man hatte das Gefühl, dass er neben den Lyrics noch locker das doppelte hätte sagen können, so wie er zwischen seinen Parts immer weiter die Lippen bewegte.


Doch schließlich zur Hauptband, bei der wider Erwarten NICHT ausverkauft war, was mir hinterher auch die Security bestätigte. Unglaublich, dabei sollte doch hier das Opus Magnum – die Proterozoic-Seite des Precambrian Albums in Gänze gespielt werden. Man merkte sehr schnell, dass das erst mit der Hinzunahme der unglaublichen Streicher-Lady mit dem E-Bass möglich war, weil sie halt die nötigen Schwingungen live erzeugen kann, die für dieses Album unbedingt nötig sind. Es war wirklich herrlich, endlich einmal Rhyacian live hören zu dürfen, weil mir das bisher immer verwehrt gewesen war. Diese Melodiepassagen, diese Abfahrten, diese Melange aus eigentlich unvereinbaren Dingen – Blastbeats! Kirmesmusik! Auch beim 8. Mal The Ocean bleibt mir nur zu konstatieren, dass es kaum eine bessere deutsche Metalband derzeit gibt.

Zuletzt geändert von ThorFromBahnhof