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Crackerman
echt? ich hatte bei martins annahme gedacht: "wohl eher nicht". aber shun gefällt dir ja auch - heißt: cracker wird noch zum gazer :cool:.etienoir, 12.05.2018 23:03 #



Hm, ich finde anscheinend immer mal Bands gut, die da reingehören. Scheint beim Shoegaze so einige Ausfaserungen zu geben, die ganz gut in meine Richtung passen. Ich muss allerdings sagen, ich habe das Genre nie so richtig verstanden. Also könnte wohl kaum eine Band da einordnen, ich würde da vermutlich was anderes finden müssen :wink:.
Crackerman
Oh, hab ich also doch noch ein paar Beiträge gefunden, die mir keine falschen Pässe anbieten :cool: .eigenwert, 12.05.2018 10:21 #

Tja, wir scheinen jetzt fest im Verteiler drin zu sein :jester:
etienoir
dabei haben wir den doch schon leer gekauft. als cleverer geschäftsmann sollte er seine produktpalette erweitern. beim tendenziell alternden forum wäre organhandel vielleicht ne option. :hm:
etienoir
echt? ich hatte bei martins annahme gedacht: "wohl eher nicht". aber shun gefällt dir ja auch - heißt: cracker wird noch zum gazer :cool:.etienoir, 12.05.2018 23:03 #

Hm, ich finde anscheinend immer mal Bands gut, die da reingehören. Scheint beim Shoegaze so einige Ausfaserungen zu geben, die ganz gut in meine Richtung passen. Ich muss allerdings sagen, ich habe das Genre nie so richtig verstanden. Also könnte wohl kaum eine Band da einordnen, ich würde da vermutlich was anderes finden müssen :wink:.Crackerman, 12.05.2018 23:17 #

hat ja oft auch ne psychedelische note, vielleicht ist das die zutat, die dir zusagt.
eigenwert
Shun rocken halt auch bisschen. Etwas hingebogen könnte man die auch als Grungegaze bezeichnen. Das wird's wohl sein für den Cracker.
KurdtKillsBoddah
MartinwillVinyl, 12.05.2018 13:14 #


Dit mag ich!
ThorFromBahnhof
Mal wieder nur einen Teil eines zweitägigen Festivals besucht, wieder hier in der Nähe, wieder Post-Rock/-Metal – erkennt man da ein Muster?

Wie auch immer, konnte ich letzte Woche noch The Ocean und Rosetta vollkommen abfeiern, so muss ich diesmal doch mal was verreißen – und zwar die Organisatoren dieses U&D-Festivals mitten in der Spessart-Pampa! Die Stadthalle Lohr ist echt charmant gebaut und gelegen, gute Soundverhältnisse für den Ort, die Idee, ein U&D im Mai nach drinnen zu verlegen ist auch gut, sogar die Idee, zwei verschiedene Touren für einen Tag zusammenzupacken, geht in Ordnung.

ABER es geht echt gar nicht, zwei so unterschiedliche Genres verbinden zu wollen – auf der einen Seite Schweinerock und nachgespielter 70s-HeavyRock unterirdischen Niveaus-wo-nie-Niveau-war (Honeymoon Disease und Death Alley), die absolut und auf ganzer Linie nicht begeistern konnten. Die eine Band spielte die Dover meets Donnas meets Fu Manchu und die andere wollte klingen wie irgendeine C-Klasse-Band aus den früher 70ern. :messer:

Und auf der anderen Seite dann zwei Bands, die zueinander passten wie Faust aufs Auge – Brutus mit ihrem warmen, interessanten Post-Metal mit weiblichem Geschreisang (ja, diesmal haben sie mich gekriegt, Etie) und Russian Circles. Ich fand es sensationell, wie die drei Musiker hier einen Sound hinbekommen haben, der sowohl warm und umarmend als auch brutal und malmend war. Das Bass-Spiel Brian Cooks war überragend, selten sah man jemanden schöner sein Instrument spielen. Die wunderbaren Skalen, die Mike Sullivan aus seiner Gitarre geholt und teilweise dann geloopt, schichteten sich immer wieder zu begeisternden Gebäuden zusammen, bevor mit einem schroffen Riff ihre untersten Mauern eingerissen wurden. Doch überall thronte Dave Turnkrantz mit seinem magischen Schlagzeug-Spiel, selten kann man jemanden hören, der so gekonnt alle Teile seiner Trommeln (inkl. der Rims) genutzt hat, um des Zuschauers Puls zu bestimmen und ihn immer wieder an die Hand zu nehmen.

Fazit: zwei dicke Minus, die von zwei großen Plus überschattet werden, ergeben leider doch kein positives Ergebnis, das durch das geschwätzigste Publikum aller Zeiten auch nicht verbessert werden konnte. Man sollte versuchen, sich nur an die letzten 75 Minuten zu erinnern, dann geht der Puls wieder durch tolle Klanggebäude auf den überragenden Schönspieler zu.

Brutus - Stijn Vanhoegaerden


Russian Circles - Brian Cook

Zuletzt geändert von ThorFromBahnhof

Crackerman
Death Alley fand ich letztes Jahr beim Kramba auch schon sehr deplatziert und schwach.
Ansonsten wieder interessant zu lesen. Schön, dass du dir die Zeit nimmst, Thori. Auch mit den Fotos :thumbsup:.

Freu mich schon, dass hier bald was vom Orange Blossom Special steht :smile:.
Vielleicht hat der geschätzte Ofsi ja sogar Birth Of Joy gesehen.
ThorFromBahnhof
Ansonsten wieder interessant zu lesen. Schön, dass du dir die Zeit nimmst, Thori. Auch mit den Fotos :thumbsup:.Crackerman, 21.05.2018 00:49 #


schüttelt's-k**** :cheers:
schmuddelkatze
Death Alley fand ich letztes Jahr beim Kramba auch schon sehr deplatziert und schwach.
Ansonsten wieder interessant zu lesen. Schön, dass du dir die Zeit nimmst, Thori. Auch mit den Fotos :thumbsup:.

Freu mich schon, dass hier bald was vom Orange Blossom Special steht :smile:.
Vielleicht hat der geschätzte Ofsi ja sogar Birth Of Joy gesehen.Crackerman, 21.05.2018 00:49 #


Hat er, ich sage dazu lieber nix, war nämlich so gar nicht meine Musik. Aber ich hab auch CASPER abgefeiert, was will man da noch von mir erwarten:bekloppt:
cornello
ich hoffe die blind butchers wurden ebenfalls angemessen abgefeiert!
OneFingerSalute
Hope and Anchor. Das war das Motto der 22. Ausgabe des Orange Blossom Special, kurz OBS, im ostwestfälischen Beverungen an der Weser. Der Anker passt sehr gut als Symbol für mich persönlich, schließlich bin ich nur circa zehn Kilometer vom Festivalgelände entfernt aufgewachsen – und Hoffnung stimmt auch, zumindest bezogen auf die Vorfreude auf ein mal wieder sehr, sehr schönes Wochenende.Musikalisch, da spreche ich jetzt für die gesamte Bremer Reisegruppe, ist das OBS für uns nur punktuell reizvoll, das war dieses Jahr nicht anders als bei den vergangenen Ausgaben. Aber wenn es dann gut wird, wird es auch wirklich richtig gut.



Am Freitag ging’s zum Auftakt gleich prima los mit Tim Vantol und seiner Band. Einen besseren Öffner für eine große Dose Stimmung kann’s echt kaum geben bei so einem Festival, da passt der positive Akustik-Folk-Punk abgeschmeckt mit ein paar gerne angenommen Publikums-Mitmach-Aktionen einfach nur gut. Spektakulär und innovativ geht anders, aber langweilig eben auch.

Später durften Ef das Publikum dann vom Sonnen- zum Mondschein begleiten.



Das war mächtig gut, mit Betonung auf mächtig und gut. Toller, sehr hell und warm klingender Postrock mit mehr lauten Ausbrüchen, als ich nach bisheriger Beschäftigung mit der Band erwartet hatte.

Und nun, meine Damen und Herren, zum wohl ungewöhnlichsten Auftritt, den das OBS bisher in seiner Geschichte erleben durfte. Sowohl musikalisch als auch vom „Star-Faktor“ her hat Casper zumindest auf den ersten Blick eigentlich nichts auf diesem Festival zu suchen. Aber sein Gitarrist hatte bei ihm wohl so viel Werbung für diese kleine Nummer im letzten Winkel Ostwestfalens gemacht, dass er da gerne mal spielen und dafür nicht sein übliche Gage haben wollte. Viele alte OBSianer waren mäßig begeistert, klingt Caspers Musik doch gar nicht nach Neil Young, um mal etwas spöttisch zu werden.



Casper hat das auch aufgenommen auf der Bühne, sich verständnisvoll gezeigt für das Unverständnis ihm gegenüber und einfach alles gegeben. Das war schon eine Schau, mein lieber Mann. Mehr Action als bei vielen Hardcore- und Punkbands, mehr Bass als bei jeder anderen Band des Wochenendes und Hits, Hits, Hits. Ich fand’s super und der Lautstärke des Publikums nach viele andere Leute auch.
cornello
sehr schön, der herr. die nächsten eindrücke kommen bestimmt. wie ich grad nomma nachgelesen habe, haben ja auch noch white wine und die giant rooks gespielt. schickschick.
OneFingerSalute
Der zweite OBS-Tag ging für uns mit Laura Carbone los. Ich bin zu faul, mir gerade eine Beschreibung ihrer Musik auszudenken, deshalb zitiere ich das OBS-Programm: "Sie zelebriert unwiderstehliche Melodien, ihre oft düsteren Songs scheinen teils kühl gesetzt, teils voller ungezügelter Rock’n’Roll-Attitüde. Das klingt zuweilen nach Ikonen wie PJ Harvey oder Nick Cave, verweilt auch bei Mazzy Star oder The Breeders." Die Schmuddelkatze hat oft mehr Ahnung von Musik als ich und meinte, das würde schon so passen. War auf jeden Fall ein sehr cooler Auftritt, hat mir wirklich gut gefallen.

Der überwiegende Teil des Samstagsnachmittags bestand dann daraus, Schreng Schreng & La La zu jagen. Der Esel und sein Anwalt waren nach ihrem mehr oder weniger konventionellen Auftritt 2017 diesmal als "Walking Act" gebucht, der mal hier, mal da auftaucht und ein paar Songs spielt. Wir haben sie dann zufällig entdeckt, als sie gerade von einer thüringischen Gruppe mit Bier (das sie zu diesem frühen Zeitpunkt schon nicht mehr unbedingt nötig gehabt hätten, sagen wir es mal so) zu deren Zeltplatz gelockt wurden. Dort gab es zwischen Grill, Campingstühlen, Radweg und Weser eine überragende halbe Stunde allerbeste Unterhaltung. Ist so ein Fall von "muss man dabei gewesen sein", das zu beschreiben ist schwierig, aber wer die Band kennt, hat vermutlich in etwa eine passende Vorstellung des Geschehens. Diejenigen, die es erlebt haben, werden wohl noch lange mit einem Grinsen im Gesicht daran denken.



Später gab's die beiden dann noch mal direkt vor dem großen Wandbild mit dem diesjährigen OBS-Maskottchen, dem Fischreiher, zu sehen. Die Songs waren zum Teil dieselben wie bei der ersten Runde, aber durch den kleinen Verstärker und die völlig andere Situation war's auch noch mal ein anderes "Konzert". Ziemlich klasse, eine Band, die man wirklich mag, auf so eine Art zu erleben.



Zumal es noch eine dritte Gelegenheit gab: Zufällig bekamen wir mit, dass SchrengLa an einem der T-Shirt-Stände Aufstellung nahmen, weil ihnen jemand gesteckt hatte, dass die Mitarbeiter dort sonst nur wenig von den Bands mitbekommen würden. Also gab's ein Privatkonzert mit der Schmuddelkatze und mir als qualitativ fragwürdigem Background-Chor bei "Spraypaint The Walls". Gern geschehen.



Zum Abschluss das zweiten Abends gab's dann von Sophia schöne, laute, leise, tiefsinnig klingende Lieder zu hören. Besser kann man kaum nach Hause geschickt werden.

Zuletzt geändert von OneFingerSalute

ThorFromBahnhof
Sehr sehr schön beschrieben, OFS, so machen Konzertbericht echt Laune...lege jetzt erstmal Sophia auf und danach dann God Machine.... es muss ja nicht direkt so super hell werden
OneFingerSalute
Der dritte Tag ging mit einer echten Sensation los. Das OBS stellt sich am Sonntagmorgen zum Start des Programms immer eine Überraschungsband hin, deren Identität selbst die allermeisten im Orga-Team vorher nicht kennen. In diesem Jahr marschierten allen Ernstes Kettcar auf die Bühne. Um halb zwölf. Ohne vorherige Ankündigung, das sei an dieser Stelle noch mal betont. Mein Kumpel aus dem Glitterhouse-Umfeld, der als einer der wenigen eingeweiht war, hatte mir vorher auch nichts verraten, aber mehrfach gesagt, wir sollten bloß früh genug da sein, das würde ich nicht verpassen wollen. Recht hatte er. Die Euphorie beim Publikum war groß, die Band hatte offenbar richtig Bock, war ein toller Auftritt mit bunt gemischter Setlist, soweit ich das beurteilen kann.



Linus Volkmann war diesmal einer der „Pausenfüller“ auf der kleinen Bühne für die Zeit, wenn auf der großen umgebaut wurde. Von ihm gab’s eine halbe Stunde lang eine Liste mit Gründen, warum Festivals eigentlich total ätzend sind und ein paar nette Seitenhiebe gegen einige Bands. So ist es laut Volkmann die größte Errungenschaft der Ärzte, nicht die Toten Hosen gewesen zu sein, die wiederum die „Onkelz für uns Linke“ sind. Wieder was gelernt.



Olli Schulz war dann halt Olli Schulz. Gerade im Fernsehen mag ich längst nicht alles, was er verzapft, aber auf einer Bühne macht diesem Mann wirklich kaum jemand was vor. Die Lieder sind oft nur okay, aber der Unterhaltungswert ist wegen des Drumherums und Zwischendurchs einfach enorm hoch. Habe gelacht, habe mitgewippt, war zufrieden.

Die letzte Band des Festivals waren für uns Birth Of Joy. Crackermusik wie aus dem Bilderbuch, würde ich sagen. Ich fand’s nicht schlecht, aber mein Sound ist das einfach nicht. Immerhin hat’s oft ordentlich gekracht und auch amtlich gerockt. Außerdem war’s ein netter Zeitvertreib, alle Einflüsse und Hör-Assoziationen zu sammeln: Led Zeppelin, Ozzy, Queens Of The Stone Age, Wolfmother, noch mal Wolfmother, wieder Wolfmother … Das klingt jetzt vielleicht spöttischer, als es gemeint ist: Das war eine astreine Rock- und äußerst typische OBS-Band und da das Festival nicht in erster Linie für mich und Leute mit ähnlichem Musikgeschmack gemacht ist, war das auch gut so. Besser als gut sogar.

Genau wie alles an diesem Wochenende. Orange Blossom Special halt. Danke.
Go Ahead Eagle
OBS-Fazit:
1. Ofsi hat EF gesehen. Und es hat ihm gefallen! :thumbsup: :cheers:
2. Schreng Schreng & La La. :bow: Die werde ich mir auf dem Herzberg wieder mit Sicherheit nicht nur einmal anschauen.
Edit: 3. Kettcar als Überraschungsact! Hammer.

Zuletzt geändert von Go Ahead Eagle

Drunken Third
Großartige Berichte, gewohnt hohes Niveau. Scheint sich mal wieder sehr gelohnt zu haben. Auf Casper war ich ja von vornherein schon neidisch, aber Kettcar als Überrasschungsact schlägt dem Neidfass den Boden aus.

Fun Fact: Man kann auf einem Bild den Großteil der Bremer Reisetruppe ausmachen, aber ich verrate nicht, wo!
etienoir
FischreiherOneFingerSalute, 22.05.2018 13:03 #

nur am rande: mein bruder (biologe) klärte letztens auf: "etwas ärgerlich, dass sich für den graureiher der name fischreiher eingebürgert hat, und das mittlerweile auch offiziell geduldet wird. man nennt auch sonst kein tier nach der hauptnahrung. man sagt ja auch nicht fleischwolf!"
eigenwert
Und der Ameisenbär :hm: ?