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Konzerte & Festivals

Zuletzt besuchtes Konzert

Powder To The People
JEW im Conne und ich wohne grad auf der anderen Seite der BRD. Hmpf. Ansonsten ist die Band noch nie ekstatisch gewesen, maximal zu Static Prevails Zeiten. Viele Songs sind ja auch klar auf Jim's Stimme als Zentrum ausgelegt, da muss der sich einfach konzentrieren. Waren halt schon immer schüchterne Emo-Boys. Sympathisch fand ich sie aber immer.
SHITHEAD
Sympathisch waren sie auch diesmal. Aber eben nicht sonderlich aufregend.
LUNACHICK
Pkew Pkew Pkew / Kreativfabrik Wiesbaden

Ja, auf meine alten Tage verliere ich mein Herz immer öfter an spaßige Bands. Und jetzt, wo die Sonne auch um 21 Uhr auf der Autobahn nach Wiesbaden noch blendet, habe ich wieder richtig Bock auf Musik und Konzerte und alles auf einmal. Und es wird wieder so ein memorables Ding an diesem Abend.

21:30 kommen wir an der Krea an. Es ist abgeschlossen. Aha. Mal außenrum laufen. Aaaaah da is ne kleine Tür und da sitzen Menschen. Wir gehen also durch den Hintereingang. Die Kreativfabrik ist ohnehin schon nicht sehr groß, aber der Raum im Hintereingang ist ein Wohnzimmer ohne Bühne. Großartig! Vielleicht 50 Menschen, eine Band, 20 qm und ein Kühlschrank mit Getränken. Ich mag es! Es folgt "Typ mit Akustik-Gitarre" als Support, damit kann ich ja leider nie viel anfangen. Tut mir ja auch leid.

Dann um kurz nach zehn die Band mit dem seltsamen Namen, die morgen den ersten Abend des Hamburger Booze Cruise headlinen wird. Ich hatte schon den GANZEN TAG ihren Song "Let's order a Pizza" im Ohr, weil ich vorher tatsächlich noch Pizza essen war. Info die keiner gebraucht hat, ne? Egal. 30 Minuten Spaßpunk auf die Ohren. Übers Pizza bestellen (ich ruf aber nicht an, hab das letzte mal schon angerufen). Übers Band-gründen und über Bier und Football singen. Über blöde Arschlochleute, die sich über den Lärm beschweren. Über's skateboarden mit Mitte/Ende 20. Und als Zugabe "Police on my back". Ich glaube es liegt wirklich daran, dass ich in dieser wilden Welt einfach mal was simples und ehrliches mit viel Herz brauche. Entspannung für's Gemüt im Punk-Gewand.
Der Sound ist super, der Typ im Carcass Shirt headbangt 30 Minuten nonstop, die kleine Gruppe Herrschaften, die aussehen, als würden sie gerade zum schicken Italiener essen gehen, in Hemd und Abendkleid, stehen auch nicht lange still, nach wenigen Sekunden riecht es nach Schweiß (örks).

Nach der Show hasten sie nach draußen in den viel zu engen Gang, in dem ein kleiner Tisch steht mit einer handvoll Merch. Sie sprechen mich auf mein Direct Hit Shirt an, das seien doch Freunde von Ihnen. Ich sage Ihnen, das hätte mir letztes Jahr auf dem Fest ein Typ erzählt, der meinte, ich sollte unbedingt zu ihrer Show kommen. Aber ich bin nicht gegangen. Die Band lacht, ich lache, er sagt "Deshalb sind wir jetzt zu Dir gekommen!". Ich wollte kein T-Shirt kaufen, aber wer so nett ist hat es verdient. Und die T-Shirts sind auch noch "Pay what you want". Es ist doch kein Wunder, dass ich genau bei solchen Konzerten mein Herz verliere. Ich kratze zusammen was ich noch habe, wir verabschieden uns, see you at Fest.
Harry Gant
Das klingt doch nach einem tollen Abend :thumbsup:
OneFingerSalute
Ach, solche Shows sind einfach fantastisch. Habe leider viel zu wenige davon in einem kleinen Keller auf dem Glocksee-Gelände in Hannover erlebt, das könnte der Beschreibung nach ein vom selben Punkrock-Architekten entworfener Raum gewesen sein.
SHITHEAD
Super, Nine! Solche sind immer noch die besten Abende. :cheers:
Crackerman
Sagte ich schon, dass ich die Konzertrezis hier am liebsten lese? :thumbsup::thumbsup:
Ich find's übrigens super, wenn eine Band tatsächlich mal dazwischengeht, wenn sich vor der Bühne wer zu scheissig aufführt. Habe ich noch nie erlebt, aber manchmal schon gedacht, das würde jetzt helfen.
schmuddelkatze
Letztes Konzert ... ähm...vorweg mal, es war wirklich Zufall, hab erst morgens um 4 Uhr in einer Kreuzberger Kneipe das Angebot bekommen zu dem Konzert zu gehen, aber ich war früher tatsächlich Fan und auch noch nie in der Waldbühne, also:
DIE TOTEN HOSEN 07.06. Waldbühne Berlin.

Wie schon gesagt, reiner Zufall, dass ein guter Freund meiner Schlafgelegenheit 3 Listenplätze für die Hosen hatte und selber nicht hinkonnte, meine Bekannte hatte schon einen Tag vorher über andere Kanäle eine Freikarte bekommen, daher habe ich zugegriffen.
Vorband waren die DONOTS, von denen ich allerdings nur noch die beiden letzten Songs mitbekommen habe, weil wir zu spät losgegangen sind. Mein erster Eindruck von der Waldbühne war also "we´re not gonna take it" mit einem großen durchgestrichenen bekannten Nazisymbol auf der Leinwand. Schonmal nicht schlecht. Irgendwie haben wir es dann in dem Gewühle der Umbaupause (sehr viele Menschen liefen die Treppen hoch zum Getränkenachschub oder um vorher selbige loszuwerden) geschafft ohne den nötigen Stempel ganz nach unten zu kommen. Dort stand ich dann umgeben von Hosen Shirt Trägern aus allen Phasen der Band und musste in Erinnerung an Linus Volkmanns Aussage auf dem OBS Festival, dass die Hosen die Onkelz für uns Linke sind, sehr schmunzeln.
Zum Glück habe ich kein Shirt der besagten Band gesehen, das hätte mich auch doch gewundert.
Ich hab mit der "Kauf mich" aufgehört Tonträger zu kaufen, kenne aber schon einiges aus der Zeit danach. Aber das Konzert mit "Opel Gang" zu eröffnen und nicht viel später "Liebeslied" zu spielen hat mich an dem Abend schon wieder auf ihre Seite gezogen. Über ist das noch Punkrock oder Stadionrock will ich gar nicht erst anfangen und trotz einer perfekt durchorgansierten Show hatte ich definitiv viel Spaß. Das "Michail Gorbatschow Gedächtnis Quartett" als Bühnengäste, die Songs wie "Unsterblich" mit Streichern unterlegt haben, trugen ihren Teil dazu bei. Einer der Musiker hat später auch noch "TNT" mit den Hosen gesungen, Campino (schlau von ihm) nur im Refrain dabei, da der Junge auch Karriere in einer Metalband machen könnte.
Zum Glück wurde auf Gräuel wie "10 kleine Jägermeister" verzichtet, dafür die Bommerlunder Hymne gespielt, damit konnte ich gut leben. Das unsägliche "Tage wie..." musste wohl sein, aber auch das hat mir den Gesamteindruck nicht versaut.
Ich werde zwar auch jetzt nicht unbedingt jeden Tag wieder DTH hören und meine Mitbewohner nerven, aber wieder in Bremen angekommen, etwas geschlafen und heute morgen früh raus habe ich beim Packen meiner Flohmarktsachen doch erstmal Seite A von "Bis zum bitteren Ende - Live" gehört.
Ach ja, Campinos Schwimmbadwitze während des Auftritts trugen auch noch zur allgemeinen heiteren Stimmung bei, bleibt nur noch die Frage im Raum, ob sein Hörsturz am Freitag vor der 2. Show in Berlin durch Wasserreste im Ohr verursacht wurde.
OneFingerSalute
Die Waldbühne würde ich auch gerne mal mit einer guten Band drauf erleben. Zu dem Konzert wäre ich 100pro auch gegangen, wenn jemand mir 'ne Karte zugeschanzt hätte.
Olsen
Zum Glück habe ich kein Shirt der besagten Band gesehen, das hätte mich auch doch gewundert.schmuddelkatze, 10.06.2018 01:01 #


Bei dem Kölner Konzert im Winter habe ich leider einige gesehen.
Woas Sois...
Notte magice

Am doch sehr pittoresk gehaltenen Stadtplatz von Braunau gab sich the one and only
Frederico from Palermo die Ehre.
Gegeben wurden alle Hits. Azzuro. Ti Amo. Bella Donna. Marianna.
Höhepunkt war zweifellos im Jahr der WM-Verweigerung seitens Italien:

Das Rahmenprogramm hatte von vegan oder weniger ist mehr nie erfahren. Aufgefahren wurde frisch gemachter Mozzarella, Schinken und Wurstplatten mit ein bisschen Alibi-Brot. Dazu die typisch stocksteifen Italiener, die konsequent missmutig und streng calvinistisch die schwül warme Abendstimmung aussassen.
Frederico gab sich auch noch ein bisschen politisch (abbiamo inventato Trump. Berlusconi.)
Es wurde mehrmals kämpferisch ein Cin Cin auf Saluto Italia, Saluto Austria, Saluto EU ausgerufen.
etienoir
bei uns macht momentan nur das schützenfest die runde über die dörfer. von hmpf bis :kotz:
schmirglie
Meine Freundin war in Essen bei den Hosen und war auch sehr angetan, auch wenn hier vielleicht die Vergleichbarkeit fehlt - als die Katze ihre letzte Hosen-CD gekauft hat, dürfte sie noch nicht auf der Welt gewesen sein... für umsonst würde ich wohl auch hingehen, aber ansonsten reicht mir ein Blick auf die Setlist, um mir das Geld zu sparen.
Das gleiche habe ich allerdings auch schon mal über die Ärzte gedacht, aber meine Schwester hat angekündigt nächstes Jahr zu RaR zu fahren, da überlege ich schon mir auch ein Ticket zu holen. Mittlerweile zahlt man ja weniger, wenn man nicht da campt, und wir könnten gemütlich bei den Eltern in unseren alten Kinderzimmern schlafen. Wenn mans somit als Familien-Wochenende einstuft, ist es die 149€ mglw. tatsächlich wert :hm:
schmuddelkatze
Ist doch perfekt, es gibt nichts schöneres, als während eines Festivals in einem Bett schlafen zu können. Dazu Dusche und Frühstück! Ich bin auch jedes Jahr Familie Ofsi dankbar für Kost und Logis beim OBS.
schmuddelkatze
Zum Glück habe ich kein Shirt der besagten Band gesehen, das hätte mich auch doch gewundert.schmuddelkatze, 10.06.2018 01:01 #


Bei dem Kölner Konzert im Winter habe ich leider einige gesehen.Olsen, 10.06.2018 12:10 #


Da versteh ich die Secu ja nicht, könnte man doch gleich aussortieren...
schmirglie
Ist doch perfekt, es gibt nichts schöneres, als während eines Festivals in einem Bett schlafen zu können.schmuddelkatze, 10.06.2018 17:01 #

Das stimmt natürlich, aber es wäre trotzdem ganz schön, wenn auch ein paar vernünftige Bands da spielen und man von denen auch was sieht :smile:
cornello
ben howard, 9. Juni, prag lucerna velky sal

das wochenende in prag war wunderbar. am freitag angekommen, stellen wir fest, in der stadt findet gerade an verschiedenen ecken ein straßenmusikfestival, mit fashion. und street.food.market statt. neben dem ben schauen wir so noch ne menge junge tschechische liedermacher und rockbands, den irgendwie wohl ziemlich bekannten jakub ondra (eins seiner lieder kam mir als radio.song bekannt vor) und freuen uns am samstagnachmittag auf heymoonshaker. die beiden burschen - ein bluesgitarrist mit whiskeystimme und eine human beatbox machen drei songs lang richtig spaß, dann öffnen sich die wolkenschleusen und verwandeln prag in venedig.

am abend hat es dann wieder ein wenig aufgehört zu platschen, so kommen wir einigermaßen trocken in die lucerna. eine famose location, so etwas, wie ein theater, mit drei rängen und logen und allem. das aber unter bodenniveau! man kommt also von oben in diese halle rein und muss sich erst nach unten vorarbeiten. so trocken wir angekommen sind, so nass sind wir allerdings auch nach zehn minuten. die bude ist eine verdammte sauna! die paar biere, die ich mir reingestellt habe, können höchstens den flüssigkeitsverlust ausgeglichen haben. die als vorband angekündigten dead notes haben wir verpasst, was ich mir vorab angehört hatte, war mir allerdings eh zu tranig gewesen. ben howard macht dann leider das, was die setlisten der vergangenen konzerte schon zeitigten. er spielt sein komplettes neues album, was leider das deutlich schwächste seines bisherigen outputs ist und was zwar live ein bisschen gewinnt, aber eben immer noch komplett gegen die anderen alben abstinkt. nur zwei songs spielt er von der i forget where we were und nur eins von der every kingdom. der sehr frenetische applaus nach diesen stücken zeigt deutlich, wo die sympathien des publikums liegen. ich will mich aber nicht wirklich beschweren, musikalisch ist das alles wunderbar gemacht, auch die akustik ist sehr angenehm. besonders erwähnenswert ist die band. durchgehend zwei schlagzeuger bespielen die songs (einer von ihnen ist dann und wann eher percussionist), ein streichertrio, bis zu drei gitarristen (inklusive ben) und ein bassist spielen das alles auf den punkt!
ein nettes konzert. in einer überragenden stadt. mal schauen, wanns endlich das nächste mal nach prag geht.
etienoir
in den 90ern hatte ich eine tschechisch-stämmige freundin, sodass damals prag sowas wie mein zweites wohnzimmer war. ich habe die stadt geliebt! war im engsten kreis meiner lieblingsstädte, u.a. auch wegen der unzähligen von außen oft unscheinbaren, von innen umwerfenden clubs und cafés.

ich erinnere mich z.b. an eine - tja - bar: man kam in einen kleinen, etwas länglichen raum, der zur hälfte von der theke eingenommen wurde, die andere hälfte drei tische mit stühlen, in der mitte konnte man gerade noch so durchgehen. hätte man ohne kenntnis vielleicht einen blick rein geworfen und dann was anderes gesucht. ging man aber durch den raum und am ende einen kleinen durchgang, kam man an eine treppe, die einen in ein gewaltiges gewölbe, besser: höhlensystem führte. jeder raum war anders dekoriert und es lief andere musik (teilweise anlage, teilweise djs), und es waren unzählige räume. so genial!

ende der 90er war dann der touri-boom stark am anschwellen. das letzte mal da war ich schließlich zur jahrtausendwende 99/00 (nochmal ne rauschende nacht). danach hab ich nur noch gehört, dass der boom nahe am overkill gewesen sein soll. hat sich das mittlerweile wieder etwas beruhigt?
cornello
kann ich dir gar nicht sagen. ja, prag ist ziemlich voll mit touris. und ich kenne auch nicht wirklich die geheimtipps. aber das schöne an solchen großstädten ist ja, dass man sich einfach treiben lassen kann, auf erkundung geht und halt irgendwo hängen bleibt. zumal man sich das in prag alles bequem leisten kann.
alvarez
Ich war letztes Jahr in Prag, so Ende Juli. Ich bin echt empfindlich bei vielen Touris, aber so richtig genervt war ich eigentlich nur bei der Karlsbrücke und in Teilen der Burg, alles andere war auszuhalten. Hatte aber auch meist genug Pivo getrunken:cheers: