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Alphex
vielleicht ist es evolutionär endlich mal an der zeit, dass wir sinn in uns selbst suchen und finden, anstatt ihn immer externen quellen zu überantworten.etienoir, 17.09.2018 16:36 #


Also Liberalismus bis Solipsismus?

Nation, ob's noch mal wirklich zum Sinnstifter langt, ich weiß nicht. Ich glaube, der Torso zuckt noch ein wenig und bäumt sich vor der Beerdigung nochmal auf. Als Gefühlsebene wie eine Landsmannschaft wird sie bleiben.
Religion meinste wohl Islam, bei sonstigen sehe ich da keine Ränäseance.
Vielleicht bin ich naiv, aber ich glaube, die Leute wollen einfach das eh schon stressige normale Leben möglichst noch ohne komplizierten Überbau gut rumbringen.Woas Sois..., 17.09.2018 16:39 #


Es ist recht egal, ob der Torso nur zuckt oder wieder lebt, wenn er mich erschlägt. Und ich finde es völlig legitim, in einer immer komplexeren Welt Anker zu suchen und zu wollen. Stattdessen hat die progressive Ecke (und ja, explizit auch Geisteswissenschaften) über Jahrzehnte alles entzaubert und kleingehackt und sich selber weniger Verbindlichkeiten aufgebürdet, und nun kokelt die Hütte.

Und wenn man Religion auch auf Zivilreligionen ausweitet, geht da schon mehr als der Islam. Esoterik boomt ja auch, und was auch immer die Grünen vertreten ("holistischer Einklang") ist auch nicht weit weg davon.
etienoir
vielleicht ist es evolutionär endlich mal an der zeit, dass wir sinn in uns selbst suchen und finden, anstatt ihn immer externen quellen zu überantworten.etienoir, 17.09.2018 16:36 #


Also Liberalismus bis Solipsismus?Alphex, 17.09.2018 16:48 #


ist ja nicht zwingend notwendig. reicht schon eine verschiebung der prioritäten entlang der kausalketten.
Alphex
Will sagen? Der Rückzug ins Private?
Powder To The People
vielleicht ist es evolutionär endlich mal an der zeit, dass wir sinn in uns selbst suchen und finden, anstatt ihn immer externen quellen zu überantworten.etienoir, 17.09.2018 16:36 #

Das wäre sehr schön. Aber auch das funktioniert nur in gesellschaftlich akzeptablem Rahmen. Die wenigsten Menschen sind individuell und finden den Sinn in sich selbst. Sei es nun Familie, ein Gott, der Markt oder Kunst - wir sind fixiert auf Externa. Davon abzukommen ist bei den Meisten gar nicht gewünscht, weil sie ihre Existenz darauf basieren. Und die Wenigsten sind mit sich selbst derart im Reinen, dass sie im Leben keine Lenkung brauchen.

Zum Thema Linke:
Da bin ich absolut bei Alphex. Gerade jetzt hätten sie die Lücke füllen können. Stattdessen wird mit sozialen und kulturellen Utopien geschäkert und ja, da müssen wir nur eine Steuer hier erheben und dort was abzwacken von den Unternehmen und dann ist das alles problemlos bezahlbar. Es liegt nur in der Natur der Sache, dass Globalismus hauptsächlich wirtschaftlich funktioniert. Ein übersoziales Land ist wünschenswert, angesichts der Weltwirtschaft aber nicht konkurrenzfähig. Kapital wandert immer ab, sucht sich die Standorte selbstverständlich. Unternehmen in einem Land mit hohen sozialen Standards müssen preislich mit Ländern konkurrieren, die einen Scheiss auf Soziales geben. Dazu kommt, dass bspw. Deutschland nicht mehr der verlässliche Ort der Qualität ist. Die Innovationen kommen aus Silicon Valley oder Guangzhou, schon lange nicht mehr aus Wolfsburg und Stuttgart.
Wenn also, hätten sie die Mitte jetzt abholen können, indem sie eine Brücke zwischen sozialer Gerechtigkeit und notwendiger, wirtschaftlicher Strukturierung geschaffen hätten. Kein Schritt in die Extreme. Kein "DIESEL TÖTET ALLES!", kein "JETZT WIRD ALLES GEFÄLLIGST GEGENDERT!", kein "RASSISMUS ÜBERALL UND IN ALLEM!". Der Gesellschaft Zeit lassen sich zu den jeweiligen Themen zu akklimatisieren und sinnvolle Alternativen ausarbeiten. Stattdessen haben sie sich regressiv verkantet, pauschalisieren einerseits bei angenehmen Themen (Ossis grundsätzlich rechts) und finden bei unangenehmen noch mit dem Mikroskop irgendeinen Fitzel Argument, der das Ganze ins gewünschte Licht rückt (Biodeutscher - was ist an Bio eigentlich schlecht? - und Kartoffel können nicht diskriminierend sein, da Mehrheitsgesellschaft. Nach der Logik darf ich in Afrika alle Neger nennen, da Mehrheitsgesellschaft.).
Es ist so ärgerlich, dass sie sogar eine Wagenknecht absägen, nur weil sie auf einem Parteitag eine (man mag es kaum glauben!) rationale Äusserung zum Thema Asyl brachte. Gysi, bitte komm zurück. Du hattest wenigstens Argumente und hattest gesunden Abstand zu Bauchpolitik. Jetzt haben wir asoziale AfD-Neoliberale, die nur ein Thema kennen. Grüne, die Benzin 7 Euro kosten lassen möchten. Eine SPD, die sich selbst persifliert. Eine CDU/CSU ohne überhaupt irgendeinen Plan und eben eine Linke, die im Weltrettungsmodus 100m ohne Anlauf springen will und wenn wir dann dort angekommen sind, schauen wir mal wie wir das gemacht haben. Puh.
etienoir
Will sagen? Der Rückzug ins Private?Alphex, 17.09.2018 17:10 #

[unmaßgebliches geschwafel gestrichen]
überhaupt nicht. der austausch über sinn und unsinn kann ja weiterhin sehr bedeutend sein. er muss nur ganz und gar nicht extern organisiert, vorgekaut und übergestülpt werden.

Zuletzt geändert von etienoir

etienoir
vielleicht ist es evolutionär endlich mal an der zeit, dass wir sinn in uns selbst suchen und finden, anstatt ihn immer externen quellen zu überantworten.etienoir, 17.09.2018 16:36 #

Das wäre sehr schön. Aber auch das funktioniert nur in gesellschaftlich akzeptablem Rahmen. Die wenigsten Menschen sind individuell und finden den Sinn in sich selbst. Sei es nun Familie, ein Gott, der Markt oder Kunst - wir sind fixiert auf Externa. Davon abzukommen ist bei den Meisten gar nicht gewünscht, weil sie ihre Existenz darauf basieren. Und die Wenigsten sind mit sich selbst derart im Reinen, dass sie im Leben keine Lenkung brauchen.Powder To The People, 17.09.2018 17:12 #

ja, wahrscheinlich. leider.
Woas Sois...
Hmm, geht euch wirklich irgendeine politische Sache für ein zufriedenes Leben ab? Vor allem sind es doch erstmal soziale Kontakte, Gesundheit, ne halbwegs sinnvolle Beschäftigung und ein Carport für meinen SUV? :hm:
pixiesa
vielleicht ist es evolutionär endlich mal an der zeit, dass wir sinn in uns selbst suchen und finden, anstatt ihn immer externen quellen zu überantworten.etienoir, 17.09.2018 16:36 #

Das wäre sehr schön. Aber auch das funktioniert nur in gesellschaftlich akzeptablem Rahmen. Die wenigsten Menschen sind individuell und finden den Sinn in sich selbst. Sei es nun Familie, ein Gott, der Markt oder Kunst - wir sind fixiert auf Externa. Davon abzukommen ist bei den Meisten gar nicht gewünscht, weil sie ihre Existenz darauf basieren. Und die Wenigsten sind mit sich selbst derart im Reinen, dass sie im Leben keine Lenkung brauchen.Powder To The People, 17.09.2018 17:12 #

Bei der Betreuung von Geflüchteten ist der fehlende Individualismus genau der Punkt der mich mittlerweile ankotzt. Oft ist es die Religion mit ihren einengenden strengen Gesetzen oder die enge Familienbande die Vieles blockiert. Die Tochter darf keine Ausbildung machen, weil sie bald verheiratet werden soll und zehn Kinder zu zeugen hat. Achmed darf nur hinter vorgehaltener Hand, nach langer Kennenlernphase, Kritik am Islam üben. Natürlich nicht bei seinen Glaubensbrüdern. - Ich habe mich mal als Lesbe geoutet und musste mir von einem jungen Juristen aus Aleppo anhören wie abartig das sei. Dann wurde ich gleich mal 40 Jahre zurück katapultiert. Bisher habe ich nur einen Syrer getroffen der frei von religiösen Zwängen ist und auch mal über den Tellerrand schaut. Der hat aber auch massive Probleme mit seinen Landsleuten. - Trotzdem mache ich weiter mit meiner Arbeit, für diesen einen Menschen und vllt werden es mal mehr.
eigenwert
Die Tochter darf keine Ausbildung machen, weil sie bald verheiratet werden soll und zehn Kinder zu zeugen hat.pixiesa, 17.09.2018 19:03 #

Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.
(E. Kästner :smile: )
Woas Sois...
Die Tochter darf keine Ausbildung machen, weil sie bald verheiratet werden soll und zehn Kinder zu zeugen hat.pixiesa, 17.09.2018 19:03 #

Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.
(E. Kästner :smile: )eigenwert, 17.09.2018 19:09 #

:bigsmile: Ich mein, wenn die das wirklich können, wir haben verloren.
Alphex
@Powder: Um die Partei Die Linke ging es mir eigentlich nicht, auch wenn die natürlich ebenso einige Spezialistenexemplare beherbergen (die sind aber eher bei den Grünen). Dass die Sinnleere in der Tat kapitalistisches Nebenprodukt ist, wäre aber auch ein Weg, da anzusetzen - dir scheint es aber gerade zu viel Kritik in die Richtung zu sein?
Powder To The People
Dass die Sinnleere in der Tat kapitalistisches Nebenprodukt ist, wäre aber auch ein Weg, da anzusetzen - dir scheint es aber gerade zu viel Kritik in die Richtung zu sein?Alphex, 17.09.2018 22:27

Bei Kapitalismus Kritik bin ich ganz vorn mit dabei. Aber ich bin für Realpolitik. Kapitalismus als weltumspannendes System interessiert sich nicht für 1 Land, das nicht mehr mitspielen will. Da muss ein weltweiter Ruck durchgehen.
Alphex
Das ist richtig. Aber die innere Logik ist finde ich nicht verkehrt. Feuilleton-Spezis wie die Zeit meckern über Sexismus, haben aber keine Probleme mit einem System, in dem das, was verkauft, recht hat. Und die Flüchtlingsnummer - in Bayern können Flüchtlinge, die in der Pflege sind, nun nicht mehr abgeschoben werden. Fantastisch. Der Bereich, in dem die Löhne mies sind und kaum wer arbeitet, den man aber BRAUCHT - bevor da der Markt die Löhne erhöhen muss sagt man doch "nehmen wir doch Leute, die ansonsten zurück nach Albanien müssen - die werden sicher nicht streiken, hehe". Und was tut die Zeit? Meckern, dass andere Bundesländer Leute die in der Pflege arbeiten weiterhin abschieben. Da finde ich es, in einem Land oder nicht, schon sinnvoll, die Kritik auch mal zuende zu denken. Die AfD kritisieren, wenn die "was kosten uns denn die Behinderten???" fragt, aber wenn Versicherungsmathematiker genau das tun, seit jeher, weil das System so funktioniert, naja, wir sind ja nicht in Russland.

Man kann ja auch NICHT A sagen. Aber wer bei A meckert, sollte bei B dann auch iwie merken, wie das zusammenhängt.
etienoir
Dass die Sinnleere in der Tat kapitalistisches Nebenprodukt ist, wäre aber auch ein Weg, da anzusetzen - dir scheint es aber gerade zu viel Kritik in die Richtung zu sein?Alphex, 17.09.2018 22:27

Bei Kapitalismus Kritik bin ich ganz vorn mit dabei. Aber ich bin für Realpolitik. Kapitalismus als weltumspannendes System interessiert sich nicht für 1 Land, das nicht mehr mitspielen will. Da muss ein weltweiter Ruck durchgehen.Powder To The People, 17.09.2018 22:45 #

sehe ich nicht so, und einen weltweiten ruck halte ich auch für weniger realistisch.

erstens: wenn ein derart sytemrelevantes land wie deutschland aus dem weltwirtschaftssystem ausstiege, geriete das konstrukt mehr als nur ins wanken. natürlich bliebe in dem fall die frage der globalen verantwortung, denn auch ein unter anderen vorzeichen geregeltes zusammenleben in diesem einen land brächte wenig, wenn ringsherum niemand darauf vorbereitet wäre, und im schlimmsten fall bei zusammenbruch der globalen märkte aufgrund des fehlens dieses zentralen bausteins das völlige chaos ausbräche. ein derartiger paradigmenwechsel müsste also nach innen und umso mehr nach außen so sanft wie möglich, aber so konsequent wie nötig vollzogen werden. mit anderen worten: das fehlen dieses äußerst wichtigen players müsste schwer auf dem zurückbleibenden system lasten, es aber nicht sofort zusammenbrechen lassen. folgenlos bliebe er aber mit sicherheit in keinem fall, und zwar tiefgreifend.

zweitens: schaffte ein einzelnes land wie deutschland tatsächlich den schritt aus dem kapitalismus und die erfolgreiche implementierung eines funktionierenden alternativen systems, würde der vorbildcharakter in allen anderen ländern, in denen die sinnkrise häufig wesentlich zwingender als in d ist, für einen derartigen dominoeffekt sorgen, das ginge nullkommanix.

powdi, weiter oben kritisierst du den weltrettungsmodus der linken, die 100m ohne anlauf springen wollten. da verstehe ich nicht, dass du es für realer hältst, die olympischen spiele gleich von der couch aus gewinnen zu können.

in der linken szene gibt es so einen wahlspruch "think global, act local" - das halte ich für realistischer: ein derartig umfassender paradigmenwechsel funktioniert nur bottom-up, top-down halte ich in der gegenwärtigen situation dagegen für völlig unrealistisch.
etienoir
Das ist richtig. Aber die innere Logik ist finde ich nicht verkehrt. Feuilleton-Spezis wie die Zeit meckern über Sexismus, haben aber keine Probleme mit einem System, in dem das, was verkauft, recht hat. Und die Flüchtlingsnummer - in Bayern können Flüchtlinge, die in der Pflege sind, nun nicht mehr abgeschoben werden. Fantastisch. Der Bereich, in dem die Löhne mies sind und kaum wer arbeitet, den man aber BRAUCHT - bevor da der Markt die Löhne erhöhen muss sagt man doch "nehmen wir doch Leute, die ansonsten zurück nach Albanien müssen - die werden sicher nicht streiken, hehe". Und was tut die Zeit? Meckern, dass andere Bundesländer Leute die in der Pflege arbeiten weiterhin abschieben. Da finde ich es, in einem Land oder nicht, schon sinnvoll, die Kritik auch mal zuende zu denken. Die AfD kritisieren, wenn die "was kosten uns denn die Behinderten???" fragt, aber wenn Versicherungsmathematiker genau das tun, seit jeher, weil das System so funktioniert, naja, wir sind ja nicht in Russland.

Man kann ja auch NICHT A sagen. Aber wer bei A meckert, sollte bei B dann auch iwie merken, wie das zusammenhängt.Alphex, 18.09.2018 01:10 #

das halte ich auch für ein, wenn nicht das grundlegende problem des linken lagers. da hat kaum jemand die eier tatsächlich mal die basis all der schwierigkeiten konsequent beim namen zu nennen geschweige denn, an eben dieser anzusetzen.
Woas Sois...
Hmm, erstmal können in Bayern Flüchtlinge, die in einer Pflege-Ausbildung sind, nicht mehr abgeschoben werden.
Die sind danach ausgebildete Fachkräfte mit entsprechenden Lohn. Weiß nicht, was daran falsch ist. Der Bedarf ist ja da, da wird Lohndruck eher nicht entstehen, vor allem da der Bereich ja tariflich geregelt ist.
Und was versteht ihr unter Kapitalismus?
Powder To The People
Hmm, erstmal können in Bayern Flüchtlinge, die in einer Pflege-Ausbildung sind, nicht mehr abgeschoben werden.
Die sind danach ausgebildete Fachkräfte mit entsprechenden Lohn. Weiß nicht, was daran falsch ist.Woas Sois..., 18.09.2018 05:04 #

Und du meinst nicht, dass die Leute das ganz schnell als Strohhalm nutzen? Wer prüft, ob die Leute für diesen Beruf überhaupt geeignet sind? Da musst du nicht nur Deutsch können sondern auch teils Latein verstehen. Du musst Ärsche abputzen, nackte Frauen und event. gegen deine Überzeugungen lebende Menschen gleichberechtigt behandeln. In vielen Ländern ist das ein Studium. Sicherlich kämen ein paar Flüchtlinge dafür in Frage, aber wahrscheinlich bleibt das (wie Pixie oben auch schon andeutete) ein geringer Teil. Es könnte also eher als Verlängerung (Ausbildungszeit 3 Jahre) genutzt werden, um ein Bleiberecht zu erwirken.
Würden wir von "normalem" Handwerk reden, wäre ich da optimistischer.
Der Bedarf ist ja da, da wird Lohndruck eher nicht entstehen, vor allem da der Bereich ja tariflich geregelt ist.Woas Sois..., 18.09.2018 05:04 #

Die meisten Privatkrankenhäuser, Altenpflegeheime und ambulante Pflegedienste (sowieso) haben sich vom Tarif entkoppelt. Da liegt der Hase doch im Pfeffer. Derzeit ist das Lohngefüge durch den Mangel gestiegen, aber geh mal in die entsprechenden Bereiche. Ausgebildete Krankenpfleger hast du pro Station noch gerade so, dass einer eine Schicht abdeckt. Der Rest ist Pflegeassistenz, die zwar nicht alles machen dürfen (deswegen aber trotzdem machen), deswegen aber auch deutlich unter dem Standard bezahlt werden. Auch das ist nicht unbedingt notwendig, von Geschäftsführungen aus Kostengründen aber forciert.
Powder To The People
@eti:
Ich habe oben schon geschrieben, dass Deutschland keineswegs mehr den enormen Einfluss hat. Amerika hat den Dollarstandard und China ignoriert Patente. Das sind tatsächliche Hebel. Insbesondere China ist ein irrsinnig relevanter Zulieferer für die deutsche Autoindustrie. Wenn die einmal kurz die Pipeline zu machen, kommt Deutschland aber mal schön ins schlingern. Zumal gerade die positiven Bereiche aktuell im Ausland schwer auf dem Prüfstand stehen. Die Sozialsysteme in Deutschland und Schweden werden in den nächsten Jahren beweisen müssen, dass sie "wealthy" genug sind, um zukünftige Zuwanderung abzufedern. Sollte das schiefgehen, wird sogar die weltweit geachtete Kranken- und Sozialversicherungssystematik in Deutschland obsolet. Ein weiterer Gewinn für den Kapitalismus im Sinne von "Seht ihr? Sozial funktioniert nicht, nur der Markt regelt.".

Mir ist völlig bewusst, dass es wohl keinen runden Tisch geben wird, an dem sich alle irgendwann in den Armen liegen und erleichtert gemeinschaftlich das System ändern. Ich denke auch, dass steter Tropfen den Stein höhlt und ein Konglomerat aus Staaten, die das über eine Alternative beweisen, alles verändern könnte. Aber eine Nation allein, die halt nach langer Zeit des Wohlstands auf die Idee kommt, dass die Art und Weise des erlangten Wohlstands scheisse ist, macht für mich eben keinen Unterschied. Dafür sind zu viele andere Länder am Start, die schreien "Jetzt sind wir dran mit ausbeuten!".
Woas Sois...
Powdi, ob sie geeignet sind entscheidet sich doch bei der Prüfung? Oder gibt es bei Pflegeberufen die nicht? Dann verzeihen Sie meine Unwissenheit. Aber irgendwas muss man die Leute doch machen lassen, die können ja nicht nur in der Unterkunft rumlungern. Und zum Handwerker ist auch nicht jeder geboren. Das sind außerdem auch nicht nur Deppenberufe. Nu, die Situation ist verworren...
Powder To The People
Natürlich werden sie geprüft, das ist ein Staatsexamen. Wer das schafft hat auch alle Berechtigung darin zu arbeiten. Sie würden aber vermutlich bis dahin mitgeschleppt und hätten somit einen grossen Zeitraum ohne Abschiebepflicht überbrückt. Unabhängig davon, ob sie bestehen.
Das normales Handwerk Deppenberuf ist, hab ich nie gesagt. Im Gegenteil. In Deutschland sind diese Ausbildungen sehr hochwertig. Was natürlich auch zu Problemen führen kann. Aber dort kannst du eben auch viel mit den Händen erklären, da ist die halbe Miete schon drin. Wenn du aber anhand von Symptomatiken verschiedene Syndrome in kurzer Zeit erkennen musst (schliesslich sind die Ärzte eher selten ständig vor Ort) und gleichzeitig mit Mensch kommunizieren und interagieren, ist das ein enormer Anspruch. Wie gesagt, nicht dass es solche Leute in Flüchtlingsunterkünften nicht gäbe, aber ich bezweifle, dass allzu viele davon in Frage kämen.