vielleicht ist es evolutionär endlich mal an der zeit, dass wir sinn in uns selbst suchen und finden, anstatt ihn immer externen quellen zu überantworten.etienoir, 17.09.2018 16:36 #
Das wäre sehr schön. Aber auch das funktioniert nur in gesellschaftlich akzeptablem Rahmen. Die wenigsten Menschen sind individuell und finden den Sinn in sich selbst. Sei es nun Familie, ein Gott, der Markt oder Kunst - wir sind fixiert auf Externa. Davon abzukommen ist bei den Meisten gar nicht gewünscht, weil sie ihre Existenz darauf basieren. Und die Wenigsten sind mit sich selbst derart im Reinen, dass sie im Leben keine Lenkung brauchen.
Zum Thema Linke:
Da bin ich absolut bei Alphex. Gerade jetzt hätten sie die Lücke füllen können. Stattdessen wird mit sozialen und kulturellen Utopien geschäkert und ja, da müssen wir nur eine Steuer hier erheben und dort was abzwacken von den Unternehmen und dann ist das alles problemlos bezahlbar. Es liegt nur in der Natur der Sache, dass Globalismus hauptsächlich wirtschaftlich funktioniert. Ein übersoziales Land ist wünschenswert, angesichts der Weltwirtschaft aber nicht konkurrenzfähig. Kapital wandert immer ab, sucht sich die Standorte selbstverständlich. Unternehmen in einem Land mit hohen sozialen Standards müssen preislich mit Ländern konkurrieren, die einen Scheiss auf Soziales geben. Dazu kommt, dass bspw. Deutschland nicht mehr der verlässliche Ort der Qualität ist. Die Innovationen kommen aus Silicon Valley oder Guangzhou, schon lange nicht mehr aus Wolfsburg und Stuttgart.
Wenn also, hätten sie die Mitte jetzt abholen können, indem sie eine Brücke zwischen sozialer Gerechtigkeit und notwendiger, wirtschaftlicher Strukturierung geschaffen hätten. Kein Schritt in die Extreme. Kein "DIESEL TÖTET ALLES!", kein "JETZT WIRD ALLES GEFÄLLIGST GEGENDERT!", kein "RASSISMUS ÜBERALL UND IN ALLEM!". Der Gesellschaft Zeit lassen sich zu den jeweiligen Themen zu akklimatisieren und sinnvolle Alternativen ausarbeiten. Stattdessen haben sie sich regressiv verkantet, pauschalisieren einerseits bei angenehmen Themen (Ossis grundsätzlich rechts) und finden bei unangenehmen noch mit dem Mikroskop irgendeinen Fitzel Argument, der das Ganze ins gewünschte Licht rückt (Biodeutscher - was ist an Bio eigentlich schlecht? - und Kartoffel können nicht diskriminierend sein, da Mehrheitsgesellschaft. Nach der Logik darf ich in Afrika alle Neger nennen, da Mehrheitsgesellschaft.).
Es ist so ärgerlich, dass sie sogar eine Wagenknecht absägen, nur weil sie auf einem Parteitag eine (man mag es kaum glauben!) rationale Äusserung zum Thema Asyl brachte. Gysi, bitte komm zurück. Du hattest wenigstens Argumente und hattest gesunden Abstand zu Bauchpolitik. Jetzt haben wir asoziale AfD-Neoliberale, die nur ein Thema kennen. Grüne, die Benzin 7 Euro kosten lassen möchten. Eine SPD, die sich selbst persifliert. Eine CDU/CSU ohne überhaupt irgendeinen Plan und eben eine Linke, die im Weltrettungsmodus 100m ohne Anlauf springen will und wenn wir dann dort angekommen sind, schauen wir mal wie wir das gemacht haben. Puh.