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Gestern gabs mal wieder einen ziemlich geilen Murot-Tatort, angelehnt an "und täglich grüßt das Murmeltier".
In einer Neben- und Sprechrolle: Felix Schönfuss (Escapado / Frau Potz / Adam Angst).
Hintergrund: der Regisseur ist der gleiche wie auch beim Adam Angst Video zu "Splitter von Granaten".

Ach so: Die Lemmy Doku läuft auf Netflix.
Sehr schön, erstaunlich ruhig und höchst sympathisches Portrait

Das schöne an so ausgiebiger Arbeitsunfähigkeit ist, dass man u.a. nicht um drei Uhr aufstehen muss und eben auch länger aufbleiben kann. Rockt natürlich supertoll, wenn man auf Nazidokus steht, aber es kommen auch Filme.
Am Sonntag also endlich The Place Beyond The Pines gesehen und nachgeholt, im letzten Drittel aber frühjahrsmüde nach Familienfahrradausflug wegedämmert. Cooper sieht ja derbst jung aus, Gosling wie eigentlich immer und Mendes natürlich.
Natürlich ist auch sonst ein gutes Stichwort, da allen Figuren das gewöhnluchermaßen gekünstelte wohlformulierte und durchdachte Gehabt fehlt. Der Score ist famos, Danke Mike.
Der Perspektivwechsel von erstem zu zweitem Drittel ist echt gelungen, der Zeitsprung von zweitem zu drittem Drittel hingegen etwas ungeschmeidig - zumal in den 15 Jahren auch einiges passiert scheint.
In der Summe ein sperriges Familiendrama mit überraschend gekonnter Darstellerei.
9/12

ungeschmeidigreduqtif, 19.02.2019 09:54 #

Ja das passt.
Alle Teile für sich genommen, waren überzeugende Filmchen mit spannenden Geschichten und Charakteren.
Zusammengefriemelt wurde es etwas holprig und konstruiert.
Dennoch ist er mir unterm Strich sehr positiv in Erinnerung.

Zur Zeit in der Arte Mediathek: Jodorowsky’s Dune. Doku über den nie fertiggestellten Film

Hab ich mal gesehen, die Doku, fand ich jetzt aber nicht sonderlich überzeugend.

Ist das der Film, wo er die Hauptdarstellerin vor laufender Kamera vergewaltigt hat?

Davon habe ich gerade zum ersten Mal gehört und mich etwas eingelesen. Das war El Topo, der Film. Falls es denn wirklich stimmt. Scheint ein ziemlich kranker Typ zu sein, der Jodorowksy, aber nichts anderes hätte ich nach El Topo (den ich mal gesehen habe) auch erwartet.

Ah, El Topo habe ich nicht gesehen, nur den Heiligen Berg. Der langt aber auch. In dem Zusammenhang fällt mir Bowie wieder ein. Der hat mal in einem Interview gesagt, er fände das immer putzig, dass die Amis so Filmemacher wie Lynch schon als weird ansehen. Er, als Europäer, ist da schon anderen Stuff durch Bunuel und Jodorowsky gewöhnt. Für ihm war Lynch ein Mittagssnack.

Mensch, den El Topo hab ich doch tatsächlich auch mal gesehen. Kann mich aber an nix mehr erinnern, außer, dass ich von der Handlung nix geschnallt hab. Tja.

Kenne ich nur von Wikipedia und habe da dann auch nur festgestellt, dass ich zu alt für sowas bin.

Da haben wir uns aber wieder mal voll in die Nesseln gesetzt mit unserer Filmauswahl am Wochenende.

Samstagabend: VENOM!
Als der Film so langsam interessanter wird, ratzt meine Lady tief und fest weg.
Wacht zum Showdown auf und sagt recht trocken: "Da ist er ja doch noch in Fahrt gekommen."

Sonntagabend: Die Unglaublichen 2!
Wir haben uns 40 Minuten durchgequält, also hauptsächlich Quizduell gegeneinander gezockt, bis wir dann gleichzeitig gesagt haben: LAAAAAAAAAAAAANGWEILIG! Und den Film abgebrochen haben.

Hätte es nicht für möglich gehalten, dass... aber "Die Unglaublichen 2" war so viel schlechter noch als der erste. Boah.
Krönung war dieser Radcliffeharry.

Hier lief zuletzt (am Samstag) der zweite "Alice im Wunderland", der nur genau so schlecht wie der erste war.
Umso schöner dann später am gleichen Abend: "No Country For Old Men" - war und bleibt großartig. (Wären danach nicht zwei so proppevolle Tage angestanden und der Coen-Film nicht gelaufen, hätt's alternativ den famosen "The Watchmen" gegeben.)

Aktuell keinen Film gesehen, ausser "Mortal Engines" und der war so egal (mal abgesehen vom immerhin hübschen Bildwerk), dass ich nicht mal wüsste, was ich in eine Review schreiben sollte.

Also kurz anderes Thema. Ich wüsste gern, was ihr von folgendem haltet:


Wolfgang M. Schmitt ist häufigerer Gast bei Kino Plus und hat mit seiner Filmanalyse eine interessante Herangehensweise an Bewertungen von Streifen. Sein Abtasten auf Ideologien eröffnet mitunter andere Ansichten und er ist zweifelsohne ein belesener, intelligenter Typ. Allerdings empfinde ich es auch als sehr ambivalentes Ding. Seine eigene, sozialistische Position ist sofort klar und ausgehend davon, kann ich natürlich direkt sagen was er sieht oder sehen will. Langfristig würde ihm wohl ein Gesprächspartner gut tun, der vielleicht konträre oder zumindest nicht übereinstimmende Meinungen vertritt. Ansonsten verkommt das "Aha, so hab ich das noch gar nicht gesehen." schnell zu "Na, was haste heute zu meckern, Mini-Marx?". Die Darstellung ist ebenso zweischneidig: Zwar hat die reduzierte Form etwas angenehm Entschleunigendes in diesem Youtube-1-Million-Schnitte-ADHS-Wahnsinn, allerdings wohnt dem Ganzen die Ästhetik eines 80er Jahre Nachrichtensprechers inne, dem auch noch eine gewisse Arroganz unterstellt werden kann. Ausserdem sollte er, wie im oben verlinkten Beispiel, in Betracht ziehen, zu welchen Zeiten welche Stories geschrieben wurden. Das zwanghafte Scannen nach Ideologie kann auch nach hinten losgehen, insbesondere wenn gar keine in der Intention des Regisseurs lag. Dennoch sehe ich da mal was anderes als das egale Filmkritisieren des x-ten Nerds. Ausserdem findet er "Black Panther" aus ähnlichen Gründen wie ich scheisse.

Zuletzt geändert von Powder To The People 25.02.2019 20:00

Wenn da eine Ideologie ist, die man abtasten kann... gerne. Das aber Verhüterli-mäßig immer drüberzustülpen - ochnö.
Schnittreduktion ist immer gut!

Nach ungefähr 2,5 Minuten hätte ich Bock drauf, ihm Stück für Stück die 25 bändige Enzyklopädie da hinten im Regal ins Gesicht zu werfen.

Sehr gut, that's what I was waiting for. Fenne auch schon korrekt am Start.

Wissen wir wo er wohnt?

Ich finde den Mann als Gast bei Kino+ immer erfrischend, da kommt auch ein angenehmer Humor durch, seine Solo-Analysen sind zwar oft interessant als Gedanke, aber sehr dröge und bemüht intellektuell. Erinnert an die Nachtgedanken mit Fuchsberger früher im TV.

Also, das Soloformat packe ich nur selten an, bei Kino+ freut's mich aber immer. Keiner verreißt Marvel so gekonnt.

Nach ungefähr 2,5 Minuten hätte ich Bock drauf, ihm Stück für Stück die 25 bändige Enzyklopädie da hinten im Regal ins Gesicht zu werfen.Go Ahead Eagle, 25.02.2019 20:06 #

Und spätestens ab Minute 7 die Lampe hinterher, immer und immer wieder.