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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

fennegk
Im Gegensatz zu jeder Menge Pseudoactionstreifen, deren Action hauptsächlich darin besteht, einen epileptischen Kameramann zu engagieren und im Anschluss 23 Schnitte pro Sekunde zu setzen, nur um die Trägheit der eigentlichen Szene zu kaschieren...Powder To The People, 14.07.2019 12:36 #

Danke dafür! :bow:
Colfax Road
The Shape of Water

In weiten Teilen ein sehr schöner, poetischer, super bebildeter und mit stimmungsvoller Musik unterlegter Liebesfilm der ziemlich besonderen Art. Sehr begeistert hat mich die Hauptdarstellerin, die ihre stumme Rolle wunderbar leichtfüßig ausfüllt und für das Transportieren ihrer Emotionen tatsächlich auch keine Worte "braucht". Michael Shannon beweist als zynischer Bösewicht ebenfalls seine Klasse, einer der aktuell besten seiner Zunft. Abzüge muss ich leider dafür machen, dass Mr. del Toro anscheinend etwas zu sehr darauf fixiert ist, in jedem seiner Filme wiederkehrende Motive der Gewalt und des Ekels einzubauen. Finde ich für diesen Film hier einfach total unnötig und störend - und erschließt sich mir auch nicht, warum er hier nicht einfach mal darauf verzichten kann zugunsten der tollen Grundstory. Alles in allem aber Prädikat empfehlenswert.
fennegk
Fury, dessen deutschen Untertitel ich besser beiseite lasse, besticht mit dreckiger "Authentizität" und einem mal nicht nach ADHS riechenden Shia LaDingsbums. Brad Pitt wie immer grundsolide.
Schrecklich scheiße ist der "Twist" des vom kriegerischen Ekel gepeinigten Neulings, der dann aber mit dem Kampfnamen Maschine gesegnet voll der Kerl wird.
Insofern aber schon "lohnend", weil's nicht der klassische Infanteriestreifen ist und eben die Dirtyness mal den Glanzfaktor wegnimmt; auch mäht man ordentlich Nazis weg.
8/12
bungleboy
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Erst skeptisch gewesen.Der letzte Horrorfilm der mich umhaute
war Der Babadook.Mein lieber Schwan seit langem mal wieder ein
richtig 'spannender' Film im Horror Genre. 10/12 :bow:
Powder To The People
Puls
Heilige Kacke, was hat sich Netflix eigentlich mit dieser Gurke gedacht? Die Verfilmung von Stephen Kings gleichnamigem Roman hat mehr Baustellen als das Ruhrgebiet. Die erste wäre, dass der Film den Pfad der Vorlage ab der Hälfte verlässt und zu einem unerträglichen Matsch aus Willkür wird. Nicht nur, dass es ähnliche Filme (The Signal) bereits gibt (die es ohne namhafte Schauspieler um Längen besser umgesetzt haben) - man fragt sich auch einfach nur warum. Warum spielt Samuel L. Jackson mittlerweile für Geld scheinbar auch in Waschmittelwerbespots mit? Gut, der hält sich zurück mit Gefasel (man hat das Gefühl, er möchte einfach nur verschwinden). Warum John Cusack? Der Mann mit dem Gesicht halb aus Stein, halb aus Entsetzen, spielt immer nur John Cusack. Man engagiert John Cusack nur, wenn man John Cusack braucht. Gebraucht hat es ihn hier nicht. Warum baut man eine Technikabhängigkeits-/Individualitätsmangelkritik nicht mit dem Holzhammer, nein, mit dem Stormbreaker ein, rechtfertigt nach einem kurzen Anflug von Erkenntnis dann aber recht beiläufig Massenmord? Wurscht. Der individuelle, selbstgerechte, opportunistische Mensch ist schliesslich ganz klar das schützenswerteste Lebewesen auffe Welte, ne? Die grösste Frage stellt sich aber schon in den ersten 5 Minuten. Warum zum Teufel engagiert man für eine Stephen-King-Verfilmung (einer der bekanntesten Schriftsteller der Welt) mit Cusack/Jackson (zumindest letzterer einer der bekanntesten Schauspieler der Welt) einen CGI-"Spezialisten", der offenbar zuletzt Ende der 90er C-Movies optisch betreute. Leute, ich sah hier Effekte, die qualitativ "Cradle Of Fear" unterboten. Das kann man doch nicht ernst meinen. Es ist nicht mal doppelbödig oder trashig genug, um es nicht ernst zu nehmen. Was für eine Kacke.
John Cusack/12
Olsen
Was hat Netflix damit zu tun, außer dass sie den Film vermutlich als Teil eines Paketes eingekauft haben?

Bei mir auch mal wieder ein paar Filmchens aus den letzten Wochen:

Hostiles
Scott Cooper entwickelt sich immer mehr zum Fachmann für düstere Stoffe. Seine Version des Wilden Westens ist dreckig und feindselig, das macht die erste Szene unmissverständlich deutlich. Der Film nimmt sich Zeit, um eine einfache Geschichte zu erzählen, was ich positiv finde. Das zentrale Thema: durch Krieg und kriegerische Auseinandersetzung verursachte Traumata und der Umgang damit. Christian Bale liefert erneut eine hervorragende Leistung ab, später wird auch noch Ben Foster in die Handlung geworfen. Einen Punkt muss ich leider für Rosamund Pike abziehen, die von ihrer (schwierigen) Rolle leider ziemlich überfordert ist, vor allem eingangs.
7/10

Hai Phuong (Furie)
Dieser Film fand sich auf meiner Netflix-Liste, und ich weiß nicht mehr, warum ich ihn draufgesetzt habe. Vermutlich, weil es sich um einen Film aus Vietnam handelt und ich noch nie was aus diesem Land gesehen habe. “Hai Phuong” fängt sehr gut an, als überzeugendes Mutter-Kind-Drama. Nach einem Drittel geht es dann aber leider rapide den Berg hinunter, der Film mutiert zu einem Martial-Arts-Streifen. Immer noch besser als manche, die mir im Leben so untergekommen sind, was vor allem an der charismatischen Hauptdarstellerin liegt. Und der Film sich zumindest um etwas Handlung und Hintergrundgeschichte bemüht. Aber die Chance, hier was Profundes zu drehen, wurde einfach mal vertan. Ich finde es so schade. In Südostasien gibt es bestimmt tolle Dramen, aber alles, was zu uns rüberschwappt, ist dümmlicher Prügelmüll. Und es fügt dem Genre auch nix Neues hinzu. Alte Ching Siu Tung-Filme wie “Swordsman 2” (von 1992, wohlgemerkt) wischen mit diesen Kampfszenen hier den Boden auf.
5/10

Werk ohne Autor
Ich breche selten Filme ab, aber diesen prätentiösen, langweilen Kitsch konnte ich nicht länger als eine Stunde ertragen. Mir schleierhaft, wie der irgendwelche Oscar-Nominierungen einstreichen konnte. Dialoge und Figuren furchtbar, eine technisch lächerliche Bombardierungsszene Dresdens (ungefähr dreißig Sekunden lang), schlimmer Musikeinsatz, einfach nicht gut.
3/10

Der Schneemann
Westernhagen konnte ja sensationell gut diese schnoddrigen Ruhrpott-Typen spielen, auch wenn er gar nicht daher stammte. Ob seine Rolle nun Dorn oder Theo heißt, ist wurscht, es sind immer Figuren, die eine große Fresse, aber nix dahinter haben. Das Filmchen hier unterhält sehr und ein paar sehr gute Lacher auf der Dialog-Ebene am Start.
7/10

Les Diaboliques
Clouzots “Le Salaire De La Peur” finde ich super, aber der hier hat mich nicht so richtig abgeholt. Zum einen empfinde ich hier einiges als technisch fehlerhaft (von der kriminalistischen Seite aus betrachtet), zum anderen schleppt sich die Handlung doch etwas träge dahin. Véra Clouzots Rolle regte mich etwas auf in ihrer dümmlichen Art, und die Schauspielerin ist auch Stuhl. Schluss/Auflösung auch nix für mich.
5/10

About Time
Richard Curtis hat es einfach drauf, diese sentimentalen und gleichzeitig lustigen Drehbücher zu schreiben, diese Geschichten, nach denen man das Leben schöner findet als vorher. Im Vergleich zu “Love Actually” schwingt hier deutlich mehr Melancholie und auch etwas Schmerz mit, aber so muss es sein. Das letzte Viertel ist fantastisch. Der Film lohnt sich aber auch schon alleine für die tolle Besetzung. Bill Nighy war nie sympathischer als hier, und das will was heißen.
8/10

Demolition
Schwierig, hierzu was zu schreiben. Der Film ist so wenig greifbar, bis er zum Schluss dann eine schöne und für mich sehr emotionale Konklusion erfährt. Obwohl die Handlung einen erwartbaren Gang geht, ist das “wie” sehr sehenswert und ungewöhnlich. Naomi Watts und Chris Cooper spielen super, Jake Gyllenhaal hat sich wieder die richtige Rolle für seine etwas eingeschränkte Mimik ausgesucht.
9/10

Lykke-Per
Wuchtiges, langes Drama von Bille August nach einem Fortsetzungsroman eines dänischen Autoren der Jahrhundertwende, von dem wir alle noch nie was gehört haben. Es ist eine Art moralisches Lehrstück, Aufstieg und Fall, der Klassiker. Den religiösen Konflikt der Hauptfigur konnte ich nicht richtig nachvollziehen und weiß auch nicht so recht, was ich hier als Botschaft mitnehmen kann. Aber langweilig war mir keine Minute, denn die Schauspieler sind gut und die Inszenierung gekonnt. Würde ich mir auch noch mal ansehen.
8/10

Alien
Auch vierzig Jahre nach seiner Entstehung macht dieser Film viele andere seiner Gattung locker platt. Besonders applaudiere ich Ridley Scott für die Entscheidung, oft auf Filmmusik zu verzichten. Die Geräusche, die in diesem Raumschiff existieren, sind schon Terror genug. Abgesehen von der tollen, durchgehend spannenden Atmosphäre kann sich auch die Optik des Films weiterhin sehen lassen. Scott filmt das einfach sehr geil und kaschiert dadurch auch sehr gut, dass er nicht mehr Geld hatte als für einen Typen im Gummi-Anzug.
9/10

Alien3
Wenn man den direkt nach dem ersten Teil anschaut, fühlt man sich, als würde man in die Niederungen eines B-Videofilms aus den 90ern hinabsteigen. Und das ist er halt auch, nur eben mit mehr Geld. Die Handlung ist Schmu, Spannung sucht man meist vergeblich und der beste Schauspieler wird relativ bald weggeschnetzelt. Sigourney Weaver läuft auf Autopilot, hat den Quatsch auch direkt mitproduziert und denkt sich: Ach komm, die Penunzen nehm ich mit. Vor 25 Jahren fand ich den besser.
5/10
Woas Sois...
War Alien 3 der Fincher-Teil oder der von dem Franzmann? :hm:
Olsen
Der von Fincher. Jeunet tu ich mir mir vielleicht in den nächsten Tagen noch an, die Motivation ist aber ziemlich gering. Den fand ich nämlich im Unterschied zum dritten Teil schon damals schlimm.
Woas Sois...
Ah, merci. Fincher verschweigt den ja auch gerne selber. Und dann haben wir bei dem Jeunet dieselbe Erinnerung.
Powder To The People
Alien finde ich auch noch faszinierend. Trotz der Tatsache, dass ich den kompletten Ablauf des Films auswendig mitsprechen und -spielen kann, funktioniert der immer noch. Teil 3 finde ich nicht so schlimm wie die Meisten, aber es ist natürlich weit entfernt von stark. Teil 4 war dann nur noch ungewollter Trash. Wobei der. unter dieser Prämisse geschaut, irgendwie noch Unterhaltungswert hat.
Mein Liebling bleibt aber Aliens. Inszenatorisch natürlich deutlich plakativer, aber er macht für mich das Universum komplett. So mit Königin und Massenproduktion und Menschenmatsch und so.
Woas Sois...
Alien 2 ist für mich wie Terminator 2. Im Verhältnis zum Original ein ganz anderer Film und Ansatz, aber harmoniert mit ihm. Hat man nicht oft, often gehts ja in die Hose.
Olsen
Ich kann diesen dumpfen Militär-Müll in Aliens nicht mehr ertragen. Früher ging's besser. Alles weggenommen, was den ersten Teil intelligent gemacht hat und durch stumpfes Geballer ersetzt.
fennegk
Bin ganz bei Woas, wobei so a bisserl der erste Xeno-Streifen ob seiner Reduktion unantastbar ist.
Zum vierten: Der wird ungemein besser, wenn man an die beiden jüngsten Streiche denkt oder sich gar den Versus-Quark ins Hirn ruft.


Apropos Quark: Gestern meine Jungfräulichkeit in Sachen Donnie Darko verloren; woher kam der Hype damals eigentlich?
Gut, war schon im Rahmen seiner Indieness nicht ganz kacke und konnte durchgehalten werden, aber das dann auch nur halbbefriedigend ob der Zeitschleifenauflösung mit Optionswahl.
Abgesehen davon hätte "Abyss" aber gerne seine Wasserwürmer zurück.
6/12
Olsen
Der erste AVP ist doch sehr unterhaltsam. Man muss sich halt ein bisschen auf den Spaß einlassen.
fennegk
Crossoverepisodenspaß halt.
Glaube sogar, das Ding in einem Lichtspielhaus gesehen zu haben.

Na ja, besser als "Prometheus" und "Alien Covenant" allemal. :bigsmile:
SHITHEAD
Alte Ching Siu Tung-Filme wie “Swordsman 2” (von 1992, wohlgemerkt) wischen mit diesen Kampfszenen hier den Boden auf.Olsen, 21.07.2019 12:01

Ich kann nicht anders als dich lieben :heart:
Drunken Third
Mid 90s

Regiedebüt von Jonah Hill (ja, der aus Superbad) und der volle Nostalgieflash. Wie der Name es vermuten lässt, ist der Film in den mittleren 90ern angesiedelt und will auch unbedingt so aussehen. Das Bild ist im 4:3-Format und grobkörnig, Musik (neben Wu-Tang, Souls Of Mischief, Pixies, Nirvana kommt der Score von Trent Reznor), Kleidung, Sprache ist alles absolut authentisch und paradoxerweise auch irgendwie zeitlos. Auch die Darsteller sind eigentlich durch die Bank super und glaubwürdig. Wobei die Entwicklung von Sunny Suljic (ansonsten super Leistung) zwar nachvollziehbar, aber nicht immer wirklich logisch erscheint. Der Film soll ein Coming-Of-Drama sein und wird dem im Grunde auch gerecht, nur wirkt die Handlung oft mehr wie eine Aneinanderreihung von Szenen und ist nicht absolut stringent. Teils erinnert der Film an eine entschärfte Variation von Kids (1995). Es gibt viele tolle Skateboardszenen, wie schon erwähnt super Musik und eine absolut passende Optik. Aufgrund der Spielzeit (85 Minuten) und der nicht sehr tiefen Handlung wirkt der Film aber eher wie eine Fingerübung. Die lässt allerdings auf Großes hoffen.

8/12
fennegk
Hidden Figures übertreibt's am Ende mit dem Drama etwas in Richtung Heldentum, ist bis dahin aber ein angenehm unaufgeregter Streifen über "braniac colored women" in der NASA bzw. beispielhaft dort.
Das Rassismusding findet tatsächlich eher als Hintergrundrauschen statt, der Fokus liegt mehr auf starken Frauen.
8/12
OneFingerSalute
Hidden Figuresfennegk, 22.07.2019 10:19 #


Hat mir sehr gut gefallen. Kann in dem Zusammenhang übrigens die gerade angeguckte Doku "Mercury 13" empfehlen. Geht darum, dass ein Arzt damals parallel zu den männlichen auf eigene Kosten weibliche Weltall-Kandidaten oder besser gesagt -Kandidatinnen getetestet und bewiesen hat, dass sie für eine Mondmission besser geeignet werden. Kam bei den großen Nasa-Helden nicht so richtig gut an. Hat auch ein schönes Ende, das zeigt, wie ein Kampf sich langfristig doch noch lohnen kann, obwohl es kurzfristig nicht so aussieht.
LaRocca
Das Wohnzimmer ist bei mir momentan der einzig halbwegs angenehme Raum. Was also tun nach Feierabend? Genau, bisschen durch die Netflix-Listen wühlen und sich nen Film aussuchen.

Vorgestern Abend wollt ich mal nen Klassiker nachholen und habe mich für Total Recall entschieden. Hahaha, irgendwie hatte ich einen seriöseren Film erwartet. So wie viele Leute immer darüber reden, hätte ich nicht gedacht, dass der dermaßen trashig ist. Billige Kulissen, eckige Autos, die aussehen, als seien sie aus Pappe, lustige Knetgesichter-Effekte und eine Story voller Logiklöcher. Dazu dann Arnies Akzent und eher nicht so berauschendes Schauspieltalent. Wie konnte man ihm jemals eine Sprech-Rolle anbieten?! :D Trotz allem wurde ich unterhalten und das ist doch die Hauptsache.


Gestern Abend habe ich Baby Driver geguckt. Ich weiß gar nicht mal, warum genau. Vermutlich, weil er der einzige Film unter 2 Std war, der mir vorgeschlagen wurde und ich nicht allzu spät ins Bett wollte. Die erste halbe Stunde war echt cool. Die Idee mit der Musik gefällt mir und die erste Fluchtszene war hübsch anzuschauen, aber danach verliert es mich ein wenig. Die Story ist stellenweise zum Augenrollen und manche Charaktere ein bisschen zu "cool" für meinen Geschmack. Das Ende hätte man sich auch sparen können. Unterm Strich für mich okay bis meh.