Forum

Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

fennegk
Ja, Total Recall ist nicht allzu gut gealtert, dennoch tausendmal besser als der Kackreboot bzw. die Neuinterpretation mit Colin F.

Hier lief derweil gestern Perfect World, mehr so zufällig; aber gut.
Wohl nicht ganz Eastwood-Qualität, aber schon herzlich - er als kantiger Cop mit einer gut gelaunten Laura Dern an seiner Seite und dann das Gespann aus Costner und dem Jungen... nett mit Luft nach oben in der Summe und einem etwas bekloppten pre-finalen Twist.
7/12
Woas Sois...
Was heißt hier unrealistisch bei Total Recall? :mad:
Natürlich hätte eine Bauarbeiter mit Arnies markanten Äußeren eine Frau wie Sharon Stone :klugscheiss:
Olsen
Hahaha, irgendwie hatte ich einen seriöseren Film erwartet.LaRocca, 25.07.2019 10:13 #


Dann hast du nicht geschaut, wer den Film gedreht hat. Paul Verhoeven hat (zumindest in Hollywood) immer eine ordentliche Portion Trash in seine Werke eingebaut. Bei dem ist es mit am offensichtlichsten. Oder ich interpretiere das alles nur da rein und der Mann ist ein grauenhafter Regisseur, man weiß es nicht. :bigsmile:

Vermutlich, weil er der einzige Film unter 2 Std war, der mir vorgeschlagen wurde


Furchtbar, oder? Hält mich inzwischen auch oft davon ab, mir Filme anzusehen. Auf der anderen Seite:


The Dark Tower
Ich freue mich über alles, das kürzer als zwei Stunden ist. Aber gerade hier hätten es wohl dringend mehr als die 94 Minuten sein müssen, die dieser Film seiner "Handlung" einräumt. Inhaltlich ein komplettes Nichts ohne irgendwelche Höhepunkte bleiben einem auch sämtliche Charaktere fremd, weil sie nicht mehr als grobe Zeichnungen sind. Wahnsinn. Ich habe die Bücher nicht gelesen, aber das muss dringend noch mal jemand neu machen.
5/10

The Highwaymen
Mein kleiner Kritikpunkt zuerst: Der Film ist zu lang, 10 bis 20 Minuten weniger hätten es auch getan. Aber ansonsten hat der mir sehr gefallen. Er sieht edel aus, ohne angeberisch zu wirken, hat eine gute Atmosphäre und eine erstklassige Besetzung. Auch in den kleinen Nebenrollen tummeln sich hochkarätige Menschen wie Kim Dickens, William Sadler oder Kathy Bates. Toll gerät auch die Musik von Thomas Newman. Das beste: Autor John Fusco lässt Bonnie und Clyde nur ganz am Rande vorkommen, so dass wir diesem Serienkiller-Ikonisierungsquatsch aus dem Weg gehen können. Sehr zu empfehlen.
9/10

Zuletzt geändert von Olsen

fennegk
Klassische 80 bis 90, maximal hundert Minuten, I like.
LaRocca
Dann hast du nicht geschaut, wer den Film gedreht hat. Paul Verhoeven hat (zumindest in Hollywood) immer eine ordentliche Portion Trash in seine Werke eingebaut. Bei dem ist es mit am offensichtlichsten. Oder ich interpretiere das alles nur da rein und der Mann ist ein grauenhafter Regisseur, man weiß es nicht. :bigsmile:Olsen, 25.07.2019 11:42 #


Ich hab ja keinen komplett seriösen Film erwartet. Aber so ein biiiiiisschen mehr...
Andererseits: Die Triple-Titten und "Consider it a divorce" kannte ich vorher schon. Hm. Da sieht man, wie doof bin. :bigsmile:
against pollution
Für den Dunklen Turm hätte ich noch ein oder zwei Punkte weniger gegeben. Selbst für ein vom Buch unabhängiges Sequel, als dass er wohl gedacht ist, ist da zu wenig Fleisch dran. Klar, man kann lustig Anspielungen suchen gehen oder sich über die an sich ganz vernünftige Besetzung freuen, aber wenn da vom Drehbuch her gar nichts kommt, kann selbst die nichts retten.
Soll ja 'ne Serie kommen, täte dem Universum wohl besser, dieses Format.
Olsen
Ich fühlte mich von dem Film aber nur sehr gelangweilt, nicht so intellektuell beleidigt wie von vielen anderen großen Hollywood-Filmen der letzten Jahre. Daher ging der noch so gerade eben klar. Noch mal anschauen werde ich ihn aber vermutlich nicht.
Harry Gant
Bei Baby Driver gibt es meine volle Zustimmung.
Ich fand ihn sogar noch schlimmer.
Und zu The Dark Tower könnte ich viel schreiben, nur nichts gutes. Aber da hier Minderjährige mitlesen können lass ich es lieber. :cussing:
Woas Sois...
Muss da mal Olsen zustimmen, Verhoevens Hollywood Filme triefen eigentlich vor Zynismus und Übertreibung. Robocop mit den Werbeclips, Basic Instinct (Erotikthriller im Quadrat), Showgirls und als Höhepunkt Starship Troopers mit der Faschooptik und Militärporno. Da jubelten die Rechten und schnallten es nicht. Wie bei Fight club, den halten viele Rechte auch für einen Film über die unterdrückte Männlichkeit.
Candymaterie
in der Arte Mediathek gibts zur Zeit "Magical Mystery" den Film zu Sven Regeners Buch "Magical Mystery oder die Rückkehr des Karl Schmidt" zu sehen! Schau ich mir heute Abend an!
Alphex
Total Recall ist für mich zwar nicht der beste Arnie-Actioner, aber würde jemandem, der ihn als Topfavoriten führt, alleine wegen SEE YOU AT THE PARTY RICHTER nicht widersprechen. Oder CONSIDER DET A DIVORCE. Running Man ist von den etwas intelligenteren, die er gemacht hat, aber der bessere für mich.
fennegk
Oh ja... und der Soundtrack dabei. Ganz geil.
Powder To The People
The Highwaymen
Mein kleiner Kritikpunkt zuerst: Der Film ist zu lang, 10 bis 20 Minuten weniger hätten es auch getan. Aber ansonsten hat der mir sehr gefallen. Er sieht edel aus, ohne angeberisch zu wirken, hat eine gute Atmosphäre und eine erstklassige Besetzung. Auch in den kleinen Nebenrollen tummeln sich hochkarätige Menschen wie Kim Dickens, William Sadler oder Kathy Bates. Toll gerät auch die Musik von Thomas Newman. Das beste: Autor John Fusco lässt Bonnie und Clyde nur ganz am Rande vorkommen, so dass wir diesem Serienkiller-Ikonisierungsquatsch aus dem Weg gehen können. Sehr zu empfehlen.
9/10Olsen, 25.07.2019 11:42 #

Wollte ich auch was zu schreiben, aber im Prinzip hast du schon alles genannt. Mir hat die unaufgeregte, straighte, aber auch immer latent drückende Story gefallen. Also nicht, dass man im Thema nicht eh weiss, wie die Geschichte ausgeht. Aber eben die Beleuchtung der beiden unspannenden Jäger war...nun ja...spannend. Ich denke auch, dass Costner in seinen späten Jahren noch gute Filme bringen kann. Sein leicht lethargisches, reduziertes Schauspiel hat mich in früheren Rollen teilweise genervt - hier passt es wie Arsch auf Eimer. Harrelson nimmt sich auch schön zurück. Zwar spielt er seinen üblichen Stiefel runter, aber im nur im Rahmen der eigentlichen Unaufgeregtheit.
Olsen
Stimmt, Harrelson wollte ich auch noch positiv erwähnen eigentlich. Den find ich manchmal zu aufgedreht, aber in der Rolle war er sehr gut.
Powder To The People
Netflix macht's grad möglich und ich hab die entsprechenden Klassiker noch nicht uncut gesehen, also:

Predator
Es ist immer wieder interessant, wie sich der Film vom klischeebehafteten Auftakt zum Dschungelhorror wandelt. Da kommt man gar nicht auf die Idee über die banale Story nachzudenken. Stattdessen gibt es starke Szenen. Wie die von Bill Duke, als er halb verängstigt, halb verrückt "Long Tall Sally" einen Hügel hochstolpernd rezitiert. Die drückende Schwüle ist förmlich greifbar und das reichlich herausgezögerte Zeigen der wahren Gestalt des Predator muss damals gut auf die Spannungstube gedrückt haben. Funktioniert nämlich heute noch. Ach so, Arnie ist nur Mittel zum Zweck und lässt sich ab der Hälfte dankbar den Hauptdarstellerstatus aus der Hand nehmen.

Predator 2
Von dem war ich früher immer fasziniert, weil er so massiv geschnitten erschien. War er offenbar auch. Es geht nochmal expliziter zur Sache als im Vorgänger. Das war es dann aber schon. Danny Glover wirkt so hüftsteif wie immer, nur das seine Lethal-Weapon-Referenz-Rolle eben genau darauf gemünzt war. Es ist also völlig lächerlich, dass er einem ausserirdischen Superjäger standhält, der mal eben 12 zugekokste, überbewaffnete Schwerstkriminelle in Rekordzeit häutet. Alonso spielt ihre Rolle aus Aliens quasi 1:1 minus Gatling-Gun, Bill Paxton personifiziert (oder persifliert?) die Klischeebombe des hyperaktiven Sidekickspackos weit über messbare Grenzen hinaus. Apropos Klischee: Mehr geht kaum. Story, Dialoge, Gary Buseys komplette Rolle - das wirkt schon fast wie gewollt ironisch. Die Szene auf dem Revier spottet jeder Beschreibung. Dass es trotzdem unterhaltsam war - tja, da kann ich nix für.

First Blood
Es darf nicht unterschätzt werden, was für ein Goldstück dieser Film zwischen all den im Nachhinein verklärten 80s-Agdschenmuhwies ist. Diese transportierte Aggression, die nach den ersten 10 Minuten Einzug hält und fortwährend bestehen bleibt, ist beeindruckend. Wie die Gewalt bereits früh ohne erkennbaren Grund eskaliert und zu ebenso eskalierender Gegengewalt führt, drückt eine deprimierende Atmosphäre in den Film. Man möchte zwischendrin laut schreien: "Stop! Habt euch lieb!". Rambo als Anti-Held, für den man im einen Moment Verständnis hat und im nächsten nicht mehr, ist einfach gut geschrieben. Das liegt nicht an Stallone, der bis auf die immer noch sprachlos machende letzte Szene klar optisch, nicht erzählerisch auftritt. Sondern am Fehlen von Gut und Böse. Brian Dennehy als Counterpart ist von Narzissmus geprägt und kann nicht aufhören, auch als er die Chance hat, die Geister loszuwerden, die er rief. Die Parabel über die Grausamkeit des Vietnamkriegs und den Terror, den sie mit nach Hause bringt, unterteilt nicht in Täter und Opfer, sondern alle sind ein bisschen was von allem. Das wird so richtig spürbar als Rambo den Privatkrieg in die eigentlich unbeteiligte Kleinstadt verlegt. Das mich die Differnziertheit des Films auch nach so langer Zeit noch kickt, hat mich echt erfreut.

Rambo: First Blood Part II
Und schon wird alles mit dem Arsch wieder eingerissen. Der Film startet mit dem in einer Mine schuftenden Rambo, der nach sehr kurzem Nachdenken in einen Harakiri-Auftrag in Vietnam einwilligt. Ist klar. Der Veteran mit PTBS willigt mal direkt ein, in die Hölle zurück zu gehen. Wo Teil 1 die richtigen Fragen stellte, klatscht Teil 2 dem Zuschauer direkt ein "Watt, ich kann wieder töten? Geil!" entgegen. Für den Rest schau ich lieber Hot Shots 2. Weil die haben das so gut persifliert und ins Lächerliche gezogen, dass ich das Original gar nicht mehr ernsthaft gucken kann. Der Bodycount liegt bei um die 80 (man bedenke: Rambo tötete in Teil 1 nur einen, und das nicht beabsichtigt!), die Schnitte (insbesondere in den Helikopterszenen) sind teilweise katastrophal, es gibt ultracringy Szenen, die der eigentlich als effektiv angelegten Veteranenrolle überhaupt nicht gerecht werden (Stichwort: Explosionspfeil-Shootout mit marginal bewaffnetem Soldat) und natürlich die Russen. Die durften 1985 nicht fehlen. Eigentlich fand ich nur den politisch einigermassen interessanten Storytwist gut und das die Love-Interest genauso brachial weggeballert wurde wie der Rest der Bande (trotz Hollywood-Abgang). So scheisse hatte ich das nicht in Erinnerung. Ich vermute mal, man darf die nicht nacheinander gucken.
Olsen
Netflix

PredatorPowder To The People, 01.08.2019 21:28 #


Hab ich vor ein paar Tagen auch versucht, aber das falsche Bildformat hat mich so irritiert, dass ich nicht länger als eine halbe Stunde durchgehalten habe. Ich hab den Film früher zigmal auf Video gesehen und hier hat jemand eine Fassung, die eigentlich schwarze Balken haben müsste, auf ein Vollbildformat gezogen. Sieht einfach falsch aus.
Woas Sois...
Als damals schon Atmender: Rambo II war wirklich strange. I war zwar nicht gerade eine Terrence Malick Mediation über Gewalt und was Gewalt und die Verdrängung von verübter Gewalt mit Gesellschaften macht, II war ne Kehrtwende mit 110 kmh mitten auf der Rodelbahn. Ein Panzer-Treffer ala Mario Kart. Trotzdem: Wat war die sinnlose Gewalt pornös. Den Film schauen Asiaten wahrscheinlich ähnlich an, wie wir John Woo's Frühwerk.
MUSIKBAER
KIN Gut besetzt, inkonsequent durchgesetzt. Halbgare Mischung aus Familientragödie, Science Fiction und Roadmovie.
6 von 10 Punkten

Zuletzt geändert von MUSIKBAER

MUSIKBAER
Don’t Worry, weglaufen geht nicht von Gus van Sant.
Gut umgesetzter Film auf Basis der Memoiren des Cartoonisten John Callahan. Trotz der Thematik Alkoholismus/Behinderung und der Auseinandersetzung mit den eigenen Dämonen, ist dieser Film nie so richtig pathosbehaftet.

9 von 10 Punkten
Woas Sois...
Basic Instinct

Klar, heute betrachtet staunt man, warum das ein Skandalfilm war. Aber der Film funktioniert hervorragend abseits dieses Labels. Sharon Stone verführt alles vor und auf der Leinwand, die Männer kommen im Grunde als sabbernde Trottel rüber.
Faszinierend auch, wie sehr sich Verhoeven an Hitchcock, speziell Vertigo, angelehnt hat. Optisch und auch beim Score.
Ein kühler, sezierender Film.