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Musik

Die Megahits der (70er,) 80er und 90er - und das Beste von heute!

against pollution
September 1992



Sugar - Copper Blue

Wo wir drüben grad bei Klassikern sind - ist das hier eigentlich einer? Ich fänd's nicht abwegig und freue mich über den Doppeltreffer, den der ME da zumindest für mich gelandet hat.
Schon von Anfang an frag ich mich, wer da diese geilen Drums spielt. Irgendwann dann so Highlights wie Hoover Dam ("Standing on the edge of the Hoooooover Dam!") und vor allem "If I Can't Change Your Mind".
Da stecken so viele Referenzen drin, Dinosaur Jr., R.E.M., Pixies vielleicht.
Nur es "in der Bugwelle von Nirvana ganz nach oben schaffen", wie es der ME-Rezensent prophezeit, hat (wohl zu Unrecht) nicht ganz geklappt.



Sugar - If I Can't Change Your Mind
etienoir
kann jemand mehreren klassiker-bands angehören? sicherlich. wenn das jedoch nicht der fall wäre, müsste man für bob mould wohl hüsker dü nennen. ich persönlich fand sugar zwar super, aber sie waren immer eher der liebenswerte kleine bruder, der auf dem schulhof zwar gemocht, aber nicht für sonderlich wichtig erachtet wurde.
against pollution
Oktober 1992



Screaming Trees - Sweet Oblivion

Jedenfalls immer dann klasse, wenn Lanegan die tiefen Töne anpackt (Opener, Closer). Dann hat das Wiedererkennungswert. Dazwischen steht zumindest für meine Ohren viel mediokres Alternative-Gegniedel.
Als verdeutlichendes Bindeglied soll hier Butterfly dienen, das einen schrecklichen Refrain, aber ansprechende Strophen besitzt.



Screaming Trees - Butterfly
against pollution
November 1992



Izzy Stradlin And The Ju Ju Hounds - Izzy Stradlin And The Ju Ju Hounds

Gleich mal vorweg: Allein die epische Zeile "My woman playin' Dr. Mario on the TV all night long" aus Shuffle It All verleiht der Platte natürlich einen Lässigkeitsfaktor von mindestens 50+ oder so. :bow:

Ansonsten bestehen ebenfalls 50+ Prozent der ME-Rezension aus Stones-Vergleichen die man mit ein bisschen Fantasie aber schon so stehen lassen kann (sagt der Stones-Unbewanderte). Hat auch zum Glück wenig mit den Guns'n'Roses zu tun, die ich kenne. Wieder bisschen konservativer als die letzten Einträge der Liste, aber wohl zackiger Bluesrock, den ich mir ohne allzu schlechtes Gewissen gut anhören kann.



Izzy Stradlin And The Ju Ju Hounds - Bucket O'Trouble

(Nicht ganz repräsentativ, sonst etwas mehr Mid-Tempo.)
etienoir
das cover gefällt mir sehr gut. und obwohl ich immer dachte, es wäre der duff gewesen, hat izzy eins meiner liebsten gnr-stücke (mit)geschrieben und vor allem besungen:


guns n' roses - 14 years
Candymaterie
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Sehr schönes Album. Jetzt erst für mich entdeckt!
HIRNTOT
Izzy hat mit "Think About You" mein absolutes GNR-Lieblingslied geschrieben, aber die Solo-Sachen find ich so la la.
Alphex
Izzy hat mit "Think About You" mein absolutes GNR-Lieblingslied geschrieben, aber die Solo-Sachen find ich so la la.HIRNTOT, 17.09.2019 11:33 #


Sweet Caress ist wunderschön.

Ansonsten ist es jetzt nicht sooo der Zufall, dass Guns & Roses als "richtige" Band durch waren, nachdem Izzy weg war. Ich meine - die Stones hatten mal Guns & Roses als Vorband. Und wer war bei Salt of the Earth auf der Bühne, als damals jüngere Inkarnation von Jagger & Richards? Nicht Axl Rose und Slash, sondern Axl Rose und Izzy.
against pollution
Dezember 1992



Soul Asylum - Grave Dancers Union

Puh, was achterbahnen die vor sich hin. Von den Bullenmärkten der gelungenen Uptempo-Songs bis hinein in die tiefsten Baisse-Tiefen der Kitschballaden. Vielversprechende Eröffnung, mit Somebody To Shove schon fast den stärksten Song als ersten in den Ring geführt. Dann aber beinahe schon der K.O. nach drei Runden mit dem Doppel-KinnKitschschlag Black Gold und dem unvermeidlichen Runaway Train. Was folgt ist dann erstmal gediegenes Mittelmaß, welches mit dem - den Stil des Albums völlig brechenden - Americana-Stück Get On Out überstanden scheint, da dann die einzig gelungene Ballade New World folgt.
Das Album zieht dann noch einmal an und endet mit dem zweibesten Stück 99%.
Danach kommt nichts mehr. Wirklich. Kein völlig unanhörbarer, triefender Mist- Song folgt danach. Glaubt mir!



Soul Asylum - Somebody To Shove

Zuletzt geändert von against pollution

eigenwert
Ich glaube dir aufs Wort.
against pollution
Januar 1993



rad. - Radified

Puh, nee, da verliere ich gar keine großen Worte. Das ist so Soul-Funk wieder, da sollen sich diejenigen mit beschäftigen, denen das was gibt. Für mich größtenteils Fahrstuhlmusik. Der Hit der Platte war wohl Wishy, den würde ich wohl auch nicht bewusst skippen aber der Rest säuselt so vor sich hin. Frau Dimalanta hat ja eine ganz angenehme Stimme, aber die Songs bringen es halt nicht.
Hörbeispiel hier 'ne Liveversion des zweiten von zwei okayen Songs (die ihn irgendwie noch lahmer wirken lässt, mit Mitklatschpart und so), in ein paar Passagen hört man da ein bisschen Storytelling a la Courtney Barnett oder Kate Tempest raus, aber auch nur gaaaanz entfernt...



rad. - Homegirls Cha Cha Network
against pollution
Februar 1993



Element of Crime - Weißes Papier

Hier mal wieder ein Treffer der ME-Redaktion, der mehr als gut gealtert ist. Wo ich bei den letzten Platten noch akribisch nach Lichtblicken suchen musste, fällt es hier schwer, einen Ausreißer nach unten zu lokalisieren. Immer unter Strom vielleicht, aber auch nur, weil es einen Stimmungskiller darstellt zur gemütlichen Melancholie die sonst überall vorherrscht.
Höhepunkt eines an Hochpunkten nicht armen Albums ist wahrscheinlich Schwere See, einen schwermütigeren Song hat in my humble opinion noch niemand geschrieben, im positivsten Sinn.
Ansonsten wurden an diese Platte über die Jahre hinweg ja schon so viele wohlverdient-warme Worte verloren, dass sich mein Geschwätz erübrigt. Sollte es noch jemanden geben, der das Ding noch nicht kennt, sollte das natürlich schleunigst ändern.



Element of Crime - Schwere See
affenkind
Februar 1993



Element of Crime - Weißes Papier

Hier mal wieder ein Treffer der ME-Redaktion, der mehr als gut gealtert ist. Wo ich bei den letzten Platten noch akribisch nach Lichtblicken suchen musste, fällt es hier schwer, einen Ausreißer nach unten zu lokalisieren. Immer unter Strom vielleicht, aber auch nur, weil es einen Stimmungskiller darstellt zur gemütlichen Melancholie die sonst überall vorherrscht.
Höhepunkt eines an Hochpunkten nicht armen Albums ist wahrscheinlich Schwere See, einen schwermütigeren Song hat in my humble opinion noch niemand geschrieben, im positivsten Sinn.
Ansonsten wurden an diese Platte über die Jahre hinweg ja schon so viele wohlverdient-warme Worte verloren, dass sich mein Geschwätz erübrigt. Sollte es noch jemanden geben, der das Ding noch nicht kennt, sollte das natürlich schleunigst ändern.



Element of Crime - Schwere Seeagainst pollution, 28.01.2020 20:16 #


Wunderbares Album. Alleine der Titeltrack und Sperr mich ein :bow:

Zu der Zeit wohl die Hochphase. Aber auch heute noch immer mit vielen Perlen



Zuletzt geändert von affenkind

Go Ahead Eagle
Ich mag das Soul Asylum Album eigentlich sehr.
Hab es aber bestimmt 10 Jahre nicht mehr gehört.
Dein Verriss empört mich geradezu.
Ich sollte allerdings schleunigst überprüfen, ob ich da nicht etwas verkläre.
against pollution
Ich mag das Soul Asylum Album eigentlich sehr.
Hab es aber bestimmt 10 Jahre nicht mehr gehört.
Dein Verriss empört mich geradezu.
Ich sollte allerdings schleunigst überprüfen, ob ich da nicht etwas verkläre.Go Ahead Eagle, 28.01.2020 20:25 #

Ein Verriss sollte es gar nicht mal sein, ich schrieb ja auch, dass die meisten Songs, die ein bisschren Druck machen schon gut sind. Die ruhigeren Stücke haben aber für mich einfach überhaupt nicht funktioniert. Aber vielleicht habe ich auch einfach nur Holzohren oder kein Herz. :wink:
against pollution
März 1993



Lenny Kravitz - Are You Gonna Go My Way

Wie schlimm ist es um mich bestellt, wenn ich das besser finde als die Soul Asylum oben? Mit dem Namen hab ich bisher eigentlich nur Schlechtes verbunden. Mit dem titelgebenden Opener erschließt sich mir erstmals die Herkunft dieser totgedudelten, ständig und überall zu hörenden Melodei. Soso, das ist Lenny Kravitz. Hm.
Den Soul-Asylum-Vergleich führe ich hier nochmal an, weil halt beides irgendwie Rock ist. Das eine eher alternativer, das andere schon auf Radio gebürstet. Aber dadurch funktionieren die ruhigen Stücke - mit Ausnahme des lahmen Just Be A Woman - hier einfach besser und fügen sich harmonischer ins Gesamtbild ein.
Gut, unterm Strich letztlich trotzdem nichts für mich, dafür ist noch zuviel Gegniedel und zuviel Soul-Einfluss, aber okay, hätte schlimmer kommen können.
Untiges Hörbeispiel find' ich sogar ziemlich stark.



Lenny Kravitz - Sister
Woas Sois...
Da war er ja schon auf dem absteigenden Ast, der Lenny. Die ersten beiden Platten sind der Shit.
HIRNTOT
Also, Lenny ist ja schon ein guter Songwriter, und seine Stimme ist auch nicht von schlechten. Allerdings klangen seine Kompositionen öfter mal sehr stark nach älteren Songs, zum Beispiel glaube ich, dass er das Riff zum Titelsong - so unglaublich es klingt - von ABBA (!) geklaut hat:
against pollution
April 1993

Ian McNabb - Truth And Beauty

(nicht verfügbar)

Mai 1993



World Party - Bang!

In der Chronik genau drei Jahre vorher habe ich wohl schon den Vorgänger Goodbye Jumbo gehört, aber leider weder Erinnerungen daran noch was dazu geschrieben. Würde mich interessieren, ob ich die genauso gut fand, wie die Bang! jetzt.
Sehr verqueres Sammelsurium an Stilen wie Americana, Alternative, Folk und wieder mal ein bisschen Funk (halbe Minute Operette inklusive), aber dadurch nicht weniger eingängig.
"Is It Like Today?" ist wohl verdientermaßen der Hit der Hit der Platte, die sowieso stark einsteigt.
Klingt in seinen guten Phasen so, wie ein gut gelaunter Mark Oliver Everett klingen könnte, in seinen mediokren nach Maroon 5 zu Songs About Jane-Zeiten ("What Is Love All About?") und - wenn es ganz schlimm läuft - auch nach Fool's Garden ("All I Gave"), wozu die Ähnlichkeit der beiden Stimmen sicher seinen Teil beiträgt.
Heimlicher Lieblingssong (oder guilty pleasure) ist für mich "Hollywood", das klingt so nach verhalltem 80er-Kitsch. Und grade passt mir das.



World Party - Hollywood
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Juni 1993



The Waterboys - Dream Harder

Was war denn da mit dem Musikexpress los?
Band des Monats sind heute die Waterboys. Die "(fast) legendären" Waterboys, so Rezensent Theurich. Mag so sein, interessanter für mich aber: ein gewisser Karl Wallinger hat ein paar Jahre vorher da wohl Keyboard gespielt. Der Karl Wallinger, der mit World Party das Album des Vormonats fabrizierte. Damit aber nicht genug. Ein paar Jahre später hat den Part an den Tasten jemand anderes übernommen. Wer? Nun, Ian McNabb - Platte des Vorvormonats. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Tatsächlich aber alle auf verschiedenen (Sub-?)Labels veröffentlicht.

Zur Musik: Schwankend. Schottischer Folk-Rock. Der Kitsch läuft nicht über, für mich steckt trotzdem ein bisschen viel Esoterik drin. Und zuviel Geschwurbel über Gott. Außer natürlich, man verwendet den Dude wie im grandiosen "Glastonbury Song" als Metapher auf Schottland, dann werde sogar ich schwach. Hach, Fernweh.
Im Anschluss fliegt Mike Scott dann aber durch seine Träume und spielt ein bisschen Panflöte und da sind wir dann wieder bei Gott, wenn dieser doch bitte bewahren möge.
Dann beginnt "Winter Winter" in der Mitte der Platte unglaublich vielversprechend, geht nach 35 Sekunden aber abrupt in das dann doch arg klebrige "Love and Death" über. Schade.

Das Schlimmste und das Beste steht noch aus.

"Spiritual City" ist der unangenehmste Song den ich seit Wochen gehört habe (und ich hatte letztens mal eine 90er-Charts-Playlist laufen. Für...äh...'nen Freund) und bietet die bewusstseinserweiternde Zeile "Hey, Ho, sk'doodle-addle-o". Ja. Genau.

Zu dem Zeitpunkt kann ich also nicht ahnen, dass der ambivalente Scott mir dann mit der Rückkehr eines (fast) legendären Gitarrengottes noch einen großen Spoken-Word-Gefallen tut. Der Song alleine ist das Album wert, das in seinen ernsthaften Momenten durchaus auch insgesamt zu überzeugen weiß. Wäre da halt nicht dieser Hippie-Kram zwischendrin.



The Waterboys - The Return of Jimi Hendrix