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Platten

Die Alben des Jahres 2020

Powder To The People
05. The Used - Heartwork
Wenn man anfängt über The Used zu schreiben, hat man immer das Gefühl sie verteidigen zu müssen. „Ach das waren doch die mit dem geilen Debüt! Der Rest war doch nur Scheiss, oder?“ Nun, war er eben nicht. Aber mit dem Abflachen des Hypes um die Band und den stimmlichen Problemen Bert McCrackens schwand auch das Interesse vieler Hörer. Tatsächlich waren viele Alben, insbesondere „The Canyon“, Kritikerlieblinge. Der Typ ist nämlich nicht der beste Sänger der Welt, aber kreativ. Und das ist er auf „Heartwork“ sogar ganz besonders. Er traut sich Pop, setzt daneben jedoch unverhohlen alte Härte, die sich diesmal sogar potenziert. Die Metalcore-Breakdowns in „Blow Me“ (mit Jason Butler) und „The Lottery“ (mit dem Beartooth-Shouter) hätten fieser von Norma Jean nicht gehändelt werden können. Auch wenn es in die Gegenrichtung geht, wie beim mit Mark Hoppus intonierten „Lighthouse“, will man es zuerst nicht mögen, ist 2-3 Hördurchgänge später aber infiziert. Überhaupt: Das letzte Drittel der Platte ist abartig gut. „Obvious Blasé“ (mit Travis Barker) vielleicht sogar einer ihrer grössten Hits. Hat mich sehr unterhalten dieses Jahr.

04. Haim - Women In Music, PT. III
Ich gebe zu, Opfer der drei Schwestern zu sein. Um so enttäuschter war ich vom direkten Vorgänger, der den Hitappeal von „Days Are Gone“ mal so gar nicht aufrechterhalten konnte. Skeptisch also an Album Nummer 3 rangegangen und…überrascht worden. Zum ersten Mal hat man den Eindruck, dass sie ihre Einflüsse vollumfänglich ausarbeiten durften. Shania Twain, Fleetwood Mac, Jackson Five und, naja, sogar Ace Of Base/UB40 („Another Try“). Glasklare, modern produzierte Popsongs gibt es nur noch in geringerem Maße. Stattdessen haut der Opener „Los Angeles“ erstmal einen Boom-Bap-Beat raus, erinnert irgendwie an Sublime, hat aber immer noch den so typischen Dreiergesang am Start. Die Referenzen überschlagen sich im weiteren Verlauf quasi: Ab dem Mittelteil von „I Know Alone“ will ich „Windowlicker“ reinmixen, in „3am“ irgendwas von TLC, die übertriebene Snare von „All That Ever Mattered“ überspielt, dass das auf einem Roxette-Album stehen könnte. Die trauen sich zum Choruseinstieg sogar einen gruseligen Schrei. Ich bleibe Opfer.

03. Vennart - In The Dead, Dead Wood
Ich gebe zu: Das Vorgängeralbum hat mich nicht erwischt. Vielleicht eine Ecke zu vertrackt, keine Ahnung. Dabei weiss man, dass der ehemalige Oceansize-Vorstand keine Musik für 4/4-tel Fanatiker schreibt. Das tut er auch hier nicht. Dieses Album hingegen hat mich voll überzeugt. Allein wie gut der Typ auf den beiden ersten Songs singt, ist verblüffend. Die gehören nämlich beide ins Stadion, nicht vor sondern neben seine Buddies von Biffy. Auch wenn die Platte sich dann zunehmend zurück nimmt, sogar bis zu brauchbarem Ambient im Titeltrack, reisst die Intensität nicht ab. Am besten kanalisiert er das im abschliessenden „Forc In The Road“, einem meiner Songs des Jahres. Irgendwo in einer verrauchten Bar beginnend, schraubt sich der Song über schöne Harmonien und einem verlorenen Piano langsam in ein Crescendo, dass eben nicht von 5 Gitarrenwänden zelebriert wird. Stattdessen spielt es gefühlt der Gitarrist im Proberaum nebenan und genau das nimmt dem Song eben nicht seine innere Ruhe. Das ist geniales Songwriting. Hut ab und Oceansize bitte wieder vereinen. Ich brauch den Scheiss.

02. O’Brother - You And I
Die Australier haben immer gute Alben gemacht, auch wenn sie ab „Endless Light“ immer mehr aus dem Fokus der Rockszene verschwanden. Ein derart homogenes, atmosphärisch dichtes, war ihnen bisher nur noch nicht vergönnt. Wie ein nebulöser Albtraum startet „Soma“, schiebt für den Chorus kurz die Wolken beiseite, nur um später alles noch dunkler erscheinen zu lassen. Die düstersten Momente von Brand New und Radiohead vermengt die Band im weiteren Verlauf von „Slipping“, über „Locus“ bis zur „Black Tide“. Wenn sie ausbrechen, dann immer im Rahmen des Konzepts und mit der Wucht eines Trucks. Wenn sie beschwören, dann nur die miesesten Dämonen. Und wenn das Album rum ist, beginnt der Kreislauf völlig fliessend von Neuem. Selbst die Gastsänger sind kaum auffallender Teil des Strudels. Einziger Wermutstropfen: Die Band vertreibt aktuell nur Vinyl und nur selbst. Mal abgesehen davon, dass auch die Drittpressung bereits restlos ausverkauft ist, legt man bei den aktuellen Shipping Costs alle vorhandenen Ohren an. Es lohnt trotzdem, sage ich.

01. Deftones - Ohms
„Gore“ ist auch im Nachhinein gesehen vielleicht die grösste Enttäuschung durch die Band. Und das obwohl ich bekanntermassen kein übermässiger Fan des japanischen Fischs bin (obwohl ich mittlerweile besser drauf klar komme). Mit entsprechender Skepsis also an das Neuwerk einer meiner absoluten Lieblingsbands rangegangen und…zunächst etwas enttäuscht worden. „Genesis“ ist grossartig und fies, aber die 3 Folgesongs wirken auf mich bis heute wie seltsam platzierte B-Seiten. Umso erfreulicher, wie die Jungs im Anschluss aufdrehen und mit ungewöhnlichen Ideen punkten. Der Handclap- und Fingerschnipp-Ausklang von „The Spell Of Mathematics“ war so nicht abzusehen, genauso wenig wie eine ihrer vielleicht besten Halbballaden („Pompeji“). Auch das „This Link Is Dead“ auf Around The Fur hätte stehen können und „Radiant City“ mich aufgrund des Grooves sogar mal eine umweltschädliche Extrarunde im Auto hat drehen lassen, war so nicht abzusehen. Vielleicht ist die Freude auch deswegen so übermässig und schiebt das Album in dieser Sektion auf Platz 1, obwohl die anderen spielerisch auf Augenhöhe agieren. Drauf geschissen. Mehr Deftones!
Powder To The People
Weiter mit der Metal Top Ten. Kurzer Shoutout an Cryptodira und ihr "The Angel Of History". Falls Woas mitliest - wenn du Bock auf alte BTBAM hast, gönn' sie dir. Ansonsten:

10. Umbra Vitae - Shadow Of Life
Ich lese Jacob Bannon (Converge) und Mike McKenzie (aka Gunface, ehemals The Red Chord) und ich bin im Boot. Gut, bei Wear Your Wounds jetzt nicht so, aber sonst schon. Um so erfreulicher, dass es hier in unter einer halben Stunde die Fresse mit Grindcore und Death Metal voll gibt. Erinnert mich an Gunface’ kurzlebige Band Beyond The Sixth Seal. Versucht gar nicht erst mehr oder grösser zu sein als die Summe seiner Teile, ergo angenehm unprätentiös. Das reicht für die Top Ten.

09. Yashira - Fail To Be
Sludgecore der miesen Sorte. Vertrackt aber langsam. Mieses Geschrei. Dylan Walker (Full Of Hell) rastet auch mal kurz mit aus. Ist. Sich nicht. Zu schade, ordentlich die Takte zu verkürzen oder verlängern; ähnlich dem hierlesbarenSatzbau,,. Kopf nickt. Ka.nn.nicht aufhööreen.

08. Bear - Propaganda
Ich und die konventionelle Form des Metalcores gehen seit geraumer Zeit eher getrennte Wege. Erfreulich also, wenn eine Band des Genres sich erfolgreich mein Ohr leiht. Ironischerweise tun sie das auf „Propaganda“ eben weil sie nicht konventionell sind. Die Rhythmik ist zerhackt, bleibt aber nachvollziehbar. Cleangesang ist clever eingebaut, keiner peinlichen Momente. Es gibt New Metal Elemente, falls das Justus interessiert. Die Belgier haben mich gut beeindruckt mit ihrer Version eines totgespielten Genres.

07. Ulcerate - Stare Into Death And Be Still
Es gibt kaum eine hochtechnische Band wie die Neuseeländer, die mich derart einlullen kann. Wenn es eine Hölle gibt und irgendwer darin Postrock spielt - so dürfte das klingen. Zwischen all diesen Dämonen, dem dauerpeitschenden Fegefeuer und den unendlichen Qualen finden sich Rhythmen oder haften bleibende Melodien. Dantes Abstieg in visuellem Schwarz-Weiss. Keine Erklärungen, nur metaphysisches. Brutalität als Philosophie. Wer nicht versteht was ich meine, schaue sich das Video zu „Dissolved Orders“ an.

06. Spectral Lore & Mare Cognitum - Wanderers: Astrology Of The Nine
Das schwärzeste, einsaugenste Loch dieses Jahr. Die Griechen von Spectral Lore und die Ein-Mann-Band aus Portland vereinen sich zu einem mächtigen Black-Metal-Ungetüm, das sich fast 2 Stunden Zeit nimmt, einen vollständig in schwarz zu hüllen. All die kosmischen Assoziationen sind gnadenlos geplant, zwischendrin wird es teils hochmelodisch oder schwebend still oder sogar so rasend, dass man sich selbst an sich vorbeijoggen sieht. Da kann man schon mal klatschen.
Powder To The People
05. Liturgy - Origin Of The Alimonies
Ja, „H.A.Q.Q.“ wird nicht tangiert. So gesehen war das aber gar nicht Hunters Plan. Das Album ist ein Reinterpretation einer von ihr geschriebenen Oper und so auch als Ganzes zu konsumieren. Es gibt wieder allerlei klassische Instrumente in ungewöhnlicher Form zu hören, einmal sogar als kompletter Freejazz-Austicker. Gut die Hälfte ist rein instrumental, die digitalen Glitches sind nicht mehr ganz so präsent. Dafür ist mit „SIHEYMN’s Lament“ einer der interessantesten Songs der Band vertreten, der als Trap mit BM-Geschrei beginnt und unter Flötengetöse in zerhacktem Sludge endet. Ich mein, wo kriegt man so ein Zeuch schon zu hören? Lit.

04. Imperial Triumphant - Alphaville
Das Gute an extremem Avantgarde-Metal: Die Geister haben sich schon lange vorher geschieden. Keine Diskussionen mehr, ob das noch Musik ist oder was die technisch drauf haben. Wer diesen Sound pflegt, quetscht auch noch unter Sedierung Triolen in einen Viereinhalb/9tel-Takt. Es geht nur noch darum, ob die künstlerische Vision stimmt. Tut sie auf dem vierten Album der New Yorker. Die quietschenden, windschiefen Riffs hangeln sich von Blastbeats über Jazz-Patterns hin zu teils ungewöhnlichen Industrial-Einlagen. Und über allem thront die unheilvolle Ästhetik von Fritz Lang und seinem „Metropolis“. Seltsam eingängig ist so ein „Atomic Age“. Bis die Druckwelle einen erreicht und nur noch Wahnsinn herrscht. Ein solches Album durchzuhören ist ein Akt der Selbstkasteiung. Da ich mich danach tatsächlich freier und leichter fühle, brauche ich die körperliche Variante also nicht.

03. Serpent Column - Endless Detainment/Kathodos
Ein Album, eine EP. Das Ganze drei mal, um am Ende ein Konzept über 6 Veröffentlichungen zu strecken. Die EP „Endless Detainment“ aus dem März und das Album „Kathodos“ von September sind bei mir gleichrangig. Während die EP den Härtegrad bis an den Rand des Erträglichen auslotet, bleibt „Kathodos“ etwas melodischer respektive klassischer. Ansonsten bleibt das ein Wirbelsturm aus extremem Metal jeglicher Couleur. Black Metal, Death Metal, HC-Anleihen, you name it. Unglaublich, dass das alles von nur einem Typen kommt. Wie spielt der den Scheiss ein? Und wie krank muss man für diese Scheisse allgemein sein?

02. Leeched - To Dull The Blades Of Your Abuse
Herzlichen Glückwunsch! Hier haben wir den Gewinner für den most disgusting Gitarrensound dieses Jahr. Das Arschloch, dass das produziert hat, will keine Gefangenen im Moshpit, der will das Menschen sterben. Der Sänger versucht mit aller Macht gegen die Wucht anzubrüllen, erstickt aber fast dabei. Wer mir nicht glaubt, hört sich bitte „Famine At The Gates“ an. Wer danach nicht weg- oder hinrennen will in die Atomexplosion, hat nix verstanden. Der Weg vom Grindcore zum dissonanten Sludge ist ein kurzer und keine Band hat ihn dieses Jahr so heftig in Szene gesetzt. Darauf eine Tüte Lego unter die Fusssohlen.

01. Aseitas - False Peace
Was kotzten die Metalheads, als sie Aseitas live sahen. Ein Schlagzeuger der eigentlich bei einer Indieband unterzeichnen sollte, ein rappeldürrer Computernerd, ein Sänger der gern Dutt trägt und Manni von den Ludolfs. Man hätte sie so gern zerfleischt. Doof nur, dass sie den besten Extrem Metal dieses Jahr servieren. Was es nun genau ist, was sie so faszinierend macht - schwer zu sagen. Ihre ungewöhnliche Herangehensweise mag ein Faktor sein, aber das ist in dem Sektor jetzt auch nicht selten. Wahrscheinlich ist es ihre Kunst immer wieder für kurze Zeit in unwiderstehliche Grooves zu fallen. Oder vielleicht die Tatsache, dass sie ihre Songs in unter 3 oder über 16 Minuten konzipieren, einem aber das gleiche Zeitgefühl vermitteln. Oder die stets vorhandene Knüppelhärte und Komplexität, die sie trotzdem irgendwie greifbar machen. Sie wollen förmlich sehen, dass du siehst, wie sie dir die Haut abziehen. Beste Meddl Pladde, etzala!
alvarez
Mal wieder sehr schön geschrieben! Bei den Metal-Platten klingt mir eigentlich alles zu fies bzw. ist es (Yashira, Umbra Vitae). Bei der Alternative Liste gehen wir schon stark auseinander, in den Top 50 habe ich da nur die Deftones (spoiler!). Die O'Brother lief aber definitiv zu wenig, da muss ich nochmal ran.

Ich bin gerade am zusammenschreiben, hier gibt es dann erstmal die Plätze 50-21 ohne Sortierung:

bdrmm- Bedroom (Shoegaze)
Land of Talk - Indistinct Conversations (Indiepop)
Hot Mulligan - You'll Be Fine (Pop Punk)
Linhay - On How To disappear (Midwest Emo)
Bryde - The Volume of Things (Indie Rock)
Sevdaliza - Shabrang (Art Pop/Trip Hop)
Weave - The Sound II (J-Emo)
Klô Pelgag - Notre-Dame-des-Sept-Douleurs (Art Pop)
I Love Your Lifestyle - No Driver (Gniedel Emo)
Be Well - The Weight and the Cost (Hardcore Punk)
Kalk - Olen na veršine holma (Synth-Emoviolence)
Tvivler - EGO (Hardcore Punk)
Nuvolascura - As we Suffer From Memory & Imagination (Screamo)
Leto. - Wider (Punkrock)
Oceanator - Things I Never Said (Indie Rock)
Nadine Shah - Kitchen Sink (Indie Rock)
The Strokes - The New Abnormal (Indie Rock)
Tricot - Black (Math Rock)
Floral Tattoo - You Can Never Have a Long Enough Head Start (Emogaze)
Torres - Silver Tongue (Indie Rock)
Bartees Strange - Live Forever (Alles)
Laura Marling - Song For Our Daughter (Folk)
Phoebe Bridgers - Punisher (Folk)
Samia - The Baby (Indie Pop)
Fleet Foxes - Shore (Folk)
I'm Glad It's You - Every Sun, Every Moon (Emo)
Blu & Exile - Miles (Jazz Rap)
Perfume Genius - Set My Heart On Fire Immediately (Art Pop)
Helena Deland - Someone New (Art Pop)
Svalbard - When I Die, Will I Get Better? (Hardcore)

Zuletzt geändert von alvarez

Powder To The People
Bei der Alternative Liste gehen wir schon stark auseinander, in den Top 50 habe ich da nur die Deftones (spoiler!).alvarez, 28.12.2020 15:25 #

Ich warte ja eh immer auf deine Liste um dann Indie nachzuarbeiten. Die ganze dünne Luft dort auszusieben, ist mir bei der Menge an Veröffentlichungen einfach zu anstrengend. Bei Krach kriege ich das besser geregelt.
Powder To The People
Komm, HC/Punkrock/Emo gleich noch mit dran, ich hab' Laune. Knapp an der Liste vorbeigeschrappt sind Fall Of Messiah mit "Senicarne", The Fall Of Troy mit "Mukiltearth" und Misery Signals mit "Ultraviolet". Zweiter eventueller Geheimtipp für Justus und sein 2000er Metalcorebedürfnis sind Chamber mit "Cost Of Sacrifice". Zur Sache:

10. Zeit - s/t
Sollte jemand Converge dieses Jahr vermisst haben, kein Problem. Die ungoogelbare italienische Version schafft gern Abhilfe. Die Ähnlichkeit, oder sagen wir Inspiration, ist verblüffend. Und sorgt auch schon mal für die ein oder andere gehobene Augenbraue. Kurt Ballou muss doch irgendwas damit zu tun haben! Auf der anderen Seite: Wer kann sowas schon gross spielen? Nehmen wir doch einfach mal, was uns gegeben wird.

09. Crowning - Survival/Sickness
Gab schon viel guten Screamo dieses Jahr. Aber keiner hat mich so zielgenau in den Solar Plexus getroffen wie das Quintett aus Chicago. Erstaunlich basslastig produziert und gerne mal mit Störgeräuschen verfemdet, bleibt ein eigenartiges Gefühl übrig. Die Melancholie steht sichtbar im Raum, aber wann immer man nach ihr greifen will, gibt’s paar auf die Finger. Zu schmerzhaft ist das alles und das soll es auch für den Hörer sein.

08. Crossed - Barely Buried Love
Hallo Spanien, Hallo Crossed! Ihr abgefuckten Bastarde. Mit eurem Leipziger Allerlei aus so ziemlich allem was Hardcore bieten kann. Was hatte ich Spass mit eurer Platte. Das war schon lustig, als sich der Grindcore-Sänger auf die Cro-Mags Probe verirrte in „Colored Pain“. Oder der Blastbeat aus dem Nichts in „Scorched Flesh“. Was hab ich gefeixt beim punktgenauen Groove am Ende von „Ghost“. Oder als ich nicht mehr vom Gaspedal im Auto gekommen bin wegen eurem Wahnsinn. Das war schon witzig in der 80er Zone. Wisst ihr noch?

07. Svalbard - When I Die, Will I Get Better?
Svalbard sind ein Forenrenner und das völlig zu Recht. Nur wenige Bands verstehen es so konsequent Postrock-Schönklang in immer wieder auftrabenden Hardcore umzulenken. Wobei: eigentlich spielen sie beides gleichzeitig. Mann, ist der Opener „Open Wound“ schön. Als würde man mit Woods Of Desolation jammen. Auch gibt es durch die schon fast wie Synthies funktionierenden Gitarrenlinien und die ähnliche Klangfarbe der Gesangsstimme der Sängerin angenehme Rolo Tomassi Feelings. Da geht einem Herz und Nackenhaare auf. Gibt’s irgendeine schlechte Veröffentlichung von denen?

06. End - Splinters From An Ever- Changing Face
Um’s kurz zu machen: Cult Leader minus Sludge. Der garstige, dissonante Metalcore mit Crust- und Grindanleihen macht keine Gefangenen. Das war auf der Debüt-EP nicht so, dass bleibt auch auf dem Album Prämisse. Technisch brauchen wir gar keine Fragen stellen, Billy Rymer und Will Putney geben direkt die Antworten. Sollte jemand noch ein paar lockere Zähne haben, die er ohne Faden und Türklinke loswerden möchte - biddeschön.
Powder To The People
05. Oakhands - The Shadow Of Your Guard Receeding
Huch? Friedrichstadt? Wie konnte denn im unterkühlten Norden eine der besten Emoplatten dieses Jahr entstehen? Sei’s drum. Ist nun so und es wäre schändlich, die Band unter dem Radar durchfliegen zu lassen. Eigenwilliges Songwriting mag ich ja sowieso. Auch die The Wave Bewegung wurde zweifelsohne aufgesogen, wenn „Rejoice! Rejoice!“ nichts mit La Dispute am Hut hat, weiss ich auch nicht. Darüber hinaus trauen sich die Jungs aber auch glasklaren Indierock, schrecken nicht vor Akustikgitarren zurück oder davor, einen Song mit Trompeten ausklingen zu lassen. „The Parnassus“ hat sogar einen Ziehharmonika-Interlude. So viel Engagement und Liebe zum Detail gehört unterstützt. Also kaufen, bitte.

04. 156/Silence - Irrational Pull
Wem Code Orange dieses Jahr zu viel Elektronik verwendet haben und wer noch nach Musik sucht um den Fliesentisch in seine ursprünglichen Rohstoffe zurück zu „bauen“, darf sich hier verköstigen. Eine Band, die theoretisch alles spielen kann, Midtempo-Mosh aber für den zu pflegenden Umgang in Sachen menschlicher Kommunikation hält. Ein Sänger, angepisster als der einzige Baum vor der Hundeschule. Eine garstige Atmosphäre, bestehend aus schrägem Posthardcore und Beatdown bis zum Saitenriss. Es quietscht, es quakt. Es hat mir permanent ein Stank Face entlockt.

03. Be Well - The Weight And The Cost
Equal Vision, anyone? Punkrock at its finest. Und ja, ich habe Spanish Love Songs dieses Jahr gehört. Während ich deren neue Platte aber nur medioker finde, fängt mich der Sound von Be Well mit dem kleinen Anteil an California-Fernweh, der mir dann und wann zu eigen ist, vollumfänglich auf. Nicht häufig was so uplifting Sehnsüchtiges wie den Titeltrack gehört. Leute von Darkest Hour, Bane und Battery sind beteiligt. Hört man aber nur geringfügig. Stattdessen gibt es satte Melodien. Geradezu frech eingängig, angereichert mit melancholischen, teils tragischen Lyrics. Ich kann nicht wahnsinnig viel dieser Musik konsumieren, bevor mich die Redundanz zum Stop-Schalter bringt. Aber wenn, dann bitte nur die Creme des Genres. Siehe hier.

02. Femur - For The Love Of It
Was für eine Entwicklung! Das Trio faszinierte die Szene schon mit dem Debüt. Der High Octane Hardcore wird hier noch zielgenauer abgebildet. Die transparente Produktion klingt wie eine sehr gute Liveaufnahme und so kann man die Energie der Jungs wohl auch am Besten kanalisieren. Die Einflüsse, die sich sekündlich abbilden, lassen sich kaum aufzählen. Runter gebrochen: metalgeschwängerter, rhythmisch gerne mal komplizierter Hardcore, der sich diesmal ein gutes Stück aus seiner Krachkomfortzone raustraut. „Unconditional“ und „Welcome Wind II“ sind zu grossen Teilen Alt. Rock oder halt Post-Grunge. Das passt dermassen gut in den Gesamtsound, dass es schon fast frech ist. Noch ein Feld, welches die Band beherrscht. Live sind sie wohl sowieso eine Bank. Wer waren nochmal Lysistrata?

01. Loathe - I Let It In And It Took Everything
It comes to no surprise. Schon so früh im Jahr war mir fast bewusst, wer am Ende auf Platz 1 dieser Liste steht. Es hat sich nichts geändert. Das hat die Band zu gut gemacht. Man muss sich das mal vorstellen: Dissonanter Metalcore gepaart mit dem riesigen Elefant im Raum, der sich Deftones nennt? Was soll der Powder denn dagegen tun? Fun Fact: Der Rüssel des Elefanten, in Form von Chino Moreno, sagte über „Two-Way Mirror“, dass es der beste Deftones-Song der letzten Dekade ist, den seine Band nicht schreiben konnte. Da ist man gleich weniger irritiert, dass „Are You Really You?“ mal eben die komplette Akkordfolge von „Pink Maggit“ klaut und man das Ding trotzdem geil findet. Nun aber mal langsam: derartige Songs nehmen nur ein Drittel der Platte ein. Der Rest haut einem mit fettestem Gitarrensound die Futte kaputt, streift mal Black Metal und mal Djent, verliert die Vision dabei aber nicht aus den Augen. Dazwischen noch Twin Peaks Interludes. Ich hatte von Anfang an keine Chance.
JustusMeinFreund
3. High Spirits - Hard To Stop
Bild anzeigen

Heavy Metal, klebrig wie Ahornsirup. Super Sommerplatte.
JustusMeinFreund
@Powder: Klar höre ich mir die direkt an mich gerichteten Tipps an. :thumbsup:
alvarez
20-11 kurz und knapp

20. Deftones - Ohms
Gore war rückblickend gar nicht mal so gut. Mit Ohms schreit sich die Band direkt mit dem krachenden Opener zurück ins Gedächtnis, hat aber für jede Deftones-epoche mindestens ein Song dabei. Das Teil fühlt sich so teilweise wie eine Best Of an.

19. Barely Civil - I'll Figure This Out
Alles schon gehört und trotzdem richtig gut. Das beste klassische Emo-Album kam von Barely Civil, die beim Twinkeln von American Football, den ausladenden Strukturen von The World Is und dem Hitpotenzial von Jimmy Eat World ganz genau hingehört haben.

18. Deep Sea Diver - Impossible Weight
Nie Beachtung geschenkt und ich verstehe nicht warum. SO gehen gute Indie Songs in 2020. Obe elektronisch oder mit Gitarre: Ähnlich wie (die hier auch vertretene) Sharon Van Etten kombinieren sich Deep Sea Diver durch alle Indie Stile und würzen sie mit ein paar der ohrwurmigsten Melodien des Jahres.

17. The Beths - Jump Rope Gazers
Nächster Stop: Powerpop-Olymp. Auch wenn JRG nicht die komplette Hitdichte des Vorgängers erreicht, sind hier u.a. mit Out of Sight, Jump Rope Gazers und Dying to Believe Songs drauf, die den Vorgänger vielleicht sogar noch aufgewertet hätten.

16. Jessie Ware - What's Your Pleasure?
Die 80er waren dieses Jahr mal so richtig zurück. Ob the Weeknd, Dua Lipa oder Kylie Minogue: Es ging wieder in die Disco. Aber die Königin war dieses Jahr Jessie Ware, die das längste, schönste, sexieste und einfach beste Popalbum des Jahres auf die Tanzfläche geworfen hat.

15. Hum - Inlet
Schön in den Strudel tauchen mit Hum. Das neue Albumnach 25 Jahren war nicht nur wegen der plötzlichen Veröffentlichung eine Überraschung, auch wie heavy das Teil ist, hat zumindest mich überrascht. Kein leichtfüßiger Shoegaze, sondern richtig fiese Gitarrenwände türmen sich hier auf, unterstützt durch geile Drums und fette Bässe. Da sind die schwachen Vocals auch eher egal, eintauchen geht auch so.

14. Johanna Warren - Chaotic Good
Bisschen Eso aber geil: Johanna Warren hat hier eins der besten Singer-Songwriter-Alben des Jahres herbeigezaubert. Mal hört man ihre Grunge-Wurzeln, mal hört man eine Menge Elliott Smith, immer hört man außergewöhnliche Vokalmelodien und interessante Lyrics.

13. Empty Country - Empty Country
Leider interessiert sich niemand für Cymbals Eat Guitars. Leider wird sich niemand für Empty Country interessieren. Auch, wenn das neue Projekt vom CEG-Sänger Joe D'Agostino ein paar der am besten komponierten Indierock-Songs mit tollen Lyrics bereithält.

12. Spanish Love Songs - Brave Faces Everyone
Ich habe mir ein Konzert der Menzingers angetan, damit ich eine Woche früher an die Platte komme. Okay, das war gar nicht so schlimm, aber Spanish Love Songs haben trotzdem wieder die Show gestohlen. Auf dem Album gibt es mehr vom Gleichen, was aber auch nicht verkehrt ist.

11. Young Jesus - Welcome to Conceptual Beach
Der Opener Faith ist einer der Songs des Jahres. Über 7 Minuten schlängelt der sich über Emo, Jazz, Orgeln und Postrock durch etliche Genres und Stile. Daran kommen sie im Laufe des Albums nicht mehr ganz heran und verirren sich gerne mal in minutenlanger Experimentierung und Jams, aber wenn eine Band das gut kann, dann sind das Young Jesus.
LarryRansomInferno
Nah dran:

Travis - 10 Songs (die Balladen, die komplett ins Schwarze treffen, sind zurück)
Elder Brother - I Won't Fade On You (Wie wenn Piggeldy mit Frederick nach Hause geht. Es bleibt irgendwie positiv im Kopf hängen. Aber was mir genau daran gefallen hat, kann ich nicht sagen.)
Channeled - I Heard Penelope Sing (Kiwi-Rock, teilweise erinnernd an Basement oder Nine Black Alps)
Pillow Queens - In Waiting (ernsthafte & atmosphärische Indie-Rock-Hymnen von vier Damen aus Dublin)
War On Women - Wonderful Hell (Thematik ähnlich wie bei den Vorgängerinnen, nur sechs Stufen wütender)
Declan McKenna - Zeros (Bombastischer Pop-Rock, an dem die Zunge beim Hören festklebt)
Viva Belgrado - Bellavista (Screamo, der etwas zu tief ins Indie-Glas geschaut hat)
Young & Heartless - $ermon (Bloc Party meets PBTT in der Spitzengruppe der 2. Liga)
Caligula's Horse - Rise Radiant (wie immer halt)
Giver - Sculpture of Violence (MLIW & Earth Crisis, fetter produziert, leichter komponiert)
REKS – T.H.I.N.G.S. (Hip-Hop)
Joell Ortiz & KXNG Crooked - H.A.R.D. (Hip-Hop)
D Smoke - Black Habits (Hip-Hop)
Apollo Brown & Che Noir - As God Intended (Hip-Hop)


The Real Thing:

Dim Gray - Flow
Wunderschöner, atmosphärischer Pop-Rock aus Norwegen. Sei es das sehnsuchtsvolle, eingängige Ráth, die hypnotische Gitarren-Hook aus Light Anew, oder der bedrückende Kammer-Pop in Ouroboros...alles lässt einen gebannt zurück.

Ways Away - s/t
Im besten Sinne anspruchslose Rocksongs, die sich einem fest in die Gehörgänge graben und an durch Gaslight domestizierte Red City Radio erinnern. Highlights sind No Means, No Ends und Halfway Open, die einem kaum eine andere Chance lassen, als den Refrain mit Schmackes mitzusingen.

Stay Inside - Viewing
Ein absolutes Chamäleon, je nach Stimmung wird Klangfarbe und Stil angepasst. Man kann sich nie sicher sein, was als nächstes kommt.
Auf den mehrstimmigen schwermütigen Traumrefrain in Monuments folgt Silt, das schwer an We Never Learned To Live erinnert, um dann in das locker luftige fast-Instrumental Divide überzugehen und dann....

Touché Amoré - Lament
Muss ich nix mehr zu schreiben, kennt jeder hier. Come Heroine :heart:


3. Klô Pelgag - Notre-Dame-Des-Sept-Douleurs
Ich denk die ganze Zeit, Klöppelgag, damit muss sich doch was anstellen lassen, aber ich bin dann doch zu faul mir was dazu zu überlegen.

Zur Musik: Stell dir vor, du bist 6 Jahre alt, leicht erkältet, liegst im Bett, statt Ingwer schmeisst deine Mutter Magic Mushrooms in's Teewasser und lässt die Brühe 12 Minuten ziehen. Währenddessen schmiert sie dir unaufhörlich die Brust abwechselnd mit Wick VapoRub und Miracle Whip ein. Anschließend bringt sie dir den "Tee" ans Bett, legt dein Lieblingsalbum von den Chipmunks auf, macht das Licht aus, Tür zu und lässt dich mit der ganzen Chose allein. Nach und nach stellst du fest, dass sich die Chipmunks eigentlich aus einer einzigen Französisch sprechenden Frau zusammensetzen, die neongrün riecht, ein riesiges Elchgeweih hat und Lieder zum Niederknien singt. Spätestens nach Mélamine schmierst du dir die Miracle Vaporub-Sülze als Kriegsbemalung ins Gesicht und wartest im Morgengrauen auf die heranrückenden Feinde.
Rémora

2. Leto - Wider
Bestes deutschsprachiges Album des Jahres zwischen Love A und Captain Planet. In einer guten halben Stunde wühlt man sich durch zehn astreine Songs, deren Sog man sich kaum entziehen kann. Sobald die Nadel auf der einen Seite runtergefallen ist, dreht man die Platte um und macht weiter. Acht Stunden später schaut man auf die Uhr, stellt fest, dass es dunkel ist, man das Album ca. fünfzehnmal am Stück durchgehört hat, und nun Auen und Orchideen auswendig rückwärts mitsingen kann.
Auen & Orchideen

1. Something For Kate - The Modern Medieval
Gott, ist das schön. Ich weiss, die hört hier keiner, scheissegal, Album des Jahres! Schlicht und ergreifend ein perfektes Rockalbum, so wie ich es mir vorstelle. Das sind Lieder, bei denen ich mir sicher bin, dass ich sie auch in 5 - 10 Jahren noch mitsingen werde. Einfach gestrickte Kompositionen mit tollen Melodien, einem großartigen Sänger und schönen Gesangsharmonien...mehr brauch ich gar nicht. Das Rad können andere neu erfinden.
Come Back Before I Come Back To My Senses
JustusMeinFreund
2.Jesu – Terminus
Bild anzeigen

Herzensband, die dritte. Ein Sound, der mir durch Mark und Bein geht. Hier bin ich zuhause.
alvarez
05. Oakhands - The Shadow Of Your Guard Receeding

[...]

03. Be Well - The Weight And The CostPowder To The People, 28.12.2020 22:35 #


Die Oakhands fand ich eigentlich auch gut, allerdings habe ich so selten das komplette Album gehört, sondern bin immer bei diesem Übersong von Opener hängengeblieben. Be Well fand ich auch richtig gut, das hat richtig schön geknallt.



The Real Thing:

Dim Gray - Flow

Ways Away - s/t

Stay Inside - Viewing

Touché Amoré - Lament

3. Klô Pelgag - Notre-Dame-Des-Sept-Douleurs

2. Leto - Wider

1. Something For Kate - The Modern MedievalLarryRansomInferno, 30.12.2020 04:35 #


Mit Stay Inside, Klô Pelgag, Touché Amoré und Leto ziemlich viel Überschneidung mit dem, was ich dieses Jahr mochte. Da muss ich mir wohl noch die mir unbekannten Alben geben. :cheers:
alvarez
Dann geht es mal mit meiner Top 10 weiter. Insgesamt ein gutes Jahr, auch wenn mich weniger Alben komplett weggesaugt haben wie z.B. Greet Death letztes Jahr. Und ironischerweise gab es selten so viel auf die Glocke wie dieses Jahr, ohne dass ich diese Bands dann auch live sehen konnte.

10. Belako - Plastic Drama
Eine der besten Alternative Rock Bands Europas kommt aus den Baskenland. Das ist seit einigen Jahren klar, das vierte Album ist jetzt ihr Major Debüt. Und die Musik hier ist einfach so unfassbar tight und auf den Punkt. Klar ist das jetzt alles etwas polierter, aber diese Band gehört auch auf die Festivalbühnen, die dieses Jahr verwehrt blieben. Jeder Song hier hat im Gegensatz zu den Vorgängern (die vielleicht höhere Hochs hatten) eine Daseinsberechtigung, jeder Song hat eine geile Melodie, ist aber auch dreckig & weiterhin im Postpunk verankert genug, um nicht platter Mainstream-Rock zu sein. Meine persönliche Überraschung in der Top 10. Nur die baskischen Songs dürften sie gerne wieder einführen.

9. Stay Inside - Viewing
Alternative Rock, Post-Hardcore, Emo. Ein Album, das sich in diesem Spannungsfeld wiederfindet, begleitet mich natürlich eine Menge. Hier gibt es einen Song für jede Situation. Stay Inside ist sowieso ein bisschen die Band des Jahres. Nicht nur passt der Name so gut wie nichts in 2020, auch einer der größten Newcomer, Bartees Strange, war bis vor kurzem noch Mitglied der Band. Aber ob nach dem Duschen in den Spiegel schauen und ein bisschen reinbrüllen, in der Sonne laufen oder beim aggressiven Teekochen am Morgen - Stay Inside war fast überall dabei.

8. Infant Island - Beneath
Apropos aggressiv - hier wird alles schwarz gepinselt. Wenn Leute mir erzählen wollen, dass das Albumformat ausstirbt, würde ich ihnen gerne dieses Screamo-Meisterwerk vorspielen. Wenn du einmal eintrittst, gibt es kein Entkommen. Rasend knüppelt die Band nach einer kurzen Verwirrungstaktik im Opener auf dich ein, nur um dir scheinbar Luft zu geben. Doch auch die Interludes sind häufig pechschwarze, schwere Klumpen Elektronik, die dich nicht zu Atem kommen lassen, bevor weiter auf dich eingeschlagen wird bis du nach 26 langen Minuten nicht anders kannst, als dir nochmal den Arsch versohlen zu lassen.

7. Beach Bunny - Honeymoon
Danach erstmal was Anderes. Braucht irgendwer noch Indiepop? Gerade wenn er so süßlich schmeckt wie hier? Aber hallo! 25 Minuten Zuckerbomben, jede Melodie sitzt, jede Gesangszeile klebt dir im Kopf. 25 Minuten Indiepop-Perfektion, die dir ein Lächeln auf die Lippen zaubern und dich auch in diesen Tagen auf eine schöne Zukunft hoffen lassen.

6. Record Setter - I Owe You Nothing
Ähnlich wie bei Infant Island wird bei ihren Emo-lastigeren Cousins das Albumformat komplett ausgenutzt. Die Review-Versionen waren tatsächlich auch ein Onetrack. Und es hätte auch so funktioniert. Singen, keifen, leiden: Judy Mitchell muss hier eine Menge loswerden, aber auch wenn das häufig direkt auf ihre Transsexualität bezogen werden kann, so sind die Themen des Albums wie Separation, das Zurücklassen von Beziehungen und Systemen, die nicht mehr zu deiner Situation passen, auch universell zu verstehen. Wer in das Album reinhört, erlebt schon nach 90 Sekunden, beim Übergang von Someplace zu Sometimes einen der größten Momente des Albums. Aber 30 Minuten dranbleiben lohnt sich definitiv, um herauszufinden, warum zwischen Touché Amoré, The World Is und The Hotelier noch ein wichtiger Platz frei ist.

5. Touché Amoré - Lament
Wen habe ich da gerade erwähnt? In einem Jahr voll toller Openingtracks war Come Heroine einer der schönsten. Jeremy Bolms Texte sind wie immer voller starker Bilder und Emotionen, doch nach dem tieftraurigen Stage Four kehrt wieder einiges an Hoffnung ein. Musikalisch würden Touché Amoré mit ihrem Stadion-Screamo in einer coronafreien Zeit wohl (noch) größere Hallen füllen. Schon irgendwie das Album, das du deiner Mutter vorspielst, wenn sie dann endlich mal fragt, was für Musik du eigentlich hörst. Das kann man natürlich glatt nennen, ich bin einfach nur erstaunt, wie gut das für mich funktioniert.

4. The Goalie's Anxiety at the Penalty Kick - Ways of Hearing
Bitte wer? Die Band, die aus dem Nichts kam. Dieses Nichts war wie so oft Count Your Lucky Stars, denn die Trüffelschweine haben hier wieder einen richtigen Schatz gefunden. Wenn Pedro the Lion Songs für Empire! Empire! (IWALE) ghostwritet und die so groß wie die Hymnen von The World Is werden. Es klingt wie die Reinkarnation von Carissa’s Wierd, eine Platte, die spät im Jahr herauskam und in den kalten Tagen ordentlich Wärme gespendet hat.

3. Bright Eyes - Down in the Weeds, Where the World Once Was
Ein Bright Eyes Album in den Top 3? In 2020? In der heutigen Wirtschaft? Ist das zu verantworten? Keine Ahnung, frag doch mal Großtaten wie One & Done oder Calais to Dover, die mal wieder zeigen, dass Conor Oberst immer noch einer der größten Songwriter überhaupt ist. Einen Tag nach meinem Geburtstag erschienen, das Konzert auf meinen Geburtstag nächstes Jahr verschoben. Danke, Conor, das Geschenk nehm ich gerne.

2. Sufjan Stevens - The Ascension
Warte, das ist ja gar keine Folk-Offenbarung wie Carrie & Lowell oder eine kaputte Elektro-Zerstörung wie The Age of Adz. Das ist ja quasi Synthpop. Ja, The Ascension war wohl eine kleine Enttäuschung. Und es landet dennoch absolut verdient auf der #2, weil Sufjan Stevens auch hier wieder abliefert, auch wenn es ausnahmsweise keine absolut jahrzehntbestimmende Großtat ist. Stevens traut sich was, Video Game ist einer der Hits des Jahres, der Wechsel von Death Star auf Goodbye to All That einer meiner liebsten Musikmomente. Mit 3-4 Songs weniger hätte The Ascension gut und gerne wieder den ersten Platz erreichen können, weil es trotz der poppigen Strukturen im Stevens-Kosmos extrem mutig ist. Statt lange Songtitel und textreiche Abhandlungen regiert hier auch lyrische Simplizität, die die Message der Songs meist möglich schlicht und nüchtern erzählt. Ein Album, was ich so von Stevens nicht erwartet hätte und daher eins meiner liebsten Alben des Jahres. Der Titeltrack und America zum Abschluss beschwichtigen dann auch die alten Fans.

1. Dogleg - Melee
Es begann mit einem Video, das in meinem Twitter-Feed aufploppte. Gepostet von Emo-Papa Ian Cohen. “This is my shit”, sagte er. “I think we are loud enough”, sagten Dogleg. Und dann ging Fox los und hat mich direkt von den Beinen gefegt. Dass so ein Album in gerade diesem Jahr erscheint war bitter, aber auch vielleicht der Grund, warum Melee so gut ankommt. Ich wollte jede Person in dem Fox-Video sein, ich wollte die Band feiern, stagediven, mitgröhlen, Arme hochschmeißen, mich in die Menge schmeißen. Alles Dinge, die zu Hause deutlich weniger Spaß machen. Das ganze Album setzt auf die Explosivität, die sich zwischen Emo und Punk und Indierock ansammelt, wie Cloud Nothings auf Crack, die sich dazu gerade noch Joyce Manor durch die Nase gezogen haben. Hier ist Action drin, hier ist Druck auf dem Kessel und der muss raus. Da ich dies weder im dreckigen Kellerclub machen kann, noch meine Inneneinrichtung zerlegen möchte, ging die Energie meistens ins Laufen. Schon bald waren auch die 7km in den 35 Minuten des Albums geschafft. Also, danke Dogleg für dieses Jahr, aber ich freue mich sehr, wenn ihr mir bald auch live in den Arsch tretet.

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JustusMeinFreund
1. HUM – Inlet
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HUM höre ich nicht. HUM lebe, fühle, atme ich.
JustusMeinFreund
Zur besseren Übersicht nochmals kompakt:

Spectres – Nostalgia
Naxen - Towards The Tomb Of Times
Gulch – Impenetrable Cerebral Fortress
Narrow Head - 12th House Rock
Loathe - I Let It In And It Took Everything
Karg – Traktat
Turbostaat – Uthlande
Skeleton – Skeleton
Code Orange – Underneath
Washed Out – Purple Noon
Hatebreed - Weight Of The False Self
Deserta - Black Aura My Sun
Die Arbeit – Material
Death Bells - New Signs Of Life
Higher Power - 27 Miles Underwater
Häxanu - Snare Of All Salvation
Jesu – Never
Crack Ignaz – Sturm und Drang
Voidsphere – To Sense | To Perceive


10. Black Curse - Endless Wound
09. True Body - Heavenly Rhythms For The Uninitiated
08. Body Count – Carnivore
07. The Lawrence Arms - Skeleton Coast
06. Deftones – Ohms
05. Paysage D'Hiver - Im Wald
04. Nothing - The Great Dismal
03. High Spirits - Hard To Stop
02. Jesu – Terminus
01. HUM – Inlet
nataraya
Moin,
so meine Top Ten ohne bestimmte Reihenfolge:

1.CORIKY-S.T.
2.IDLES-Ultra Mono
3.RUN THE JEWELS-4
4.ANTI FLAG-20/20 Vision
5.BIFFY CLYRO-A Celebration Of Endings
6.DEFTONES-Ohms
7.GET DEAD-Dancing With The Curse
8.THE GOOD,THE BAD AND THE ZUGLY-Algorithm & Blues
9.MR.BUNGLE-The Raging Wrath Of The Easter Bunny Demo
10.TURBOSTAAT-Uthlande
SvenHü
Hab mich auch nochmals hingesetzt und mir Gedanken gemacht. Das sind die Top 10-Alben, die daraus resultieren:

1. Turbostaat - Uthlande
2. Deftones - Ohms
3. Elder - Omens
4. Protomartyr - Ultimate Success Today
5. Spanish Love Songs - Brave Faces Everyone
6. Vennart - In The Dead, Dead Wood
7. Touchè Amorè - Lament
8. Fontaines D.C. - A Hero’s Death
9. Die Arbeit - Material
10. Elephant Tree - Habits

Wenn ich noch etwas mehr Zeit mit der Vennart-Geschichte verbracht hätte (zeitlich wars eng), wär die wahrscheinlich noch etwas weiter oben gelandet.
forever
kurze liste, wenige worte...

deftones : ohms
ein best of mit neuen songs die erste. umso erstaunlicher, wie wunderbar homogän das album dabei ist. eine würdige no. 2 2020.

turbostaat : uthlande
ein best of mit neuen songs die zweite. alles was man an turbostaat mag ist dabei (trademark sound anyway). trotz allem ist das album in seiner gänze etwas "luftiger" zugänglicher und knackiger, als man es sonst kennt. no. 3 passt schon.

biffy clyro : a celebration of endings
ein best of mit neuen songs die dritte. alles was man aus dem biffy-universum eben so kennt, mag oder vielleicht auch mal weniger dufte findet. no. 4 geht klar.

pearl jam : gigaton
nun ja, was soll ich schreiben. ich bin fan. damit wäre auch schon alles gesagt. kein best of mit neuen songs, keine innovation, keine überraschung (die mit dem vorabsong angedeutet wurde), aber auch (dieses mal) kein schlechtes album. somit bin ich als fan keinesfalls enttäuscht, vielmehr über neues pearl jam material erfreut. no. 5 sitzt.

dogleg : melee
darling des jahres! was spanish love songs letztes jahr waren, sind dogleg 2020 für mich. grossartiger punk-indie-emo-mix. referenz im ersten satz passt schon recht gut, vielleicht mit einem zacken mehr wut/biss im bauch/in der kehle.

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DIRTY_PUNK
Allerseits ein gesundes und hoffentlich etwas entspannteres neues Jahr - für die, die mit 1 zu zählen anfangen, gleichzeitig auch ein gutes neues Jahrzehnt!

Musik hören hat sich für mich 2020 völlig verändert: Die Abkehr vom physischen Tonträger – hin zum Notebook. Für viele nichts Neues, aber für mich eine Kulturrevolution. Die Dienstreisen nach Berlin fielen fast vollständig weg, die damit verbundenen Besuche von Plattenläden ebenfalls. Dadurch gab es weniger gezielte Käufe und mehr Zufallskäufe nach Abschluss der wenigen Termine in der Landeshauptstadt. Auf dem Rückweg den Media Markt im Sterncenter zu verlassen, ohne einen Tonträger, auch wenn ich überhaupt nichts gefunden habe, was ich gesucht habe, geht gar nicht.
Notebook aber vor allem weil: Vieles erscheint nicht mehr auf CD – Vinyl ist dann aber doch manchmal zu teuer, vor allem bei Käufen auf gut Glück. Meine studierenden Nachkommen müssen ja auch finanziert werden.
Ich habe die Bluetooth-Funktion meines Verstärkers – vorher ignoriert – jetzt zu schätzen gelernt. Bazong!

Und – ich konnte mich kaum für neue Musik begeistern. Erster Verdacht ist ganz klar: Alterserscheinung! Andererseits habe ich einige alte Sachen entdeckt, die mich durchaus euphori- oder gar elektrisieren. Folgerung: 2020 war Scheiße!

Im Einzelnen nach Genre sortiert:

Dreampop / Las Chicas Punk y Las Chicas del Barro / Rrriot Ladies

Was der Musik des Jahres 2020 vollkommen fehlte, sind jaulende, krachende, noisige, rotzige, winselnde Gitarren - jedenfalls ohne dass es gleich in Metal- oder Hardcoregrütze abdriftet. Man kann dem Amp auch mal den roten Bereich gönnen. Wir sind hier nicht Spielstraße Ecke Kuschelwiese. Alles hört sich lieb und brav an, alle wollen in den Pop-Olymp, alle wollen ein Fleißbienchen in Harmonielehre.
Schlimmes Beispiel: Sløtface – die waren mal Hoffnungsträger, jetzt leider zuckersüß. Was soll das? Ein anderen Weg, ihre Karriere zu ruinieren, gingen die bislang großartigen Deap Vally. Als Deap Lips taten sie sich mit den mutmaßlich überbewerteten Flaming Lips zusammen, stellen zwei gute Vorab-Stücke ins Netz, und dann stellt sich heraus, dass dies die einzigen relevanten Stücke der gesamten Platte sind. Sehr Schade!. Auch Dream Wife, Pins und Hinds machen voll auf kandierte Zuckerwatte, wenn auch wenigstens mit Nebengeräuschen. Nicht ganz so schlimm wie bei Sløtface.
Bitch Falcon fand ich langweilig bis nervig, Puss N Boots meilenweit weg vom Charme ihrer ersten Scheibe, Beabadoobee erscheint mir etwas überbewertet.
Hinds kriegen noch ein Extralob für ihre Version von „Spanish Bombs“ (Nicht auf der LP). Neben Hinds kommen auch Melenas, Mourn und Rosy Finch aus Spanien. Rosy Finch und Mourn sind dabei die Gewinner.
Girl Friday, Nadine Shah, Belako und Wife Patrol stehen noch auf der Nachhörenliste, was ich bisher gehört habe, klang ganz gut. Mrs. Piss lassen es wenigstens etwas krachen, Bully sind nicht ganz so zwingend wie beim Vorgänger, liefern aber ab. War on Women haben deutlich weniger Hardcore-Elemente in ihrer Musik und das tut ihnen gut – Shawna Parker kann singen, schreien hat sie nicht nötig.

Mehr Punk / Garage-Rock / Alternative Rock / Post-Punk

Gute Vorabsongs – aber auf Plattenlänge nicht ganz überzeugend sind Thick. Erwähnen möchte ich noch Pink Pussycats from Hell, die ich auf einem vom Cracker empfohlenen portugiesischen Label entdeckte, angenehm absurd! Noch genauer hören muss ich Izzy and the Black Trees und The Bobby Lees. Was ich bisher gehört habe, klingt durchaus vielversprechend. Verloren gegenüber dem Vorgängeralbum haben Metz. Schade, hätte ich mehr erwartet. Auch bei The Pack A.D. – eine meiner liebsten Garage-Band der letzten Jahre – ist diesmal zu viel Hall und zu wenig Noise drin. Auch Schade. Dafür aber zwei schöne Live-EPs von ihnen auf Bandcamp. Ganz gut kommen Isobel Campbell und March daher. Positiv überrascht haben mich die Meanbirds – selten so netten Streetpunk aus Deutschland gehört. Auch positive Überraschungen: RebUke (irgendjemand aus einer mir eigentlich egalen Spaßpunkkapelle) und L.A. Witch (Zufallskauf). Like A Motorcycle sind keine Überraschung, weil der Vorgänger auch schon sehr erfreute. Idles sind immer noch nicht meine Tasse Bier, Fontaines D.C. dagegen richtig gut, was ich aber zunächst nicht bemerkt habe. Der laut Visions-Rezi mantafahrige mantrahafte Titeltrack hatte mich abgeschreckt.
Gewinner des Jahres: The Supersuckers, ebenso ein ungeplanter Zufallskauf, die CD lächelte mich einfach an.

Blueskram

Ruf Records‘ Blues Caravan dieses Jahr eher enttäuschend: Whitney Shay ist entbehrlich, Vanja Sky ist auch nicht toll, aber besser als die Vorgängerplatte.
Larkin Poe waren zuletzt stärker, Malia liefert gewohnt solide (oder gehört das jetzt einen Absatz weiter?). Meine Rettung: die bislang von mir ignorierte Lucinda Williams

Soul, Jazz- und so Avantgardezeugs

Algiers gut, aber nicht so genial wie The Underside of Power. Überraschung: Cyberfunk von Mother’s Cake. Torres wie immer genial – kommt aber nicht an ihr Meisterstück „Two Friends“ heran, Sun Ra Arkestra trifft meinen Nerv nicht so, Colin Steele schon eher. Irreversible Entanglements für mich als unbedarfter Jazz-Rookie faszinierend. Sault’s Untitled (Black Is ...) interessant, auf Dauer vielleicht etwas eintönig, man wünscht sich ab und zu vielleicht ein bisschen Garnitur mit einer gniedelnden Gitarre oder einer knödelnden Klarinette – dann könnte es richtig groß werden. Die zweite Platte (Rise) hätte noch etwas reifen können.
Mein Favorit in Sachen Jazz 2020: Nubya Garcia.

Boring Old Farts

Die Überraschung: Deep Purple – eine richtig gute Platte! Habe mir danach auch noch den Vorgänger Infinite zugelegt, war aber eher enttäuschend.

Altmeister, immer noch dabei


Bruce Springsteen habe ich bisher nur von weitem gehört. Die Ärzte – musikalisch und textlich fehlt ein bisschen die Frische. Die Toten Hosen lege ich demnächst mal auf. Motorpsycho, Thurston Moore und Bob Mould – okaye Platten aber auch nicht ihre Meisterwerke. Pearl Jam – die Vorabsongs klangen eher fad, besonders der, bei dem Eddie nach Grönemeyer klingt. Im Albumzusammenhang aber überraschend gut!
Alain Johannes saß während der Pandemie in Santiago de Chile fest und klampfte so dahin. Erinnert irgendwie an den einsamen Seeelefanten aus Urmel aus dem Eis. Hörenswert!
Boomtown Rats mit dem Plattencover des Jahres, die Musik eher unbesonders.
Melvins / Mudhoney gemeinsam – das macht wirklich Spaß.

Damit folgende Top 10 ohne Rangfolge:

Rosy Finch - Scarlet
War On Women - Wonderfull Hell
The Supersuckers - Play That Rock`n Roll
Irreversible Entanglements - Who Sent You?
Sault - Untitled (Black is ...)
Deep Purple - Woosh!
Torres - Silver Tongue
L.A. Witch - Play With Fire
Like A Motorcycle - Dead Broke
Bully - Sugaregg

Dazu noch zwei EPs:

Melvins / Mudhoney - White Lazy Boy
RebUke - 45 ... not a LP