The Bends hat da schon deutlich mehr Eindruck hinterlassen und zum ersten Mal diese "haunting" Amosphäre eingefangen, da noch gepaart mit eher klassischem Schönklang. Dennoch ein gutes Album.
OK Computer ist super und bleibt es auch. Und - das wird gern unterschlagen - die elektronischen Klangversuche waren hier in Details schon vorhanden, "Climbing Up The Walls" sag ich nur.
Kid A war für die Entwicklung extrem wichtig, ich bin jetzt aber mal ehrlich: In Gänze hat mich das Album nie gepackt. Ein Song wie "How To Disappear Completely" ist absolut fantastisch und auch die Freejazz-Sachen auf (für Radiohead-Verhältnisse) Uptempo in "The National Anthem" wirken frisch. Ich liebe "Idioteque" und auch "Everything..." und mag "Optimistic". Aber ich kann bis heute nichts mit dem Titeltrack und "Treefingers" anfangen. "In Limbo" und "Morning Bell" (bessere Version auf Amnesiac) sind okaye Songs, mehr nicht. "Motion Picture Soundtrack" ist zwar schön wirkt aber entrückt und dem Album nicht zugehörig. So halbe halbe, würde ich mal sagen.
Amnesiac ist für mich das bessere Kid A, auch wenn mich das Album zum Ende hin verliert. Eine Kombination von dem Ding und Kid A, mit den besten Songs, wäre für mich wohl auch das beste Radiohead-Album.
Hail To The Thief war dann die Vermählung und auch von meiner Seite etwas Erleichterung, dass die Band nicht ab jetzt Techno macht. Dafür viel Material mit coolen Experimenten, wenn auch nicht alles Gold ist. Einziges Ärgernis: Die Studioversion von "The Gloaming" stinkt gegen die Livedarbietung maximal ab, die hat nämlich nicht den geilen Basslauf von Colin. Ausserdem: Mit die besten B-Seiten ("Paperbag Writer").
In Rainbows hat einige ihrer besten Songs und ist auch in Gänze sehr cool vom Pacing her. Könnte mich in den Arsch beissen, dass ich damals nicht die 2-CD-Version geholt habe. Ist ja heuer kaum noch zu bekommen.
King Of Limbs ist klar die Schwächste. Es gibt 3 Songs zu denen ich regelmässig zurück komme: "Lotus Flower" wegen dem hypnotischen Rhythmus, "Codex" wegen der Stimmung und "Separator" wegen dem schönen Ende. Der Rest ist okay, aber bei Weitem nicht nennenswert im direkten Vergleich z.B. zum Vorgänger. Die Band hat wohl auch den Fehler gemacht, das Album zu früh rauszuhauen. Direkt im Anschluss kamen ja mit "Staircase", "The Daily Mail", "The Butcher" und "Supercollider" gleich noch 4 Songs raus. Die hätte man in die Tracklist einpflegen oder andere Sachen damit ersetzen können (kein Mensch braucht "Feral"). So bleibt halt nicht viel über von 8 Songs.
A Moon Shaped Pool ist mir dann im Gegensatz zu Woas überhaupt nicht egal, es ist für mich nah dran am "In Rainbows"-Niveau. Das Ding fühlt sich ein wenig an wie eine Compilation, weil da einige Songs darunter sind, die die Band teils schon seit Jahren (mitunter in anderen Versionen) im Repertoire hat und sogar live spielte. Ändert aber nichts daran, dass ich nach dem mauen Vorgänger einfach wieder echt deepe feelings hatte hierbei.
Zuletzt geändert von Powder To The People