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Proberaum

WELCHES EQUIPMENT?

mikl333
hi, ich suche equipment um git/bass/drums aufnehmen zu können. dabei will ich sowohl alle gleichzeitig spielen können, als auch einzeln aufnehmen können und später zusammenfügen.
bis jetz hatte ich einen ZOOM H4, doch da er schon einige fehler hat und die qualität nachlässt würde ich mich gerne steigern und mit etwas bessere qualität (demo?) aufnehmen.
presilich sollte es um die 500 euro schwanken. was könnt ihr mir empfehlen?

lg
mikl333
kann mir keiner helfen?
riotsk
naja, wenn ich Dich recht verstehe brauchst Du Mikros, ne Art Interface mit genügend Eingängen um dann in den Rechner zu gehen. Du brauchst ne Software. Die Qualität hängt von den mikros und der leistung deiner Soundkarte bzw. deines Interface ab. Zu den Mikros brauchst du natürlich noch geeignete Stative....um ehrlich zu sein, wird es finanziell knapp, aber bei Thomann gibt es solche Komplettbundles.
bjoern268
Also, ich versuche Dir mal etwas konkreter zu helfen. Eine Vorweg: Auf komplett legalem Wege dürfte es schwierig werden, die 500€-Grenze nicht zu knacken. Neben dem Equipment brauchst Du auch noch die entsprechende Software. Zwar gibt es durchaus Freeware, wie beispielsweise Audacity, die durchaus mehrspurtauglich ist. Befriedigende Ergebnisse auf Demo-Niveau sind damit aber kaum möglich. Dies nicht zuletzt aus dem Grund, dass die mitgelieferten Plugins, wie z.B. Equalizer, Compressor und Hall, nur von mangelhafter Qualität sind. Deine Rettung wäre ein Mac, da GarageBand mit dem entsprechenden Interface Multitracking unterstützt und auch durchaus brauchbare Effekte mitliefert.

Empfehlenswert sind mindestens 8 gleichzeitig aufnehmbare(!!!) Spuren, wenn Du eine Band live aufzeichnen willst (so habe ich Dich verstanden). Gute Schlagzeugaufnahmen kriegt man bereits mit vier Mikros hin: Eines in die Bassdrum, eines an die Snare und zwei Overheads in etwas unkonventioneller Position, so wie bei diesem Video (unbedingt auf genaueste Ausrichtung achten, sonst bekommt man ein Phasenproblem!):



Zur Unterstützung würde ich, wie gesagt, noch BassDrum und Snare mit einem eigenen Mikro versehen. Die Gitarren werden natürlich, wenn eine gute Box vorhanden ist, direkt abgenommen. Der Allroundklassiker ist hierfür das Shure SM57, was aber nicht heißt, dass dieses den absolut ultimaten Sound liefert. Ebenfalls empfehlenswert wäre eine Sennheiser MD421 und ein Electrovoice RE-20. Aber: Wenn Du mal schaust, was die Mikros kosten, wirst Du feststellen, dass (im Falle der letztgenannten) die Schallgrenze schon von einem Mikro fast gesprengt wird. Durchaus gut sind die SM57-Kopien von thomann.de, heißen MS-57, wenn ich nicht ganz falsch liege. Für die Overheads der Drums werden in der Regel Kleinmembran-Kondensatormikros verwendet, empfehlenswert sind diese hier: T.Bone SC140 Stereoset. Den Bass würde ich direkt ins Pult spielen, da die Abnahme einer Bassbox meist auch ein recht teures Mikro erfordert, um gute Qualität zu erzielen - alternativ auch ein Bassdrum-Mikro, wie das AKG-D112, allerdings wird dieses dann ja schon in der Bassdrum stehen. Zwei davon sind dann wirklich unrentabel.

Ein sehr gutes Interface, welches auf allen Plattformen läuft, ist das Alesis Multimix 16. Damit hast Du 16 Spuren, die gleichzeitig aufnehmbar sind und wirklich mehr als brauchbare Qualität. Ich benutze die ältere Firewire-Version seit 4 Jahren und bin sehr zufrieden. Unter Windows empfehle ich als Recording-Software Sonar, hier in der abgespeckten, aber ausreichenden Home-Version. Auf dem Mac ist natürlich Logic die Referenz, auch hier in der Spar-Version.

Zu guter Letzt brauchst Du auch noch zwei gute Studiomonitore, wie die Fostex PM05, mit denen ich sehr zufrieden bin. Natürlich kannst Du auch über eine Stereoanlage oder Aktivsysteme mischen, aber die Wahrscheinlichkeit, befriedigende Ergebnisse, die auf allen Anlagen gut klingen, zu erhalten, ist minimal. Dies aus dem einfachen Grund, dass HiFi-Boxen immer den Klang färben und dem Gesamtsound ihren Stempel aufdrücken. Studiomonitore hingegen arbeiten weitestgehend neutral und sehr detailliert, so dass man eher voraussehen bzw. -hören kann, ob man einen objektiv guten Sound hinbekommen hat.

Das Sahnehäubchen für das eigene Homestudio ist dann noch eine Mastering-Suite, um die fertig gemixten Aufnahmen noch auf CD-Niveau zu bringen. Erstaunlich gute Ergebnisse bringt dabei das Tracks von IK Multimedia, dessen Presets so gut sind, dass man auch als Anfänger mit Leichtigkeit tolle Ergebnisse erzielt.

Ob das alles dann auf Demo-Niveau ist, hängt natürlich auch immens vom Raum und dem Equipment der Musiker ab. Einem 15-Watt-Brüllwürfel wird man die den gleichen Klang entlocken, wie einer 4x12er-Box mit Greenbacks. Auch beim Schlagzeug muss der Grundsound gut sein, um gute Aufnehmen zu erhalten. Generell gilt: Recording-Equipment ist kein Klärwerk - wenn man Sch... reintut, kommt auch Sch... wieder raus. :bigsmile:

So, wie Du wahrscheinlich gemerkt hast, wird das ganze nicht ganz billig, wobei natürlich immer auch nach gebrauchtem Equipment geschaut werden sollte. Alternativ gibt es auch noch die All-in-one-Harddisk-Recorder, mit denen ich allerdings nie wirklich glücklich war, alleine schon wegen der nicht wirklich komfortablen Bedienung. Wenn Du noch Fragen hast, helfe ich Dir gerne weiter.

LG
Björn

Zuletzt geändert von bjoern268

mikl333
dann sage ich einmal danke für die mühe :)
klingt nicht schlecht nur in der tat sehr teuer (und teilweise weis ich gar nicht wofür ich das gerät brauche^^)
wenn ich NUR einzeln aufnehmen würde (git/bas/dr jeweils einzeln) bräuchte ich dann weniger? das SM57 scheint ja alle instrumente ganz gut aufnehmen zu können...

lg
bjoern268
Bittebitte. :cheers:

Bei welchem Gerät weißt Du denn nicht genau, wofür Du es brauchen kannst? Vielleicht kann ich da ja noch ein wenig erklären.

Wenn Du eine Minimalkonfiguration willst: Versuch es mal hiermit. Damit kannst Du immerhin zwei Spuren gleichzeitig aufnehmen (Schlagzeug wie in dem Video in meinem ersten Beitrag beschrieben), das wird auf alle Fälle auch nicht schlecht. Nur mit einem SM57 wirst Du aber nicht glücklich: als Overheads müssen auf alle Fälle Kondensatormikros ran. Du könntest also das Schlagzeug mit diesen beiden Mikros aufnehmen und die Gitarren über ein SM57. Dann kämest Du auf drei Mikros, ein Interface und entsprechende Software (wobei es auch ältere Versionen von Ebay locker tun und meistens viel billiger sind). Soll eigentlich auch Gesang aufgenommen werden?
bjoern268
Oha, ich sehe gerade, dass bei dem UX-2 ja auch schon Software dabei ist. Ableton mag ich zwar nicht, aber das ist mehr eine Frage der Gewöhnung, als ein tatsächliches Qualitätsproblem.

Bevor noch jemand meckert: Natürlich gibt es, z.B. von M-Audio, auch noch günstigere Interfaces. Der Vorteil am UX-2 ist aber, dass Du 'nen ganzen Sack voll guter Ampsimulationen mitgeliefert bekommst. Gut für den Fall, falls die Gitarrenboxen doch nicht so dolle klingen...außerdem ist die Qualität der Wandler recht hoch, kommt der Klanggüte zu Gute. Güte zu Gute? Was'n Deutsch. ;-)

Zuletzt geändert von bjoern268

mikl333
LINE6 POD STUDIO UX2 wäre laut dem link für Bass und Gitarre... von Drums steht nix dabei, wie meinst du dann soll ich die aufnehmen?

Du könntest also das Schlagzeug mit diesen beiden Mikros aufnehmen


mit welchen beiden?^^


gesang ist schon irgendwann geplant aber der ist nicht so wichtig und die soundqualität davon muss auch nicht umbedingt so gut sein ;)
bjoern268
Das UX-2 hat zwei Klinke-Eingänge für Gitarre und Bass UND zwei XLR-Eingängen für Mikros. An diese kommen dann die T-Bone-Kondensatormikros, um die Drums aufzunehmen. Du kannst immer zwei Spuren gleichzeitig damit aufnehmen: Entweder über die beiden XLRs, über einen XLR und einen Klinke oder beide Klinke. Du nimmst also erst über die beiden XLR-Eingänge mit den Kondensator-Mikros die Drums auf und schließt dann entweder an einen dieser Eingänge das SM57 an, um nacheinander die Gitarren aufzunehmen, oder gehst direkt mit der Gitarren in einen der Klinkeeingänge, um die integrierte Amp-Simulation zu verwenden. Selbes gilt dann auch für den Bass.

Ich hoffe, das Geschreibsel war verständlich! :cool: Generell: XLR für Mikros, Klinke für Instrumente. Damit XLR für die Drum-Mikros.

Für Gesang bietet das hier ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis und kann dann natürlich auch wieder an die UX-2 angeschlossen werden (über XLR). Es gibt auch billigere, aber da würde ich die Finger von lassen. Kennst das ja bestimmt: Wer billig kauft, kauft zweimal. :-)

Mit dem ganzen Kram wärst Du ja sogar noch im Limit, was die Kohle angeht und hättest schon was wirklich solides. Da kann das H4 mal in Urlaub fahren.

Zuletzt geändert von bjoern268

mikl333
also mit UX2 + T-Bonemikros wär ich schon mal gut ausgestattet denk ich ... und Preis auch perfekt! Dannn sag ich noch mal danke für die Hilfe und überlege ernsthaft mir die Dinger anzuschaffen ;)

lg
bjoern268
na, schön, dass ich dir helfen konnte. :-)

genau, damit bist du gut ausgerüstet, wenn du die gitarren nicht per mikro, sondern über die ampsimulation aufnehmen willst - was auch sehr gut klingen kann!

dann mal viel erfolg und melde dich ruhig, wenn du zum aufnehmen, mischen oder whatever noch fragen hast.

lg
björn
FELIX_UNGER
Kleiner Zwischengedanke: Theoretisch bestünde ja die Möglichkeit ein Mischpult dazwischen zu schließen - das heißt das ganz Schlagzeug abnehmen, vormischen auf einem Pult und vom Pult dann in einen Line oder Mike-Eingang des Pultes zu gehen. Oder täusche ich mich da?
bjoern268
Richtig - aber dafür bräuchtest Du zum einen mehr Mikros, um das effektiv nutzen zu können. Dann müsste schon eine Vierspur-Aufnahme her, damit das Sinn ergibt. Bei zwei Spuren kann man ja auch gleich ins Interface. Außerdem hast Du dann den Nachteil, dass Du im Nachhinein nichts mehr an den Lautstärkeverhältnissen ändern kannst. Wenn die Bassdrum zu laut aufgenommen ist, dann bleibt sie das auch; umgekehrt genauso. Ich würde lieber minimalistisch mit zwei Mikros aufnehmen, dann hast Du den Klang, den ein Schlagzeug im Raum nunmal hat und minimierst die Gefahr falscher Abmischung. Außerdem kannst Du die Spuren dann noch bequem im Nachhinein editieren. Wenn Du aber Snare, Bassdrum und Overheads oder gar noch die Toms über ein Mischpult laufen lässt und auf zwei Spuren komprimierst, kannst Du nachträglichen Effekteinsatz gerade knicken, weil das Frequenzchaos groß ist. Lieber minimalistisch und gut, als künstlich Spuren zaubern, mit denen aber nichts richtig anfangen können.
bjoern268
Kleiner Nachtrag: Sinnvoll ist soetwas beim In-Ear-Monitoring (was ich nicht mag), um jedem Musiker seinen eigenen Mix zu geben. Insbesondere für den Schlagzeuger, weil der ja hinter seiner Schießbude zumeist weniger hört, was die anderen so machen. Mehr Rock ist aber ein großer Monitor auf Trommelfellhöhe. :bigsmile:
mikl333
damit bist du gut ausgerüstet, wenn du die gitarren nicht per mikro, sondern über die ampsimulation aufnehmen willst

ist der sound dann sehr anders als aus den boxen? diese sind ja dann gar nicht zwischengeschaltet oder?
bjoern268
Klar, Boxen hängen dann keine mehr dazwischen. Du gehst mit den Gitarren direkt in die UX-2. Ob der Sound besser ist? Allemal besser, als eine zweitklassige Box mit einem günstigen Mikro unter mittelmäßigen Bedingungen aufgenommen. Ich selber habe einen POD X3, der noch mehr Amp- und Boxensimualtionen enthält, und bin sehr zufrieden. Eigentlich sogar begeistert. :-) Zusammengefasst, die Simulationen sind sehr hochwertig, die Jungs von Line6 haben sich richtig viel Mühe gemacht, Klassiker der Verstärker-, Boxen- und Mikrohistorie nachzubilden. Ich würde sogar behaupten, dass man den Unterschied kaum hören kann, nur wenn man ein Vollnerd oder sehr erfahren ist. Mitgeliefert wird übrigens das POD-Farm-Plugin, über welches Du bequem am Computer deine gewünschte Kombination aus Amp, Box und Mikro zusammenstellen kannst. Weiterhin kannst Du den Raumanteil variieren, die Positionierung des Mikros vor dem Lautsprecher und die Effekte (etliche bekannte Effektgeräte wie Tubescreamer etc. sind auch nachgebildet). Qualität ist die gleiche wie beim POD, das UX-2 enthält nur etwas weniger Auswahl.

Beispiel aus der Praxis: Sämtliche Garbage-Alben wurden mit dem POD der ersten und zweiten Generation aufgenommen, da hört man keine "echten" Amps und Boxen.

Und hier noch ein Video mit den verschiedenen Marshall-Amps:



Die VOX-Palette:



Für die Hi-Gain-Fraktion:

bjoern268
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bjoern268