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krümel im butter - dinge die nerven

CYBERBORIS
Das privatwirtschaftliche Unternehmen meist effizienter sind bestreite ich nicht. Aber die Grundlagen sind oft von staatlichen Stellen geschaffen worden.
Internet: Staatliche Erfindung
www: Staatliche Erfindung
Kernkraft: Staatliche Erfindung

Nebenbei: Das Profitstreben ist für das einzelne Unternehmen natürlich das beste. Ob das aber immer der Allgemeinheit zugute kommt, bezweifle ich. Stichwort: Lohndumping, Ressourcen, Umweltverschmutzung.
Ich will ja keine allgemeine Planwirtschaft, aber Kernbereiche des öffentlichen Wohls gehören nicht in Privathand.
Keiner will doch eine private Polizei, private Richter, rein private Bildung. Und da gehört halt ein funktionierendes Gesundheitswesen für mich auch dazu.
Die Telefone, Schokoladenhasen und Miederwaren dürfen gerne von der Privatwirtschaft bereit gestellt werden.Woas Sois..., 08.10.2014 11:27 #


Eine Erfindung zur Marktreife zu bringen ist mindestens genau so wichtig, wie die Erfindung selbst. Denn ansonsten würde sie in irgendwelchen Labors oder Schubladen verstauben.

Ich bin auch gegen rein privatisierte Bildung, Polizei, Richter und die anderen Sachen, die du aufgezählt hast. Daher bin ich (rein systemisch) mit der sozialen Marktwirtschaft hier eigentlich ganz zufrieden. Und genau bei den Themen Umweltverschmutzung, Lohndumping und co. sollte der Staat auch regulativ (mehr als ohnehin schon) eingreifen. Denn auf lang- und mittelfristige Sicht (die den Unternehmen oft abgehen), können Unternehmen nur ein Interesse an möglichst vielen "gesunden" Ländern (sprich: Märkten) haben, denen sie ihre Leistungen dann auch wieder anbieten können. Es ist ja kein Wunder, dass sich die Unternehmen auf neu geöffnete Markte wie China stürzen.

Ich glaub, das wird mir zu anstrengend. Ich wollte nur sagen, dass man unternehmerisches Handeln nicht einfach so verdammen soll, weil es z.B. großer Innovationstreiber ist. :smile:
Woas Sois...
Unternehmerisches Handeln, gerne. Bin ich absolut dafür. Dann aber zu den Bedingungen des Marktes und nicht in der Krise nach dem Staat schreien "Hilfe! Oder wir nehmen euch alle mit in den Abgrund" :tongue:

Oder Unternehmen wie Apple, die auf 150 Milliarden Barreserven hocken und 2% Steuern zahlen. Das hat nichts mit vernünftigem Unternehmertum zu tun.
CYBERBORIS
Oder Unternehmen wie Apple, die auf 150 Milliarden Barreserven hocken und 2% Steuern zahlen. Das hat nichts mit vernünftigem Unternehmertum zu tun.


Etwaige Steuerlücken zu schließen liegt dann aber doch in der Aufgabe des Staates.
Woas Sois...
Bei internationalen Konzernen werden die Staaten gegeneinander ausgespielt. Aber grundsätzlich: ja, da müssten die mal zu pötte kommen.
AERPELSCHLOT
Wenn so eine Innovation dem Gemeinwohl dient, dann ist das ja auch eine tolle Sache. Das Problem ist, daß es der Privatwirtschaft wurscht ist, ob etwas dem Gemeinwohl dient. Da wird einfach etwas auf den Markt gebracht, dann wird die Marketingmaschine angeworfen und schon kaufens die Leute. Folgen für die Umwelt? Irgendwelche Beeinträchtigungen für Käufer? Ist denen doch egal. Im Falle von Pharmaunternehmen ist es doch so, daß vor allem auf dem Bereich der Volkskrankheiten geforscht wird. Da wird weitergeforscht, um einen Wirkstoff zu entwickeln, der auf nem alten basiert, aber sich nur minimalst unterscheidet, was entweder keinen Nutzen hat oder sich am Ende sogar als schädlich rausstellt. Aber Hauptsache man hat erstmal wieder was Neues auf den Markt gebracht und kanns wieder teurer verkaufen als das alte Präparat. Damit wird das Gesundheitssystem dann geschröpft und es bleibt nix für wichtigere Aufgaben übrig.
Greift man da regulierend ein und sagt, wir brauchen kein neues Bluthochdruckpräparat, wir haben schon 587 Stück, ihr macht jetzt mal Forschung für die Pixiefreundinkrankheit, wäre der Allgemeinheit mehr gedient und mehr kosten würde es auch nicht.

Flughafen Berlin: das ist wieder mal so ein Paradebeispiel dafür, wie der Staat von den Privaten geschröpft wird. Es heulen alle rum, weil das so lange dauert, so teuer wird etc., aber würde so ein Projekt ein privater Investor selbsttätig bauen wollen? Nein natürlich nicht, ist ja zu teuer. Infrastruktur soll mal schön der Staat machen und am Ende nutzen es die Privatunternehmen, um ihre Gewinne zu maximieren. Ich will ja auch nicht, daß sowas privatisiert wird, dann läufts in der Planungs- und Bauphase vielleicht besser, aber im Betrieb mit Sicherheit nicht mehr. Aber die Infrastruktur des Staates nutzen und daran ne Menge Kohle verdienen, daran rummäkeln, wie teuer das doch beim Bau war und am Ende immer weniger Steuern zahlen wollen, so kanns auch nicht laufen.

Schauen wir doch mal auf die Bahn, wenn wir wissen wollen, wie es sich auswirkt, wenn ein Bereich, der komplett in Staatshand war, liberalisiert wird. Die Züge kamen pünktlich, sahen anständiger aus und funktionierten auch und waren vor allem incl. Schienennetz viel sicherer. Das Streckennetz war sehr viel umfangreicher und wurde in vielen ländlichen Regionen bedient, die heute mehr oder weniger vom Schienennetz komplett ausgeschlossen sind. Und trotzdem wurde nicht mit jedem Fahrplanwechsel der Preis kräftig erhöht. Dazu gabs noch jede Menge mehr Beschäftigte. Heute werden die ach so innovativen Kräfte des privatwirtschaflich operierenden Staatskonzerns dafür genutzt, auf Hauptstrecken Verbindungen herzustellen, die noch mal ne Viertelstunde schneller sind, um höhere Preise rechtfertigen zu können, oder sie werden gleich für völlig bahnfremde Tätigkeitsfelder benötigt, weils da mehr zu verdienen gibt. Und das Schienennetz gammelt vor sich hin, die Züge werden nicht mehr anständig gewartet, weils einfach zu wenige gibt. Ein Bekannter von mir, Controller in der Bahnverwaltung damals noch in Frankfurt, hat mir das mal erklärt. Man braucht eine bestimmte Reserve an Waggons und Zugmaschinen, weil ja immer mal was gewartet werden muss. Um diese Reserve möglichst klein zu halten und auch Wart6ungspersonal zu sparen, wurden einfach mal die regelmäßigen Wartungsintervalle drastisch verlängert (übrigens entgegen den Herstellervorgaben). Folge davon ist, daß immer mehr kaputt geht. Zugbenutzer kennen das, wenn man mal wieder den halben Bahnsteig rauf und runterläuft, weil die meisten Türen kaputt sind. Dadurch gibts natürlich auch Verspätungen. Es wird nur noch repariert was wirklich nicht mehr einsetzbar ist und nicht mehr gewartet, was natürlich auch ein erhebliches Sicherheitsdefizit zur Folge hat zu Lasten der Allgemeinheit. Dafür darf die Allgemeinheit dann zahlen, wenn die Bahn mal wieder ein ach so innovatives Infrastrukturleuchtturmprojekt wie Stuttgart21 braucht. Staatskohle, die man dringend für andere Infrastrukturmaßnahmen bräuchte wird da verpulvert.
Dann hab ich neulich einen Bericht gelesen, daß ein Großteil der Brücken dringenden Sanierungsbedarf hat oder teilweise sogar abbruchreif ist, aber trotzdem weiter genutzt werden muss. Ratet mal, wer das zahlt. Sicher nicht die Bahn. Nicht die Brücken über die Bahnstrecken (die sind ja städtisch, ist ja deren Problem, wenn die nicht über unsere Strecken drüber kommen) und auch nicht die Bahnbrücken über Straßen oder sonstwo drüber (Infrastrukturmaßnahmen, das ist Allgemeingut). Da ist also ein Unternehmen (zwar in Staatshand, aber man will das ja ändern und versucht genau deswegen ja eine Gewinnmaximierung), das Gewinne erwirtschaftet auf Kosten des Steuerzahlers. Jeder zahlt dafür, ob er nun Bahn nutzt oder nicht, damit die Herrschaften in nem gut geheizten Büro im Bahntower residieren können.

So jetzt der Schwenk wieder zurück aufs Gesundheitswesen. Genau das alles passiert doch im Gesundheitswesen auch. Leuchtturmprojekte, verfallende Infrastruktur, Gewinnmaximierung, immer weniger Wartung, dafür teure Reparaturen usw. Dem Ganzen kann man nicht mit noch weniger Staat und noch mehr Markt begegnen, sondern dem ganzen Treiben muss endlich mal Einhalt geboten werden und zwar weltweit. Gut, die Chinesen und Russen sollen bitte so weitermachen wie bisher. Irgendwer muss ja als abschreckendes Beispiel dienen. (Ja, das war Zynismus).
AERPELSCHLOT
Bei internationalen Konzernen werden die Staaten gegeneinander ausgespielt. Aber grundsätzlich: ja, da müssten die mal zu pötte kommen.Woas Sois..., 08.10.2014 12:00 #


Richtig. Müssten sie. Aber die Staaten bzw. die Regierungen sind halt erpressbar. Machen sie das, motzen die Unternehmen rum von wegen zu hoher Staatsquote und mangelnder Standortqualität und hauen ab und entlassen Leute. Und diese Leute werden dann mit ziemlicher Sicherheit die Regierungen nicht mehr wählen. Die kriegen dann schön eingetrichtert, daß man ja gerne den Standort aufrecht erhalten hätte, aber daß sich das wegen der veränderten Gesetzeslage, für die die Regierung zuständig ist, einfach nicht mehr lohnt. Daß dieses "sich nicht mehr lohnen" bedeutet, daß anstatt nem Anstieg der Rendite von 20% auf 22% nur noch ein Anstieg von 20% auf 21% drinne ist, verschweigen sie dann ja auch noch und der Entlassene ist dann mal schön sauer auf die Regierung und glaubt, daß immer niedrigere Steuern für Unternehmen dem kleinen Mann nutzen.
Woas Sois...
Es wäre wirklich nicht verkehrt, wenn man in den Schulen mal die Grundzüge der Wirtschaft, Wirtschaftsformen und Zusammenhänge von Geld/Warenströme, Investitionen usw. den Leuten lernen würde. Das die mal solche Zusammenhänge leichter überreissen.
Ich kenne das Fach Wirtschaft/Rechtslehre eigentlich nur an bayrischen Gymnasien. War eines der Fächer, das mir auch heute noch nützt. (Und nein, wir haben nicht nur Spezlwirtschaft durchgenommen. Da wurde mal ganz neutral die Funktionsweisen von Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Waren und Geldströme zwischen Staat-Unternehmen-Verbraucher usw. erklärt)
AERPELSCHLOT
Der einzig gute Lehrer während meiner Informatikerausbildung war der VWL-Mensch. Das war schon recht erhellend. Wichtigste Erkenntnis dabei war aber, daß vieles, was als Naturgesetz einfach so hingestellt wird, pure Ideologie ist.
Powder To The People
Es liegt doch im vollsten Wunsch der Privaten, dass solche Grundlagen nicht unterrichtet werden. Wenn die als Kinder schon verstehen was falsch läuft, versuchen die vielleicht später was zu revolutionieren und soweit kommt's noch! So einige Wirtschaftsprofessoren haben schon zugegeben, dass sie an den Unis eigentlich mehr zu verstehen geben müssten, wie wenig das jetzige System noch funktioniert (oder besser noch, dass es nur noch zwangsfunktioniert). Die haben aber einen derartigen Druck durch Wirtschaftslobbies im Rücken, die sind dann mal ganz schnell die längste Zeit Wirtschaftsprofessor gewesen bei den ersten falschen Sätzen. Boris' Schwärmerei für die Marktwirtschaft teile ich in allen Verbrauchsgüteraspekten etc. auch. Aber wie hier schon mehrfach erwähnt: Gesundheitswesen, Bildung, Infrastruktur, innere und äussere Sicherheit gehört da einfach nicht rein. Das Geld dafür ist ohne Zweifel vorhanden, es fliesst nur in die falschen Kanäle.
housefrau1981
Hat nix mit eurer (interessanten und wichtigen) Debatte hier zu tun, nervt aber trotzdem:

GELSEN :rifle:

Heute nachts ab halb 4 nicht mehr schlafen können, weil so ein Mistvieh die ganze Zeit um meinen Kopf herumgeschwirrt ist. Mit Finden und Plattmachen hat's ned funktioniert. Und heute morgen saßen gleich zwei fette Teile an der Wand. Fett von meinem Blut :rifle:
Go Ahead Eagle
Was ist dieses "Gelsen"? Edit: ah! Stechmückenkirchen.

Oh ja. Zu denen habe ich mittlerweile ein besonderes Verhältnis.
Vor geraumer Zeit hatte ich massivste Hautprobleme an beiden Waden (schlimmer rechts).
Wenn ich mit kurzer Hose Mücken begegne, hab ich innerhalb von Sekunden den Schwarm an der rechten Wade hängen, die mir in die immer noch empfindliche Haut stechen wollen.

Zuletzt geändert von Go Ahead Eagle

CYBERBORIS
Wenn ich "Gelsen" lese, juckt es mich auch. Aber ich verkneife mir jetzt mal die "Kirchen"-Assoziation. :bigsmile:
AERPELSCHLOT
Wenn ich "Gelsen" lese, juckt es mich auch.CYBERBORIS, 09.10.2014 09:44 #

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cornello
aufwachen wegen wadenkrämpfen - in beiden beinen. sausackpillemannarsch, sind das schmerzen.
LaRocca
Okay, ich kann aufhören über die Anschaffung eines Haustiers nachzudenken. Meine Vermieterin ist dagegen.
"Tut mir leid, ich habe eine Katzenhaarallergie"
Toll. Ist doch meine Wohnung. Da hat die doch eh nix drin zu suchen.
"Geht denn ein Hund? Ein ganz kleiner stubenreiner Hund?"
"Nein. Wenn Sie den ganzen Tag arbeiten und das Tier allein lassen, ist das doch Tierquälerei."
"Ich weiß. Aber das habe ich schon alles bedacht und ich hätte da auch schon eine Lösung für."
"Trotzdem nein. Wenn ich Ihnen das erlaube, dann muss ich das den anderen Mietern auch erlauben und dann hätten wir ja einen Zoo im Haus."
Hä, was ist das für eine Argumentation? Egal. Rein rechtlich kann sie mir das ja verbieten. Hab ich halt Pech gehabt. Wenn die Wohnsituation hier in der Stadt nicht so verdammt scheiße wär, würd ich mir halt eben ne neue Bleibe suchen, in der Haustiere erlaubt sind. So muss ich halt damit zurecht kommen. Kotzt mich grad echt an.
Woas Sois...
Ratten und Hamster sind genehmigungsfrei :klugscheiss: Die können nicht verboten werden.

Anderes Thema: Alte Frauen sind oft so abergläubisch :messer: Heute wieder mal bei der Brotzeit diverse Behandlungstipps mitgekriegt. Tigerbalsam, Gesundbeten, Kräutertinkturen, alles dabei.

Zuletzt geändert von Woas Sois...

LaRocca
Mit Hamstern kann ich ehrlich gesagt wenig anfangen. Ich hatte in meiern Jugend mal einen. Der war zwar echt süß und so, aber die haben ja im Gegensatz zu Katzen oder Hunden keinen wirklichen Bezug zum Menschen. Hören nicht auf ihren Namen, man kann mit ihnen nicht kommunizieren, reagieren nicht auf menschliche Emotionen, zeigen selbst ja kaum welche. Außerdem pennen die den ganzen Tag und machen nachts unendlich Radau.
Ratten sind da zwar deutlich klüger, aber die pissen überall hin und zerkratzen einem die halbe Bude.
der_acki
in diesem zusammenhang folgender zeitungsartikel:
Linktext

steht denn in deinem mietvertrag ausdrücklich, dass tierhaltung nicht erlaubt ist? oder hunde-/katzen-haltung?
Go Ahead Eagle
Hören nicht auf ihren Namen, man kann mit ihnen nicht kommunizieren, reagieren nicht auf menschliche Emotionen, zeigen selbst ja kaum welche. Außerdem pennen die den ganzen Tag und machen nachts unendlich Radau.
Ratten sind da zwar deutlich klüger, aber die pissen überall hin und zerkratzen einem die halbe Bude.LaRocca, 09.10.2014 11:32 #

Oh, das erinnert mich an einige Mitmenschen.
-pmh-
Hören nicht auf ihren Namen, man kann mit ihnen nicht kommunizieren, reagieren nicht auf menschliche Emotionen, zeigen selbst ja kaum welche. Außerdem pennen die den ganzen Tag und machen nachts unendlich Radau.LaRocca, 09.10.2014 11:32 #

Oh, das erinnert mich an einige Mitmenschen.Go Ahead Eagle, 09.10.2014 12:23 #



aerpel? :hm: