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Und sonst...

krümel im butter - dinge die nerven

Woas Sois...
mit nachbarngeschichten könnte ich 3 threads alleine füllen. :messer:LUNACHICK, 09.01.2012 10:56


Ärger oder amouröse Verwicklungen?
der_acki
hier mal ein bericht zum thema "raffzähne, die ganz eindeutig ihren beruf verfehlt haben":

meine mutter wurde letzten donnerstag aus der schlaganfallnachsorge entlassen. wegen einer üblen wunde am rechten bein stand ein sofortiger arztbesuch an. der letzte verbandswechsel erfolgte letzten mittwoch im krankenhaus.

ich gebe die entlassungspapiere also gleich am donnerstag beim hausarzt ab. am freitag stehe ich wieder dort, um die rezepte für die medikamente abzuholen. der hausarzt hatte eine überweisung für die chirurgie dabeigepackt. offensichtlich hatte er mit dem krankenhaus telefoniert, andernfalls hätte er den verbandswechsel wohl selbst gemacht.

ich rufe also freitag beim chirurgen an und bitte um einen termin. dabei erzähle ich alles wesentliche (schlaganfallnachbehandlung, wunde am rechten bein, letzter verbandswechsel am mittwoch, überweisung vom hausarzt). meine gesprächspartnerin labert was von vielen operationen und gibt mir einen termin für kommenden dienstag.

hm, denke ich, verbandswechsel nach einer woche? nicht gut! also beim hausarzt angerufen und davon berichtet. nach zehn minuten erfolgte der rückruf und man teilte mir mit, dass meine mutter in einer 3/4 stunde beim chirurgen auflaufen oder besser-rollen (rollstuhl) könne. dort wurden wir, die wir absolut pünktlich waren, mit den worten begrüßt: "hat ihnen der (hausarzt) denn auch gesagt, dass das hier noch bis zu einer 3/4 stunde dauern kann?"

nee, hatte der hausarzt nicht, allerdings hielt ich eine 3/4 stunde wartezeit für noch vertretbar. nach geschlagenen 2 stunden wartezeit habe ich meine mutter genommen und wortlos die scheißpraxis verlassen. in der notfallambulanz des krankenhauses wurde sie anschließend sofort behandelt. dort meinte man, dass ein verbandswechsel mindestens alle zwei tage erfolgen müsse. der verbandswechsel dauert ca. zehn minuten.

gestern erfolgte der verbandswechsel nochmal in der notfallambulanz. man riet uns, heute sofort einen chirurgen aufzusuchen. meine schwester will sich heute darum kümmern. vermutlich wird sie mit meiner mutter wieder in der scheißpraxis aufschlagen (der nächste chirurg ist einfach zu weit weg). ich freue mich schon auf ihren bericht...
LUNACHICK
mit nachbarngeschichten könnte ich 3 threads alleine füllen. :messer:LUNACHICK, 09.01.2012 10:56


Ärger oder amouröse Verwicklungen?Woas Sois..., 09.01.2012 10:59

"amouröse verwicklungen"...wenn dich so was interessiert schau um 19:45 RTL :bigsmile:
nur ärger, immer nur ärger. seit ich ausgezogen bin verfolgen mich die schlimmen nachbarn. und von den schlimmen mitbewohnern hab ich ja auch schon mal was erzählt. *abwink*
LUNACHICK
lieber acki, das klingt furchtbar :( als hätte man nicht schon genug kummer wirds einem auch noch so schwer gemacht. furchtbar!!!!!!
hier in mannheim war vor wenigen monaten was in der zeitung, dass wegen den 10 euro gebühren eine frau erst nicht behandelt wurde nachdem sie mit blaulicht abgeholt worden war, und der arme, arme ehemann musste wegen ein bisschen papierkram seiner armen frau beim kampf gegen den tod zuschauen. da könnt ich spontan losheulen wenn ich so was schlimmes höre und das ärgert mich ungemein!

alles gute acki, hoffe sie erholt sich gut.
caffeine
Hm, nicht schön. Aber nach meinen vielen Arzt- und Krankenhaus-Besuchen muss ich sagen, dass das leider völlig normal ist und man als Patient immer einen "Aufstand" machen und sich selbst kümmern muss, sonst geht man unter. Ich habe einen Kollegen, den man nach einer Bypass-Operation zwar die OP-Narben, aber nicht die Narbe, die die Herz-Lungen-Maschine hinterlassen hat, versorgt hat. Er wunderte sich zwar, sagte aber nichts. Großer Fehler. Denn letztendlich hatte er einen Keim in der Wunde, musste nachoperiert werden und war zwei Monate länger im Krankenstand.

Die Wartezeit kann ich locker toppen: Ambulanz Uni-Klinik Heidelberg: Trotz Termins wartet man dort fünf bis sieben Stunden.
frau-lotte
Wo wohnt ihr denn alle???? In verfluchten Zeltlagern??? :hm:SHITHEAD, 09.01.2012 10:39

gipskartonwände...
frau-lotte
das kling nict gut, acki. ich wünsch euch alles gute.
der_acki
mit einer wartezeit von zwei stunden könnte ich persönlich durchaus leben, aber in diesem fall war es ziemlich offensichtlich, dass sich das empfangskomitee in der arztpraxis angepisst fühlte und man uns gezielt warten ließ.

noch schlimmer ist für mich aber, dass man trotz schilderung sämtlicher details einen termin zum verbandswechsel erst für kommenden dienstag rausrücken wollte. das ist für mich unterlassene hilfeleistung und eine patientenbeschwerde wird folgen. fragt sich nur, was bei so was rum kommt...
Woas Sois...
Ich wünsche dir und deiner Mutter auch alles Gute! Hoffentlich könnt ihr irgendwann darauf zurückblicken.

Zuletzt geändert von Woas Sois...

Powder To The People
noch schlimmer ist für mich aber, dass man trotz schilderung sämtlicher details einen termin zum verbandswechsel erst für kommenden dienstag rausrücken wollte. das ist für mich unterlassene hilfeleistung und eine patientenbeschwerde wird folgen. fragt sich nur, was bei so was rum kommt...der_acki, 09.01.2012 11:44

Die Problematik ist vermutlich folgende:
Dort arbeiten natürlich auch nur Menschen. Menschen sind gerade im Umgang mit anderen Menschen schnell genervt. Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten, sollten aber eine weitaus höhere Toleranzschwelle mitbringen, was in vielen Praxen seltsamer Weise offenbar nicht der Fall ist. Ich gehe also davon aus, dass bei deinem Anruf dein Gesprächspartner nicht richtig zugehört und dadurch die Situation unterschätzt hat. Dann lass die Praxis noch hoffnungslos überlaufen sein, und schon ist die Verwirrung komplett. Ich nehme mal an, deine Mutter ist keine Privatpatientin, denn bei Erwähnen dieses Status, hätte man dir sicher "anders" zugehört. Schon traurig.
kidOhri
Die Wartezeit kann ich locker toppen: Ambulanz Uni-Klinik Heidelberg: Trotz Termins wartet man dort fünf bis sieben Stunden.caffeine, 09.01.2012 11:19

Sowas kenn ich eigentlich von jedem Arzt. :messer: Ich wurde in der Notaufnahme nach nem Fahrradunfall sitzengelassen, nachdem ich dort unfreiwillig mit Tatütata hingefahren wurde... Ich hörte aus dem Nebenzimmer: "Da draußen sitzt noch eine, die hatte n Fahrradunfall." - "Ach, die kann warten."
Und meine Oma musste nach ihrer Hüft-OP jetzt über Weihnachten im alten Jahr nochmal nach Hause in ihre Wohnung im 4. Stock, nur um dann im neuen Jahr gleich zur Kur zu fahren. Hätte man auch nicht direkt machen können. :messer: Da liegen die Nerven echt blank.

Acki, haltet durch! Ich wünsch euch alles Gute!
der_acki
Ich nehme mal an, deine Mutter ist keine Privatpatientin
Powder To The People

das hast du richtig erkannt.

ich habe die tage gelesen, dass ein 69jähriger zahnarzt in detmold keinen nachfolger findet. grund: unsere "frischen" mediziner wollen nicht mehr aufs land. detmold hat 73.000 einwohner und die praxis liegt mitten in der stadt. da scheinen aber so einge nicht mehr ganz frisch in der birne zu sein...

ansonsten könnte ich noch so einiges von meiner mutter berichten, angefangen vom rollstuhl, der in die klinik geliefert wurde und nicht nach hause wie bestellt, bis hin zu der wunde am bein, die sie der mangelhaften pflege im krankenhaus verdankt. sie hatte bereits eine kleine wunde, die verbunden war. eines tages klebten nur noch zwei pflaster auf den wunden, mit dem ergebnis, dass die wunden in der nacht wieder aufgerissen sind.

aber wir sind hier ja nicht in einem medizinforum und darum will ich das hier auch beenden. ich danke euch für eure anteilnahme.

Zuletzt geändert von der_acki

LUNACHICK
da hat paudi wohl recht. die meisten krankenhäuser und hausärzte (zumindest hier bei uns) ersaufen in ihrer arbeit und können vielleicht auch nicht immer, jeden tag bei jedem patienten 110% leistung und aufmerksamkeit aufbringen. dazu kommen vielleicht noch zu lange arbeitszeiten und schlechte bezahlung.
das ist alles menschlich und nachvollziehbar. aber für einen patienten in not eben weder trost noch akzeptabel.
Go Ahead Eagle
Ich nehme mal an, deine Mutter ist keine PrivatpatientinPuderjunge, 09.01.2012 12:08

Genau das ist die große Katastrophe und der endgültige Todesstoß für unser Gesundheitssystem.
Die gesunden, jungen, Leute mit viel Kohle, genau die die das System stützen können, dürfen raus, Geld sparen und machen was sie wollen.
Übrig bleiben die Alten, Kranken und weniger Wohlhabenden.:messer:

So ein System beruht auf einem Gleichgewicht von Leuten die krank werden und Leuten die gesund bleiben.
Das ist vielleicht nicht unbedingt gerecht, darüber kann man lange philosophieren, aber es ist sozial.
Und genau das wurde abgeschafft, genau mit den Folgen die hier geschildert sind.
Was eine Katastrophe. Wer sich auf die GKV verlässt ist verlassen.

Ich krieg das große Kotzen, wenn ich sowas lesen muss.
Gute Besserung für deine Mutter, Acki!

Btw: Lesetipp zum Thema: "Corpus delicti" von der großartigen Juli Zeh.
Woas Sois...
Ich nehme mal an, deine Mutter ist keine PrivatpatientinPuderjunge, 09.01.2012 12:08

Genau das ist die große Katastrophe und der endgültige Todesstoß für unser Gesundheitssystem.
Die gesunden, jungen, Leute mit viel Kohle, genau die die das System stützen können, dürfen raus, Geld sparen und machen was sie wollen.
Übrig bleiben die Alten, Kranken und weniger Wohlhabenden.:messer:

So ein System beruht auf einem Gleichgewicht von Leuten die krank werden und Leuten die gesund bleiben.
Das ist vielleicht nicht unbedingt gerecht, darüber kann man lange philosophieren, aber es ist sozial.
Und genau das wurde abgeschafft, genau mit den Folgen die hier geschildert sind.
Was eine Katastrophe. Wer sich auf die GKV verlässt ist verlassen.

Ich krieg das große Kotzen, wenn ich sowas lesen muss.
Gute Besserung für deine Mutter, Acki!

Btw: Lesetipp zum Thema: "Corpus delicti" von der großartigen Juli Zeh.Go Ahead Eagle, 09.01.2012 12:37


Mein Bruder ist in die GKV zurück, weil er die Leistungen da besser findet :hm: Kohle spart er keine. Für mich war ein Wechsel zu den privaten eh nie ein Thema, und in meinen Alter mittlerweile auch uninteressant.
Go Ahead Eagle
Das Schlimme ist, dass es solch eine Aufteilung überhaupt gibt.
Wie sich da die Leistungen aufteilen ist von einer Versicherungsgesellschaft zur anderen unterschiedlich - is ja sowieso klar.

Hinzu kam dann die Festsetzung eines gleichen Beitrags in der GKV. Wie kommt man denn bitte auf so eine Idee?!?!
Vorallem da Mehreinnahmen der einen und Mindereinnahmen der anderen untereinander auch wieder ausgeglichen werden.
Heißt im Umkehrschluss keine gesetzliche Krankenkasse hat mehr die Pflicht ordentlich zu wirtschaften.:messer:

Verschlimmbesserung deluxe.
Das System schafft sich selbst ab.
pixiesa
Wenn ich das lese mit Ackis Mutter bekomme ich die Wut, obwohl mir solche Geschichten ja nicht neu sind. Meine Freundin hat im letzten Jahr mit einer großen tiefen Platzwunde fünf Std. in einer KrHs Ambulanz gesessen. Als sie endlich an der Reihe war ist sie kollabiert, hatte die ganze Zeit nichts getrunken und gegessen.
Das Schlimme ist ja, dass uns in der Zukunft keine Verbesserung des ganzen scheiß Gesundkeitssystems erwartet. Und das trotz Einführung eines strengen Qualitätsmanagements. Diese Qualitätskontrollen sind sehr arbeitsaufwendig. Für die Prüfer ist es ein Job, der allerdings auch Kosten verursacht. Aber schlimmer ist diese Bürokratisierung für die die medizinische Arbeiten ausführen. Da braucht man mehr Zeit für eine Dokumentation, als das man die zu dokumentierende Arbeit verrichtet.
Sicher auch ein Grund für längere Wartezeiten. Was ich allerdings garnicht verstehe und tolleriere sind Pflegefehler. Auch wenn man wenig Zeit hat, sollte man schon wissen wo die Prioritäten liegen, eine Wundversorgung ist von der Dringlichkeit her wichtiger wie ein Gespräch. Ist leider so und wird sich auch nicht ändern.
Schade das ich soweit weg wohne, ich würde dem Acki bzw seiner Mama gerne helfen. Jedenfalls wünsche ich alles Gute !
der_acki
Meine Freundin hat im letzten Jahr mit einer großen tiefen Platzwunde fünf Std. in einer KrHs Ambulanz gesessen.
pixie

da fehlen mir die worte^^
kleinerhobbit33
Ich hatte 2001 einen schweren Sturz auf Glatteis. Oberarmbruch mit Nervenschaden. Ergebnis, Lähmung im rechten Arm.

Heute geht es mir einigermaßen gut, werde aber des öfteren von fiesen Entzündungen im Arm heimgesucht die eine ärztliche Behandlung unbedingt erfordern.

Ich also beim Orthopäden angerufen. Die Dame am Telefon "da hätte ich einen Termin am 07.02., passt es ihnen da".

Daraufhin hab ich der Dame erklärt dass die Sache akut ist. Darauf meint sie "wenn es unbedingt sein muss dann kommen sie gleich, kann aber vier bis fünf Stunden dauern".

Leider ist das also normal und wird wohl noch schlimmer. Ich ärger mich da immer wie Sau, die behandeln mich immerhin schon zehn Jahre und mit dem Arzt bin ich super zufrieden. Der ganze Ärger flaut aber dann ab wenn ich wirklich einen Termin dort habe, dann sitz ich nämlich wirklich maximal 20 Minuten

Wirst du dazwischen geschoben, dann sitzt du dir den Arsch wund.

Ackis Geschichte ist aber echt ätzend, manches muss man nicht verstehen.
eigenwert
Wie mir das auf den Sack geht, wenn die Löcher in Schallplatten zu klein sind und die deswegen feststecken. Argh! Habe gerade beim Umdrehen fast meinen Plattenspieler aus dem Regal gerissen, weil das Drecksvinyl nicht vom Teller wollte.OneFingerSalute, 05.01.2012 18:13

Das Loch machste mit ner Schere größer.
Ein, zwei Umdrehungen, et ca va.