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Und sonst...

krümel im butter - dinge die nerven

LUNACHICK
denn ich verstehe das meiste was unter empanzipation läuft, nicht als solche..


das hier!


unter emanzipation für mich persönlich verstehe ich, dass ich so unabhängig wie möglich lebe und mein leben einigermaßen so gestalte, wie ich es mir vorstelle. sei es wie ich mich kleide, wie ich meine sexualität auslebe, wie ich mein geld verdiene und wofür ich es ausgebe...der alltag halt. ich bin für gleichberechtigung, aber nicht nur einseitig, sondern unabhängig von geschlecht, sexuellen präferenzen und herkunft. sogar unabhängig vom glauben.

unter emanzipation verstehe ich NICHT nackig durch die gegend zu rennen um damit aussagen zu wollen dass ich kein objekt bin. darunter verstehe ich NICHT, bei stern tv zu sitzen und nicht erklären zu können, wo für mich die grenzen sind zwischen sexueller belästigung und "hey der typ hat mir ein kompliment gemacht".

das macht für mich einfach keinen sinn.
kidOhri
Und @Kid: Natürlich ist Alice Schwarzer nicht emanzipatorisch! Für mich bedeutet das immer, etablierte Strukturen und Wahrheiten in Frage zu stellen, ist also nur praktizierte Aufklärung (halt nach der Kant-Variante). Eine "tut wie ich sage, oder ihr seid kontrarevolutionär!"-Olle, noch dazu versteift und gerne mit latent männerfeindlicher Rhetorik ("Penetration ist unweiblich!") unterwegs, hat damit für mich gar nichts zu tun.

Die Anhänger dieses falschen Feminismus sind für mich mindestens genauso reaktionär und hetzend unterwegs wie ein prolliger Wirtshausmob, und damit für mich der pure Feind. A sheep is a sheep, no matter its creed.Alphex, 27.06.2013 15:57 #

Na dann sind wir uns ja einig.
Crackerman
Wie Faith beim Treffen schon sagte: Ich war der einzige der vorher geklopft hat bevor er durch den Frauentrakt trampelte.Woas Sois..., 27.06.2013 16:37 #

:yikes: Ich weiß nicht mal, wie der aussah :heul:.

Alle anderen versuchten's wohl irgendwie so :floet:
Drunken Third
sogar unabhängig vom glauben.LUNACHICK, 27.06.2013 16:39 #


Dass "sogar" macht mich grad etwas fassungslos, der Punkt sollte doch mindestens so selbstverstlndlich sein, wie all die anderen.
LUNACHICK
dass "sogar" hab ich dazugesagt weil hier immer wieder diskussionen darüber geführt wurden. ich selbst hab meinen standpunkt da glaube ich sehr klar gemacht, da braucht glaube ich keiner der mal ein paar beiträge von mir gelesen hat "fassungslos" zu sein.
FaithAndHope
denn ich verstehe das meiste was unter empanzipation läuft, nicht als solche..


das hier!


unter emanzipation für mich persönlich verstehe ich, dass ich so unabhängig wie möglich lebe und mein leben einigermaßen so gestalte, wie ich es mir vorstelle. sei es wie ich mich kleide, wie ich meine sexualität auslebe, wie ich mein geld verdiene und wofür ich es ausgebe...der alltag halt. ich bin für gleichberechtigung, aber nicht nur einseitig, sondern unabhängig von geschlecht, sexuellen präferenzen und herkunft. sogar unabhängig vom glauben.

unter emanzipation verstehe ich NICHT nackig durch die gegend zu rennen um damit aussagen zu wollen dass ich kein objekt bin. darunter verstehe ich NICHT, bei stern tv zu sitzen und nicht erklären zu können, wo für mich die grenzen sind zwischen sexueller belästigung und "hey der typ hat mir ein kompliment gemacht".

das macht für mich einfach keinen sinn.LUNACHICK, 27.06.2013 16:39 #


vielen dank nine, du hast mir arbeit erspart denn so ziemlich genau so wollte ich auch gerade schreiben! :heart: :friends:
Drunken Third
Kleiner Gedankenanstoss:

Kann es vielleicht auch sein, dass wir aus zivilisatorischer Sicht an einem Punkt angelangt sind, an dem Ideal und Realität nicht mehr vereinbar sind? Sprich, dass das "so sollte es eigentlich sein" nie erreicht werden kann, immer Wunschdenken bleiben wird, weil aus der evolutionsbiologischen Vergangenheit noch viel zu viel in unseren Genen steckt, um das Idealbild der modernen Gesellschaft ausleben zu können?
Also dass sich jeder mit jedem versteht, der Mensch keine Unterschiede in Hinblick auf Aussehen, Herkunft, etc. mehr macht?
Denn der Grundgedanke war ja nunmal seit je her Überleben, mit welchen Mitteln auch immer. Und da sich der Mensch eben in Gruppen sozialisiert hat, wurde der Überlebenswunsch dann nicht mehr nur auf das Individuum bezogen, sondern auf den sozialen Verbund ausgeweitet. Andere Gruppen waren dem Überleben eher hinderlich, also musste öfter mal die Keule gegen die geschwungen werden, die "anders" waren.
Ich denke, wir sind noch so unendlich weit davon entfernt, das abzulegen. Denn wenn wirklich alle gleich wären, wenn wirklich keine Unterschiede mehr in Sachen Herkunft, Glaube, Geschlecht etc. mehr gemacht werden würden, bedeutete das in letzter Konsequenz ja auch das Aufheben aller Grenzen, weil sie schlicht überflüssig wären.
LUNACHICK
jeder kann seinen kleinen beitrag leisten. es geht nicht (nur) darum was die welt um einen herum einem vorlebt. mein mann ist ausländer, meine kollegen schwarz, asiatisch, schwul, meine freundin geht mit mir langärmlig und mit kopftuch eis essen. ich kann nicht erwarten dass jeder das so sieht, aber ich sehe das so und das lebe ich auch so.
Woas Sois...
Kleiner Gedankenanstoss:

Kann es vielleicht auch sein, dass wir aus zivilisatorischer Sicht an einem Punkt angelangt sind, an dem Ideal und Realität nicht mehr vereinbar sind? Sprich, dass das "so sollte es eigentlich sein" nie erreicht werden kann, immer Wunschdenken bleiben wird, weil aus der evolutionsbiologischen Vergangenheit noch viel zu viel in unseren Genen steckt, um das Idealbild der modernen Gesellschaft ausleben zu können?
Also dass sich jeder mit jedem versteht, der Mensch keine Unterschiede in Hinblick auf Aussehen, Herkunft, etc. mehr macht?
Denn der Grundgedanke war ja nunmal seit je her Überleben, mit welchen Mitteln auch immer. Und da sich der Mensch eben in Gruppen sozialisiert hat, wurde der Überlebenswunsch dann nicht mehr nur auf das Individuum bezogen, sondern auf den sozialen Verbund ausgeweitet. Andere Gruppen waren dem Überleben eher hinderlich, also musste öfter mal die Keule gegen die geschwungen werden, die "anders" waren.
Ich denke, wir sind noch so unendlich weit davon entfernt, das abzulegen. Denn wenn wirklich alle gleich wären, wenn wirklich keine Unterschiede mehr in Sachen Herkunft, Glaube, Geschlecht etc. mehr gemacht werden würden, bedeutete das in letzter Konsequenz ja auch das Aufheben aller Grenzen, weil sie schlicht überflüssig wären.Drunken Third, 27.06.2013 17:06 #


Das wird vor allem interessant, wenn die materielle Befriedigung wieder weniger wird. Wie lange trägt dann unsere Zivilisation?
Alphex
unter emanzipation für mich persönlich verstehe ich, dass ich so unabhängig wie möglich lebe und mein leben einigermaßen so gestalte, wie ich es mir vorstelle. sei es wie ich mich kleide, wie ich meine sexualität auslebe, wie ich mein geld verdiene und wofür ich es ausgebe...der alltag halt. ich bin für gleichberechtigung, aber nicht nur einseitig, sondern unabhängig von geschlecht, sexuellen präferenzen und herkunft. sogar unabhängig vom glauben.

unter emanzipation verstehe ich NICHT nackig durch die gegend zu rennen um damit aussagen zu wollen dass ich kein objekt bin. darunter verstehe ich NICHT, bei stern tv zu sitzen und nicht erklären zu können, wo für mich die grenzen sind zwischen sexueller belästigung und "hey der typ hat mir ein kompliment gemacht".

das macht für mich einfach keinen sinn.LUNACHICK, 27.06.2013 16:39 #


Es geht darum, das, was du "halt willst" zu hinterfragen. In der schönen neuen Welt sind die Bergwerksarbeiter auch für ihr Leben gern Bergwerkarbeiter, aber das hat perfides System und ist nicht reiner Zufall.
Woas Sois...
Man müsste sowas wie einen allmächtigen, alles erschaffenden Kerl erfinden :hm: Dann erübrigen sich solche selbstkasteienden Fragen, emanzipatorische Spielereien und Sinnkrisen.
Du bist Bergwerkarbeiter, weil dein Herr und Gott dich so erschaffen hat. :klugscheiss:
Drunken Third
Es geht darum, das, was du "halt willst" zu hinterfragen. In der schönen neuen Welt sind die Bergwerksarbeiter auch für ihr Leben gern Bergwerkarbeiter, aber das hat perfides System und ist nicht reiner Zufall.Alphex, 27.06.2013 18:21 #


Wie sähe die Alternative aus?
Alphex
Es geht darum, das, was du "halt willst" zu hinterfragen. In der schönen neuen Welt sind die Bergwerksarbeiter auch für ihr Leben gern Bergwerkarbeiter, aber das hat perfides System und ist nicht reiner Zufall.Alphex, 27.06.2013 18:21 #


Wie sähe die Alternative aus?Drunken Third, 27.06.2013 18:35 #


Aus dem luftleeren Raum heraus oder wie?

Mir geht es bei der ganzen Sache eher darum, dass das mal so auch ankommen sollte und kommuniziert wird. Dass wir eben massiv in Richtungen gedrängt werden. Und dass es eben nicht "halt so ist", sondern dass das Methode hat. Und dass Mädels nicht zufällig eher nicht auf die Idee kommen, bestimmte Pfade zu beschreiten. Luna mag sich als Zockerweibchen in "na schau mich"-ismen flüchten, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wenn das mal wirklich so ankommt, dass das sehr kontingent ist, was hier vonstatten geht, würden sich aber halt "wie kann die nur"-Empörungen, oder "wie kann der nur nicht"-Belustigungen erübrigen. Mir geht es da um ein Bewusstsein und um Transparenz.
-pmh-
Wie Faith beim Treffen schon sagte: Ich war der einzige der vorher geklopft hat bevor er durch den Frauentrakt trampelte.Woas Sois..., 27.06.2013 16:37 #

:yikes: Ich weiß nicht mal, wie der aussah :heul:.Crackerman, 27.06.2013 16:44 #


der glaube oder der jürgen?
-pmh-
Man müsste sowas wie einen allmächtigen, alles erschaffenden Kerl erfinden :hm:Woas Sois..., 27.06.2013 18:31 #


gabs den nicht schon mal? der hatte damals aber weniger glück mit dem volke und wurde - soweit ich weiss - sogar aufs kreuz gelegt! oder verwechsle ich grade diese märchengeschichte und es war doch sein dad? :hm:
Drunken Third
Es geht darum, das, was du "halt willst" zu hinterfragen. In der schönen neuen Welt sind die Bergwerksarbeiter auch für ihr Leben gern Bergwerkarbeiter, aber das hat perfides System und ist nicht reiner Zufall.Alphex, 27.06.2013 18:21 #


Wie sähe die Alternative aus?Drunken Third, 27.06.2013 18:35 #


Aus dem luftleeren Raum heraus oder wie?Alphex, 27.06.2013 19:49 #


Wenn ich dich richtig verstehe, was mir zugegeben nicht wirklich leicht fällt, willst du doch sagen, der Bergwerksarbeiter macht eine beschissene und menschenunwürdige Arbeit und ist trotzdem stolz drauf, weil das perfide System es ihm so eintrichtert, oder?
Nun ist das doch leider eine Arbeit, die nun mal erledigt werden muss - warum also ist das nun etwas negatives? Wenn sich nämlich niemand mehr freiwillig dafür finden würde, weil das System sagt, diese Arbeit ist beschissen und menschenunwürdig und niemand dürfe darauf stolz sein, wer sollte sie dann tun?

Ich kann ja viel von deiner Argumentation nachvollziehen und teile sie auch im Grunde, aber ich bin auch dafür, nicht nur anzuprangern, sondern auch mal Alternativen aufzuzeigen. Man darf nämlich nie die Zusammenhänge aus den Augen verlieren. Und ich wage zu behaupten, dass die Gesellschaft, in der wir momentan leben, nicht das Schlechteste sein kann (natürlich mit allen Schwächen).

Deine Art, die Einstellungen Anderer unterschwellig als bescheuert hinzustellen und dich selbst damit über sie zu stellen, mag ich nicht. Da schwingt mir zu viel weltverbesserisches mit, nach dem Motto "ich weiß, was alle falsch machen, aber nicht, wie's besser geht".
Woas Sois...
Und ist eine eingetrichtete Zufriedenheit eine schlechtere Zufriedenheit? :hm: Davon ab hat Drunken schon recht. Im Gegensatz zu Soziologen und Sustainable Business Managers gibt es halt Berufe, die die Menschheit wirklich braucht. :floet:
pixiesa
Hätte mir mal damals jemand die Wahrheit erzählt, bei der Berufswahl, dann wäre ich nicht das was ich heute bin.
Woas Sois...
Hätte mir jemand gesagt, dass Einkommen steuerpflichtig ist, hätte ich mir das mit dem Arbeiten auch überlegt. :hm:
Alphex
Deine Art, die Einstellungen Anderer unterschwellig als bescheuert hinzustellen und dich selbst damit über sie zu stellen, mag ich nicht. Da schwingt mir zu viel weltverbesserisches mit, nach dem Motto "ich weiß, was alle falsch machen, aber nicht, wie's besser geht".Drunken Third, 27.06.2013 20:04 #


Ich mach das ja wenn dann schon explizit. Bislang aber hier noch nicht.

Gibt für mich drei Möglichkeiten:

-Umbewertung
Die Arbeit ist systemtragend, daher sollte man sie auch respektieren und nicht so beschissen abtun. Sollte auch mehr Zugang mitbedingen (also dass die nicht am Rande der Gesellschaft in sich verkümmern)

-Verzicht
Die Arbeit ist scheiße, kann man eigentlich keinem zumuten - aber sie ist nicht systemtragend. Verzichtet man eben auf sie und ihre Früchte.

-Auslagerung
Man kann heute fast alles maschinell machen lassen. Oder man gestaltet die Arbeit um, dass sie eben anders erledigt wird.


Welche Arbeit bzw. Rolle haben Frauen denn inne, die zwar verhasst, aber doch vonnöten ist, damit das hier läuft? Ich sehe da den Zusammenhang zwischen dem Sinnbild und dem Urthema nicht mehr ganz.