Forum

Konzerte & Festivals

Zuletzt besuchtes Konzert

eigenwert
Viel mehr weiß ich nicht mehr - ich war betrunken.KurdtKillsBoddah, 02.04.2018 16:57 #

Pfui pfui.
Dass du dich nicht einfach mit einem in Essig getränkten Schwamm begnügen konntest, das lässt schon tief in deine verdorbene Seele blicken.
Und natürlich werde ich gründlich prüfen müssen, welcher Art Musik diese verdorbene Seele so entzückt sein lässt :klugscheiss: .
alvarez
Ich bin echt schlecht darin, so etwas einzuschätzen. Bei einer ersten Zählung vor Beginn kam ich auf dreißig Köpfe, aber es wurde immer voller. Der Laden war aber bei weitem nicht ausverkauft, ich konnte entspannt auf Klo oder zur Bar und danach wieder an meinen alten Platz zurück. Eigentlich ganz entspannt, aber auch etwas schade.alvarez, 02.04.2018 11:27 #


Hilft vielleicht als Orientierung: Laut denen passen dort (bis zu?) 500 Leute rein. Falls das stimmt wären 100 Leute wirklich sehr, sehr wenig.czerkus, 02.04.2018 16:20 #


500 halte ich für sehr optimistisch, mit 300 sollte das schon gemütlich werden. Und wenn man davon ausgeht, sollten so 150 da gewesen sein.
Olsen
The Baboon Show + Lygo
05.04.18, Köln, Bürgerhaus Stollwerck

Das Konzert wurde im Vorfeld vom Gebäude 9 ins Bürgerhaus verlegt und verkaufte sich im Laufe des Abends aus. Das war schade für die beiden Leute, die vor uns enttäuscht wieder abziehen mussten, aber gut für die Bands. Ist dieser Popularitätsschub dem Auftritt im Vorprogramm der Toten Hosen zu verdanken oder waren die vorher auch schon so beliebt? Ah, das Internet hilft. Vor zwei Jahren im Gebäude 9 fanden sich 200 Zuschauer weniger ein, das ist doch mal eine ordentliche Steigerung.

Die Vorband Lygo prüfte mich mal wieder hart. Die drei Schlongos aus Bonn machen genau die Art von deutschsprachigem Punkrock, den ich kaum ertragen kann: ganz gute Musik, aber mit heiseren Stimmen drübergebellt. Was haben diese Leute immer gegen Gesang? Ist das irgendeine bakterielle Erkrankung, gegen die man sich impfen lassen kann? Nun, irgendwann war diese Belastungsprobe glücklicherweise vorbei.

The Baboon Show lieferten dann genau das ab, was ich nach dem Auftritt mit den Hosen erwartet hatte: eine kraftgeladene Show, spaßorientiert und partytauglich. Frau Cecilia Boström flippte kreuz und quer über die Bühne und ich frage mich, wo sie diese Energie hernimmt. Ich will auch was davon. Die anderen drei Gesellen und Gesellinnen wirkten auch nicht gerade statisch, waren aber oft an die Position ihrer Mikros gefesselt. Gitarrist Håkan Sörle ("he looks like Pablo Escobar, but it isn't him") durfte zwischendurch auch mal in die Bühnemitte, als Cecilia mit Stagediven und Kölschtrinken im Publikum beschäftigt war. Bemerkenswerterweise fand ich das Konzert super, obwohl die Band fast das komplette neue Album spielte, das mir etwas weniger gefällt als andere. Sowas macht wohl eine fantastische Liveband aus. Gerne wieder!

P.S. Ich sehe gerade, dass "Radio Rebelde" in den deutschen Charts auf Platz 36 war. Nicht, dass das noch irgendwas aussagen würde, aber interessant ist es allemal.
LUNACHICK
Klingt gut! Ich lese den Namen häufiger in letzter Zeit, habe aber tatsächlich noch kein einziges Lied gehört.
Crackerman
Ich werde mir die Anfang Juni ansehen. Da ist ein Open Air direkt vor meiner Haustür und da sind sie Headliner. Ich habe ein paar Songs gehört, die Stimme ist allerdings total furchtbar, die vermiest mir tatsächlich die Platten. Kann mich kaum an die Musik erinnern, obwohl ich 'ne Menge abkann, wenn es denn Gesang ist. Habe ich danach auch nie wieder versucht. Das hört sich aber so gut an, beste Gelegenheit, denen noch eine Chance zu geben.
Ansonsten sehe ich da unter anderen endlich My Sleeping Karma zu ersten Mal.
eigenwert
Bemerkenswert, Herr Cracker. Mit Baboon Show kann ja selbst ich nix anfangen, ich hab mal paar Songs angehört.
Crackerman
Bemerkenswert, Herr Cracker. Mit Baboon Show kann ja selbst ich nix anfangen, ich hab mal paar Songs angehört.eigenwert, 12.04.2018 18:10 #

Auch wegen der Stimme? Nee, die Musik ist wohl auch nicht so richtig was für dich? Weiss nicht, ob ich ohne MSK auch da sein würde, ist halt um die Ecke. Und da nehme ich sie mit. Kann ja immer noch gehen, wenn's gar nix ist.
Crackerman
Joah, das war echt ein fetter Abend. Zumal der Wiesbadener Schlachthof ja auch ganz schnuckelig ist und das so noch mehr Spaß gebracht hat als in den großen Hallenkleinerhobbit33, 12.03.2018 19:40 #

Woah, Manni ist auch wieder da? Das wär ja noch superer :a035:
eigenwert
@ Baboons:
Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, weil ich letztens viel gehört habe. Aber ich glaub, es war zuvörderst die Stimme, dann aber auch die Musik.
Crackerman
@ Baboons:
Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, weil ich letztens viel gehört habe. Aber ich glaub, es war zuvörderst die Stimme, dann aber auch die Musik.eigenwert, 12.04.2018 18:28 #

Das macht so Sinn. Ich hab eben gesehen, Shitty kann eine Live-Show von denen auch empfehlen. Ich lass mich überraschen.
housefrau1981
Editors, Gasometer Wien
Support: October Drift

Wegen Job und Messe und Abendverkehr und so bin ich samt Begleitung erst kurz vor 20.30 eingetrudelt, weswegen ich von der Vorband nur noch ein bisschen was gehört habe, das bisschen hat aber gut geklungen, hab die Band heute ein bisschen genauer unter die (Hör)Lupe genommen und finde, die Briten haben ein paar echt gute Indie-Songs. Bloß live sah das ein bisschen gaga aus, besonders der Sänger sollte mal überdenken, wie hoch oben, direkt unter die Achseln geschnallt, man eigentlich die Gitarre noch halten kann (da hat doch Bela B. mal einen Song drüber gemacht :hm:)...

Kurz noch 21.00 haben die Editors dann gleich mal mit Hallelujah losgelegt und da ist mir gleich mal klar geworden, das wird ein schwerer Abend für mich. Durfte gestern wegen einem kleinen Eingriff am rechten Bein nicht so rumhüften und mitshaken, wie ich das sonst getan hätte, und das war ab dem ersten Song eine harte Nuss.

Was soll ich sagen? Die Band war, wie erwartet, klasse. Spielfreudig, energisch, mit einem unverwüstlichen Tom am Mikro, der über die Bühne sprang, als gäbe es kein Morgen mehr oder ev. weitere Konzerte, für die er auch noch Kraft brauchen könnte.

Dieses Mal wurde doch einiges vom aktuellen Album gespielt, was zwar schon gut klang (live klingt bei der Band eigentlich JEDER Song noch ein bissl besser als auch Platte), aber manche Songs waren dann doch gefühlt einen Ticken ZU lang, einfach weil immer noch ein elektronisch-gitarrrenlastige Finale folgte... hätte man vl ein bisschen kürzer halten können, weil sich dadurch immer wieder das Gefühl einschlich, das könnte eine Abschlussnummer sein....
Besonders gelungen waren dann wieder die alten Songs, Blood, Munich oder Racing Rats, die Nummern zünden einfach immer.

Im Finish, ich wusste schon nimma, wie ich stehen soll, gab's dann nach einem grandiosen vermeintlichen Finish mit Papillon noch Marching Order, mit diesem Soundgewitten wurden wir dann verabschiedet.

Anzumerken, der Sound war nicht sonderlich gut gestern. Grade mit so einer Stimme am Mikro ist das leider ein bisschen ärgerlich... aber nur ein bisschen, generell waren es toll und mit gut 2 Stunden Spielzeit auch ein wirklich ausreichendes Konzerterlebnis.

Setlist (heute hab ich sie mal parat)
Hallelujah
A Ton of Love
Formaldehyde
Darkness at the Door (um ehrlich zu sein, der Song ist auch live mies)
Violence
No Harm
Blood
Munich
An End has a Start
In this Light an on this Evening
Eat Raw Meat = Blood Drool
Nohtingness
Belong
Sugar
The Racing Rats
Ocean of Night
No Sound but the Wind
Cold
Magazine (:elmo:)
Papillon
Marching Orders
OneFingerSalute
Zurück vom Sunburn ... äh ... Roadburn Festival. Eigentlich gerade nur Pudding oder besser gesagt Vla im Kopf nach ganz vielen Eindrücken und ziemlich wenig Schlaf, aber ich schreibe jetzt trotzdem mal ein paar Gedanken zu den gesehen Bands auf, um das selbst ein bisschen zu verarbeiten.

Kurz einen kleinen Haufen Worte zur Gesamtsituation, mit der ich nicht im Geringsten unzufrieden bin: Es war unterm Strich wohl die beste Musik- und Festival-Erfahrung meines Lebens. Organisation, Orte des Geschehens, Qualität des Sounds, unsere Herberge, meine Begleiter: alles fünf Sterne deluxe. Was die Roadburn-Crew da mitten in diesem schicken Städtchen Tilburg auf die Beine stellt, sucht wirklich seinesgleichen, da ist jedes Wort des Lobs, das ihr vielleicht schon mal irgendwo gelesen habt, wahr.

Tag 1

Waste Of Space Orchestra sind ein cooler Einstieg beim Reinkommen in die große Halle am ersten Tag, der wahnwitzige Sound passt zur Orientierungslosigkeit in dieser Festival-Neulings-Situation und deutet in Sachen Druck und Schub und Garstigkeit an, was noch folgen soll in den kommenden Stunden und Tagen.

Earthless liefern das erste mehr oder weniger gesamte Set, dass ich mir gebe. Schon beim ersten von geschätzt 107 Gitarrensolos muss ich an Cracker denken, der hätte bestimmt vergnügt sein schütteres Haar geschüttelt. Ich würde es viel geiler finden, wenn der Gitarrist mal öfter ein fettes und zu seiner sehr starken Rhythmusgruppe passendes Riff gespielt hätte, aber sei's drum, für mich ist diese Band nicht da.

Converge waren aber für mich oder besser gesagt uns da. Auftritt eins hieß „The Dusk In Us“ am Stück. Von Anfang an ist alles gut. Darum sind wir hingefahren, darum hat es sich gelohnt, das ist schon nach ein paar Sekunden klar. Intensität pur, Ben Koller am Schlagzeug vor allem, was für ein Derwisch. „Reptilian“ fegt zum Abschluss alles weg. Ob's noch besser wird?

Cult Of Luna & Julie Christmas
beantworten diese Frage mit dem Finale der allerletzten Live-Darbietung ihres gemeinsamen Albums „Mariner“. Die letzten knapp zehn Minuten sind eins der krassesten und intensivsten Live-Erlebnisse, die ich bisher überhaupt hatte. Und ich kannte vorher keinen Ton davon, hatte das damals neue Album beim Anhören schon nach kurzer Zeit von der Stimme genervt ausgemacht. Egal, das hier ist anders, hier wird nicht bei Zimmerlautstärke und mit halbherziger Hingabe gehört, sondern gefühlt. Wahn. Sinn.

Zuletzt geändert von OneFingerSalute

OneFingerSalute
Tag 2

Mutoid Man lassen zum zweiten Mal an diesem Wochenende Ben Koller von der Leine. Mit 101 Prozent Spaß trommelt er eine irrwitzig unterhaltsame Heavy-Metal-Darbietung nach vorne. Stephen Brodsky am Mikro gibt mit der Flying-V-Gitarre den größenwahnsinnigen Rockgott und das passt alles einfach nur perfekt zum Hochsommer-Wetter.

Crowbar legen dann ihre Bärte und einige der dicksten Riffs des Wochenendes über die Sonne. Das ist fett, das ist beeindruckend, die haben viel vom dem Scheiß, dem heute wohl noch eine ganze Szene viele ihrer Ideen zu verdanken hat, erfunden, aber es ist nach einer Weile etwas zu viel. Bevor es langweilig wird nach einer halben Stunde wohlwollendem Kopfgenicke, lieber den Stecker ziehen und an die frische Luft.

Converge sind keine 24 Stunden nach dem Ende von Set Nummer eins schon wieder auf der Bühne. Schrieb ich vorhin was von Intensität pur? Hier gibt's noch mal 'ne Schippe obendrauf. „You Fail Me“ war in voller Länge dran, also netto 36 Minuten wild um sich schlagende musikalische Genialität. Die Darbietung zum neuen Album war im Vergleich eine Rock-Show, jetzt gibt’s Hardcore-Kloppe der alten Converge-Schule. Zur Zugabe kommen Tomas Lindberg und Kevin Baker mit auf die Bühne, um beim Cover von Entombeds „Wolverine Blues“ zu helfen. Danach wieder die Frage: Wird's noch geiler?

Une Misère lassen zumindest keinen Spannungsabfall zu. Begleitet von maximal grimmigem Gegucke und bösem Proll-Gehabe zimmern sie dem Konzertraum in nicht mal einer halben Stunde mit ihren schweren Hardcore-Hämmern eine neue Inneneinrichtung zurecht. Mich zieht's heutzutage nicht mehr allzu oft in den Pit, besonders nicht, wenn der so brachial aussieht wie in diesem Fall, aber was sein muss, muss sein, die aufgestaute Energie will raus. Nicht noch geiler, aber nah dran.
OneFingerSalute
Tag 3

Stephen Brodsky und Adam McGrath haben vom Festival relativ kurzfristig die Gelegenheit bekommen, den Tag mit einem Tribute-Set zu Ehren ihres verstorbenen Cave-In-Kollegen Caleb Scofield zu eröffnen. Sie spielen ganz zurückgenommen Songs ihrer gemeinsamen Band, Lieblingsstücke ihres Freundes von Neil Young und Townes Van Zandt und bewältigen nach eigener Aussage damit ihre Trauer. Die Ansagen sind wirklich anrührend, kein Mensch rührt sich oder gibt währenddessen irgendeinen Mucks von sich. Zum Schluss stehen beide mit Tränen in den Augen da und bedanken sich für die Anteilnahme. Große Sache.

Wear Your Wounds stehen für Atmosphäre und Gewitter. Der durch seine Roadburn-Kurator-Rolle in diesem Jahr fast allgegenwärtige Jacob Bannon steht einer Band vor, die sich zurückhalten kann, ihren eigenen Post-Ambient-Rock dann aber in fast jedem Stück ganz spontan so laut und brutal aus dem Hinterhalt überwältigt, dass es wieder und wieder begeistert.

Phantom Winter spielen ein Set, an dessen Ende die Frau neben mir sich umdreht und zu ihrer Freundin sagt: „What the fuck just happened?“ Auch andere Leute schütteln ungläubig die Köpfe, als der letzte Ton verklungen und das Licht wieder an ist. Ich weiß nach dem Konzert gar nicht wohin mit meiner überdrehten Zappeligkeit, der Hexen-Doom-Metal hat mich komplett weggerissen. Mir tut alles weh vom Schütteln und Nicken und Arme durch die Gegend werfen, so „drin“ war ich selten bei Live-Musik.

All Pigs Must Die haben die Ehre, mir das letzten bisschen Energie aus dem Leib zu prügeln. Der Mann des Wochenendes, Ben Koller, nimmt wieder an den Trommeln Platz und gibt dem Wahnsinn zum vierten Mal ein Gesicht. Konsequenter als diese fünf kannst du Hardcore-Metal-Geballer nicht spielen, stumpfer und trotzdem passender als Kevin Baker kannst du dir dazu nicht die Stimmbänder malträtieren. Bombenabschluss eines bombastischen Festivals.

Dank u wel, Roadburn.
eigenwert
:cheers:
Woas Sois...
:smile: Klingt wirklich nach legendär.
Drunken Third
Weil Ofsi so viel besser darin ist, Erlebnisse in vernünftige Schriftform zu packen, unterschreibe ich hiermit erstmal so ziemlich alles von dem, was da oben steht, bevor ich hier noch einen kleinen Teil dazustümpere:

Das Roadburn Festival 2018 ist auf alle Zeiten unerreichbare Referenzklasse in Sachen Livemusikerfahrung. Ja, meine Begeisterungsschwalle ist bekanntermaßen nicht sehr hoch, aber die Superlative sind hier absolut verdient.
Weil die besondere Lage inmitten der wunderschönen Stadt Tilburg mit den großartigen Venues einzigartig ist. Weil das Wetter von der Ankunft bis zur Abreise perfekt war. Weil die vier Begleiter hochsympatische Connaisseure sind, so bekloppt wie liebenswürdig. Weil unsere Unterkunft pornös war und man den Festivaltag auf der urgemütlichen Terasse mitten im Wald bei Bier und Whisky ausklingen lassen konnte. Weil die Stimmung auf diesem Festival eine ganz eigene ist, das Publikum so bunt es bei Schwarz als Grundfarbe eben möglich ist, aber immer und zu jederzeit entspannt und eindeutig wegen der Musik da und nicht um auszuflippen. Weil die Bandauswahl nicht der übliche Fastfoodfestivalkram ist, sondern mich so manches Mal herausgefordert, aber meistens auch belohnt hat. Weil neben dem musikalischen Rahmen auch das Beiwerk stimmte, beispielsweise das Kino, in dem super Banddokus liefen („Cocks & Crosses“ über Årabrot, die ich am Abend zuvor noch live gesehen hatte). Weil die Locations alle geil waren, von der großen Halle der Main Stage mit dem besten Livesound überhaupt, über den spacigen kleinen Green Room, das sakrale Patronaat, die Industrieromantik der Koepelhal, das winzige Cul de Sac oder den Skate Park Hall Of Fame. Weil man auf der Straße alle möglichen Sprachen hört und einen ständig Mitglieder der auftretenden Bands vor die Füsse laufen. Weil ich neben meinen Must-Sees (Converge, Wear Your Wounds, Phantom Winter, All Pigs Must Die) so viel neues für mich entdeckt habe; naheliegendes wie den isländischen Hardcoreabriss von Une Misère, den atmosphärischen Black Metal von Panopticon, den tonnenschweren Nackenbrechermetal von Crowbar, die unglaubliche Darbietung von Cult Of Luna oder den zurückgenommen Düster-Folk von Aerial Ruin. Weil man ein Festival nicht besser machen kann. Punkt.
Chino1986
Weil Ofsi so viel besser darin ist, Erlebnisse in vernünftige Schriftform zu packen, unterschreibe ich hiermit erstmal so ziemlich alles von dem, was da oben steht, bevor ich hier noch einen kleinen Teil dazustümpere:

Das Roadburn Festival 2018 ist auf alle Zeiten unerreichbare Referenzklasse in Sachen Livemusikerfahrung. Ja, meine Begeisterungsschwalle ist bekanntermaßen nicht sehr hoch, aber die Superlative sind hier absolut verdient.
Weil die besondere Lage inmitten der wunderschönen Stadt Tilburg mit den großartigen Venues einzigartig ist. Weil das Wetter von der Ankunft bis zur Abreise perfekt war. Weil die vier Begleiter hochsympatische Connaisseure sind, so bekloppt wie liebenswürdig. Weil unsere Unterkunft pornös war und man den Festivaltag auf der urgemütlichen Terasse mitten im Wald bei Bier und Whisky ausklingen lassen konnte. Weil die Stimmung auf diesem Festival eine ganz eigene ist, das Publikum so bunt es bei Schwarz als Grundfarbe eben möglich ist, aber immer und zu jederzeit entspannt und eindeutig wegen der Musik da und nicht um auszuflippen. Weil die Bandauswahl nicht der übliche Fastfoodfestivalkram ist, sondern mich so manches Mal herausgefordert, aber meistens auch belohnt hat. Weil neben dem musikalischen Rahmen auch das Beiwerk stimmte, beispielsweise das Kino, in dem super Banddokus liefen („Cocks & Crosses“ über Årabrot, die ich am Abend zuvor noch live gesehen hatte). Weil die Locations alle geil waren, von der großen Halle der Main Stage mit dem besten Livesound überhaupt, über den spacigen kleinen Green Room, das sakrale Patronaat, die Industrieromantik der Koepelhal, das winzige Cul de Sac oder den Skate Park Hall Of Fame. Weil man auf der Straße alle möglichen Sprachen hört und einen ständig Mitglieder der auftretenden Bands vor die Füsse laufen. Weil ich neben meinen Must-Sees (Converge, Wear Your Wounds, Phantom Winter, All Pigs Must Die) so viel neues für mich entdeckt habe; naheliegendes wie den isländischen Hardcoreabriss von Une Misère, den atmosphärischen Black Metal von Panopticon, den tonnenschweren Nackenbrechermetal von Crowbar, die unglaubliche Darbietung von Cult Of Luna oder den zurückgenommen Düster-Folk von Aerial Ruin. Weil man ein Festival nicht besser machen kann. Punkt.Drunken Third, 22.04.2018 19:27 #


*unterschreib*

Cult of Luna waren für mich der absolute Wahnsinn. Bin so happy Mariner nun doch noch live gesehen zu haben. Nächstes Jahr im April bin ich ziemlich sicher wieder da...
SHITHEAD
Ofsi und Drunken haben ja schon Einiges zum Besten gegeben, hier noch ein paar amüsante Rand-Anekdoten:

Zusammensetzung mit Ofsi, seinem Kumpel Erich, Drunken und Cornello war mega. Ich meine, Ankunft, und das erste was wir machen ist Bier- und Tonicflaschen runterfallen lassen? Wie blöd, ey. Egal, bei den holländischen Flaschengrößen (0,25) haben Cornell (ein Feierbiest, by the way, und voll gut, ihn so gut gelaunt und entspannt zu sehen und zu erleben) uns noch 3 schnelle auf der Terrasse (uns blieben ja nur 30 Minuten) und 2 für die Fahrt gegönnt und dann direkt das Motto des Wochenendes ausgerufen: Keine Termine und leicht einen sitzen. Musikalisches Highlight ganz klar Cult of Luna mit Julie Christmas, was für eine Messe, dieser Sound, diese Wucht, dieses Licht, ich krieg gleich wieder Gänsehaut. Wer Converge auf die Plätze verweist, macht verdammt viel richtig. Arabrot verpasst bzw. nach 2 Songs verlassen zu haben ärgert mich im Nachhinein, die Doku "Cocks & Crosses" war ziemlich verstörend und doch sehr faszinierend (mein Gelächter beim Lesen des Titels blieb mir recht schnell im Halse stocken).
Die laue Frühlingsnacht bei exquisiten Spirituosen zum Abschluss war dann noch mehr "icing on the cake".
SHITHEAD
Am Freitag haben Cornell und ich dann schon zum Frühstück das Motto gelebt, es schmuk aber auch herrvorragend, dieses Jupiler. Wetter weiterhin zum Staunen, größte Vorfreude auf Panopticon im Het Patronaat, aber vorher erstmal Mutoid Man zum Kaffee. Geil. Das Motto des Vortages mussten wir dann erweitern, Schwarzbrot für Schwarzkamp war dann die zusätzliche Devise. VISIONS, gebt dem Mann mehr zu essen. Oder nehmt ihm die Skinny Jeans weg :bigsmile: Der sah ein bisschen zu schmal aus, wir haben uns echt gesorgt.
Panopticon wollten dann anscheinend alle sehen, die Schlange vorm Patronaat reichte bis jenseits des Horizonts, sie wurde also ihrem legendären Ruf mal wieder gerecht. Die letzten 10 Minuten habe ich dann aber doch geschafft, das Black Metal Geballer in dieser sakralen Kapelle kam schon gut rüber. Crowbar fand ich eher fad, dann lieber dekadent Sushi futtern, weil wir ja mitten in der Stadt sind. Frisch gestärkt dann zu Converge, das war dann im Vergleich zum Vortag ne ganz andere Ansage, maximaler Abriss. Geil. Danach noch Une Misère und dann war der Tag eigentlich gelaufen, es war ja wieder laue Frühlingsnacht, die heimische Bar wartete. Wie super ist das hier eigentlich alles?