„Boombox“ ist in meinen Ohren eine runde Sache. Und vielleicht ist dieses (neue) Runde im Falle der Beatsteaks das (alte) Eckige und Kantige, was ich mir anfangs erhofft hatte und von dem ich – das erste Mal „Milk&Honey“ hörend – Angst hatte, es würde dieses Mal fehlen... Irgendwie ist es ein Bruch mit sämtlichen Erwartungen – was ja schon wieder ziemlich Punk ist. Man denkt, man würde die „klassischen“ Beatsteaks bekommen (gibt es die überhaupt?) und findet sich schließlich irgendwo zwischen UB40- und QOTSA-Reminiszenzen ("Cheap Comments"!!!) wieder, ohne, und das ist das Bemerkenswerte dabei, zu vergessen, wer denn da gerade tatsächlich die Instrumente schwingt. Am besten fassen die Beatsteaks den Stil der „Boombox“ eigentlich selbst zusammen, nämlich dann, wenn sie in dem Track „Automatic“ folgendes singen: „We’re stealing it from different planets / And we put it on a Boombox.“ Alles gesagt.
Ich freue mich jedenfalls über die „Boombox“ als Gesamtergebnis. Mit jedem Mal Hören wächst die Platte noch ein Stückchen weiter in die Höhe und mir ans Herz . Alles ist gut zwischen uns – das ist das, was ich mir erhofft, aber angesichts des mäßigen Starts mit „Milk&Honey“ nicht erwartet hatte. Umso glücklicher bin ich, dass es nun doch so ist. Und ich kann es kaum erwarten, die Songs live zu hören. Stripped, sozusagen. Denn, und das ist ja auch mit das Schönste an den Beatsteaks: Die Herren machen Musik, um sie live spielen zu können. Und da wird sich dann zeigen, was die Songs wirklich können. Was geht und was nicht. Das Ganze wächst ja noch. Die Tracks auf dem Album sind letztlich auch nur ein Status quo – wenn auch einer, der ab jetzt für alle Ewigkeit auf einen Silberling gepresst wurde
Zuletzt geändert von pottjott