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Mattscheibe

the hobbit (2012)

LUNACHICK
Teil 2:

Die Zwerge machen sich ganz wunderbar als Hauptdarsteller. Bei HdR kommen sie und ihre Geschichte ja nur in Person von Gimli und in Moria vor, ansonsten werden die Zwerge gekonnt ignoriert.

Richard Armitage spielt einen überragenden Thorin Oakenshield und macht aus ihm einen würdigen King of the mountain. Er verkörpert den Kampfgeist der Zwerge, die Sehnsucht nach der Heimat und der Wut über die Verluste, die er und sein Volk erleiden mussten.
Martin Freeman stellt Bilbo als den unbedarften Hobbit dar, dessen Abenteuerlust geweckt wird, der sich aber seiner selbst einfach nicht sicher ist. Diesen Streit mit sich selbst spielt er überzeugend und sorgt am Ende des Films für einen sehr bewegenden Moment, als er den Zwergen erklärt, warum er sie auf dieser Reise bis zum Ende begleiten möchte.

Man begleitet die Reisetruppe zu den Trollen (ganz witzig), zu den Elfen (für Nicht-kenner sehr verwirrend, für andere etwas langatmig, aber doch recht aufschlussreich), zu den Orks (optisch mein Highlight!), "out of the frying pan into the fire" (vorhersehbar aber spannend!) und natürlich...riddles in the dark. Wie Bilbo den Ring fand und wie er Bekanntschaft mit der Kreatur Gollum macht.
Mir hat die Szene sehr sehr gut gefallen und wird auch an ein Zitat von Gandalf erinnert. "It was pity, that stayed Bilbos hand". Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Wieviel Humor diesmal im Film steckt zeigt unter anderem der Charakter von Radagast dem braunen und seinen Rennkaninchen. Von Kinderfilm aber keine Spur, es wird nicht nur gelacht sondern auch ordentlich gemetzelt.

So das war jetzt meine vorläufige Rezi, etwas durcheinander weil die Eindrücke auch noch sehr durcheinander sind.

Und hier noch eine Bitte: Wer keinen Bock hat auf den Film, wer lieber quatscht oder gerne anderen Leuten an den Stuhl tritt...fickt euch und bleibt bitte einfach zu Hause. Danke.

Der Hobbit bekommt von mir vorläufig 10/12.
Olsen
Zuallererst: NEIN der Film sieht NICHT aus wie eine überproduzierte Soap.LUNACHICK, 13.12.2012 13:18


Warst du denn überhaupt in einem HFR-Screening?
LUNACHICK
Zuallererst: NEIN der Film sieht NICHT aus wie eine überproduzierte Soap.LUNACHICK, 13.12.2012 13:18


Warst du denn überhaupt in einem HFR-Screening?Olsen, 13.12.2012 13:20


ja natürlich sonst würde ich das doch nicht schreiben du dödel :cool:
Olsen
Richard Armitage spielt einen überragenden Thorin Oakenshield und macht aus ihm einen würdigen King of the mountain.LUNACHICK, 13.12.2012 13:19


Ich finde ja, im Buch ist Thorin eher negativ angelegt. Anfangs geht er noch, aber spätestens im letzten Drittel dreht er dann ziemlich ab. Mal sehen, wie das im Film dargestellt wird.
LUNACHICK
er spielt ihn auch nicht fehllos oder über-sympathisch, im gegenteil. aber halt sehr markant und sehr erhaben sag ich mal
Olsen
Im Buch ist das doch ein ziemlicher herrschsüchtiger Dödel, der zumindest von Bilbo nicht richtig ernstgenommen wird.
LUNACHICK
er hat schon die hosen an. aber wird respektiert von allen die ihm folgen, und das gibt ihm halt dieses königliche. er ist auch nicht sehr nett zu allen und schon gar nicht zu bilbo (ist er im buch ja auch nicht), aber es wird ja auch erklärt woher sein misstrauen und seine wut auf die welt komment. man kann ihn gut nachvollziehen.
Olsen
Naja, mit solchen Charakteränderungen hab ich normalerweise keine Probleme. Zumal's auch nicht schlecht für die Handlung wär, wenn Thorin im Film sympathischer rüberkäme.
Olsen
The Hobbit: An Unexpected Journey

Das Fazit zuerst: Hat mir gut gefallen. Als Film funktioniert das über weite Strecken sehr gut, als Romanverfilmung nur sehr bedingt. Denn das Drehbuch nimmt sich erhebliche Freiheiten raus. Personen werden dazugedichtet, Handlungsstränge verändert oder an eine andere Stelle gepackt, Charaktere umgeschrieben. Teile sind ganz neu, wie viel davon aus irgendwelchen Restschriften Tolkiens stammt und was sie sich ganz neu ausgedacht haben, keine Ahnung. Ich kann nicht weiter ins Detail gehen, um den Film nicht kaputtzuspoilern. Aber sagen wir mal so, Galadriel und Saruman haben im Hobbit eigentlich noch nichts verloren. An solchen Stellen versucht Jackson für mich zu verkrampft, diese eigentlich kleine Geschichte zum Herrn der Ringe hinzuführen und, man muss es so sagen, aufzublasen.

Und da kommen wir auch zu einem Widerspruch, der für mich immer mal wieder aufgetreten ist: Auf der einen Seite möchte Jackson bei der Vorlage bleiben, die ist nun mal etwas harmloser und fröhlicher. Dann aber will er wieder die dunkle Wuchtigkeit seiner Herr der Ringe-Filme. Das passt nicht zusammen. Besonders absurd wird es, wenn hunderte von Orks abgeschlachtet werden, ohne dass ein einziger Tropfen Blut fließt. Das hätte dann auch dementsprechend hart inszeniert werden müssen. Ich bin mal gespannt, hierfür bietet sich eine DVD-Version mit mehr "Erwachsenenszenen" geradezu an.

Martin Freeman als Bilbo ist nicht so übel, manchmal etwas zu neurotisch. Das ist aber nicht seine Schuld, was soll er machen, wenn ihm das Drehbuch beispielsweise eine Pferdehaarallergie hinklatscht? Der Rest der Besetzung hat mich überzeugt. Thorin kommt ähnlich unsympathisch wie im Roman rüber, seine Zwerge hatte ich mir zwar ganz anders vorgestellt, aber da möchte Jackson gerne konsistent mit seinen Kreaturen aus dem Herrn der Ringe bleiben, das ist legitim. Lustig sind die gealterten Schauspieler aus der ersten Trilogie. Beim ersten Auftritt von Gandalf dachte ich: Mein Gott, gleich kippt er um und muss unters Sauerstoffzelt.

Dennoch, das sind alles Dinge, die nur dem Leser der Vorlage übel austoßen werden. Der Film muss in erster Linie als Film funktionieren, und das tut er. Er ist etwas zu lang und hat für meinen Teil auch zu viel Action (oder sagen wir: zu lange Actionsequenzen), aber das alles ist sehenswertes, unterhaltsames Kinofutter. Das 3D funktioniert tatsächlich hervorragend, in den besten Momenten ist es so, als würde man mit den Schauspielern in einem Wald oder auf einer Theaterbühne stehen. Die Schauwerte sind wiederum beachtlich, es gibt so viele schöne Kleinigkeiten am Rand zu sehen. Auch die Musik ist wieder toll, wenngleich sich der Neuanteil auf ein Thema und zwei Songs beschränkt, der Rest sind Variationen der Themen aus dem Herr der Ringe.

Jetzt freu ich mich auf den zweiten Teil. Und bitte, Peter Jackson, wenn du schon alles so aufbläst, die Begegnung mit dem Drachen kann wirklich länger werden als im Buch. Das Vieh ist nämlich spöttisch und zynisch und überhaupt die beste Figur im ganzen Roman.
LUNACHICK
Freut mich dass er dir gefallen hat und dass die große Enttäuschung ausgeblieben ist. Ich hatte ein bisschen Angst, den Film durch die rosarote 3D Brille gesehen zu haben. Das mit dem Blut ist mir überhaupt nicht aufgefallen, da werde ich beim nächsten Mal drauf achten!

Smaug wird bestimmt ganz fantastisch!
Olsen
Wie stehst du denn zu diesen ganzen inhaltlichen Änderungen? Es sind ja doch nicht gerade wenige.
LUNACHICK
wir hattens ja neulich schon mal über die inhaltlichen änderungen beim hdr, von denen ich die allermeisten inzwischen sehr gut akzeptieren und nachvollziehen kann.

darum denke ich ist das auch schon okay, was er da macht. der hobbit ist nun mal ein sehr kurzes buch und ich vertrau dem jackson. der hat aus den ersten dreien schon alles rausgeholt was geht, besser hätte man die nicht machen können, punkt.
darum glaube ich auch dass er den hobbit besser verfilmt als jeder andere.
ich fand die änderungen hier und da etwas verwirrend und langatmig(rivendell und necromancer), an anderen stellen wieder sinnvoll (goblins wissen von der reise und suchen die zwerge gezielt) und wieder wo anders haben sie der story pfiff gegeben (radagast).

wie schon in meiner rezi gesagt, das einzige was ich wirklich stark bemängle ist der fehlende background zu bilbo. einfach dem bilbo den gandalf vor die nase zu stellen funktioniert in dem film nicht.
Olsen
wir hattens ja neulich schon mal über die inhaltlichen änderungen beim hdr, von denen ich die allermeisten inzwischen sehr gut akzeptieren und nachvollziehen kann.LUNACHICK, 15.12.2012 19:21


Gegen die Änderungen im Hobbit sind das aber wirklich totale Kinkerlitzchen. Naja, nicht so wichtig.

der hat aus den ersten dreien schon alles rausgeholt was geht, besser hätte man die nicht machen können, punkt.
darum glaube ich auch dass er den hobbit besser verfilmt als jeder andere.


Gegen sowas kann man schwer argumentieren, weil wir keine Vergleichsbasis haben und wahrscheinlich auch keine mehr bekommen werden. Ich glaub nicht, dass sich zu unseren Lebzeiten noch mal jemand an eine Verfilmung rantraut.

wie schon in meiner rezi gesagt, das einzige was ich wirklich stark bemängle ist der fehlende background zu bilbo. einfach dem bilbo den gandalf vor die nase zu stellen funktioniert in dem film nicht.


Aber so ist das im Roman doch auch. Da gibt es nix an Hintergrund. Hat mir übrigens nicht gefallen, dass Jackson geändert hat, warum Bilbo mitgeht. Eine total sinnlose Änderung.
LUNACHICK
das warum fand ich sehr rührend und passt auch zu bilbo/hobbits allgemein.
im buch wird sehr wohl auf bilbo eingegangen. kurz, aber es reicht! er ist der sohn von der und dem und die took seite war schon öfter mal auf abenteuerreise und daher kennen die den gandalf. zack bumm reicht doch? schon ist der kreis rund. im film steht der gandalf vor der tür und merkt nur mal eben an, dass er bilbos mutter kennt.
Olsen
Das kommt im Dialog im Haus später am Abend, als Bilbo über den Vertrag sinniert, aber vor.
LUNACHICK
tatsache? okay auch da muss ich nächstes mal drauf achten!

ich muss auch sagen dass der sound im kino viel zu leise war. hat mal jemand geraschelt hat man nichts mehr gehört. wenn dann im original vielleicht noch leise oder durcheinander gesprochen wird verpasst man schon mal was.
Olsen
Bei uns war der Sound sehr gut. Sogar die nervtötenden Arschlöcher mit den Bierflaschen hinter uns haben Ruhe gegeben, als der Film anfing.

Überhaupt hab ich ganz vergessen zu erwähnen, dass der Film unbedingt im Original gesehen werden muss, wegen den tollen Dialekten. Wobei ich bei den Trollen echte Probleme hatte, mein lieber Scholli!
riotsk
Und hier noch eine Bitte: Wer keinen Bock hat auf den Film, wer lieber quatscht oder gerne anderen Leuten an den Stuhl tritt...fickt euch und bleibt bitte einfach zu Hause. Danke.LUNACHICK, 13.12.2012 13:19


Ist das hier der neue Kurs?
-Sammy-
tja bei Tolkien heißt's für Luna "Meinungsfreiheit, Adieu".
Olsen
Wo ist das Problem, sich über nervende Kinozuschauer zu beschweren?