Pardon me? Ein Milieu zu propagieren (ob passiv oder aktiv), welches durch Schutzgelderpressung, Zwangsprostitution, Drogendelikten etc. sich nicht zu knapp unter anderem auch an Minderheiten (bis hin zu Mord) vergeht, ist also "gewohntes Leben"? Und auch noch direkt im Anschluss an den Vorspann? Es geht mir auch bestimmt nicht darum, dass Otto-Normaltypen sich nicht für etwas einsetzen dürfen, wenn sie sich selbst nicht hundertprozentig daran halten (können). Sondern das eben oben genannte Ambivalenz scheinbar niemanden juckt, weil ist ja Kunst und eh übertrieben. Obwohl viele Kids das gar nicht so unernst nehmen. Scharfe These: Ich vermute mal, dass Herr Haft kein Video veröffentlichen wird, in dem im Vorspann Opfer von Clankriminalität betrauert werden oder eine Aufzählung der Menschen, die jährlich an harten Drogen versterben. Und da das berechtigte Aufmerksammachen auf Morde durch Nazis ein durch und durch politischer Akt ist, erwarte ich im nachfolgenden Song keine völlige Entpolitisierung. Ich schätze mal, dass er vielleicht auch ein paar diesbezüglich thematische Songs auf dem Album hat, wo es besser gepasst hätte.Powder To The People, 28.03.2020 15:53 #
Ist doch einfach nur gelebter Kapitalismus.Der Konsum muss halt laufen.
Und wenn man die Perspektive switcht und sich versucht in einen Dealer im frankfurter Drogenmilieu reinzudenken, dann kann man von gewohnten Leben sprechen. Hafti schafft das, was einen großen Teil seiner Kunst ausmacht. Wo ist das Problem? Von einem Scorsese erwartest du doch auch keine Belehrungen.
Und glaubst du ein Jugendlicher ohne Hauptschulabschluss, der Versucht seine Familie durchzubringen, schert sich darum was Kokain mit der Welt anrichtet?
Was interessiert es denn den Typen am Fließband von Haribo wieviele Zuckertote es jährlich auf der Welt gibt?
Und ich glaube, dass viele Kids bei dieser Musik wesentlich mehr Empathie mitbringen, als es bei dir gerade der Fall ist. Und selbst wenn, Jazz und Rock'n Roll haben wir ja auch überlebt.