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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

Woas Sois...
Tja, das wird bei jedem anders ankommen. Ist halt nicht so eindeutig wie ein Scott Pilgrim und ähnliches. Die aber deswegen bei mir eher wie ein Gaudium ankommen, als irgendwas was (früher mal) mit mir zu tun hat.
Alphex
Tja, das wird bei jedem anders ankommen. Ist halt nicht so eindeutig wie ein Scott Pilgrim und ähnliches. Die aber deswegen bei mir eher wie ein Gaudium ankommen, als irgendwas was (früher mal) mit mir zu tun hat.Woas Sois..., 19.01.2019 13:37 #


Scott Pilgrim wird von circa 95% der Zuschauer (bewusst männlich) falsch verstanden, der ist nämlich - v.a. im Comic - das absolute Gegenteil von einer Lobrede auf den Lifestyle des Typen. Da geht es im Gegenteil um Selbstkritik und -wahrnehmung, und das oberflächliche Ausnutzen von Anderen.

Und mir fällt auf, dass dein Kommentar, dass Breakfast Club nun mal nicht außerhalb des eigenen Kontextes existiert ja gewissermaßen die Problematik (in wie weit hat man wirklich die Chance, auszubrechen?) auf Meta-Ebene spiegelt.
Woas Sois...
Ich gestehe, Comic kenne ich nicht und den Film auch nur 1,5 mal gesehen. Vielleicht nicht das beste Beispiel gewählt. Dann halt Kick-Ass :tongue:
Olsen
Andererseits: Die Art, wie bestimmte Dinge einfach unverhohlen und unkommentiert stehengelassen werden, zeigt eben die Schattenseite dieser Unmittelbarkeit.Alphex, 19.01.2019 04:10 #


Kannst du hierzu noch ein paar Sätze sagen? Das interessiert mich.
Alphex
Andererseits: Die Art, wie bestimmte Dinge einfach unverhohlen und unkommentiert stehengelassen werden, zeigt eben die Schattenseite dieser Unmittelbarkeit.Alphex, 19.01.2019 04:10 #


Kannst du hierzu noch ein paar Sätze sagen? Das interessiert mich.Olsen, 19.01.2019 14:40 #


Man kann dauernd kommentieren, dass Leute Probleme haben, die Welt ungerecht ist, und man eigentlich keine Chance hat. Das ist eben modernes Teenage-Kino, in dem viel reflektiert und gehadert wird. Der Film wiederum funktioniert ja eher emotional, "hey, haben wir nicht alle Gemeinsamkeiten?". Allerdings wird eben vollkommen wortlos einfach gezeigt, dass natürlich eben der Streber keine abkriegt, und die Lady in Schwarz sich gefälligst - wir hatten das ja schon - anständig zu präsentieren hat. Also das, was "einfach so ist", und all diesem "einfach als Menschen" eben doch wieder Knüppel zwischen die Beine wirft, wird nicht mal als Widerspruch oder Problem wahrgenommen. Es ist einfach so, und wird dadurch, dass es eben wortlos gebracht wird, als nichts zu änderndes, nichts zu hinterfragendes genommen. Während moderne Filme eben sehr sehr viel bei sowas fragen - muss das so? - ist der Film eben viel unmittelbarer, hat da aber auch sehr viel mehr blinde Flecken.

Und brutale Mechaniken, die quasi im off stattfinden, sind ein bisschen wie Blutdiamanten aus Afrika: Ziemlich zynisch, weil man eben gar nicht merkt, dass da iwas schief laufen könnte, so sehr wird das nicht wahrgenommen.
SHITHEAD
Revenger - Er kennt keine Gnade
Habe ich mir hauptsächlich wegen des geilen Titels angeschaut. Ich mein, Revenger, das toppt jeden Charles-Bronson-Selbstjustiz-Titel einfach mal weg. Der Film selber war leider nicht wirklich geil. Eine Insel irgendwo im Indischen Ozean dient als Superknast für Verbrecher aus ganz Asien. Ein ehemaliger Cop lässt sich dahin bringen, um seine ermordete Familie zu rächen. Auf der Insel gibt es auch ein Mädchen, was im Wesentlichen nervt und immer wegrennt, und dann suchen alle nach ihr.
Bruce Khan (gut, der Name verdient auch wieder ein :bow:) hat paar gute Moves drauf, ist aber leider so charismatisch wie ein Toastbrot. Die Gruppe der Guten auf der Insel ist ein selten nerviger Haufen, da wird knallchargiert, dass einem die Fremdschamröte ins Gesicht steigt. Keine einzige Figur ist auch nur halbwegs interessant, aufgrund des gnadenlosen Over- oder nicht vorhandenen Actings kommt auch keine Atmosphäre, geschweige denn Spannung auf. In den Logiklöchern kann man eine Hundertschaft zum Schwimmen schicken. Und Bruce Khan haut eh alle um. Ganz schön nicht so gut. 03/12
Powder To The People
Upgrade

Überraschend unterhaltsamer, ja was eigentlich für ein -flick? Horror nicht wirklich, wenn dann eher mit einem grossen CYBER davor. Logan Marshall-Green (anfangs Discount-Brady genannt, wegen dem mehr als deutlichen, optisch erstaunlich ähnlichem Aussehen - aber ich mochte den schon in The Invitation sehr) wird mit Freundin Opfer eines Überfalls in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, in der vieles automatisiert durch Technik das Leben erleichtert. Forthin vom Hals abwärts gelähmt bekommt er Besuch von einem komischen Computerfuzzi, der ihm einen Chip einsetzt, mit dem er plötzlich wieder laufen kann und noch viel mehr. Nur das der Chip auch mit ihm spricht. Nun wird also auf Rache gesinnt.
Cool absurde Kampfchoreo und die roboterartigen Bewegungen muss der Hauptdarsteller wirklich lang einstudiert haben. CGI wurde nur sinnstiftend verwendet, es gibt ein paar mal mehr mal weniger gemässigte Splatterszenen und irgendwie fesselt der Film, obwohl die Story keinen Innovationspreis gewinnt. Das liegt am starken Pacing. Es wird einfach nicht langweilig, wirkt aber auch nicht wie auf Fast Forward. Das Ende hab ich so auch nicht erwartet. Absolut empfehlenswert.
9/12

Glass

Shyamalan ist eine Wundertüte. Du kannst von Müll (After Earth) bis Klassiker (Sixth Sense) alles erwarten. Du weisst, dass es twisten wird und du weisst, dass er eigentlich interessante Ideen auch mal gnadenlos in den Sand setzt (The Happening). Dennoch schaue ich viele seiner Filme, wenn sie denn mal laufen. Auch entgegen der Kritikerschelte. Ich fand "The Visit" witzig und finde "Signs" auch nicht dämlicher als die Rahmenbedingungen von "Interstellar". Vermutlich wusste Shy selbst nicht, dass er seinen 2000er Minimalsuperheldenfilm "Unbreakable" 17 Jahre später mit "Split" wieder aufgreift. Und nun, bereits 2 Jahre später als Trilogie zuende führt. "Glass" ist geworden, was ich mir erhofft hatte. Der wahnsinnige McAvoy switcht noch mehr zwischen all den Persönlichkeiten, nun auch teilweise im Sekundentakt. Das gibt dem eigentlich mit einer emotionalen Schwere ausgestatteten Gesamtkonstrukt gerade in der ersten Hälfte einen angenehm humoristischen Anstrich. Ab der zweiten Hälfte, wenn Antagonist Jackson endlich ins Spiel kommt, wendet sich das Blatt. Letzterer agiert stark und berechnend, eine angenehme Abkehr von seinen Standard-Bad-Motherfucker-Charakteren. Willis geht beinahe unter, was aber auch schlicht mit seinem ruhigen, reduzierten Charakter zu tun hat. In der Umsetzung also nur konsequent. Sarah Paulson spielt die einfühlsame Psychologin auch sehr gut, man kennt sie ja vornehmlich aus der American Horror Story Reihe. Die letzten 20 Minuten sind dann, woran sich Kritiker aufhängen und Geister scheiden. Ich persönlich fand die mehreren Twists zwar auch teils konstruiert, es hat aber funktioniert und bringt die Trilogie zu einem stimmigen Abschluss. Viele sagen, "Glass" wäre der schlechteste der drei, ich finde ihn auf Augenhöhe mit "Split". Übrigens mein erster Kinobesuch seit einem anderthalben Jahr. "Einmal Glass in der Loge und das Partnermenü mit zweimal Cola und dem Eimer Popcorn." "Gerne doch! Macht 50 Euro." Ich kann mir absolut nicht erklären, warum das Kino immer mehr an Zuschauern verliert.
10/12

Zuletzt geändert von Powder To The People

Powder To The People
Aquaman

Puh. Och nicht doch. Ich gehöre zu den wenigen Menschen, die von "Justice League" tatsächlich einigermassen unterhalten wurden. Ich weiss auch beim besten Willen nicht, was ich von der Verfilmung von einem der dämlichsten Superhelden der Komikgeschichte erwartet habe. Und dann fängt die erste halbe Stunde sogar ganz gut an. Plötzlich ist da Nicole Kidman, die so jung aussieht wie sie noch nie war und die erste Szene mit Kahl Drago hat Schmackes. Aber dann wird es einfach fürchterlich. One-Face-Man Patrick Wilson mimt den eigentlich an der Sauberkeit der Ozeane interessierten Halbbruder von Mr. Wassermann, der aber natürlich ratz fatz machtbesessen wird und den ursprünglichen Sinn über Bord wirft. Das erwähnt das Drehbuch natürlich nicht mehr. Willem Dafoe spielt für den Paycheck, Dolph Lundgren hat rotes Haar und ca. 5 Sätze, Amber Heard ebenso, aber die sieht natürlich besser aus. Die quietschbunte Unterwasserwelt ist mal was anderes und bietet ein paar Schauwerte, die Kampfszene im Küstenstädtchen sogar ziemlich cool. Aber es dauert nicht lange bis der Film absurd dumm wird. Es gibt eine A-Team Bau-Szene, eine billige Schnitzeljagd auf dem Niveau von Indiana Jones 4, eine CGI-Gladiatoren-Runde, einen völlig inadäquat "schauspielernden" Momoa - aber spätestens die mit Musik unterlegten Szenen sind an Fremdscham kaum zu überbieten. Wenn Heard und Momoa in Zeitlupe aus dem Wasser steigen und dazu Pitbull(!) musiziert, isses beinahe vorbei. Das war es vorher schon fast, als Aquaboy mit ein paar Fischern Selfies zu Greta Van Fleet macht. Vorbeier könnte es dann kaum sein, als beim Flug über eine Wüste die wohl mieseste Coverversion von Totos "Africa" seit der Erfindung von Instrumenten läuft (auch wieder Pitbull? Ich halte es für möglich). Vom Bullshit bis zum völlig vorhersehbaren Finale schweige ich nur noch dezent. Naja, man verfilmt den eh schon unbeliebten Comic am besten auch einfach nicht. "Uh, ich schwimme die hundert Meter in 2 Sekunden! Uh, ich spreche mit Fischen! Uh, ich kann pinkeln wann und wo ich will!". Der hat doch in der Superheldenschule rund um die Uhr auf's Maul bekommen.
4/12
Powder To The People
Robin Hood

ICH WAR NICHT AUSSCHLAGGEBEND BEI DER AUSWAHL DES FILMES! Ich möchte das nochmal vermerkt wissen. Ich hatte vorher schon Kritiken gehört wie grauenvoll er sein soll und obwohl ich darauf gerne mal scheisse, war mir irgendwie klar, dass die Recht haben. Ich fand es ja eigentlich ganz cool von Taron Egerton nach dem Kingsman-Erfolg die Rolle eines Antihelden in "Eddie The Eagle" zu übernehmen. Naja. Hier spielt er den altbekannten Helden in neuem Gewand. Aus irgendeinem Grund sah sich Regisseur Otto Bathurst (geiler Name, by the way) genötigt, aktuelle Geschehnisse in ein fiktives Mittelalter einzubetten. Da gibt es Afghanistan-Verweise und Bürgerkriegsthematiken, bissige Kritik an der Kirche inklusive. Das klingt erstmal interessant, wenn es nicht so unfassbar plakativ umgesetzt wäre. Man möchte Jamie Foxx ohrfeigen, bei diesem Müll mitgemacht zu haben. Nicht mal Ben Mendelsohn als Sheriff kann was reissen. Die Action ist albern, überzogen, realitätsfremd, CGI-verseucht. Bereits bei der ersten Pfeil-Railgun rollt man die Augen einmal um 360 Grad. Die Charaktere haben durchgängig die Tiefe einer handelsüblichen Espresso-Tasse und das ist schon mehr, als die Story hergibt. Und ständig dieses Gefühl man hätte unbewusst den Geschwindigkeitswahn der Gegenwart eingebettet. Am Ende sogar der Hinweis auf ein Sequel. Um Gottes Willen.
2/12
Woas Sois...
Zu Aquaman: Yo, ist ebenfalls Pitbull bei dem angeteaserten Africa. :wink:
Und bei Jamie Foxx meint man eh, seit Jarhead spielt der nur noch uff Autopilot. Wie ein Samuel Jackson ohne Skillz.

Ich war ja bei Shyalan seit The Village komplett raus (der Twist hat mir ein kaputtes Tischeck beschert), aber wenn da anscheinend nochmal ein bisschen Substanz am neuem dran ist, i give it a try.
Colfax Road
Hereditary

Wenn man sich durch den Wust an allem guckt, was sich heuer Horrorfilm nennt, sind bereits "nur" gute Genreableger eine halbe Offenbarung. Wenn dann ein richtig starker Film aus der Kiste kommt - gibt's von überall Lobeshymnen. So geschehen bei Hereditary und so völlig zu recht geschehen (auch wenn das Rating bei IMDB "nur" bei 7,3 liegt - anspruchsbefreite Horrorfans könnte es hier zu wenig Standard geben). Ich weiss nicht wann mich ein Streifen dieser Art das letzte Mal so mitgerissen hat. Der subversive, häufig indirekt angedeutete Horror verdient seinen Namen eben nicht durch lame jumpscares, sondern durch einen kohärenten Spannungsbogen, gescheites Pacing und schlimmstvorstellbare, menschliche Tragödien. Die Szenen, die so richtig unter die Haut gehen, sind die greifbaren. Das von Alex Wolff und Toni Collette extrem starke Schauspiel unterstützt den Film gerade in seinen beängstigenden Momenten ungemein. Der Flickenteppich an Zusammenhängen nötigt beinahe zum Zweitsehen und sowas mache ich nur bei Filmen, die mich wirklich kicken.
Über das umgesetzte Ende kann man vielleicht streiten, aber grossartige Kritik am Rest kann ich nicht nachvollziehen. Viel besser kann man einen Film dieser Art wohl nicht inszenieren.
11/12Powder To The People, 26.10.2018 18:41 #


Gestern Abend geguckt und heute immer noch unschlüssig, was ich davon halten soll. Mein Dad als Mitgucker fand das Ende extrem albern und ja, es ist im Vergleich zu den ersten beiden Dritteln des Film arg plakativ und formelhaft geraten, trotzdem fand ich es subjektiv ziemlich gruselig und unangenehm. Kameraführung, Atmosphäre und vor allem die Sound-Gestaltung sind insgesamt 1A, gleiches gilt für die schauspielerischen Leistungen. die erste Hälfte des Films zeigt den für mich schlimmsten Schlag in die Magengrube, einfach weil besagte Szene so drastisch ist und der Familie so den Boden unter den Füßen wegzieht. im letzten Drittel wird es dann okkult und dadurch eben auch etwas klischeehaft, wenn man sich darauf einlässt aber trotzdem noch recht schaurig. Ich geb mal 9/12
Colfax Road
Aquaman

Der hat doch in der Superheldenschule rund um die Uhr auf's Maul bekommen.
4/12Powder To The People, 25.01.2019 23:13 #


und trotzdem extrem erfolgreich an der Kinokasse, nur Gott weiß warum. Ich hätte gedacht, dass DC nach Justice League komplett im Erdboden verschwinden müsste, aber die Masse zieht es sich erbarmungslos rein, kein Plan warum :confused:
Go Ahead Eagle
An jedem verdammten Sonntag.

Ich kann mich an meinen ersten Durchlauf nur noch ganz dunkel erinnern.
Hatte da allerdings noch keinen blassen Schimmer von Football.
Macht ja nix. Als wenn es in Sportfilmen nur um Sport ginge...
Das drumherum, das Hire and fire, dieses schnelllebige Business, vom Nobody zum Star und wieder zurück fängt der Film ziemlich hervorragend ein.
Für völlig übertrieben halte ich die ganzen Koks und Nutten Parties. Mindestens einmal pro Woche während der laufenden Saison. Das gibts jetzt nicht und das gabs auch vor 15 bis 20 Jahren so nicht. Hoffe ich doch.
Naja, irgendwie müssen ja ein paar Titten in den Film kommen.
Ich war überrascht, was für ein Staraufgebot der Film auffährt!
Und war eindeutig positiv überrascht, wie geil die Sportszenen tatsächlich umgesetzt wurden.
Da kenne ich andere Filme, die heiliger Ernst sein wollen und einfach nur schreiend komisch wirken.
Was nervt sind die ganzen Überblendungen. Mittem im Dialog vom Coach zum Quarterbacktalent kommen Bilder vom Meer rein, undefinierte Gewitterbilder, ein leeres Stadion. Immer wieder und das zieht sich durch den ganzen Film.
eigenwert
Naja, irgendwie müssen ja ein paar Titten in den Film kommen.Go Ahead Eagle, 31.01.2019 10:23 #

Die hätten mal unseren Kurdt beauftragen müssen :klugscheiss: !
schmirglie
The Ballad of Buster Scruggs
Mit der Idee eines Filmes, der sechs Kurzgeschichten erzählt, die als einzige Gemeinsamkeit haben, dass sie irgendwo im wilden Westen spielen, kann ich mich irgendwie nicht so richtig anfreunden, obwohl mir die meisten der Geschichten ganz gut gefallen haben. Störend war wahrscheinlich auch, dass manche davon voll von fiktiven Elementen waren, während andere exakt genauso passiert sein könnten. So ganz wollte der Funke nicht überspringen, anschauen kann man sich das trotzdem. 6/10

Roma
Alfonso Cuarón, der vor einigen Jahren Gravity verbrochen hat, erzählt hier eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich in Mexico Stadt Anfang der 70er Jahre abgespielt haben könnte. Vollkommen unaufgeregt und sachlich wird hier in schwarz/weiß-Optik das Leben der oberen Mittelklasse-Familie und ihrer Bediensteten dargestellt, ohne dabei zu werten. Im Gegenteil, am Ende ist das Fazit viel mehr: Jeder hat so seine Probleme und am besten kommt man vorwärts, wenn man sich gegenseitig hilft. Der Film konzentriert sich dabei mit voller Absicht auf den Mikrokosmos der Familie und lässt die politischen Ereignisse der Zeit mehr oder weniger als Rahmenhandlung mitlaufen - kann man fast schon als Statement verstehen. Den traurigen und deprimierenden Stellen werden dabei immer wieder die guten und hoffnungsvollen Lichtblicke gegenüber gestellt, auch für den ein oder anderen humorvollen Moment ist Platz. Bemerkenswert ist auch die Detailverliebtheit, mit der das historische Mexico Stadt wiederaufleben gelassen wird. Man kann in jeder Sekunde fühlen, wie viel Herzblut in dem Film steckt.
Damit punktet der Film für mich vor allem auch atmosphärisch, ich weiß aber nicht, wie gut man Zugang dazu findet, wenn man kein spanisch spricht und/oder keinen Bezug zum Leben in Lateinamerika hat. Es gibt den Film bei Netflix, wenn ich mich nicht verschaut habe, nur im spanischen Originalton, obwohl irgendwo eine deutsche Synchronfassung existieren soll. Mit ebenfalls spanischen Untertiteln bin ich mit meinen mäßig guten Kenntnissen der Sprache jedenfalls sehr gut mitgekommen, aber wenn man dauernd deutsche oder englische Untertitel lesen muss, ist es wahrscheinlich schwierig. Andererseits schaut manch einer hier ja auch koreanische oder japanische Filme im OmU, also wirds schon gehen. In jedem Fall eine Empfehlung von mir, 8/10.

Zuletzt geändert von schmirglie

LUNACHICK
Meine schlaflosen Nächte treiben mich unweigerlich vor den Fernseher. Habe jetzt gerade die ersten beiden Indiana Jones geschaut, ich konnte mich echt an fast gar nichts mehr erinnern. Irgendwie spielt Harrison Ford ja auch nur Han Solo mit ner Peitsche und die meisten Klischees bleiben einem heutzutage glücklicherweise erspart. In Filmen zumindest. Und ja, ich verstehe ja, es ist der Tempel des Todes, aber dieser Overkill an Dingen, die alle passieren, tut manchmal schon echt weh. Feuer! Wasser!! Kuck mal wie stabil die BrückAAAAAAAAHHHH!!!!!! Jesses! Manches sollte man wohl wirklich einfach in guter Erinnerung behalten...aber den Dritten kuck ich jetzt trotzdem noch.
SHITHEAD
So, ich habe jetzt 4 Anläufe unternommen, was zu Black Rain zu schreiben, jedes Mal ist mir der Auto-Logout dazwischen gekommen. :mad: 11/12
theoettingerescapeplan
Velvet Buzzsaw
Was für eine Enttäuschung. Ich kann überhaupt nich nachvollziehen, wie Dan Gilroy von der nahezu perfekten Umsetzung eines interessanten Konzepts in "Nightcrawler" zu so einem uninspirierten Kuddelmuddel kommt, aber ich hoffe, dass er schnellstens wieder die Kurve kriegt. Der Cast ist zwar ausnahmslos toll, Gyllenhall mal wieder großartig, ist aber leider auch so ziemlich das einzige, was hier positiv herraussticht. Der Look des Films gleicht bestenfalls einer aktuelleren Folge Doctor Who, schlimmstenfalls bunter Kotze. Jede Aussage, die man aus ihm vielleicht noch hätte ziehen können, wird von der saudummen 0815-Horrorfilm-Handlung, die gegen Ende in eine weniger unterhaltsame Final-Destination-Todesorgie einmündet, erstickt, sodass man am Ende einfach nur ratlos zurückbleibt. Ratlos, wie dieser Film und "Nightcrawler" vom selben Regisseur stammen können. Ratlos, wieso heutzutage noch ein Film über das Verhältnis von Kunst und Mensch gemacht werden muss, der diesem Konzept null neue Aspekte abgewinnen kann. Obwohl es den ja "für umme" auf Netflix gibt, verschwendet nicht eure Zeit wie ich und schaut lieber den dort auch verfügbaren "Nightcrawler" oder für ein vergleichbares Konzept in unendlich viel besserer Ausführung "The Neon Demon". 04/12
Olsen
Zwischendurch gab's auch noch den Anwaltsfilm mit Denzel Washington. Und unter anderem das Drehbuch zu "Kong: Skull Island". (Den ich ja herrlich finde.)
Olsen
Robocop
Ich dachte eigentlich, ich hätte die ungeschnittene Fassung dieses Films schon mal gesehen. Aber dieses matschige Blutbad, das Amazon da gerade im Katalog hat, mein lieber Herr Wachtmeister! Da waren auf jeden Fall Szenen drin, die ich so noch nicht zu Gesicht bekommen habe. Das Schöne an Robocop ist ja, dass man in den Film das hineinsehen kann, was man möchte. Plumper Actionstreifen oder augenzwinkernder Sozialkommentar? Beides möglich. Bei diesem Durchgang habe ich mich aber schon gefragt, ob man sich den doppelten Boden nur hineinwünscht und der Film nicht doch einfach nur ein tumber Haudrauf-Film ist. Egal.
8/10

Only The Brave
Da schau her. Ich habe ein nettes Feuerwehrfilmchen erwartet – und ein richtig gutes Drama mit glaubhaft geschriebenen und vernünftig ausgearbeiteten Figuren bekommen. Regisseur Joseph Kosinski verzichtet weitgehend auf Pathos und packt seinen Film bis zum Dach mit Schauspielern voll, die ich gerne sehe: Josh Brolin, James Badge Dale, Taylor Kitsch, Jennifer Connolly, Jeff Bridges, es ist ein Traum. Sogar Miles Teller darf endlich mal eine Rolle spielen, in der man ihn sympathisch finden kann. Das Ganze beruht zudem auf wahren Begebenheiten, also besser nichts im Vorfeld durchlesen. Hat mich sehr gepackt und enorm begeistert.
9/10