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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

Mobbi
The Ritual
Ein großes Problem vieler Horrorfilme ist ihr schwacher Schlussakt. "The Ritual" gibt ein perfektes Beispiel dafür ab. Zwei Drittel lang ist dieser Film zwar nicht gruselig, aber immerhin spannend. Das lächerliche Schlussdrittel mit nicht mehr ernst zu nehmenden Szenen versenkt ihn dann aber.
4/10Olsen, 13.02.2018 13:56 #


Aufgrund von Olsens Einschätzung hatte ich niedrige Erwartungen, weshalb meine Bewertung möglicherweise besser ausfällt als gedacht. Erstaunlich fand ich auch, dass der Film zwar spannend ist, aber nahezu gar nicht gruselig (am ehesten noch anfangs in der Hütte). Das ist schon erstaunlich, denn das typische Blairwitch-Szenario im finsteren Wald taugt in aller Regel für eine schaurige Atmosphäre. Vermutlich sorgen die unnötigen Flashbacks dafür, dass man immer wieder rausgerissen wird. Die Protagonisten fand ich hingegen gut. Nach zwei Dritteln kippt der Film vom Realistischen ins Fantasy-Genre, was sicherlich ein Knackpunkt ist. Mich hats aber wie gesagt gar nicht so sehr gestört. Ich hab mich insgesamt passabel bis gut unterhalten gefühlt.
6/10
housefrau1981
Shape of Water

Del Toro zaubert da ehrlich ein visuell ansprechendes, sowohl romatisch-verträumtes, als auch anklagendes Fantasy-Märchen auf die Leinweand, das sowohl optisch, als auch stilistisch perfekt in einer längst vergangenen Ära verwurzelt ist, dabei aber (für mich) weder altbacken noch seltsam wirkt, sondern in sich hervorragend gelungen.

Sei es die Optik, Blicke und Gesten, die Musik - all das spiegelt die 60er perfekt wieder. Die immer wieder eingestreute Gesellschaftskritik weißt auf Dinge hin, die heute aktueller denn je sind (Rassismus, Homophobie, sexuelle Belästigung), ohne erhobenen Zeigefinger.

Doch eigentlich war das für mich eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei stummen Geschöpfen, die in ihrer leisen und sich langsam entwickelnden Intensität durchaus immer wieder hat vergessen lassen, WER da eigentich grade miteinandern anbandelt.

Die Darsteller (einige bekannte Gesichter) haben alle überzeugt, und immer wieder blitzte dann ein unerwarteter Einfall des Regisseurs durch, der aber nie fehl am Platz gewirkt hat. (Sex, Gewalt, eine Musicalnummer)

Ich bin mir ziemlich sicher, viele werden den Film gerade wegen seiner Optik oder seiner Erzählweise für total blöd halten, mich hat er wunderbar unterhalten, zum Schmunzeln gebracht und gerührt.

Absolute Empfehlung meinerseits
11/12
Go Ahead Eagle
three billboards outside ebbing, missouri
großartig! so schlicht ist das manchmal. ein ganzer sack voll arschlochcharaktere und keiner hat das zeug zum helden. sarkatisch und schwarzhumorig durch und durch, trotz des ernsthaft schwierigen themas und den dunklen löchern in denen einige der figuren hocken. wie sie auf dem zahnfleisch und mit messer zwischen den zähnen weitermachen...cornello, 15.02.2018 16:40 #

Passt. Großartiger Film zwischen Drama, schwarzer Komödie und ... Western. Ja.
Merwürdig stimmiger Mix, großartig verflochten und getragen von Frances McDormand im blauen Overall und Redneckblödarsch Sam Rockwell. :bow: Alle Preise die kamen und kommen werden sind hochverdient!
Fennegk
Zu "Three Billboards..." kenne ich zwar nicht viel mehr als den Trailer, aber es liest sich ausgezeichnet, dass der Film die angedeuteten Versprechen einlösen kann!
cornello
frances mcdormand und sam rockwell sind in der tat fantastisch. auch andere nebenfiguren sind absolut spitze gezeichnet. und ja, jeglicher preis der da kommen möge, ist hoch gerechtfertigt.
-pmh-
prisoners
ein film den ich immer wieder aufgeschoben habe (als vater verständlich, oder?), aber zum glück (...) geht es mehr um die verzweiflung der eltern, um wut und trauer als um das schicksal der kinder. gyllenhall und jackman sind schön ambivalent dargestellt - und paul dano sehe ich sowieso immer gerne im breitwandformat.
ein zweites mal muss aber nicht sein. liegt aber am thema, nicht an der umsetzung: weniger zum nebenbeisehen, mehr zum nachdenken.

arthur & claire
zwei fremde menschen in einer ihr fremden stadt (love: amsterdam), ein jeder möchte aus diversen gründen hier sein dasein beeenden. manchmal tragisch, manchmal komisch, aber immer mit charme und diversen seitenhieben gegen sprache, geburtsland und alter garniert: kurzweilig, hat spaß gemacht - das ende hätte aber gerne bissiger sein dürfen!
(das lag aber nicht in den händen vom ewig grantigen josef hader)
Woas Sois...
Kehraus

Man merkt den Film das Alter an, geht aber trotzdem noch gut rein. Wie Polt hier als großer, stoischer Teddybär durch den Film gespült wird, versucht Würde im Absurden zu bewahren, bavaresk.

Versicherungen, Fasching und Obrigkeit sind einfach grausam und deutsch.
BADBRAIN
HELL OR HIGH WATER
hat mir ausgesprochen gut gefallen:
Story, Darsteller und natürlich die Bilder !
Musste allerdings die englischen Untertitel einschalten,
da der Texas-Slang gewöhnungsbedürftig ist.
10/12
Fennegk
Hatte damals "Walk The Line" im O-Ton im Sonycenter gesehen... einmal drin im Dialekt (nach einer halben Stunde), kommt man nicht mehr raus. :bigsmile:
SabineN
Wind River

Sehr atmosphärisch, düsterer Mega-Soundtrack von Nick Cave. Abschluss der Trilogie nach Sicario und Hell or High Water.

Zuletzt geändert von SabineN

Olsen
Ich und Kaminski
So sieht das aus, wenn man 12 Jahre keinen Film mehr dreht: Man ist aus der Übung. Das erste Drittel ist eine unausgegorene, überflüssig überdrehte Farce, bei der nichts zusammenpasst. Weder Inhalt noch Form noch Tempo. Danach wird es zwar glücklicherweise besser, aber ein guter Film kommt nicht mehr dabei heraus. Daniel Brühls Rolle bleibt nicht nachvollziehbar. Es fallen zwischendurch ein paar gute Lacher ab, wenn man sich davon verabschiedet hat, dass dieser Film Sinn ergibt.
6/10
housefrau1981
mother!

Geiler Scheiß, aber echt!
Schon lange keinen Film mehr gesehen, der mich so überrascht und unterhalten hat - klar eine Herausforderung und nicht für jeden Geschmack geeignet, aber ich mag ja solche Filme... wow.

11/12
Mobbi
The Machinist
Bin nun auch endlich mal dazu gekommen, den Film zu schauen. Erfreulicherweise decken sich die guten Kritiken mit meinem persönlichen Geschmack in diesem Fall. Großartiger Film.
9/10

Gerald's Game (Das Spiel)
Naja, ganz unterhaltsame King-Verfilmung. Sicherlich erstaunlich gut umgesetzt, wenn man bedenkt, dass es im Grunde ausschließlich um eine ans Bett gefesselte Frau geht. Dennoch hat der Film insgesamt nicht so richtig gekickt, einfach weil für mich die Dialoge mit ihren "Hirngespinsten" eher genervt haben. Gut war dafür die Storyline aus ihrer Kindheit. Kann man mal schauen.
6/10

Supernova
Langweilige Science Fiction Pampe. Ich mag das Genre total gerne, vielleicht habe ich deshalb auch höhere Ansprüche. Die Story hier fand ich ziemlich lahm, die Schauspieler öde und die Ausstattung ziemlich bieder.
4/10

Clinical
Für 'ne Netflix-Produktion ganz passabel. Ich kann die vielerorts schlechten Kritiken nicht ganz nachvollziehen. Naja, zum Teil schon, aber was juckt es mich?
Obwohl von konstruierten Schreckmomenten nahezu komplett abgesehen wird, entwickelt der Film mitunter eine ziemlich beklemmende Atmosphäre. Zumindest ging es mir so. Ok, der Twist, na gut. Das ist vielleicht alles nicht ganz rund, vorsichtig ausgedrückt. Aber atmosphärisch hat mir der Thriller ganz gut gefallen.
7/10

10 Cloverfield Lane
Cloverfield mochte ich ja ganz gerne, deshalb war ich gespannt, was mir der "Nachfolger" anbietet. Und der bietet mir Unerwartetes an. Erst am Schluss wird er Bogen gespannt, davor ist es ein ziemlich packender Psycho-Thriller.
7/10

The Cloverfield Paradox
Der nächste Teil ist dann wiederum völlig anders und ein reiner Science Fiction Film. Mir hats gefallen, ich mochte das Setting und die Atmosphäre.
7/10
alvarez
Ich kann die durchgehend schlechten Kritiken für Cloverfield Paradox nicht so ganz verstehen, der hat mir nicht schlecht gefallen
Spoiler - zum Lesen markieren
auch wenn er natürlich wieder 0 Antworten liefert
. Würde da auch die 7 zücken, klasse besetzt, sieht gut aus, kurzweilig.
Harry Gant
Black Panther
Ein Marvel Film der auf die dämlichen Witze verzichtet und sich auch mal ernst nimmt? Ja auch so was gibt es. Ansonsten werden noch Fragen zur Flüchtlingskrisen gestellt und der Bösewicht ist der eigentliche Black Panther.
Apropos Bösewicht, Killmonger dürfte bis jetzt einer der besten sein den ich bis jetzt in den MCU Filmen gesehen habe, endlich einer mit tiefe. Und wie Andy Serkis aufdreht war einfach nur sehenswert.
Die Action war auch top. Also ein rundherum guter Marvel Film.
8/10

Zuletzt geändert von Harry Gant

SHITHEAD
Black Panther habe ich am Wochenende auch gesehen, den Punkten von Harry stimme ich uneingeschränkt zu. Generell ist der Film sehr gut besetzt, vor allem das weibliche Personal an T'Challas Seite sticht besonders hervor. Der Soundtrack war auch bemerkenswert, weder der Marvel-übliche Bombast-Schmonz noch "schwarze" Hip-Hop-Lastigkeit, mit guter Einbindung afrikanischer Rhythmen und Klänge. Überhaupt wirkte der Film bodenständiger und geerdeter als die letzten Marvel-Abenteuer. Sehr gelungen, 10/12.
SHITHEAD
Weil Amazon schönerweise viel Asien-Kram bei prime parat hat, hab ich mir in den letzten beiden Tagen 2 Korea-Böller gegeben:

Sinsegye (New World)
Gangster-Drama um einen Undercover-Cop, der sich innerhalb des "Gold Moon" Syndikats bereits weit nach oben gearbeitet hat, und sich nach dem Ableben des Oberbosses über seine Loyalitäten klar werden muss. Parallel findet ein erbitterter interner Machtkampf um die Nachfolge auf dem Thron statt. Packend erzählt, gut besetzt und überaus spannend. Keiner der Hauptcharaktere ist hier ein Sympathieträger, was den emotionalen Zugang etwas erschwert, aber die Wendungen, die das Ganze immer wieder nimmt, haben mich gut bei der Stange gehalten. Von den Darstellern ragt Jung-min Hwang raus, in seiner Rolle als Jung Chung wirkte er anfangs wie der Kasper vom Dienst, aber weit gefehlt, der liefert hier ordentlich ab. 09/12

Chugyeogja (The Chaser)
Ein Ex-Cop betätigt sich mittlerweile als Zuhälter und betreibt einen Callgirl-Ring. Allerdings kommen ihm immer wieder Mädchen anhanden, und er vermutet, dass ein Konkurrent die Mädchen einfach weiterverkauft. Als wieder eins der Mädchen verschwindet, stellt sich heraus, dass er es mit einem psychopathischen Mörder zu tun hat und ein bitterböses Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Düster und ähnlich packend wie New World, und auch hier ein Mangel an echten Sympathieträgern. Grad zum Ende ist der Film enorm spannend und haut einem nach einem Moment der Erleichterung nochmal finsterst den Hammer in die Magengrube. Leider wird das ganze durch zu viele komische Elemente und die trottelige Darstellung der Polizei in meinen Augen etwas kaputt gemacht, da wäre atmosphöärisch noch Potential nach oben gewesen. Sei's drum, das Psycho-Duell zwischen Jung-woo Ha und Yun-seok Kim ist trotzdem absolut sehenswert. Und einige Szenen sind nichts für schwache Nerven. 09/12
SHITHEAD
I Saw The Devil
Nun endlich mal gesehen. Und was für ein bitterböses Brett. Koreanischer Rache-Thriller mit Horror-Einschlag, konsequent, düster, und mit recht expliziten Gewaltspitzen. Ein Serienkiller tötet die Verlobte eines Regierungsagenten, welcher daraufhin auf eine Vergeltungstour geht, an deren Ende es nur Verlierer gibt. Mir hat ja die Länge von 144 Minuten am Anfang etwas Bedenken gemacht, aber der Film zieht die Spannungskurve unerbittlich an und ist keine Sekunde langweilig. Choi Min-Sik als Psychopath zieht alle Register, aber Lee Byung-Hun als Rächer möchte ich auch nicht zum Freund haben. Auch wenn ich den Kannibalen mittendrin etwas fehl am Platze fand: Die Koreaner zeigen Hollywood einfach mal wieder, wo der Hammer hängt. Grimmigst! 10/12SHITHEAD, 27.01.2013 00:50 #


Meine Lust aufs asiatische Kino konnte ich ja letzte Woche wieder entfachen, deswegen den hier mal der Zweitsichtung unterzogen. Immer noch ein finsterstmögliches Ding. Und immer noch, trotz seiner 144 Minuten enorm packend und spannend. Choi Min-Sik ist derart niederträchtig, man kann seine eigene Abscheu förmlich mit den eigenen Händen packen. Das Ende hatte ich schon wieder vergessen, aber diese letzte Wendung ist ein dermaßener Hieb, dass einem das Blut in den Adern gefriert angesichts der Totalität und Rücksichtslosigkeit der Rache. Blutig ist er nach wie vor, aber die Aufregung um das Gezeigte scheint mir vor allem beim zweiten Sehen doch etwas übertrieben. Zumal viel wirklich im Off passiert. Sei's drum. An meiner ursprünglichen Wertung halte ich fest.
SHITHEAD
Full Contact
1992er Action-Granate von Ringo Lam, nach wie vor einer meiner absoluten Lieblingsfilme aus Hongkong. Ich hab den bereits diverse Male gesehen, aber das letzte Mal liegt schon über ein Jahrzehnt zurück, war also mal Zeit eine Wiederbegegnung. Jeff, gespielt vom unnachahmlich coolen Chow Yun-Fat in seiner absoluten Hochphase, ist ein Kleingangster, mit Moral und Prinzipien und seinen Freunden treu. Sein Cousin Sam (Anthony Wong) ist ein notorischer Spieler und immer in Geldnöten. Als sich Jeff, um Sam eine abgetrennte Hand zu ersparen, einen Kredithai zum Feind macht, müssen sie sich mit dem kreuzgefährlichen Judge (Simon Yam) zusammentun, um ihre Schulden mittels eines Überfalls zurückzuzahlen. Leider will der Kredithai Jeff trotzdem tot sehen. Und Sam ist bereit, seinen Cousin zu verraten...
Klar, ein B-Film. Aber was für einer. Chow Yun-Fat war nur in Hard Boiled noch lässiger, Simon Yam als exzentrischer Psychopath ist ein ebenbürtiger Gegenspieler, und die Actionszenen sind zwar eher kurz gehalten, aber absolut fantastisch inszeniert (und der damaligen Zeit entsprechend blutig). Der Soundtrack ist ebenfalls super und einige Szenen sind derart stilisiert lässig, dass es mir ein dickes Grinsen auf das Gesicht zaubert. Da kann man auch über hin und wieder auftretendes Overacting hinwegsehen. 11/12
Olsen
Ich lese mir diese Texte wirklich gerne durch. Werde vermutlich keinen dieser Filme anschauen, aber bitte weiter so. :smile: