Vom Bordstein bis zur Skyline ist Post-Punk?
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postet post-punk!
dies passt ganz gut in ebendiese Schublade...
Ought - More Than Any Other Dayder_acki, 10.09.2015 12:29 #
der faschist sagt "meh."
in anbetracht der bisherigen diskussion muss ich natürlich zugeben, dass hier entsprechende musikalische elemente zu hören sind. und wenn wir gang of four, talking heads und the fall, oder - was ich hier öfters raushöre - wedding present post-punk nennen wollen, dann okay. des pudels kern aber? nö. zunächst mal ist das viel zu beschwingt. und zu viel geklimper. so jingle-gitarren, pling-pling keys und zwar komplexe drums, aber auf eine viel zu hektische art. tja, und dann fehlt dem sänger das gewisse etwas, finde ich. viel zu - äh, weltlich? außerdem haben die humor, und das geht gar nicht wois sois, oder? und das cover ist zwar schlecht, aber nicht auf die art wie du meintest, oder? eher so cvjm-schlecht. das an der oberfläche.
auf der gefühlsebene wird's schwieriger. ich versuch mal - wahrscheinlich wird's brainstormig - das n bisschen in sprache zu fassen. die punks sahen 'no future' kommen, die post-punks leben bereits in dieser nicht-welt, sie sind den schritt jenseits der schwelle. post-apokalyptisch. nicht nur einsamkeit, sondern solipsismus. und dennoch verhaftet sein an einer unerbittlichen außenwelt. aggressive auflehnung gegen diese außenwelt aber mit einer gleichzeitig inhärenten resignation im ursprung. nicht mehr zynismus wie oben bei ought, sondern allenfalls sarkasmus. irgendwie nicht mehr in der allgemein anerkannten sozialen und erlebten realität, sondern mindestens ein schritt daneben, wie in einer traumwelt. und dennoch oftmals behaftet mit einer melancholischen romantik. das hört sich alles sehr psychotisch an, oder zumindest depressiv, und das war/ist es für viele ja auch, ian curtis. muss aber nicht, ein innerer starker zusammenhalt, ein gefestigtes ich kommt auch mit extremsten solipsismus klar, und findet auf dieser basis gepaart mit typisch menschlichen optimismus und hoffnung eben wieder eine art romantische brücke in die außenwelt. hm, irgendwie treffen die letzten sätze nicht so ganz, aber ich lass das jetzt mal so stehen. ein stück weit transportiert der film blade runner diesen zusammenhang und die emotionen.
das ganze nur als grober anriss, steckt natürlich noch einiges mehr dahinter, aber mir reicht's jetzt, und dem geneigten leser wahrscheinlich schon länger.
joy division - the eternal
in anbetracht der bisherigen diskussion muss ich natürlich zugeben, dass hier entsprechende musikalische elemente zu hören sind. und wenn wir gang of four, talking heads und the fall, oder - was ich hier öfters raushöre - wedding present post-punk nennen wollen, dann okay. des pudels kern aber? nö. zunächst mal ist das viel zu beschwingt. und zu viel geklimper. so jingle-gitarren, pling-pling keys und zwar komplexe drums, aber auf eine viel zu hektische art. tja, und dann fehlt dem sänger das gewisse etwas, finde ich. viel zu - äh, weltlich? außerdem haben die humor, und das geht gar nicht wois sois, oder? und das cover ist zwar schlecht, aber nicht auf die art wie du meintest, oder? eher so cvjm-schlecht. das an der oberfläche.
auf der gefühlsebene wird's schwieriger. ich versuch mal - wahrscheinlich wird's brainstormig - das n bisschen in sprache zu fassen. die punks sahen 'no future' kommen, die post-punks leben bereits in dieser nicht-welt, sie sind den schritt jenseits der schwelle. post-apokalyptisch. nicht nur einsamkeit, sondern solipsismus. und dennoch verhaftet sein an einer unerbittlichen außenwelt. aggressive auflehnung gegen diese außenwelt aber mit einer gleichzeitig inhärenten resignation im ursprung. nicht mehr zynismus wie oben bei ought, sondern allenfalls sarkasmus. irgendwie nicht mehr in der allgemein anerkannten sozialen und erlebten realität, sondern mindestens ein schritt daneben, wie in einer traumwelt. und dennoch oftmals behaftet mit einer melancholischen romantik. das hört sich alles sehr psychotisch an, oder zumindest depressiv, und das war/ist es für viele ja auch, ian curtis. muss aber nicht, ein innerer starker zusammenhalt, ein gefestigtes ich kommt auch mit extremsten solipsismus klar, und findet auf dieser basis gepaart mit typisch menschlichen optimismus und hoffnung eben wieder eine art romantische brücke in die außenwelt. hm, irgendwie treffen die letzten sätze nicht so ganz, aber ich lass das jetzt mal so stehen. ein stück weit transportiert der film blade runner diesen zusammenhang und die emotionen.
das ganze nur als grober anriss, steckt natürlich noch einiges mehr dahinter, aber mir reicht's jetzt, und dem geneigten leser wahrscheinlich schon länger.
joy division - the eternal
War The Sound schon? Muss ja eigentlich....
Mmmh, viele, viele Gedanken und Assoziationen
Was ich eher meinte ist: Für mich war dieses Label zeitlich begrenzt, macht einfach 2015 wenig Sinn.
Ist Dick Brave Post-Rock n Roll? Oder einfach ein Abklatsch und so out of date wie Speck zum Frühstück?
Was ich eher meinte ist: Für mich war dieses Label zeitlich begrenzt, macht einfach 2015 wenig Sinn.
Ist Dick Brave Post-Rock n Roll? Oder einfach ein Abklatsch und so out of date wie Speck zum Frühstück?
Und diese Überband....
aber so what from!
Komplexe Drums? Hä?
Aber ansonsten eine erschreckend detailgenaue Eigen-Definition eines Genres. Wüsste nicht, dass ich mal in eine Musikrichtung derart viel reininterpretiert hätte (würde mich bei Mathcore auch eher beängstigen). Vielleicht bin ich aber auch zu pragmatisch in meiner Denkweise, dass es pro Genre nur eine handvoll Definierer gibt und ansonsten einfach nur Bands, die den Sound cool finden und deshalb spielen.
Aber ansonsten eine erschreckend detailgenaue Eigen-Definition eines Genres. Wüsste nicht, dass ich mal in eine Musikrichtung derart viel reininterpretiert hätte (würde mich bei Mathcore auch eher beängstigen). Vielleicht bin ich aber auch zu pragmatisch in meiner Denkweise, dass es pro Genre nur eine handvoll Definierer gibt und ansonsten einfach nur Bands, die den Sound cool finden und deshalb spielen.
also ich find the sound schon, auch wenn mich persönlich bei denen immer irgendetwas nervt, meist die keyboards. und for against auch irgendwie, aber da hätte ich das hier gewählt:
for against - amen yves
und, wois sois, was die aktualität angeht - teils teils. hast schon recht, das passte mehr in diese end70er/früh80er atmosphäre, aber relevanz hat es irgendwie immernoch. wir haben's nur zugekleistert mit ganz vielen tollen sachen, die wir jetzt kaufen können, und die uns das leben erleichtern. außerdem sind die kriege jetzt schön weit weg im süden und osten. und genug bands, die solche musik machen, gibt's ja auch heute noch - und genug hörer anscheinend ebenso, auch wenn's bei einigen - wie z.b. mir - vielleicht biografisch bedingt ist. bin halt in dieser (musik-)epoche aufgewachsen.
constant mongrel - complete
for against - amen yves
und, wois sois, was die aktualität angeht - teils teils. hast schon recht, das passte mehr in diese end70er/früh80er atmosphäre, aber relevanz hat es irgendwie immernoch. wir haben's nur zugekleistert mit ganz vielen tollen sachen, die wir jetzt kaufen können, und die uns das leben erleichtern. außerdem sind die kriege jetzt schön weit weg im süden und osten. und genug bands, die solche musik machen, gibt's ja auch heute noch - und genug hörer anscheinend ebenso, auch wenn's bei einigen - wie z.b. mir - vielleicht biografisch bedingt ist. bin halt in dieser (musik-)epoche aufgewachsen.
constant mongrel - complete
Und noch was Aktuelles(aus´m letzten Jahr).
und, wois sois, was die aktualität angeht - teils teils. hast schon recht, das passte mehr in diese end70er/früh80er atmosphäre, aber relevanz hat es irgendwie immernoch.provolution, 10.09.2015 22:51 #
Klar können die Bands an sich immer noch Relevanz haben, die Art Sound hat ja seine Berechtigung.
Ich finde halt das Label "Post-Punk" an sich etwas aussageschwach heutzutage. Um mal einen Vergleich zu bringen:
Bei heutigen britischen Metalbands schreibt auch keiner von NWOBHM oder Post-NWOBHM.
Davon ab: Gerne weitermachen im Thread, hier geht es um Musik, nicht um Etiketten.
und, wois sois, was die aktualität angeht - teils teils. hast schon recht, das passte mehr in diese end70er/früh80er atmosphäre, aber relevanz hat es irgendwie immernoch.provolution, 10.09.2015 22:51 #
Klar können die Bands an sich immer noch Relevanz haben, die Art Sound hat ja seine Berechtigung.
Ich finde halt das Label "Post-Punk" an sich etwas aussageschwach heutzutage. Um mal einen Vergleich zu bringen:
Bei heutigen britischen Metalbands schreibt auch keiner von NWOBHM oder Post-NWOBHM.
Davon ab: Gerne weitermachen im Thread, hier geht es um Musik, nicht um Etiketten.Woas Sois..., 11.09.2015 05:55 #
ja
[ aftersun ] - Don't Touch
Manchmal bin ich ja Gefühlsmensch: die Algiers fühlt sich für mich wie Post-Punk an:
neues Futter:
The Gun Club - Carry Home
Merchandise - In Nightmare Room
Die! Die! Die! - Wasted Lands
alle 3 total verschieden , alle 3 steiligeili.
The Gun Club - Carry Home
Merchandise - In Nightmare Room
Die! Die! Die! - Wasted Lands
alle 3 total verschieden , alle 3 steiligeili.
na, hier passiert ja mal wieder was, befürchtete schon, das hätte sich totgelaufen. wenn ich nur zeit hätte ... überstunden, samstagsarbeit ... alle wollen ihre gärten noch vor weihnachten in präsentablem zustand .
My Disco, irgendwie ne Mischung aus Killing Joke, The Soft Moon und Big Black. Ich gehe mal davon aus, daß sie von nem Song von Letzteren auch den Namen geklaut haben.
My Disco - Severe
My Disco - Severe
beim bandcamp-stöbern stelle ich fest, dass die hier heute eine anthology-platte veröffentlichen. kannte ich namentlich natürlich nicht, aber das stück unten hatte ich damals auf einem längst vergessenen, unbeschrifteten mixtape! nochmal weihnachten, und - es kommt alles wieder ...
the vanishing point - statue
the vanishing point - statue
the kvb - awake
spectres - daniel (album: utopia, 2016)
edit: irgendwie funktioniert das einbetten einzelner tracks bei bandcamp nicht immer. naja, das ganze album ist so schlecht nicht.
edit: irgendwie funktioniert das einbetten einzelner tracks bei bandcamp nicht immer. naja, das ganze album ist so schlecht nicht.