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Best of '96: Stone Temple Pilots - "Tiny Music .... Songs from the vatican gift shop"

Go Ahead Eagle
Oh it's a pop love suicide.

Mein Erstkontakt mit der Band geschah 1999.
Das Video zu Sour Girl fasznierte mich.
So düster, so depressiv und doch so eingängig.
Kurz drauf hörte ich zum ersten Mal das zweite Album "Purple".
Interstate Love Song. :bow:
Doch ansonsten blieb nicht so viel hängen.
Okaye Band. Cooler Sänger, leider ziemlich fertig, wie man so hört.
Trotzdem genug angefixt um mal ein paar mehr Sachen ausm Netz zu ziehen.
"Plush unplugged". Was ist das denn bitte? Der beste Song aller Zeiten?
Und das zugehörige Album: Core, eine kleine Offenbarung. Hart, cool, elegant.
In den letzten Jahren habe ich mir den gesamten Backkatalog physisch zugelegt und blieb auch bei den Solosachen Weilands sowie dem Nebenprojekt der DeLeos Army of Anyone am Ball.
Über das letzte STP Album hülle ich gerne den Mantel des Schweigens.

1996 veröffentlichten sie ihr drittes Album. Eben dieses.
Wenn Core die kleine Grunge-infizierte Raupe (inklusive mehr oder weniger berechtigten Plagiatsvorwürfen) war, dann war Purple bereits die Verpuppung.
Das hier ist der glänzende, farbenprächtige Schmetterling Stone Temple Pilots.
Die Trademark-Gitarren sind geblieben. Stabils Rhytmusgerüst bilden Eric Kretz, der mit seiner lässigen Betonung von Bassdrum und Hithat immer mal wieder den inneren John Bonham durchschimmern lässt, und ein erstaunlich vielseitiger Bassist Robert DeLeo, der selbstverständlich hervorragend mit seinem Gitarristen-Bruder Dean harmoniert.
Zusammen hält dies Scott Weiland, dessen Stimme problemlos die schnellen Rocker, als auch die Bossa Nova Stücke abdeckt und überall zu seine eigene passende Phrasierung und Melodie findet.

I'm not dead and I'm not for sale

Womit wir beim Thema des Albums sind: Abwechslung.
Es ist einfach von vorne bis hinten vielseitig. Abundzu ziehen sie die Zügel an, siehe "Trippin on a hole in a paper heart", abundzu werden sie esoterisch, gar leicht psychedelisch, siehe das herrliche Intro "Press Play" oder eben das Bossa Stück "And so I know", abundzu lassen sie ihrem Pop Gespür freien Lauf, siehe "Lady picture show". Egal was sie machen, es wirkt gekonnt, selbstbewusst und einfach selbstverständlich.
Es ist einfach ein rundes Album, ich höre es jetzt seit dem Tode Weilands bestimmt zum 10. Mal und werde nicht müde dran.
Für mich ist es ihr bestes Album und somit zurecht in den Best of 1996.

Zuletzt geändert von Go Ahead Eagle

Go Ahead Eagle



Trippin on a hole in a paper heart


Lady picture show
Powder To The People
Tja, das Album das ich von der Band am wenigsten mag. "Trippin'..." und "Lady Picture Show" find ich super und "Adhesive" auch, der Rest ist für mich entweder ok oder nervig. Hat einfach nicht genügend gutes Songmaterial um mich bei der Stange zu halten.

Trotzdem vielen Dank für das schöne Review, Eagle!:cheers:
OneFingerSalute
Keinerlei Anknüpfungspunkte für mich. Gehört zu dieser Art Alternativerock, die mich einfach nicht mitreißt, nicht mal ein Stückchen mitschleift. Aber trotzdem ein :cheers: für den Rezensenten!
Go Ahead Eagle
Hab leider auch erwartet, dass dies hier fast ne Solorunde für mich wird.
Mir wars trotzdem wichtig, dass das Ding hier ebenfalls drin steht.
Vielleicht stolpert ja nachträglich noch jemand über diesen schluffigen 90er Alternative Rock und denkt sich, wow, wie geil waren die denn?!

Mal eben noch hinten dran ne strittige Album Top 6:
1) Tiny Music
2) Core
3) Shangri-La Dee Da
4) 4
5) Purple
6) s/t
Woas Sois...
Huch, Eagle hat ja noch mal geliefert. Sehr schön.
Allerdings bei mir auch ein verzichtbares Album, ich war sowieso nie großer Fan der Band.
-pmh-
ich hör mal rein, hab neben der okayen "purple" nur den erstling... und beide seit jahren nicht mehr gehört.
Powder To The People
Mal eben noch hinten dran ne strittige Album Top 6:
1) Tiny Music
2) Core
3) Shangri-La Dee Da
4) 4
5) Purple
6) s/tGo Ahead Eagle, 15.12.2015 08:06 #

Shangri-La vor No. 4 und Purple?:yikes::yikes::yikes:
Go Ahead Eagle
Shangri la eher auf Niveau mit der 4 aber vor Purple.
Auf Purple sind ein paar sehr geile Highlight (Vasoline, Interstate, Big empty), aber auch zu viel belangloses Füllmaterial. Ich tue mich hier relativ schwer mit dem skiplosen Durchhören.
Crackerman
Hab leider auch erwartet, dass dies hier fast ne Solorunde für mich wird.Go Ahead Eagle, 15.12.2015 08:06 #

Ich -im Gegensatz- freue mich über die erste Platte, zu der ich mehr sagen kann als 'fand ich schon ganz ok, nur war jetzt nicht sooo....aber schöne Rezi'. Meinen Senf bekommst du noch, aber ich möchte sie vorher nochmal auflegen. Vor allem, weil du die STP Scheiben in eine wirklich kontroverse Reihenfolge gebracht hast. Mir geht's da genau wie Paudi :smile:.
Go Ahead Eagle
Da freue ich mich drauf.
Selbstverständlich ist das da oben eine rein subjektive Reihenfolge.
CYBERBORIS
Auch wenn man über den Zusammenhang streiten kann, aber STP haben mich schon ziemlich erwischt damals. Zwar waren sie für mich immer hinter Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden und AIC (aus heutiger Sicht mit Sicherheit fraglich, ob man die so in einen Topf werden kann), aber speziell mit den ersten beiden Alben hatte ich großen Spaß. Mit der Purple vielleicht sogar noch mehr als mit dem Debüt.

Die Tiny Music war damals eine große Enttäuschung für mich. Vor allem habe ich in Erinnerung, dass Weilands Stimme auf dem Album anders klang als auf den ersten beiden. Aber ich werd die CD gleich noch mal rauskramen und ein offenes Ohr riskieren. Auf Eagles Reihenfolge werd ich aber sicher nicht kommen. :smile:
Crackerman
Mein Eindruck von anno dazumal war ja nicht der beste und nach zwei weiteren Auffrisch-Durchgängen ist es nicht anders. Damals nach den beiden grandiosen ersten Scheiben kamen sicher auch noch enttäuschte Erwartungen dazu. Auf Tiny music... funktionieren für mich nur noch diese mehr fliessenden, etwas psychedelischen Stücke wie Ride the cliche oder Big bang baby. Die Rocker sind höchstens ok....obwohl, eigentlich ist da ja mit Pops love suicide nur ein echter drauf. Den Rest empfinde ich mehr oder weniger als nicht sehr inspiriertes Füllmaterial und sowas wie Adhesive oder (:agree:) And so I know oder Seven caged tigers sogar als ärgerlich schwach. Mir scheint es, als wenn den DeLeos als (fast) alleinigen Songschreibern dort schon die Ideen wegblieben. Der einzige Track von Weiland, Tumble in the rough, ist noch ganz ok....irgendwie das poppigste aller Stücke, aber das stört nicht so. Und kommt das nur mir so vor oder ist die Produktion um einiges schwächer auf der Brust als vorher? Geht so mehr in Richtung luftig-locker (vielleicht auch so gewollt, nur eigentlich arbeitet O'Brien anders :hm:) aber passt deshalb für mich nicht so recht.

So genug gemeckert. Die Band war trotzdem geil. Meine Top6:
1. Core
2. Purple
3. No. 4
4. Tiny music
5. s/t
6. Shangri-la dee da
Go Ahead Eagle
Oh weia.
Ich versuche unseren eklatanten Unterschied mal zu begründen.
Wie oben beschrieben, bei mir fand der Einstieg eher querfeldein ab den 2000ern statt.
Um dann noch mal einige Jahre später mit vollständigem Backkatalog einen neuen Gesamteindruck zu bekommen.
Da war mir klar, dass ich STP nicht nach den härteren Rocksongs beurteilen würde, sondern eher nach den esoterischen/chilligen/poppigen, die im Gesamtwerk (erst recht auf den letzten Alben) eher in der Überzahl sind.
Diese Herangehensweise führt bei mir im Endeffekt zum Favoriten Tiny Music. Hier passt die Mischung, hier haben sie sich gefunden.

Du (und andere) haben die Band von Beginn an verfolgt. 1992 auf der Grungewelle surfend mit hartem coolen Sound (Core) und einigen weiteren Ohrwürmern (Purple). In der bandinterne Weiterentwicklung war Tiny Music vielleicht folgerichtig, als Fan des Erstlings betrachtet wars vermutlich einfach nur enttäuschend.
Crackerman
Jau, so wird's sein. Bin ich komplett einverstanden :gimmefive:.

Diese Serie ist übrigens die beste Foren-Idee seit langem. Mehrere Schätze neu- und anschliessende Platten weitergehört. Dem Initiator ein weiteres :bow:.
Go Ahead Eagle
Merci.:hi:
LarryRansomInferno
Ich hab STP ja durch dieses Bootleg kennengelernt (Disc Center sei Dank). Im gleichen Jahr kam dann noch die Purple raus, was mir als 11jährigem Knirps natürlich nicht so bewusst war. Allerdings war auf meinen Onkel Verlass, der sich die Platte gekauft hatte, wie ich beim Durchforsten seiner CD-Sammlung entdeckte. Als er mir dann sagte, dass er das Album nicht so toll findet, hab ich schnell Nägel mit Köpfen gemacht und das Teil gegen eine Hooters Best Of eingetauscht. Ka-Ching! :bigsmile:
Die Core hab ich dann bei einem Ausflug nach Worms erstanden. Beide Alben fand ich super, vor allem die Purple lief rauf und runter.
Als ich dann hörte, dass es was Neues (Tiny Music) von STP gibt, war ich richtig heiß drauf und bin wieder nach Worms gefahren. Die CD blind gekauft, nach Hause gefahren, aufgelegt und dann gedacht: "Was zur Hölle ist das für ein Kack!?"
Ein zweites Mal gehört, ein drittes Mal gehört, immer noch Kack! 5 Jahre später gehört, immer noch Kack. Wieder 5 Jahre später gehört... und so begab es sich, dass ich im Zuge von Eagles Rezi auf ein Neues versucht habe, Gefallen an der Tiny Music zu finden. Und wie bei den vielen Malen vorher, bin ich wieder mal gescheitert. Ein Lied gibt es auf dem Album, das mir gefällt (Trippin' On A Hole In A Paper Heart). Dazu noch drei Lieder, die ganz ok sind (Art School Girl, Tumble In The Rough, Pop's Love Suicide), der Rest gibt mir gar nix.
Als dann No.4 erschien, war ich doch sehr skeptisch und erwartete nicht viel. Wurde dann aber positiv überrascht. War zwar auch ein etwas anderer Sound als früher, aber das Album ist voller guter Songs. STP und ich waren wieder versöhnt. Was danach kam, naja.... lassen wir das! :wink:

1. Purple
2. Core
3. No.4
4. Tiny Music
5. s/t
6. Shangri-La Dee Da