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Emarosa - 131

Alphex
Hätte ich in der Form nicht erwartet, da die letzte beim Release auch schon abgefeiert wurde ohne Ende, letztlich aber nur okay war, doch: Die neue Emarosa ist großartig. Ohne Jonny Craig, ohne viel Härte, aber mit grandios organischem Songwriting - dieses Album fließt echt unsagbar elegant vom ersten bis zum letzten Ton (unterbrochen nur durch das lauwarme "Miracle").

Was wird gespielt? Post-Hardcore meets Alternative mit R'n'B-Vocals - mal mehr (One Car Garage, Blue), mal weniger (Porcelain, Young Lonely) gitarrenlastig. Das Album zerbirst vor Texturen, Fills, Sprenkslern und Spielfreude - und funktioniert als ganzes erheblich besser als in Form einzelner Songs. Eine gewisse Leichtigkeit durchzieht das alles, trotz der grundlegenden Melancholie, und die verspielten Arrangements tragen dazu erheblich bei. Das Album ist trotz aller Musikalität alles andere als sperrig, aber für wen das kein KO-Kriterium ist, der kann hier sehr viel Spaß haben - Sure, Helpless, Porcelain und Young Lonely sind soweit meine Favoriten, aber wie gesagt - das Album funktioniert als ganzes erheblich besser, und es existiert ja auch ein kompletter Stream.

Guckst du hier:
Offizieller Stream auf Youtube
Baron von Quakenbrück
Ich habe bisher nie einen Ton von der Band vernommen, höre nachher aber mal rein.
Baron von Quakenbrück
Hatte es die letzten Tage hin und wieder laufen lassen, denke also, es ist Zeit, ein paar Worte zu verlieren. Ich möchte aber noch anmerken, dass ich abgesehen von diesem Album nichts von der Band kenne. Mit Quervergleichen kann ich daher nicht dienen.

Musikalisch geht das Album durchaus in Ordnung. Dass es geradezu fließt, würde ich so unterschreiben. Sorgt bei mir aber auch dafür, dass ich Schwierigkeiten habe, einzelne Songs auseinanderzuhalten. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte dem Album sicher ganz gut getan. Viel schwerer wiegt für mich aber die Tatsache, dass der Gesang viel zu stark in den Vordergrund gemischt ist. Die Gitarren verlieren völlig an Druck und sind gerade in den lauteren Stellen mehr schmückendes Beiwerk als alles andere. Den Anfang von "Sure" finde ich beispielsweise richtig gelungen, nur um später wieder völlig von der Stimme vereinnahmt zu werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich über Kopfhörer gehört habe? Ich weiß es nicht. Wenn ich das mit Bands wie The Contortionist vergleiche (eher Prog Metal, aber Sänger mit ähnlichen Anlagen), besteht da auf jeden Fall Verbesserungspotential.
Alphex
Ich möchte aber noch anmerken, dass ich abgesehen von diesem Album nichts von der Band kenne. Mit Quervergleichen kann ich daher nicht dienen.Baron von Quakenbrück, 10.09.2016 22:42 #


Vom ersten Album mit dem Vorgängersänger, der dummerweise ein ziemliches Arschloch sein soll und etwas zu gerne Heroin nimmt. Da sind die Vocals nicht so sehr im Vordergrund wie bei dem aktuellen Album, aber deutlich weiter vorne als bei dem von dir verlinkten Song.

RnB-Gesang-Posthardcore-Produktionen haben den Gesang aber gerne so weit vorne. Siehe auch Too Close To Touch.

Mich stört das übrigens gerade bei Emarosa nicht, weil das generell sehr poppig ist. Da passen die so weit nach vorne gemischten Vocals schon, und gerade die Drums gehen ja trotzdem genug ab. Ist ja nicht so, dass der Rest nur Begleitgebrummel wäre.

EDIT: Achja, Sure lief offenbar vor einer Werbepause bei einer Footballübertragung in den USA. Offenbar nicht nur für dich ein Highlight :bigsmile:

Zuletzt geändert von Alphex