Ich kann die Aufregung verstehen, wenn man sich - der eigenen Erinnerung zufolge zu Unrecht - mit sowas konfrontiert sieht. Aber rein aus empathischen wie taktischen Gründen ist doch echt die Frage, inwiefern Imperative mit Rufzeichen jetzt die Lage entspannen und dem im Raum stehenden bunten wie wilden Hund zuwiderarbeiten. Versetz dich doch mal in die Lage von der Dame: Da jetzt ein "er will persönlich mit dir reden!" zu hören, wäre - da sie ja mit Sicherheit davon ausgehen wird, da die Person, die sie emotional richtig zerlegt hatte in Folge - extrem belastend (abgesehen von der Beweislage ist das auch oft der (mit)Grund dafür, warum man nicht "halt zur Polizei" geht). Und es explizit PERSÖNLICH einzufordern wirkt noch mal bedrohlicher - ob nun absichtlich oder nicht spielt da keine Rolle, es wirkt ungut. Zumal das Statement hier nicht von ihr kam. Direkt wieder Druck zu machen ist halt eher nicht deeskalierend und vermittelt Unbedachtheit. Wenn der Vorwurf von beschissenem Verhalten im Raum steht doppelt schlecht - wenn also schon nicht das Nervenkostüm der Schwester interessieren sollte, dann eventuell das, wie man selbst dasteht.
So oder so denke ich, dass das sowieso für alle Außenstehenden schwer nachzuvollziehen ist, was da nun wie überzeugend wirkt - klar könnte man jetzt fragen, wie du denn den Abend im Kopf hast. Aber irgendwie würde das wenig bringen und gehört IMO (!) nicht hier her. Die Frage, wer jetzt hier Dinge getan hat, die nicht mehr rückgängig zu machen sind, ist also offen.
Aber das ist jetzt nur meine Meinung dazu im Interesse der Dramareduktion und des Nervenkostüms der Betroffenen.
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