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Colfax Road
Heute As I Lay Dying, ...usopp, 12.12.2018 11:30 #


puh...Colfax Road, 12.12.2018 12:05 #

Auch hier muss ich die Frage mal stellen: Resozialisierung als Straforientierung ist ok, aber nicht für Künstler? Was dürfen die danach? Oder was darf man als Fan danach?
Selbe Geschichte wie bei Louis CK (wobei das natürlich nicht den Mord-Charakter hat). Seit er angekündigt hat, wieder auftreten zu wollen (bei dem er als differenzierter Charakter unter Garantie keine Gelegenheit auslässt, sich selbst zu kasteien), wird er von der Empörungsgesellschaft mit Kot beworfen.Powder To The People, 12.12.2018 12:13 #


puh deshalb, weil der Sänger dieser Band einen Menschen beauftragt hat, einen anderen Menschen zu töten.
damit hat er sich für mich für alle Zeiten disqualifiziert, vor allem als Künstler.
aus rechtlicher Sicht darf er seine Karriere natürlich weiterführen, noch 10 Alben rausbringen, noch 1.000 Konzerte spielen.
aber wer ihn dabei jetzt noch unterstützt (z. B. durch den Kauf einer Konzertkarte), der hat meiner Meinung nach einen mehr als fragwürdigen moralischen Kompass.
einem Typen, der einen Mord in Auftrag gegeben hat, könnte ich nicht mehr zujubeln, seine Performance beklatschen und ihm dafür dann noch Geld in die Hand drücken.
that's it.
Drunken Third
Heute As I Lay Dying, ...usopp, 12.12.2018 11:30 #


puh...Colfax Road, 12.12.2018 12:05 #

Auch hier muss ich die Frage mal stellen: Resozialisierung als Straforientierung ist ok, aber nicht für Künstler? Was dürfen die danach? Oder was darf man als Fan danach?
Selbe Geschichte wie bei Louis CK (wobei das natürlich nicht den Mord-Charakter hat). Seit er angekündigt hat, wieder auftreten zu wollen (bei dem er als differenzierter Charakter unter Garantie keine Gelegenheit auslässt, sich selbst zu kasteien), wird er von der Empörungsgesellschaft mit Kot beworfen.Powder To The People, 12.12.2018 12:13


Stimme ich im großen und ganzen zu. Wobei, da zieht ja jeder seine persönliche Grenze, wie ich vor ein paar Tagen schon zu gleicher Thematik angemerkt hab, Lostprophets würden bei mir nicht mehr gehen.
Go Ahead Eagle
Lostprophets würden bei mir nicht mehr gehen.Drunken Third, 12.12.2018 12:59 #

Sorry, ich hab die ganze Diskussion nicht mitbekommen.

Aber heißt dein Zitat da oben, dass du die weiteren Bandmitglieder auf Lebzeiten in Sippenhaft nimmst, auch wenn der Täter raus ist? Wenn ich mich nicht irre, machen die Verbliebenen ja weiterhin Musik zusammen. Da ist doch auch Geoff Rickley / Thursday beteiligt: neuer Bandname No Devotion.

Oder gehts dir nur darum, dass du den alten Sänger nicht mehr hören kannst?
Woas Sois...
Ich hab zumindest Tupac damals nach der Straftat konsequent nicht gesehen! :klugscheiss:

Und in dem Fall ist es ja zumindest eine Band, kein Solokünstler. Was können die Mitmusiker dafür?
Nicht mitgegangen, nicht mitgefangen, aber mitgehangen?
-pmh-
puh deshalb, weil der Sänger dieser Band einen Menschen beauftragt hat, einen anderen Menschen zu töten.

einem Typen, der einen Mord in Auftrag gegeben hat, könnte ich nicht mehr zujubeln, seine Performance beklatschen und ihm dafür dann noch Geld in die Hand drücken.
that's it.Colfax Road, 12.12.2018 12:58 #




war diese geschichte nicht beim (ex)drummer von ac/dc ähnlich?
Powder To The People
Heute As I Lay Dying, ...usopp, 12.12.2018 11:30 #


puh...Colfax Road, 12.12.2018 12:05 #

Auch hier muss ich die Frage mal stellen: Resozialisierung als Straforientierung ist ok, aber nicht für Künstler? Was dürfen die danach? Oder was darf man als Fan danach?
Selbe Geschichte wie bei Louis CK (wobei das natürlich nicht den Mord-Charakter hat). Seit er angekündigt hat, wieder auftreten zu wollen (bei dem er als differenzierter Charakter unter Garantie keine Gelegenheit auslässt, sich selbst zu kasteien), wird er von der Empörungsgesellschaft mit Kot beworfen.Powder To The People, 12.12.2018 12:13 #


puh deshalb, weil der Sänger dieser Band einen Menschen beauftragt hat, einen anderen Menschen zu töten.
damit hat er sich für mich für alle Zeiten disqualifiziert, vor allem als Künstler.
aus rechtlicher Sicht darf er seine Karriere natürlich weiterführen, noch 10 Alben rausbringen, noch 1.000 Konzerte spielen.
aber wer ihn dabei jetzt noch unterstützt (z. B. durch den Kauf einer Konzertkarte), der hat meiner Meinung nach einen mehr als fragwürdigen moralischen Kompass.
einem Typen, der einen Mord in Auftrag gegeben hat, könnte ich nicht mehr zujubeln, seine Performance beklatschen und ihm dafür dann noch Geld in die Hand drücken.
that's it.Colfax Road, 12.12.2018 12:58 #

Nun, das ist natürlich dein Recht. Nur nach der Logik darf es keine Resozialisierung geben. Demnach dürfte kein seine Strafe rechtmässig abgesessener Sträfling je wieder in Lohn und Brot (egal welche Berufsgruppe) kommen, da jeder Arbeitgeber, der ihn unterstützt, einen mehr als fragwürdigen moralischen Kompass hätte.
Go Ahead Eagle
puh deshalb, weil der Sänger dieser Band einen Menschen beauftragt hat, einen anderen Menschen zu töten.

einem Typen, der einen Mord in Auftrag gegeben hat, könnte ich nicht mehr zujubeln, seine Performance beklatschen und ihm dafür dann noch Geld in die Hand drücken.
that's it.Colfax Road, 12.12.2018 12:58 #




war diese geschichte nicht beim (ex)drummer von ac/dc ähnlich?-pmh-, 12.12.2018 13:07 #

Über die letzten Jahre / Jahrzehnte hat Phil Rudd allerhand Straftaten begangen und Anzeigen gesammelt. Verdacht auf Auftragsmord ist da bloß noch die Spitze des Eisbergs.
Drunken Third
Lostprophets würden bei mir nicht mehr gehen.Drunken Third, 12.12.2018 12:59 #

Sorry, ich hab die ganze Diskussion nicht mitbekommen.

Aber heißt dein Zitat da oben, dass du die weiteren Bandmitglieder auf Lebzeiten in Sippenhaft nimmst, auch wenn der Täter raus ist? Wenn ich mich nicht irre, machen die Verbliebenen ja weiterhin Musik zusammen. Da ist doch auch Geoff Rickley / Thursday beteiligt: neuer Bandname No Devotion.

Oder gehts dir nur darum, dass du den alten Sänger nicht mehr hören kannst?Go Ahead Eagle, 12.12.2018 13:05


Dein letzter Satz trifft es.
Colfax Road
Nun, das ist natürlich dein Recht. Nur nach der Logik darf es keine Resozialisierung geben. Demnach dürfte kein seine Strafe rechtmässig abgesessener Sträfling je wieder in Lohn und Brot (egal welche Berufsgruppe) kommen, da jeder Arbeitgeber, der ihn unterstützt, einen mehr als fragwürdigen moralischen Kompass hätte.Powder To The People, 12.12.2018 13:11 #


hm, knifflig, aber ich sehe schon noch einen Unterschied darin, von einem Arbeitgeber eine Jobchance zu erhalten und sich auf einer Bühne von hunderten von Fans bejubeln zu lassen. das öffentliche Auftreten, das Ausüben einer Kunst, das Dasein als kommerzieller Musiker, das bringt für mich persönlich noch eine Ebene mehr mit rein. vielleicht nicht ganz konsequent, aber so schlägt eben mein moralischer Kompass aus.
Colfax Road
Ich hab zumindest Tupac damals nach der Straftat konsequent nicht gesehen! :klugscheiss:

Und in dem Fall ist es ja zumindest eine Band, kein Solokünstler. Was können die Mitmusiker dafür?
Nicht mitgegangen, nicht mitgefangen, aber mitgehangen?Woas Sois..., 12.12.2018 13:06 #


Im Falle Lost Prophets fällt es mir irgendwie ziemlich schwer, den Rest der Band komplett außen vor zu sehen. Zumindest hab ich mich da öfter gefragt, wie man Denkweise und Taten des Sängers über so viele Jahre nicht mitbekommt, wenn man doch ewig lange gemeinsam auf Tour ist, im Studio ist, vielleicht auch privat miteinander zu tun hat. Auf der anderen Seite kriegen selbst Ehepartner oft nicht mit, was für Abgründe der/die andere so mit sich trägt. Schwierige Kiste...
alvarez
Die No Devotion ist aber ziemlich fantastisch!:klugscheiss:
Powder To The People
Nun, das ist natürlich dein Recht. Nur nach der Logik darf es keine Resozialisierung geben. Demnach dürfte kein seine Strafe rechtmässig abgesessener Sträfling je wieder in Lohn und Brot (egal welche Berufsgruppe) kommen, da jeder Arbeitgeber, der ihn unterstützt, einen mehr als fragwürdigen moralischen Kompass hätte.Powder To The People, 12.12.2018 13:11 #


hm, knifflig, aber ich sehe schon noch einen Unterschied darin, von einem Arbeitgeber eine Jobchance zu erhalten und sich auf einer Bühne von hunderten von Fans bejubeln zu lassen. das öffentliche Auftreten, das Ausüben einer Kunst, das Dasein als kommerzieller Musiker, das bringt für mich persönlich noch eine Ebene mehr mit rein. vielleicht nicht ganz konsequent, aber so schlägt eben mein moralischer Kompass aus.Colfax Road, 12.12.2018 13:50 #

Diese Argumentation wird häufig gebracht, untergräbt aber das Entwicklungspotenzial von Charakteren. Wenn ein Künstler im Anschluss bspw. ein Buch oder einen Song über seine Fehler mit fundierter Hilfestellung für Menschen mit ähnlichen Ideen im Kopf herausbringt (aus der Sache also positives konstruiert, da die eigenen Fehler es für die Leute "authentisch" erscheinen lassen), würde das von Vornherein negiert. Man nähme den Leuten die Chance, sich tatsächlich und vor allem öffentlich zu bewähren (zumal es quasi nur aufgrund des Bekanntheitsgrades überhaupt öffentlich weltweit wahrgenommen wurde). "Es gibt nichts richtiges im Falschen" ist das von Adorno erzeugte schwarze Loch, welches den unsäglichen Begriff "Haltung" ad absurdum führt. Etwas abzulehnen, nur weil "der Falsche" es sagt, führt zum gesellschaftlichen Vakuum. Wenn Hitler sagt: "Die Errrde ist rrrund.", wird sie deswegen nicht zur Scheibe. Huch? Wo bin ich denn jetzt gelandet.

Wie gesagt, ich werfe niemandem vor, wie er das handhabt. Aber "fragwürdiger moralischer Kompass" setzt Standards beim Anderen voraus, die ich in den wenigsten Fällen selbst erfülle. Also nix für ungut.
Olsen
Ich hab zumindest Tupac damals nach der Straftat konsequent nicht gesehen! :klugscheiss:

Und in dem Fall ist es ja zumindest eine Band, kein Solokünstler. Was können die Mitmusiker dafür?
Nicht mitgegangen, nicht mitgefangen, aber mitgehangen?Woas Sois..., 12.12.2018 13:06 #


Im Falle Lost Prophets fällt es mir irgendwie ziemlich schwer, den Rest der Band komplett außen vor zu sehen. Zumindest hab ich mich da öfter gefragt, wie man Denkweise und Taten des Sängers über so viele Jahre nicht mitbekommt, wenn man doch ewig lange gemeinsam auf Tour ist, im Studio ist, vielleicht auch privat miteinander zu tun hat. Auf der anderen Seite kriegen selbst Ehepartner oft nicht mit, was für Abgründe der/die andere so mit sich trägt. Schwierige Kiste...Colfax Road, 12.12.2018 13:54 #


Ich glaube schon, dass der Typ das vor seinen Bandkollegen geheimgehalten hat. Von mir aus dürfen die auch alle weiterhin Musik machen, sie täten nur gut daran, nicht den Namen Lostprophets zu benutzen.

Bei diesen Fragen von Rehabilitation und Vergebung gibt es immer zwei Seiten: die rechtliche und die emotionale. Rechtlich gesehen hat Lambesis seine Strafe (zu gering meiner Meinung nach, aber das soll jetzt nicht Thema sein) verbüßt und darf tun und lassen, was er möchte. Und mit der emotionalen Bindung meine ich die persönliche Vorliebe für das Werk eines Künstlers. Ich finde As I Lay Dying scheiße und denke deshalb auch: Wie kann man den Typen jetzt weiter untersützen? Aber, und der Punkt ist das, worum es mir geht: Was, wenn es ein Künstler wäre, der mir wichtig ist? Wenn morgen rauskäme, dass Justin Sullivan von New Model Army einen Killer auf seine Frau ansetzen wollte? Was mache ich dann? Fazit: Es ist einfach, darüber zu urteilen, wenn der persönliche Bezug gering ist.
schmirglie
Bei diesen Fragen von Rehabilitation und Vergebung gibt es immer zwei Seiten: die rechtliche und die emotionale.Olsen, 12.12.2018 14:27 #

Ja, so sehe ich das auch. Das was die Typen von AILD und den Lostprophets gemacht haben, ist für mich schon eine andere Kategorie als bspw Louie CK. Natürlich fällt mir das aber auch einfacher, weil ich beide Bands nie mochte. Der Kerl von AILD ist aber schon wieder als Sänger dabei, oder nicht? Dann finde ich nicht, dass man seine Bandkollegen da extra in Schutz nehmen muss.
Olsen
Ja, erst waren sie alle so "mit unserem alten Sänger wollen wir nix mehr zu tun haben", dann plötzlich "wir haben uns ausgesprochen und wollen jetzt wieder zusammen auf die Bühne". (Ka-tsching!)

Zuletzt geändert von Olsen

LaRocca
Das ist schon ein schwieriges Thema. Wo zieht man da die Grenze? Zum Glück hab ich mit Lostprophets nie wa anfangen können, sodass ich das nur von außen betrachten kann. Pädophilie ist mit das Abartigste, ich glaub da wär ne Band für mich gestorben. Tut mir leid um die anderen Musiker, aber die müssten dann halt mit neuem Namen weitermachen. Mal davon abgesehen hat er doch - wenn ich da nicht was verwechsle - aus dem Knast aus immer noch so gewisse Kontakte gesucht. Er scheint also nichtmal was daraus gelernt zu haben oder großartig zu bereuen.

CK Louis hat eingesehen, dass er ein großes Problem hatte und hat daran gearbeitet. Schon allein deswegen seh ich das bei ihm anders. Vielleicht auch, weil ich ihn mag. Es wird sicher anfangs auch für mich einen sehr faden Beigeschmack haben, wenn er komische sexuelle Witzchen macht, aber so wie ich ihn einschätze, würde er in erster Linie sich selbst aufs Korn nehmen.

Dumme politische Aussagen von Jesse Hughes/EoDM hab ich bis zu einem gewissen Punkt auch ignoriert, dafür mochte ich die Musik einfach zu gerne. Aber irgendwann wurd mir das zu bunt und seitdem kann ich mir deren Alben nicht mehr anhören. Schon allein diese Waffen-vernarrte Scheiße, die er nach dem Anschlag in Paris von sich gab oder wie er die sich über die Opfer von nem Schulmassaker lustig gemacht hat, als sie beim March of Our Lives mitgemacht haben. EoDM kann ich mir wohl erst wieder anhören, wenn Jesse sich irgendwann man von all seinem Geschwafel distanzieren würde, was aber eher nie passieren wird.
Colfax Road
Diese Argumentation wird häufig gebracht, untergräbt aber das Entwicklungspotenzial von Charakteren. Wenn ein Künstler im Anschluss bspw. ein Buch oder einen Song über seine Fehler mit fundierter Hilfestellung für Menschen mit ähnlichen Ideen im Kopf herausbringt (aus der Sache also positives konstruiert, da die eigenen Fehler es für die Leute "authentisch" erscheinen lassen), würde das von Vornherein negiert. Man nähme den Leuten die Chance, sich tatsächlich und vor allem öffentlich zu bewähren (zumal es quasi nur aufgrund des Bekanntheitsgrades überhaupt öffentlich weltweit wahrgenommen wurde). "Es gibt nichts richtiges im Falschen" ist das von Adorno erzeugte schwarze Loch, welches den unsäglichen Begriff "Haltung" ad absurdum führt. Etwas abzulehnen, nur weil "der Falsche" es sagt, führt zum gesellschaftlichen Vakuum. Wenn Hitler sagt: "Die Errrde ist rrrund.", wird sie deswegen nicht zur Scheibe. Huch? Wo bin ich denn jetzt gelandet.

Wie gesagt, ich werfe niemandem vor, wie er das handhabt. Aber "fragwürdiger moralischer Kompass" setzt Standards beim Anderen voraus, die ich in den wenigsten Fällen selbst erfülle. Also nix für ungut.Powder To The People, 12.12.2018 14:26 #


da steckt schon viel Wahres drin, keine Frage, aber es geht ja dann damit weiter, wie man unterschiedliche Verfehlungen für sich persönlich gewichtet. Sprechen wir von Diebstahl oder Steuerbetrug? Das kann ich in dem Sinne "verzeihen" und gestehe der Person zu, dass Sie sich ändert und neu bewährt. Sprechen wir von Gewaltverbrechen? Da hört bei mir das Verständnis auf, und zwar nicht erst bei Vergewaltigung oder Mord. Und mit dem Verständnis geht für mich ehrlicherweise auch das Recht auf Rehabilitation und Bewährung verloren. Jemand mit dieser Schuld muss sie juristisch begleichen/absitzen, ohne danach Repressalien zu befürchten. Keine Frage, das gebieten die gesellschaftlichen Regeln, die wir brauchen. Aber glaube ich dieser Person, dass sie ihre Gewalttat bereut und vor allem, hat sie aus meiner Sicht die Chance verdient, ungeächtet den Faden von vor ihrer Tat wieder aufzugreifen? aus meiner Sicht 2x nein, denn Schuld die aus Gewalttaten resultiert, kann meiner Meinung nach nicht getilgt werden.
Woas Sois...
Also war Joschka Fischer als Außenminister ein schlimmer Fehler? :hm:
Olsen
Aber glaube ich dieser Person, dass sie ihre Gewalttat bereut und vor allem, hat sie aus meiner Sicht die Chance verdient, ungeächtet den Faden von vor ihrer Tat wieder aufzugreifen?Colfax Road, 12.12.2018 15:43 #


Ist das allgemein gesprochen oder beziehst du dich nur auf Lambesis?
Powder To The People
Diese Argumentation wird häufig gebracht, untergräbt aber das Entwicklungspotenzial von Charakteren. Wenn ein Künstler im Anschluss bspw. ein Buch oder einen Song über seine Fehler mit fundierter Hilfestellung für Menschen mit ähnlichen Ideen im Kopf herausbringt (aus der Sache also positives konstruiert, da die eigenen Fehler es für die Leute "authentisch" erscheinen lassen), würde das von Vornherein negiert. Man nähme den Leuten die Chance, sich tatsächlich und vor allem öffentlich zu bewähren (zumal es quasi nur aufgrund des Bekanntheitsgrades überhaupt öffentlich weltweit wahrgenommen wurde). "Es gibt nichts richtiges im Falschen" ist das von Adorno erzeugte schwarze Loch, welches den unsäglichen Begriff "Haltung" ad absurdum führt. Etwas abzulehnen, nur weil "der Falsche" es sagt, führt zum gesellschaftlichen Vakuum. Wenn Hitler sagt: "Die Errrde ist rrrund.", wird sie deswegen nicht zur Scheibe. Huch? Wo bin ich denn jetzt gelandet.

Wie gesagt, ich werfe niemandem vor, wie er das handhabt. Aber "fragwürdiger moralischer Kompass" setzt Standards beim Anderen voraus, die ich in den wenigsten Fällen selbst erfülle. Also nix für ungut.Powder To The People, 12.12.2018 14:26 #


da steckt schon viel Wahres drin, keine Frage, aber es geht ja dann damit weiter, wie man unterschiedliche Verfehlungen für sich persönlich gewichtet. Sprechen wir von Diebstahl oder Steuerbetrug? Das kann ich in dem Sinne "verzeihen" und gestehe der Person zu, dass Sie sich ändert und neu bewährt. Sprechen wir von Gewaltverbrechen? Da hört bei mir das Verständnis auf, und zwar nicht erst bei Vergewaltigung oder Mord. Und mit dem Verständnis geht für mich ehrlicherweise auch das Recht auf Rehabilitation und Bewährung verloren. Jemand mit dieser Schuld muss sie juristisch begleichen/absitzen, ohne danach Repressalien zu befürchten. Keine Frage, das gebieten die gesellschaftlichen Regeln, die wir brauchen. Aber glaube ich dieser Person, dass sie ihre Gewalttat bereut und vor allem, hat sie aus meiner Sicht die Chance verdient, ungeächtet den Faden von vor ihrer Tat wieder aufzugreifen? aus meiner Sicht 2x nein, denn Schuld die aus Gewalttaten resultiert, kann meiner Meinung nach nicht getilgt werden.Colfax Road, 12.12.2018 15:43 #

Na gut, aber das ist wenigstens ehrlich. Ich komme halt aus dem Therapie-Bereich und kenne so einige 180-Grad-Schwenker, die absolut beeindruckend (und rückfallfrei) waren. Zudem sind manche Zusammenhänge selten für den Einzelnen nachprüfbar, wesegen ich da eine neutralere Ansicht vertrete.

CK Louis hat eingesehen, dass er ein großes Problem hatte und hat daran gearbeitet. Schon allein deswegen seh ich das bei ihm anders. Vielleicht auch, weil ich ihn mag. Es wird sicher anfangs auch für mich einen sehr faden Beigeschmack haben, wenn er komische sexuelle Witzchen macht, aber so wie ich ihn einschätze, würde er in erster Linie sich selbst aufs Korn nehmen.LaRocca, 12.12.2018 15:39 #

Das war halt auch irgendwie witzig. Der Typ erzählte von Beginn an über seine sexuellen Gepflogenheiten und perversen Zwangsgedanken bezüglich Masturbation und alle lachen. Und dann stellt sich raus, dass er das tatsächlich hat, und alle so voll entsetzt und "Das Schwein!". Zumal er die Frauen vorher gefragt hat. Machtposition hin oder her. "Nein" sagen und Raum verlassen wäre bei ihm höchstwahrscheinlich kein Problem gewesen.