Der Deutsche ist doch derzeit gar nicht in der Lage zu revolutionieren. Erstens geht es den Meisten (vornehmlich in den alten Bundesländern) prima. Sie haben Arbeit, verdienen noch so, dass die ein oder andere Annehmlichkeit drin ist, und vergammeln in ihren Schrebergärten. Sie schimpfen über nur noch reine Symbolpolitik in geschlossenen Räumen, aber anstatt mit anderen 2 Millionen vorm Bundestag Randale zu machen, giessen sie lieber weiter Zuhause grimmig die Blumen. Sie fluchen über brachiale Benzinpreise, fahren aber trotzdem den neuen Audi anstatt anständig zu boykottieren. Sie schreien über den übermächtigen Lobbyismus rum, arbeiten aber selbst in den entsprechenden Firmen. Nehmt doch mal so 'n grinsenden oberreichen Managerheini und teert und federt ihn öffentlich, wenn er mal wieder 'ne Firma erfolgreich in den Sand gesetzt hat! Die Leute, die hier im Namen des Eigenverdienstes machen, was sie wollen, müssen Angst haben vor denen, die sie ausbeuten. Nicht sie auslachen. Nicht ihnen die Lebensgrundlage zwischen Brunch und Sekretärinnenficken nehmen. Was erwartet ihr von Politikern? Das die sich für irgendwas des kleinen Mannes interessieren? Für Benzinpreise? Wenn jeder von denen auf Staatskosten die grössten Schüsseln gestellt und vollgetankt bekommt? Woher sollen die wissen, wie das ist? Für faire Bezahlung und adäquate Arbeitszeiten? Wenn sie monatlich den Geldpenis der Lobbyisten in den Arsch gerammt bekommen, auf dessen Spitze schon lange keine Wirbelsäule mehr sitzt? Die KÖNNEN nur noch Symbolpolitik machen. Und vor allem fragt euch: Würdet ihr allen ernstes in einer solchen Position etwas anders machen? Mit Aussicht auf umgehende Absägung? Der Mensch ist vor allem von einem Grundsatz geprägt: Für mich und die Meinen.