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Und sonst...

ich denk grad...

Drunken Third
Da es gerade so wunderbar hier her passt, auch hier der Hinweis auf die Zusammenfassung der Hintergründe und Möglichkeiten der Krisenstrategie.
Woas Sois...
Grenzen dicht, Regale leer
Haben unsere Beutebürger aus der DäDäRä jetzt etwa einen Erfahrungsvorsprung vor uns Paketestiftenden Wessis :yikes:
Wieviele D-Mark gab es schon wieder für den Erstgeborenen auf den Devisenmarkt? :hm: Es ist solange her...
Jack Crabb
Wer oder was ist ein DäDäRä??!!:hm:
Woas Sois...
Bei 10:20 etwa
Woas Sois...
Noch mindestens 3 Wochen also dieses Kontaktverbot. Kannte ich bisher nur in der Disse. Und man merkt jetzt schon wie sich das Mindset der Leute ändert. Die einen wollen am liebsten einen Polizeistaat ("Bestrafen!" "Mundschutzpflicht!" " Ausgangssperre jetzt"), der etwas ältere Teil der Bevölkerung zeigt sich resistent (zwar nicht gegen den Virus, aber Vorsichtsmaßnahmen), der andere Teil weiß nicht woher nächsten Monat das Geld kommt.
Ich will es mir lieber nicht in 3 Wochen extrapoliert vorstellen...
fennegk
Rundherum zusammengefasst; in Geschäften wird's immer unangenehmer und als ich vorhin eBay-Kleinanzeigen bedingt was abgeholt habe, hatte ich am Ende 'nen Schnack von 'ner halben Stunde auf dem Zähler - und ein paar Einblicke ins Kurzarbeiterdasein.
Wo die Reise hingeht... bestenfalls übt sich das ein und stagniert - an den Fall weiterer Eskalation will ich nicht so recht denken.

Oder mich wenigstens mal fragen, ob es eventuell nicht gelungenerer Konsens (gewesen) wäre, die Risikogruppen einzuhegen und dem Rest sein Leben zu lassen?
eigenwert
Tja, nach derzeitigem Stand der Kenntnisse gibt es sehr viele, die zur Risikogruppe gehören, zB auch mich.
Man hat im Moment einfach noch nicht genug Erkenntnisse, es hat ja auch schon junge Gesunde dahingerafft.
Von daher halte ich das für keine gute Idee.
fennegk
Ist mir schon klar, dass das ein weites und nebulöses Feld ist, aber mir ist bspw. seit Geburt ein Herzfehler gegeben, den das Deutsche Herzzentrum seit zwei Jahren unbedingt ein drittes Mal operieren will und doch: In die Vorerkrankungs-Risikogruppe spielen auch andere Faktoren rein, sodass mein Arzt mir weiteres Arbeitengehen zugestehen konnte.
Hinweisig ging's u.a. darum, dass ich weder mit Massenbeförderung unterwegs wäre, noch im Großraumbüro säße... jedoch gebug von mir.

Wenn natürlich die Risikogruppen derweile viele einschlössen und dann noch in spannendster Kombination, wäre natürlich der Vollzug und die Überwachung weit schwerer handzuhaben, als pauschal alle zu verknacken.
Um das klar zu sagen: Für mich ist auch das okay, da social distancing - sicherlich anders konnotiert - hier (bei uns) schon weit länger gelebt wird und wir auch keine sonderlichen Einschränkungen durch das Schließen von Shoppingcentern erleben. Und da wir mit mehr als einem Kind gesegnet sind, verarmen die socially nicht direkt wie das güldene Einzelkind.
-pmh-
eine ikea-montageanleitung auf schwedisch verstehe und erfasse ich schneller als dein geschreibsel, liebster fennegk. :hi:
schmirglie
Oder mich wenigstens mal fragen, ob es eventuell nicht gelungenerer Konsens (gewesen) wäre, die Risikogruppen einzuhegen und dem Rest sein Leben zu lassen?fennegk, 01.04.2020 19:05 #

Das ist immer leicht gesagt, aus meiner Sicht aber quasi unmöglich. Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung, so ca 16-17 Mio Menschen, ist über 65. Dazu kommen jüngere Asthmatiker, Krebspatienten, selbst Fettleibigkeit wird ja schon als Risiko-Kriterium angegeben. Die kannst du nicht alle über Monate komplett abschirmen. Und wenn draußen Millionen andere infiziert sind, ist jeder Besuch im Supermarkt direkt exorbitant viel gefährlicher als jetzt noch. Andere leben in Heimen und können gar nicht mehr selber für sich sorgen, will man die komplette Belegschaft gleich mit einsperren? Sobald die junge Pflegerin am Wochenende rausgeht zum feiern, hat sie es sich woanders geholt und ins Heim eingeschleppt.
Dazu hat auch der ein oder andere Anfang-60er kurz vor der Rente wahrscheinlich eher wenig Lust auf "du bist noch jung genug, viel Glück".

Die von mir sehr geschätzte Mai Thi Nguyen-Kim hat das Dilemma heute sehr gut zusammengefasst, wie ich finde. Dazu schön mit Zahlen und Modellen unterlegt, bei auch mal die Variablen verändert werden, und insgesamt realitätsnah gehalten:

Wer außerdem Bock hat sich über die spanische Grippe vor 100 Jahren zu informieren, die nicht in jeder, aber zumindest in vielerlei Hinsicht sehr vergleichbar mit Corona war, ich fand diese Doku hier toll. Zumindest inhaltlich, die Aufmachung gibt wenig her, ist aber egal:
fennegk
eine ikea-montageanleitung auf schwedisch verstehe und erfasse ich schneller als dein geschreibsel, liebster fennegk. :hi:-pmh-, 02.04.2020 12:44 #
Irgendwen muss ich im Zwangsheimatbüro ja textlich bedröhnen! :bigsmile:

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Oder mich wenigstens mal fragen, ob es eventuell nicht gelungenerer Konsens (gewesen) wäre, die Risikogruppen einzuhegen und dem Rest sein Leben zu lassen?fennegk, 01.04.2020 19:05 #
Das ist immer leicht gesagt, aus meiner Sicht aber quasi unmöglich. Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung, so ca 16-17 Mio Menschen, ist über 65. Dazu kommen jüngere Asthmatiker, Krebspatienten, selbst Fettleibigkeit wird ja schon als Risiko-Kriterium angegeben.schmirglie, 02.04.2020 12:55 #
Und eben der Komplexität wegen, lasse ich mich gerne eines besseren belehren - besten Dank für die Videos!
(War oben halt auch mehr aus dem eigenen Gefühl heraus gemutmaßt.)
schmirglie
Der Teil zu "Risikogruppen isolieren, der Rest darf raus" war ausdrücklich meine eigene Rechnung und Meinung, ich lasse mich da auch gerne eines besseren belehren, auch wenn ich es zumindest Stand jetzt für unmachbar schwierig halte. Das UK hatte sowas ja schon überlegt, denen würde ich es tatsächlich zutrauen das Experiment zu starten. Liegt offenbar grade aber auch auf Eis.
Mai Thi geht leider auf diese Überlegung nicht ein, aus welchen Gründen auch immer.

Am Ende (Achtung, Dystopie) wird der große Donald noch am besten aus der Sache rauskommen, indem er einfach ein paar Hunderttausend oder auch 1-2 Millionen Landsleute draufgehen lässt und dann als Erster wieder Business as usual und Wiederaufbau betreiben kann. Das wäre dann das ultimative Scheitern der Zivilisation. Ich hoffe es findet sich eine bessere Lösung, aber ich glaube wir brauchen grade vor allem mal Geduld, und meinem Eindruck nach geht die jetzt schon bei vielen zur Neige.
Go Ahead Eagle
Danke für das Video.
Ja, Geduld...
Geduld haben ist ja überhaupt kein Problem, wenn denn Licht am Ende des Tunnels erscheint.
Aber nicht zu wissen wann und wie das ganze weiter geht und sich Besserung / die gute alte Normalität wieder einpendelt, das macht aus der Geduld eine Probe.
fennegk
Selbst wenn's "nur" deine Rechnung war... ich nehme sowas gerne an und mit.
:smile:

Und sollte Corona nicht noch irgendwelche fiesen Wunder/Überraschungen bereit halten, könnte die Rechnung für die US of A tatsächlich aufgehen - wenn sie den skizzierten Weg gehen würden: Hammer und dann besinnungsloser Tanz.
Drunken Third
Die von mir sehr geschätzte Mai Thi Nguyen-Kim hat das Dilemma heute sehr gut zusammengefasst, wie ich finde. Dazu schön mit Zahlen und Modellen unterlegt, bei auch mal die Variablen verändert werden, und insgesamt realitätsnah gehalten:schmirglie, 02.04.2020 12:55 #


Danke für den Link! Ich mag sie auch wirklich gerne, schöne Balance zwischen absoluter Kompetenz und Menschlichkeit.

Zum Inhalt: Puh. Ja, klar, das war schon alles irgendwie bewusst (oder eher geahnt), aber so deutlich vorgerechnet zerrt das ganz schön an meinem gerade erst entdeckten inneren Optimisten.
Go Ahead Eagle
Letztendlich gibt es bei den Berechnungen Unbekannte.
Wie hoch ist die Dunkelziffer tatsächlich?
Wie kommt die Medikamentenforschung voran?
Das sind die beiden Punkte, die mir gerade etwas Hoffnung geben.
Ansonsten ist mir schon bewusst, dass April/Mai/Juni ziemlich genauso aussehen werden wie die zweite Märzhälfte.
Drunken Third
Ich lege meine Hoffnungen auch in einen plötzlichen Durchbruch, sei es bei der Medikamentenforschung (sehr interessant in dem Zusammenhang das Interview mit einem Lübecker Forscher, der schon seit 20 Jahren an Coronaviren forscht - leider seit gestern im Ruhestand), Impfstoffentwicklung oder einfach ein Wunder. Aber konservativ betrachtet wird das eben noch eine lange Geduldsprobe.

Dabei bin ich ich persönlich sehr priviligiert, mache ja schon seit November zu 98% Home Office und finde das nach wie vor super. Meine Frau macht es nun auch, und da wir zum Glück tatsächlich zu den Menschen gehören, die aus Liebe geheiratet haben, kommen wir auch momentan sehr gut aus. Dadurch entsteht hier allerdings auch fast so etwas wie eine kleine Wohlfühlblase, bei der die ganze Kirse irgendwie gefühlt weiter weg ist. Aber besser so, als an Sorgen und psychischem Stress zu Grunde gehen. Da wird es gerade tausende Menschen geben, denen es wirklich, wirklich beschissen geht.
Go Ahead Eagle
Seit gestern im Ruhestand??? Gestern??? In der aktuellen Situation???
Genau jetzt, wo er seine große Stunde haben könnte und zum Lebensretter werden könnte???
Drunken Third
Ich rate wirklich dazu, das komplette Interview zu lesen (ist zwar Spiegel+, das gibt es aber gerade gegen Anmeldung kostenlos).
fennegk
Dabei bin ich ich persönlich sehr priviligiert, mache ja schon seit November zu 98% Home Office und finde das nach wie vor super. Meine Frau macht es nun auch, und da wir zum Glück tatsächlich zu den Menschen gehören, die aus Liebe geheiratet haben, kommen wir auch momentan sehr gut aus. Dadurch entsteht hier allerdings auch fast so etwas wie eine kleine Wohlfühlblase, bei der die ganze Kirse irgendwie gefühlt weiter weg ist. Aber besser so, als an Sorgen und psychischem Stress zu Grunde gehen. Da wird es gerade tausende Menschen geben, denen es wirklich, wirklich beschissen geht.Drunken Third, 02.04.2020 15:01
Mit ein paar kleineren Abwandlungen - v.a., dass Home-Office-light bei mir erst seit gerade eben läuft - trifft das auch auf meinen Familienstadl zu, sodass ich tatsächlich auch jedes Mal fast schon erschreckt bin, wenn jemand von den zahlenmäßig fast schon tiefgestapelten "tausenden" aus seinem Leben berichtet.
Gleichermaßen hilft eben das aber auch, den Ernst der Lage zu vernehmen.