Sorry dass ich reingrätsch, aber ich muss die 10 Minuten Kinderfreie-Zeit nutzen:
So, eine fast unschaffbare Aufgabe einigermaßen gelöst. Eigentlich dachte ich mir: „brauch ja nur meine Jahrestop10s durchschauen.“ Dann hab ich gemerkt, dass ich schon seit Jahren keine mehr mache, da ich kaum ein Album öfter als 2x höre (Mengen und Wenig-Zeit bedingt).
Und dann posten die Leute die geilsten Alben, an die ich beim Erstellen nicht gedacht hatte und schon ging’s wieder von vorne los….
Allerdings hatte ich auch keine Lust, einfach 30 Alben hier reinzuknallen.
Aber nu gut, irgendwann muss mal Schluß sein.
Was auf dem letzten Meter rausfiel:
Kanye West & Jay-Z – Watch the throne
Katie Tempest – let them eat chaos
Wenn es nach dem Meistgehörten Album ginge, wäre
Eminems KAMIKAZE unangefochten auf der 1
10.
Godspeed!You black emperor – Alleujah!
Hier hätte auch jedes andere Godspeed-Album stehen können. Diese Band ergreift mich, wie es keine andere aus dem Genre kann. Live eine Außer-Körper-Erfahrung. Andere mögen raffinierter sein, härter, abwechslungsreicher, experimenteller, was auch immer. Die Kanadier bleiben für mich das Maß aller Dinge.
9.
Love A – Eigentlich
Warum dieses Album und kein anderes? Zum einen der Erstkontakt, zum anderen „Nachbarn“ (Text des Jahrhunderts?) und „Chefkoch“ mit dem Satz „Es ist ein Weihnachtsessen, aber nicht deins“, das auch abseits des restlichen Textes super funktioniert. Leider noch nie live gesehen (kommt mal nach Augsburg Ihr Säcke!)
8.
La Dispute – Wildlife
Bin ich nur nem Hype aufgesessen? Vielleicht. Sind andere aus dem Genre besser? Vielleicht. Aber die Art des Sprechgesangs und die auf- uns abschwingenden Stimmungen – das holt mich einfach derbe ab. Kommt immer wieder auf die Ohren.
7.
Ghostemane – Hexada
Den Typen hab ich mal auf Bandcamp gefunden und konnte nicht viel mit dem anfangen. War kein Dubstep, aber auch kein Rap – und überhaupt war alles etwas komisch. Bis in der Arbeit ne Kollegin meinte „hör dir mal den Bass an“ und den Song „Mercury“ auflegte (den ich Ofs auch mal im Vielohrentest light zugemutet hatte) und siehe da: das Ding wuchtete mich um.
Dieses Album wandelndes Überraschungsei: tiefste Subbässe für Im-Bauch-Fühlen-Müssen Fanatiker und Songs, die mal mit Rap anfangen, ins Gebrüll übergehen und wieder zurück. Oder Techno-Punk-Geschichten, die in absolutes Noise übergehen, um dann mit einem schleppenden Subbass die Eingeweide verschieben. Das Album hör ich nach Eminem am öftesten.
6.
The Ocean – Pelagial
Hatte mich schon gefragt, warum das in keiner Liste auftaucht, bis Chino1986 um die Ecke kam. Funktioniert in beiden Varianten super (mit Gesang oder ohne) und die Band ist fest in meinem Herzen eingebrannt, seit Precambrian. Auch so eine VISIONS-Entdeckung meinerseits.
5.
Tool – Fear Inoculum
Was soll ich schreiben? Ist Tool ist ihr Trademark-Sound und auf den steh ich bis in die Spitzen meiner Zehen. Mir egal, ob sie sich hier nur wiederholen (was sie nicht wirklich tun, sie variieren halt nur marginal), ich vergöttere den Sound, ich vergöttere Maynards Gesang und das alles ist hier nicht schlechter, als auf den Alben zuvor. Mit etwas Abstand wird das Album sicher noch weiter rauf klettern.
4.
Kanye West – Yeezus
Ich mag Kanyes Musik. Ich mag Aphex Twin. Ich mag Noise. Ich mag MischMasch. Dieses Album war nach seinem 808 Heartbreak wirklich nicht zu erwarten. Gefällt wenigen in der HipHop-Community, was daran liegt, dass es einfach sooo weit draußen ist. Ein Meisterwerk. Jedesmal gibt’s was neues zu entdecken und jedesmal geh ich steil, wenn ich bestimmte Geräusche höre. Ein Go-to Album, wenn ich mal nicht weiß, was ich hören soll (wie eigentlich alle Alben in dieser Liste).
3.
Swans – The Seer
Erstkontakt mit der Band, die mich wie kaum eine andere in der Neuzeit fesselte und der ich blind in die Zukunft folge (und deren Backkatalog eine neue Lebensaufgabe wurde). Die Musik ist so hinterhältig, sie umschleicht dich und drückt langsam immer mehr zu, ohne dass man es merkt. Und plötzlich ringt man um Luft und schwitzt sich den nahenden Tod aus der Seele. Ein fieser Brocken. Eine Walze, die dich in Mindestgeschwindigkeit überrollt, so dass du jeden Knochen einzeln brechen spürst, bevor du erlöst wirst.
2.
Casper - lang lebe der Tod
XOXO mag sein Durchbruch-Album sein, Hinterland sein homogenstes, aber Lang lebe der Tod ist das mit Abstand spannendste. Erster Durchgang war enttäuschend – sehr enttäuschend sogar. Schrieb meinem Kumpel, es sei sein schlechtestes, uninspirierteste (weil zu viele Ideen schnell zusammengeworfen) Album. Der Titelsong selbst gehört aber zu den GEILSTEN Songs aller Zeiten, bei dem alles stimmt (ich ließ den Mal in der Arbeit in Endlosschleife laufen, bis die Kollegen mich baten damit aufzuhören – bis dahin lief der 13 Mal und ich hätte ihn noch Stunden weiter hören können) .
Aber dann wuchs das Ding und wuchs das Ding. Das Teil hat musikalisch so viele Facetten und Schichten, die bemerkt man anfangs gar nicht. SIRENEN hatte anfangs wegen dem blöden Video schon verloren, gehört aber mit dem NIN-Sound einfach zum interessantesten, was Mr. Griffey veröffentlicht hat. ALLES IST ERLEUCHTET noised in der Strophe ordentlich, bevor der Mitsing-Chorus alle verbrüdert. WO DIE WILDEN MADEN GRABEN, MORGELLON alles Songs die anfangs langweilen und dann doch mitreißen. Gepaart mit ordentlich Gesellschaftskritik, die sich andere in dem Kaliber nicht trauen. Man darf nicht vergessen, Cas spielt große VEnues und erreicht auch die (früher nannte man sie) BRAVO-Klientel.
Und endet dann mit Flackern, flimmern – inklusive Noise-Attacke und Gebrüll.
GROßARTIG!!!
1.
Kendrick Lamar – To pimp a butterfly
Gleich mit dem ersten Song packt er mich. George Clinton Gedächntnis-Bass und geile Raps. Dass dieser Mann wie kein anderer im Game die Sprache beherrscht und lyrisch auf einer anderen Ebene spielt, ist bekannt. Dieses Album versprüht Aufbruch, Hass, Freude, Kritik und so viel mehr mit den geilsten Instrumentals die man sich ausdenken kann. Selbst die „Kleinen“ klingen nach abstrakten Arien und wer einmal den Flow-Ritt FOR FREE? Überlebt hat, muss erstmal seine Synapsen neu durchpusten. Ein Song der beinahe untergeht, aber mit seinem Free-Jazz bei mir genau richtig landet. Ein Hexenritt, ein Ungetüm – ein Meisterwerk!