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Musik

Revelation Records - Where to Start With Hardcore

Drunken Third
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Elliot - "U.S. Songs" (1998)

Trotz meiner großen Vorliebe für klassischen Midwestern Emo ist es mir ganz gut gelungen, an Elliot vorbeizukommen. Und ohne nun deren Relevanz schmälern zu wollen, muss ich festhalten, dass ich da so viel nun auch nicht verpasst habe. Das hat schon alles Hand und Fuss, alle Genrekonventionen wie Laut/Leise-Dynamik, getragenes Tempo, lange Instrumentalpassagen, verspielte Akkorde, Leidensgesang, alles einwandfrei da. Aber die wirklich ganz großen, mitreißenden Momente, wie Mineral sie beispielsweise zu Hauf auf ihrem ersten Album lieferte, die lassen sich nicht ausmachen. Zugutehalten muss man allerdings, dass Elliot sich nicht zu sehr im Getragenen velieren, sondern gerne schön druckvoll agieren. "The Watermark High" verweist beispielsweise deutlich auf die Ursprünge des Emotional Hardcore in den 80ern. Und "Every Train That Passes" bedient sich schamlos an den unverständlicherweise nicht in dieser Liste enthaltenen Texas Is The Reason. Oft wird ja auch der Nachfolger "False Cathedrals" als Höhepunkt im Bandschaffen genannt, vielleicht sollte ich da noch mal Zeit investieren.

Reingehört:



"The Conversation"
OneFingerSalute
Oft wird ja auch der Nachfolger "False Cathedrals" als Höhepunkt im Bandschaffen genannt, vielleicht sollte ich da noch mal Zeit investieren.Drunken Third, 04.02.2020 10:08 #


Unbedingt, das lohnt sich echt. Ich hatte mich schwer in False Cathedrals verliebt, dann die U.S. Songs besorgt - und die fand ich nie besonders gut.

Hier, mein Lieblingssong von einem durchgehend tollen Album:


Blessed By Your Own Ghost

Leider ist die Soundqualität nicht optimal, geht aber gerade noch für einen ersten Eindruck.
Drunken Third
Da hört man schon eine deutliche Soundentwicklung raus. Gefällt mir jetzt spontan aber auch super. Trotz der Länge mehr "richtiger" Song (im Sinne von Aufbau) als alles auf "U.S. Songs".
alvarez
False Cathedrals so unfassbar gut. Bereits 2000 eines der Highlights der 00er im Emo. Ran da!
JustusMeinFreund
Team "U.S. Songs" hier! :klugscheiss:
Drunken Third
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Gorilla Biscuits - "Start Today" (1989)

Ha! Endlich. Ich weiß wirklich nicht mehr, wann ich mir die genau zugelegt habe, aber es muss irgendwie so mit 17 oder 18 gewesen sein, als ich langsam vom Fat-Wreck-Punk auf härtere Musik und dann etwas Grundlagenforschung gegangen bin. Für mich ist das hier die ikonischste aller "originalen" 80er-Hardcore-Platten. Ich meine: Wer sonst beginnt eine Hardcoreplatte mit einer Trompetenfanfare? Nur Gorilla Biscuits. Wenn dann die Trompeten durch diesen einzelnen ausklingenden Gitarrenakkord beendet werden, stellt sich sofort Gänsehaut ein, wenn man weiß, was nun folgt: 14 hochmelodische, für damalige Verhältnisse ausproduzierte Hits, die durch einen Frontmann bestechen, der tatsächlich einigermaßen verständlich singen kann (Anthony "CIV" Civarelli) und mit einem gewissen Walter Schreifels an der Gitarre aufwarten. Das hier ist die Essenz von Hardcore-Punk, aber in ausformuliert, falls das irgendwie Sinn ergibt. Wahrscheinlich nicht, aber Hochenergiebrecher wie "Degradation", "Good Intentions", "Two Sides" oder das famose "Competition" haben schon so viel von dem vorweg genommen, was in den 90ern dann von Kid Dynamite, Lifetime und Verwandten perfektioniert wurde. Und Mittendrin dann der Banger namens "Start Today", der sich auch noch ein Mundharmonikasolo gönnt. Hardcore, der sich nicht zu ernst nimmt und dadurch nur noch glaubhafter wird.

Doppelt reinhören:



"New Direction"



"Competition"
etienoir
two sides und start today sind hier meine favoriten.


ach übrigens, drunken: wenn du im rahmen deiner geschichtsaufbereitung (etwas abseits von revelation, hätte aber auch gepasst) mal deiner finger an die daybreak-ep von up front bekommen kannst - greif zu! zucker!
Drunken Third
Lief gerade in der Tube: Leider nein, leider gar nicht. Der Frontmann kann leider nicht einen einzigen Ton treffen, versucht aber trotzdem immer wieder, klar zu singen. Drummer und Gitarristen eher auf Schülerbandniveau, Produktion sowieso. Ne, das war leider nichts.
etienoir
ui, echt?

kann ich persönlich nichts von unterschreiben. war (und ist immernoch) für mich ein meilenstein.
Woas Sois...
Hach, die Start Today :heart: Habe mir die damals bei Erscheinen gekauft. Bin meinem lokalen Plattendealer von damals immer noch dankbar, das er ein Stück NY nach Niederbayern brachte.
etienoir
@d3

will dich übrigens nicht stalken, hat sich einfach so ergeben: drüben im leichten vielohrentest hab ich dich auch gefordert.
Drunken Third
ui, echt?

kann ich persönlich nichts von unterschreiben. war (und ist immernoch) für mich ein meilenstein.etienoir, 11.02.2020 16:08 #


Das wir eine grundverschiedene Auffassung von Musikverständnis haben, obwohl wir uns schon im selben Spannungsfeld bewegen, ist mir ja schon oft aufgefallen (völlig wertungsfrei jetzt).
etienoir
is halt so :gimmefive:
JustusMeinFreund
Start Today, eine meiner allerersten HC-CDs. Müsste bei meiner ersten EMP-Bestellung dabei gewesen sein, nicht 1989, dafür 2001. :bigsmile:
Wird Zeit, dass die wieder mal was neues machen, nicht seit 30 Jahren schon nur mit einem Album und einer EP zu touren. :klugscheiss:
Drunken Third
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Inside Out - "No Spiritual Surrender" (1990)

Eine EP, mehr gibt es von der Band nicht. Allerdings war ein Album geplant. Der Titel? "Rage Against The Machine". Ja, hier schreit Zach de la Rocha - was man aber nur raushört, wenn man es vorher weiß. Und dann auch nur mit viel Wollen. Aber egal, hier steckt nicht nur RATM-DNA drin, sondern auch die von den Gorilla Biscuits (Mark Hayworth), 108 (Vic DiCara) und Drive Like Jehu (Chris Batton). Und natürlich vielen weiteren namhaften Bands, damalas, im Hardcore, da waren ja alle irgendwie in allen Bands, so gefühlt.
Der Hardcore von Inside Out tendierte dabei schon eher zum Groove und Metal und ein bisschen nach New York, war aber auch mal (in Ansätzen) melodisch ("Redemption") und klingt halt ziemlich exakt so, wie man sich das vorstellt.

Ringebangt:



"Burning Fight"