ha, erster! schnellschuss ohne große vorüberlegung. ohne bestimmte reihenfolge, und ohne begleittext. außerdem etwas gemogelt bei der anzahl, wobei ich mich da wahrscheinlich auch mit langem abwägen nicht entscheiden könnte. einfach so:
a place to bury strangers - exploding head (2009)
air formation - daylight storms (2007)
black angels - passover (2006)
bright eyes - digital ash in a digital urn / i'm wide awake, it's morning (beide 2005)
the coral - magic and medicine (2003) / roots and echoes (2007)
jeniferever - choose a bright morning (2006) / spring tides (2009)
mojave 3 - excuses for travellers (2000)
the national - boxer (2007)
skywave - synthstatic (2004)
the veils - the runaway found (2004) / nux vomica (2006) / sun gangs (2009)
wolf parade - at mount zoomer (2008)etienoir, 17.02.2020 13:53 #
Forum
Platten
Dekaden-Charts - 2000-2009 - Listenthread
All Right. Ich verzichte jetzt darauf, auf jede Einzelne nochmal mit einem kleinen Text explizit einzugehen. Ich habe mich da schon bei der 2010s list komplett verzettelt und mal Realtalk, wen interessiert's hier?!
In keiner bestimmten Reihenfolge, also, here we go:
The Horrors - Primary Colours
J Dilla - Donuts
Modest Mouse - The Moon & Antarctica
Cannibal Ox - The Cold Vein
Flower-Corsano Duo - The Four Aims
Portishead - Third
No Age - Nouns
Scott Walker - The Drift
Sleep - Dopesmoker
Lightning Bolt - Wonderful RainbowDonnerjakob, 17.02.2020 18:00 #
1. Tool – Lateralus
2. Oceansize – Frames
3. Ben Frost – By The Throat
4. Nine Inch Nails – Ghosts I-IV
5. Mogwai – The Hawk Is Howling
6. Sigur Rós - ( )
7. Isis – Panopticon
8. Esbjörn Svensson Trio – Leucocyte
9. John Frusciante – Curtains
10. The Cinematic Orchestra – Every Day
11. Bohren & der Club of Gore – Black Earth
12. Earth – The Bees Made Honey In The Lion’s Skull
13. Opeth – Damnation / Deliverance
14. Ataxia – Automatic Writing / Automatic Writing II
15. Medeski, Martin And Wood – Uninvisible
16. The Mars Volta – De-Loused In The Comatorium
17. Archive - Controlling Crowds
18. Soap&Skin – Lovetune For Vacuum
19. Puscifer – V Is For Vagina
20. múm – Yesterday Was Dramatic – Today Is Ok
2. Oceansize – Frames
3. Ben Frost – By The Throat
4. Nine Inch Nails – Ghosts I-IV
5. Mogwai – The Hawk Is Howling
6. Sigur Rós - ( )
7. Isis – Panopticon
8. Esbjörn Svensson Trio – Leucocyte
9. John Frusciante – Curtains
10. The Cinematic Orchestra – Every Day
11. Bohren & der Club of Gore – Black Earth
12. Earth – The Bees Made Honey In The Lion’s Skull
13. Opeth – Damnation / Deliverance
14. Ataxia – Automatic Writing / Automatic Writing II
15. Medeski, Martin And Wood – Uninvisible
16. The Mars Volta – De-Loused In The Comatorium
17. Archive - Controlling Crowds
18. Soap&Skin – Lovetune For Vacuum
19. Puscifer – V Is For Vagina
20. múm – Yesterday Was Dramatic – Today Is Ok
1) Aereogramme: A Story In White
2) …Trail of Dead: Source Tags & Codes
3) Portishead: Third
4) Kettcar: Du und wieviel von Deinen Freunden
5) Sigur Ros: ()
6) Gravenhurst: The Western Lands
7) Brand New: The Devil And God Are Raging Inside Me
8) Fugazi: The Argument
9) Manchester Orchester: Mean Everything To Nothing
10) Notwist: Neon Golden
11) Neurosis: A Sun That Never Sets
12) Deftones: White Pony
13) Death Cab For Cutie: Transatlanticism
14) Black Rebel Motorcycle Club: B.R.M.C.
15) Blackmail: Bliss Please
16) New End Original: Thriller
17) Samiam: Astray
18) Weakerthans: Left And Leaving
19) Band of Horses: Everything All The Time
20) The Pains of Being Pure At Heart: 1st
2) …Trail of Dead: Source Tags & Codes
3) Portishead: Third
4) Kettcar: Du und wieviel von Deinen Freunden
5) Sigur Ros: ()
6) Gravenhurst: The Western Lands
7) Brand New: The Devil And God Are Raging Inside Me
8) Fugazi: The Argument
9) Manchester Orchester: Mean Everything To Nothing
10) Notwist: Neon Golden
11) Neurosis: A Sun That Never Sets
12) Deftones: White Pony
13) Death Cab For Cutie: Transatlanticism
14) Black Rebel Motorcycle Club: B.R.M.C.
15) Blackmail: Bliss Please
16) New End Original: Thriller
17) Samiam: Astray
18) Weakerthans: Left And Leaving
19) Band of Horses: Everything All The Time
20) The Pains of Being Pure At Heart: 1st
20 stk (weniger ging nicht), ohne bestimmte reihenfolge...
dafür mit einer (kleinen) persönlichen note (mono-review) & youtube-playliste:
Archive – Controlling Crowds
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Burial – Untrue
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Mono – Hymn To The Immortal Wind (Review)
The Gathering – Souvenirs
Bat for Lashes – Two Suns
DJ Krush – Jaku
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Radiohead – In Rainbows
Mogwai – The Hawk Is Howling
Fever Ray – Fever Ray
Doves – Kingdom Of Rust
dafür mit einer (kleinen) persönlichen note (mono-review) & youtube-playliste:
Archive – Controlling Crowds
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Burial – Untrue
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Mono – Hymn To The Immortal Wind (Review)
The Gathering – Souvenirs
Bat for Lashes – Two Suns
DJ Krush – Jaku
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Radiohead – In Rainbows
Mogwai – The Hawk Is Howling
Fever Ray – Fever Ray
Doves – Kingdom Of Rust
Zuletzt geändert von -pmh-
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Anathema – A Fine Day To Exit
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Placebo – Meds
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Portishead – Third
Sigur Rós – ( )
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Goldfrapp – Felt Mountain
Unkle – Never, Never, Land
Cult of Luna – Salvation
Aereogramme – My Heart Has A Wish that You Would Not Go
Oceansize – Effloresce
The Field – Yesterday & Today
Anathema – A Fine Day To Exit
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Placebo – Meds
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Portishead – Third
Sigur Rós – ( )
Bild anzeigen
Goldfrapp – Felt Mountain
Unkle – Never, Never, Land
Cult of Luna – Salvation
Aereogramme – My Heart Has A Wish that You Would Not Go
Oceansize – Effloresce
The Field – Yesterday & Today
Obwohl meine beiden ersten so was von gesetzt sind bin ich bei denen dahinter gar nicht so sicher, wie ich die einordnen soll. Also no particular order. Und wie schon gesagt, meine 2020'er Ohren hören vieles anders als damals, darum hab ich's mal einigermaßen versucht, zu begründen. Geliebte Bands mussten weichen, dafür kam sogar für mich noch die ein oder andere Überraschung dazu.
Tool - Lateralus
"I know the pieces fit"
Es hat bestimmt 2 Jahre gedauert, bis ich Zugang gefunden hatte zu Tool. Der Grund, warum ich nicht einfach aufgeben konnte, war zwei Meter groß, blond und mit jeder Faser gigantischer Tool-Fan. Als mit Schism die erste Single auf Viva Zwei gespielt wurde (und zwar zu jeder vollen Stunde, das werde ich nie vergessen), saß ich gebannt vor dem Fernseher und konnte es nicht erwarten, diese Platte in den Händen zu halten.
Aenima hat die größeren Hits und meine Lieblingslieder, aber Lateralus hat die Dichte, die Gesamtheit, die Perfektion. Ich bin da bei Olsen, das letzte Viertel ist vielleicht nicht das Highlight, gehört für mich aber dazu.
The Grudge ist ein krasser Opener, The Patient so atmosphärisch stark, wie wenige andere Tool-Songs, Schism generell einer ihrer besten und das Double aus Parabol und Parabola einfach ein gigantischer Höhepunkt in der Mitte der Platte. Muss man am Stück hören, geht nicht anders.
Jede Stunde auf Viva Zwei:
Deftones - White Pony
"I watched you change..."
Hierzu gibt's keine große Geschichte. Ein zeitloses Meisterwerk voller Songs in Deftones-typischer Manier zwischen wunderschön und komplett verstörend. Außerdem eine Abgrenzung zu allen anderen Genres, Bands und sonstigen Vergleichen. Wer die White Pony nicht mag ist entweder ein kompletter Trottel oder heißt Cornell und ist aus unerklärlichen Gründen entschuldigt
Der Klassiker:
My Chemical Romance - Three Cheers for Sweet Revenge
"Another knife in my hands..."
Dass ich gerne mal Hypes verschlafe ist ja nichts neues, aber wie sehr ich gepennt habe wundert mich immer wieder mal. So auch an diesem Sommertag 2005 im Amsterdamer Melkweg, als ich zwischen schwarz gefärbten Haaren und ebenso schwarz bemalten Augen stehe und mich 10 Jahre zu alt fühle. Mit Anfang 20. Abgesehen davon ist das Konzert allerdings genauso stark wie die Platte. Die Mischung aus zuckersüßen Melodien, Refrains, die so gut sind, dass sich jeder einzelne direkt im Ohr festkrallt, und verzweifelten Wutausbrüchen trifft nicht nur den Zeitgeist, sondern auch genau meine Gefühlswelt. Zu einer Zeit, in der ich die Diagnosen Essstörung und Depressionen zum ersten Mal bekam, Tabletten nehmen und in Therapie gehen musste und ich mich und die Welt nicht mehr verstand (und sie mich auch nicht) war dies die richtige Platte zur richtigen Zeit. Und übrigens definitiv besser als ihr belächelter Ruf.
Ein guter Abschluss:
Thrice - Beggars in the Ambulance
"My heart is filled with songs of forever"
Nun wurde es schwer, denn die Anfang-der-2000er-Nine sagt "Artist in the Ambulance" und die Ende-der-2000er-Nine sagt "Beggars. Zwei völlig verschiedene Platten, in ihrer eigenen Art perfekt. The Artist zeigt schon, wie qualitativ hochwertig Punksongs sein können, musikalisch wie textlich. Eine Platte, die mich heute noch immer mitten ins Herz trifft und deren Titelsong sich so wunderbar mitschreien lässt.
Ja aber, aber aber Beggars!! Man kann kaum glauben, dass zwischen den beiden Alben gerade mal 6 Jahre liegen. Eigentlich ist Beggars so ein Ding, nach dem man eigentlich aufhören sollte, weil es nicht mehr besser werden kann. Vom ersten bis zum letzten Ton wun-der-schön. Und mit "In Exile" einer ihrer besten Songs. Ach was sag ich. Einer der besten Songs auf der Welt. Aller Zeiten. Für immer.
Isso:
Is auch so:
Dredg - Catch without Arms
"So long to the hurt and stormy weather"
Ich hab mich schon so oft zu dieser Platte geäußert, was soll ich denn noch sagen, was ihr nicht wisst? Für mich eins der wunderschönsten, wunderbarsten, herzallerliebsten und emotional wichtigsten Musikalben, triefend vor Schönheit, pure Perfektion, zugänglich und trotzdem speziell. Wenn ich mich selbst zitieren darf: Als ob man bis zum Hals im Schnee steckt und einem die warme Sonne aufs Gesicht scheint. Und wenn ich noch mehr dazu schreibe fange ich vermutlich an zu heulen. Das kann keiner wollen.
Schön schluchzen mit:
Arctic Monkeys - Whatever People Say I Am, That's What I'm Not
"The band were fucking wank and I'm not having a nice time"
Hach, Debütalben. Kein Druck, keine Referenz, keine Erwartungen, einfach das machen, worauf man Bock hat. So befreit, so gut. So tanzbar (wenn man tanzen würde), teilweise so witzig und für jemanden wie mich, der mit der kompletten britischen Welle der letzten Jahre mal so rein gar nichts am Hut hatte, so erfrischend anders. Die bleibt auch gut. Das sag ich in 10 Jahren auch noch, da landet sie immer noch auf der gleichen Liste.
Bei Zweifel immer gut:
Boysetsfire - After the Eulogy
"No justice, no peace"
Ein Meilenstein im Punk/Hardcore-Gewerbe, den ich inzwischen komplett totgehört habe. Das nimmt aber nicht weg, dass bereits der erste Song einem die Mütze vom Kopf fegt. Die gerade volljährige Nine feiert dieses Ding bis zum erbrechen und "Rookie" wird der erste Song, den ich in meinem Leben downloade. Es dauert Stunden. Das ist es wert. Vom kompletten Fangirl wurde ich aber über die Jahre hinweg immer mehr genervt von der Band, von Nathan Grays Facebookseite, vom übertriebenen Hypetum um die Band. Wie dem auch sei, man kann After the Eulogy seine Wucht, seine Qualität und seinen Einfluss nicht absprechen.
Rise:
Coheed & Cambria: In keeping secrets of silent earth: 3
"Goodbye Sniper"
C&C hat vieles, was ich nicht mag. Eine hohe Stimme, epische Ausmaße, Gitarrensoli. Keine Ahnung, warum mich das Album direkt beim ersten hören abholt. Die Songs sind aber auch einfach viel zu stark, um sie nicht zu mögen. Außerdem passt die Albumlänge genau auf meinen damaligen Arbeitsweg. Eine mächtige Platte mit mächtigen Songs, ein auf und ab irgendwo zwischen kurz vor übertrieben und zwischendurch einem poppigen 3-Minuten-Hit. Ich hab gelesen, heute veranstalten die sogar Kreuzfahrten, wo sie auftreten. Ich hör dann halt lieber nochmal "A Favor House Atlantic".
Aber jetzt erst nochmal:
A Perfect Circle -Mer de Noms
"You don't see me at all"
Maynard die Dritte. Ein Album, zum sich drin verlieren. Ich habe die immer auf langen Reisen dabei und schon so oft beim reisen gehört. Maynards Stimme passt viel zu gut zu diesen warmen Liedern. Jede Zeile und jede Emotion ist für mich glaubhaft, einige Momente würde ich sogar mit "wunderschön" betiteln, wie zum Beispiel das Ende meines
Lieblingslieds:
Tool - Lateralus
"I know the pieces fit"
Es hat bestimmt 2 Jahre gedauert, bis ich Zugang gefunden hatte zu Tool. Der Grund, warum ich nicht einfach aufgeben konnte, war zwei Meter groß, blond und mit jeder Faser gigantischer Tool-Fan. Als mit Schism die erste Single auf Viva Zwei gespielt wurde (und zwar zu jeder vollen Stunde, das werde ich nie vergessen), saß ich gebannt vor dem Fernseher und konnte es nicht erwarten, diese Platte in den Händen zu halten.
Aenima hat die größeren Hits und meine Lieblingslieder, aber Lateralus hat die Dichte, die Gesamtheit, die Perfektion. Ich bin da bei Olsen, das letzte Viertel ist vielleicht nicht das Highlight, gehört für mich aber dazu.
The Grudge ist ein krasser Opener, The Patient so atmosphärisch stark, wie wenige andere Tool-Songs, Schism generell einer ihrer besten und das Double aus Parabol und Parabola einfach ein gigantischer Höhepunkt in der Mitte der Platte. Muss man am Stück hören, geht nicht anders.
Jede Stunde auf Viva Zwei:
Deftones - White Pony
"I watched you change..."
Hierzu gibt's keine große Geschichte. Ein zeitloses Meisterwerk voller Songs in Deftones-typischer Manier zwischen wunderschön und komplett verstörend. Außerdem eine Abgrenzung zu allen anderen Genres, Bands und sonstigen Vergleichen. Wer die White Pony nicht mag ist entweder ein kompletter Trottel oder heißt Cornell und ist aus unerklärlichen Gründen entschuldigt
Der Klassiker:
My Chemical Romance - Three Cheers for Sweet Revenge
"Another knife in my hands..."
Dass ich gerne mal Hypes verschlafe ist ja nichts neues, aber wie sehr ich gepennt habe wundert mich immer wieder mal. So auch an diesem Sommertag 2005 im Amsterdamer Melkweg, als ich zwischen schwarz gefärbten Haaren und ebenso schwarz bemalten Augen stehe und mich 10 Jahre zu alt fühle. Mit Anfang 20. Abgesehen davon ist das Konzert allerdings genauso stark wie die Platte. Die Mischung aus zuckersüßen Melodien, Refrains, die so gut sind, dass sich jeder einzelne direkt im Ohr festkrallt, und verzweifelten Wutausbrüchen trifft nicht nur den Zeitgeist, sondern auch genau meine Gefühlswelt. Zu einer Zeit, in der ich die Diagnosen Essstörung und Depressionen zum ersten Mal bekam, Tabletten nehmen und in Therapie gehen musste und ich mich und die Welt nicht mehr verstand (und sie mich auch nicht) war dies die richtige Platte zur richtigen Zeit. Und übrigens definitiv besser als ihr belächelter Ruf.
Ein guter Abschluss:
Thrice - Beggars in the Ambulance
"My heart is filled with songs of forever"
Nun wurde es schwer, denn die Anfang-der-2000er-Nine sagt "Artist in the Ambulance" und die Ende-der-2000er-Nine sagt "Beggars. Zwei völlig verschiedene Platten, in ihrer eigenen Art perfekt. The Artist zeigt schon, wie qualitativ hochwertig Punksongs sein können, musikalisch wie textlich. Eine Platte, die mich heute noch immer mitten ins Herz trifft und deren Titelsong sich so wunderbar mitschreien lässt.
Ja aber, aber aber Beggars!! Man kann kaum glauben, dass zwischen den beiden Alben gerade mal 6 Jahre liegen. Eigentlich ist Beggars so ein Ding, nach dem man eigentlich aufhören sollte, weil es nicht mehr besser werden kann. Vom ersten bis zum letzten Ton wun-der-schön. Und mit "In Exile" einer ihrer besten Songs. Ach was sag ich. Einer der besten Songs auf der Welt. Aller Zeiten. Für immer.
Isso:
Is auch so:
Dredg - Catch without Arms
"So long to the hurt and stormy weather"
Ich hab mich schon so oft zu dieser Platte geäußert, was soll ich denn noch sagen, was ihr nicht wisst? Für mich eins der wunderschönsten, wunderbarsten, herzallerliebsten und emotional wichtigsten Musikalben, triefend vor Schönheit, pure Perfektion, zugänglich und trotzdem speziell. Wenn ich mich selbst zitieren darf: Als ob man bis zum Hals im Schnee steckt und einem die warme Sonne aufs Gesicht scheint. Und wenn ich noch mehr dazu schreibe fange ich vermutlich an zu heulen. Das kann keiner wollen.
Schön schluchzen mit:
Arctic Monkeys - Whatever People Say I Am, That's What I'm Not
"The band were fucking wank and I'm not having a nice time"
Hach, Debütalben. Kein Druck, keine Referenz, keine Erwartungen, einfach das machen, worauf man Bock hat. So befreit, so gut. So tanzbar (wenn man tanzen würde), teilweise so witzig und für jemanden wie mich, der mit der kompletten britischen Welle der letzten Jahre mal so rein gar nichts am Hut hatte, so erfrischend anders. Die bleibt auch gut. Das sag ich in 10 Jahren auch noch, da landet sie immer noch auf der gleichen Liste.
Bei Zweifel immer gut:
Boysetsfire - After the Eulogy
"No justice, no peace"
Ein Meilenstein im Punk/Hardcore-Gewerbe, den ich inzwischen komplett totgehört habe. Das nimmt aber nicht weg, dass bereits der erste Song einem die Mütze vom Kopf fegt. Die gerade volljährige Nine feiert dieses Ding bis zum erbrechen und "Rookie" wird der erste Song, den ich in meinem Leben downloade. Es dauert Stunden. Das ist es wert. Vom kompletten Fangirl wurde ich aber über die Jahre hinweg immer mehr genervt von der Band, von Nathan Grays Facebookseite, vom übertriebenen Hypetum um die Band. Wie dem auch sei, man kann After the Eulogy seine Wucht, seine Qualität und seinen Einfluss nicht absprechen.
Rise:
Coheed & Cambria: In keeping secrets of silent earth: 3
"Goodbye Sniper"
C&C hat vieles, was ich nicht mag. Eine hohe Stimme, epische Ausmaße, Gitarrensoli. Keine Ahnung, warum mich das Album direkt beim ersten hören abholt. Die Songs sind aber auch einfach viel zu stark, um sie nicht zu mögen. Außerdem passt die Albumlänge genau auf meinen damaligen Arbeitsweg. Eine mächtige Platte mit mächtigen Songs, ein auf und ab irgendwo zwischen kurz vor übertrieben und zwischendurch einem poppigen 3-Minuten-Hit. Ich hab gelesen, heute veranstalten die sogar Kreuzfahrten, wo sie auftreten. Ich hör dann halt lieber nochmal "A Favor House Atlantic".
Aber jetzt erst nochmal:
A Perfect Circle -Mer de Noms
"You don't see me at all"
Maynard die Dritte. Ein Album, zum sich drin verlieren. Ich habe die immer auf langen Reisen dabei und schon so oft beim reisen gehört. Maynards Stimme passt viel zu gut zu diesen warmen Liedern. Jede Zeile und jede Emotion ist für mich glaubhaft, einige Momente würde ich sogar mit "wunderschön" betiteln, wie zum Beispiel das Ende meines
Lieblingslieds:
Service auch hier:
Samiam – Astray
Für mich, der ich beim Thema Punk und Hardcore inmitten meiner Kumpels der Spätzünder war, eine der best(ändigst)en Bands, mit denen ich in Kontakt geraten bin. Von Bleed American über Something To Write Home About isses ja nicht weit bis zu Samiam, vor allem da sowohl die Visions als auch der Green Hell immer Namedropping galore betrieben, das war unvermeidlich. Jimmy Eat World und die Get Up Kids haben mich mittlerweile verloren, Samiam sind immer noch da. Jasons Stimme, Sergies Gitarre, die Texte, die Melancholie, diese unaufgeregte und oft unscheinbare Schönheit packen mich jedes Mal von Neuem, lullen mich ein, machen mich glücklich. Mexico ist vielleicht mein Lieblingssong, und so wie er mich damals packte und verstand, interpretiere ich ihn heute, als Vater, ganz anders und mir wird immer noch genauso warm ums Herz.
Muff Potter – Bordsteinkantengeschichten
Keine Band hat die 2000er Jahre musikalisch für mich mehr geprägt als Muff Potter. Meine Kumpels und ich sind denen teilweise groupiehaft hinterhergefahren (die haben ja auch jeden Asselschuppen in der Gegend mitgenommen, und wir waren jedes Mal dabei) und an die ganzen Shows sind unzählige gute Erinnerungen geknüpft („Schredder, Hose runter, meine Freundin will dein Pullo sehen!“). Die Intelligenz der Texte und die Melodien abseits von 100 Kilo und Unkaputtbar haben sich mir erst mit der Zeit erschlossen, für mich ist das DIE Deutschpunk-Platte schlechthin.
Deftones – White Pony
Hat mich in einer Scheißphase kalt erwischt, die Platte. Von der damaligen Freundin für einen 20 Jahre älteren Mann mit Kind verlassen, kamen mir bei der Scheibe so einige böse Gedanken. Das hat sich gelegt, die Intensität der Scheibe ist auch nach 20 Jahren noch da. Obwohl der Nachfolger ja noch böser und düsterer ist, hat der mich lange nicht so erwischt wie die WP. Und Passenger ist natürlich ein Duett für die Ewigkeit.
Maximo Park – A Certain Trigger
Meine (damals noch nicht) Frau und ich gemeinsam zum Praktikum in England, Wochenendtrip nach Wales, „The Coast is Always Changing“ läuft und das Leben ist perfekt. Irre gute Scheibe, die auch heute noch enorm zündet, Melodien und Texte. Live im Hitze-Sommer 2006 in einem kleinen Schuppen mehr Flüssigkeit bei einer Show verloren als jemals davor oder danach wieder. Es waren bestimmt 40 Grad da drin, aber verdammt, wir mussten weitertanzen. „The Coast…“ war dann einer von 2 Songs, die wir bei unserer Trauung liefen ließen. ‘Nuff said.
Coheed And Cambria – In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3
Auf The Second Stage Turbine Blade war ich schon gestoßen (der Green Hell hatte damals Text, nach denen ich gern das halbe Sortiment leergekauft hätte), Devil in Jersey City feiere ich auch heute noch irre ab, und dann kam da dieses Opus um die Ecke und hat mir komplett die Schuhe ausgezogen. Gitarren-Soli! Emo! Melodien! Die Stimme! Alleine das Intro! Alter, was geht denn??? Und am wildesten, und faszinierendsten, fand ich diesen Story-Überbau, den sie dann mit Fortschreiten der Geschichte irgendwie verkackt haben. Egal, das Ding regelt heute wie damals.
Thrice – Artist in the Ambulance
Bestes Thrice-Album, immer noch, vielleicht, weil es mein Einstieg war, vielleicht weil ich einfach zu sehr Emo/Screamo/Punk liebe, vielleicht auch einfach, weil das Ding ballert und geil ist und man dazu tanzend die Fenster aus der Fassade reißen will. Klar sind die übrigen Alben super, aber in 11 von 12 Fällen zieh ich die TAITA aus dem Regal, wenn ich Thrice auflege. Weil, ach ihr wisst schon.
The XX - The XX
Die Definition von Bumsmucke. Ich kann es leider nicht anders sagen. Hypnotisierend, durchaus tanzbar und unfassbar sehnend. Im Sommer raus aus der Bar, die Sonne geht auf, du bist euphorisiert und hast leicht einen sitzen, nie war der Fußweg nach Hause schöner. Und im Idealfall scheinen die ersten Sonnenstrahlen dann durchs Fenster, während du vögelst. Kann man zu der Platte echt gut. Isso.
Johnny Cash – American III: Solitary Man
Hurt war ausschlaggebend für mich, mich mal mit Johnny Cash zu beschäftigen. American IV fand und finde ich super. Und dann hab ich zum ersten Mal American III gehört. Und bei I See A Darkness habe ich dann geheult. Klar sind das nicht seine Songs, aber wie er sie sich zu eigen macht, mit dieser brüchigen Stimme und diesem Leben, das aus jedem Ton herausklingt, das berührt mich auch heute noch. Am besten hört sie sich immer noch allein, bei gedämpftem Licht und mit einem Taschentuch in Reichweite.
The Bronx – The Bronx
Das gefährlichste Album der 2000er. Die ersten 20 Sekunden lullen dich ein, du drehst irritiert die Lautstärke hoch und dann brettern sie dich furios über den Haufen. Und das fühlt sich heute fast noch geiler an als damals und hat absolut nichts an Wucht verloren. Das Gaspedal bleibt die ganze Zeit durchgedrückt, die Melodien föhnen dich durch und verdammt, das Zeug ist dabei auch so verflucht tanzbar. Dass The Bronx seit 15 Jahren eine der besten Live-Bands des Planeten sind und wirklich jede Show von Neuem ein Erlebnis ist, muss ja vermutlich nicht erwähnt werden.
Beirut – Gulag Orkestar
Blindkauf, weil sich das Spiegel Online Review so interessant las. Und dann fängt die Scheibe an, und ich fühle mich nach Osteuropa oder auf den Balkan versetzt, schlendere im Spätsommer über wuselnde Märkte, trinke Rotwein in Spelunken am Straßenrand und lasse mich komplett in den Sound der Alte-Herren-Kapelle von der anderen Straßenseite fallen. Nie zuvor und danach bin ich wieder in so etwas musikalisch Anderes reingestolpert und habe es derart ins Herz geschlossen wie dieses Album. Pure, träumerische, unschuldige, andere Schönheit.
Samiam – Astray
Für mich, der ich beim Thema Punk und Hardcore inmitten meiner Kumpels der Spätzünder war, eine der best(ändigst)en Bands, mit denen ich in Kontakt geraten bin. Von Bleed American über Something To Write Home About isses ja nicht weit bis zu Samiam, vor allem da sowohl die Visions als auch der Green Hell immer Namedropping galore betrieben, das war unvermeidlich. Jimmy Eat World und die Get Up Kids haben mich mittlerweile verloren, Samiam sind immer noch da. Jasons Stimme, Sergies Gitarre, die Texte, die Melancholie, diese unaufgeregte und oft unscheinbare Schönheit packen mich jedes Mal von Neuem, lullen mich ein, machen mich glücklich. Mexico ist vielleicht mein Lieblingssong, und so wie er mich damals packte und verstand, interpretiere ich ihn heute, als Vater, ganz anders und mir wird immer noch genauso warm ums Herz.
Muff Potter – Bordsteinkantengeschichten
Keine Band hat die 2000er Jahre musikalisch für mich mehr geprägt als Muff Potter. Meine Kumpels und ich sind denen teilweise groupiehaft hinterhergefahren (die haben ja auch jeden Asselschuppen in der Gegend mitgenommen, und wir waren jedes Mal dabei) und an die ganzen Shows sind unzählige gute Erinnerungen geknüpft („Schredder, Hose runter, meine Freundin will dein Pullo sehen!“). Die Intelligenz der Texte und die Melodien abseits von 100 Kilo und Unkaputtbar haben sich mir erst mit der Zeit erschlossen, für mich ist das DIE Deutschpunk-Platte schlechthin.
Deftones – White Pony
Hat mich in einer Scheißphase kalt erwischt, die Platte. Von der damaligen Freundin für einen 20 Jahre älteren Mann mit Kind verlassen, kamen mir bei der Scheibe so einige böse Gedanken. Das hat sich gelegt, die Intensität der Scheibe ist auch nach 20 Jahren noch da. Obwohl der Nachfolger ja noch böser und düsterer ist, hat der mich lange nicht so erwischt wie die WP. Und Passenger ist natürlich ein Duett für die Ewigkeit.
Maximo Park – A Certain Trigger
Meine (damals noch nicht) Frau und ich gemeinsam zum Praktikum in England, Wochenendtrip nach Wales, „The Coast is Always Changing“ läuft und das Leben ist perfekt. Irre gute Scheibe, die auch heute noch enorm zündet, Melodien und Texte. Live im Hitze-Sommer 2006 in einem kleinen Schuppen mehr Flüssigkeit bei einer Show verloren als jemals davor oder danach wieder. Es waren bestimmt 40 Grad da drin, aber verdammt, wir mussten weitertanzen. „The Coast…“ war dann einer von 2 Songs, die wir bei unserer Trauung liefen ließen. ‘Nuff said.
Coheed And Cambria – In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3
Auf The Second Stage Turbine Blade war ich schon gestoßen (der Green Hell hatte damals Text, nach denen ich gern das halbe Sortiment leergekauft hätte), Devil in Jersey City feiere ich auch heute noch irre ab, und dann kam da dieses Opus um die Ecke und hat mir komplett die Schuhe ausgezogen. Gitarren-Soli! Emo! Melodien! Die Stimme! Alleine das Intro! Alter, was geht denn??? Und am wildesten, und faszinierendsten, fand ich diesen Story-Überbau, den sie dann mit Fortschreiten der Geschichte irgendwie verkackt haben. Egal, das Ding regelt heute wie damals.
Thrice – Artist in the Ambulance
Bestes Thrice-Album, immer noch, vielleicht, weil es mein Einstieg war, vielleicht weil ich einfach zu sehr Emo/Screamo/Punk liebe, vielleicht auch einfach, weil das Ding ballert und geil ist und man dazu tanzend die Fenster aus der Fassade reißen will. Klar sind die übrigen Alben super, aber in 11 von 12 Fällen zieh ich die TAITA aus dem Regal, wenn ich Thrice auflege. Weil, ach ihr wisst schon.
The XX - The XX
Die Definition von Bumsmucke. Ich kann es leider nicht anders sagen. Hypnotisierend, durchaus tanzbar und unfassbar sehnend. Im Sommer raus aus der Bar, die Sonne geht auf, du bist euphorisiert und hast leicht einen sitzen, nie war der Fußweg nach Hause schöner. Und im Idealfall scheinen die ersten Sonnenstrahlen dann durchs Fenster, während du vögelst. Kann man zu der Platte echt gut. Isso.
Johnny Cash – American III: Solitary Man
Hurt war ausschlaggebend für mich, mich mal mit Johnny Cash zu beschäftigen. American IV fand und finde ich super. Und dann hab ich zum ersten Mal American III gehört. Und bei I See A Darkness habe ich dann geheult. Klar sind das nicht seine Songs, aber wie er sie sich zu eigen macht, mit dieser brüchigen Stimme und diesem Leben, das aus jedem Ton herausklingt, das berührt mich auch heute noch. Am besten hört sie sich immer noch allein, bei gedämpftem Licht und mit einem Taschentuch in Reichweite.
The Bronx – The Bronx
Das gefährlichste Album der 2000er. Die ersten 20 Sekunden lullen dich ein, du drehst irritiert die Lautstärke hoch und dann brettern sie dich furios über den Haufen. Und das fühlt sich heute fast noch geiler an als damals und hat absolut nichts an Wucht verloren. Das Gaspedal bleibt die ganze Zeit durchgedrückt, die Melodien föhnen dich durch und verdammt, das Zeug ist dabei auch so verflucht tanzbar. Dass The Bronx seit 15 Jahren eine der besten Live-Bands des Planeten sind und wirklich jede Show von Neuem ein Erlebnis ist, muss ja vermutlich nicht erwähnt werden.
Beirut – Gulag Orkestar
Blindkauf, weil sich das Spiegel Online Review so interessant las. Und dann fängt die Scheibe an, und ich fühle mich nach Osteuropa oder auf den Balkan versetzt, schlendere im Spätsommer über wuselnde Märkte, trinke Rotwein in Spelunken am Straßenrand und lasse mich komplett in den Sound der Alte-Herren-Kapelle von der anderen Straßenseite fallen. Nie zuvor und danach bin ich wieder in so etwas musikalisch Anderes reingestolpert und habe es derart ins Herz geschlossen wie dieses Album. Pure, träumerische, unschuldige, andere Schönheit.
Johnny Cash – American III: Solitary ManSHITHEAD, 20.02.2020 13:46 #
allein zur Nennung von Johnny Cash. Dieser Mann MUSS für seine American Recordings-Reihe einfach in einer Rückschau zu den 00er -Jahren genannt werden.
10. Bloc Party - A Weekend In The City
Platz zehn, hier hätten auch drei andere Alben stehen können (Keane, Porcupine Tree oder Lamb Of God). Ich habe diese Platte taktisch ausgesucht für diese Liste. Denn sie verdeutlicht mein Problem mit Hypes aller Art. Mich stößt es immer ab, wenn eine große Gruppe von Menschen zum selben Zeitpunkt etwas abfeiert und ich gehe meist auf Abstand. Später dann kann ich mich dem ehemaligen Hype widmen. Und so war es mit Bloc Party. Als deren erstes Album erschien, gingen mit die Lobeshymen gewaltig auf die Nerven und ich gab der Musik wenige Chancen. Der Nachfolger dann holte mich aber komplett ab, auch, weil die Weiterentwicklung im Songwriting bemerkenswert war. Ich sah dann ein wirklich miserables Konzert der Band und habe die Platten ewig lang nicht mehr angerührt. Ein Fehler, denn die ersten beiden höre ich mir in den letzten Jahren wieder sehr gerne an.
09. The Killers - Hot Fuzz
Finde ich weiterhin großartig, auch wenn ich das Ding nicht mehr oft anhöre. Aber so geht es mir mit allen anderen Alben hier auf der Liste auch. Die sind halt alle viel gelaufen. Brandon Flowers' sehnsüchtiger Gesang hatte es mir angetan, ich bin mit seinen Liedern auf den Ohren oft durchs nächtliche Köln gelaufen, als ich dort für eine Weile lebte. Auch jetzt, wo ich drüber nachdenke, erinnere ich mich noch genau, an welcher Ecke ich oft vorbeikam und dass dort einmal gerade "Believe Me Nathalie" lief. Schon faszinierend, wie das menschliche Gedächtnis funktioniert.
08. Tomte - Hinter all diesen Fenstern
Sie brannte nur kurz, aber sie brannte sehr hell und heiß - die Flamme, die mich für etwa sechs Monate oder ein Jahr mit Tomte verband. Zu der Zeit war ich gerade auf dem Sprung aus der Kleinstadt wieder in eine Großstadt. Und dieses Lebensgefühl vermittelt kaum jemand so gut wie Thees Uhlmann und seine musikalischen Mitstreiter. Bin auch in den Genuss von zwei hervorragenden Konzerten gekommen. Eine Bekannte, zu der ich leider keinen Kontakt mehr habe, musste mich zu dem ersten sogar überreden. Ich kannte die Band damals nur vom Hörensagen. Und "vom Hörensagen" heißt in diesem Fall: über sie. Das Konzert im Gebäude 9 hat mich komplett weggeblasen. Ich glaube, ich hatte noch nie so oft Gänsehaut. "Die Schönheit der Chance / Dass wir unser Leben lieben, so spät es auch ist / Das ist nicht die Sonne, die untergeht / Sondern die Erde, die sich dreht". Wie mich das berührt hat. Ich fange gleich an zu heulen, wirklich.
07. Secret Machines - Ten Silver Drops
Weiter geht der Trip down Memory Lane. Ich weiß nicht, was dieses Album seinerzeit so speziell für mich gemacht hat. Ich weiß aber noch, dass ich den ersten Ton dieser Band auf einem Sampler des englischen Musikmagazins Mojo gehört habe. Ich besuchte zu der Zeit meine damalige Freundin, die ein Eurasmus-Jahr in Irland absolvierte. Wieder daheim habe ich das Album gekauft und sehr oft gehört. Auf dem Konzert, das zu einem der besten meines Lebens gehört, liefen mir die Tränen runter, weil mich die Musik so berührte und ich besagte Freundin so vermisste und wünschte, sie könnte diesen Moment mit mir teilen. Wo bist du jetzt, D.?
06. Virginia Jetzt! - Anfänger
Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Wir sind Helden, aber ich danke ihnen für immer, dass sie die deutsche Sprache wieder salonfähig für Rock- und Popmusik gemacht. Ohne die Helden hätten Virginia Jetzt vermutlich keine Chance gehabt. Ich finde die Musik wundervoll und die Texte sprechen eine Sehnsucht in mir an, die immer da ist. Eine Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. Die hatte ich seinerzeit, als dieses Album erschien, die habe ich heute immer noch. Auch hier steht wieder ein famoses Konzert auf der Liste, ich hatte wirklich Glück. Eines dieser Konzerte, bei denen ich mich an Tränen erinnere. Bitte reformiert euch, Jungs, bitte. Ich vermisse euch sehr.
05. Dredg - Catch Without Arms
Die schönsten Melodien, gesungen von der schönsten Stimme, untermalt von genau der richtigen Härte. Da werden Dredg vermutlich niemals hin zurückkehren, so sie denn überhaupt jemals wieder neue Musik veröffentlichen. Ich habe auch schöne Erinnerungen an das Konzert in Köln, als Dredg das Album am Stück aufführten. Es war allerdings ein mittelschwerer Schock zu sehen, dass diese Stimme aus diesem Körper kommt.
04. Coheed And Cambria - Good Apollo, I'm Burning Star IV, Volume One: From Fear Through the Eyes Of Madness
Ich bin ein Album später eingestiegen als die bisherigen Listenersteller. Heute finde ich, dass sich "In Keeping Secrets" und diese Platte auf dem selben Niveau befinden, aber diese mag ich weiterhin ein kleines Mü lieber. Derartig kreativen Umgang mit Melodiebögen und vor allem mit der Intonation der Worte kannte ich vorher nicht, und auch heute sucht Sanchez' Gesangsstil noch seinesgleichen. Der Story-Überbau war mir dabei immer gleichgültig, bis heute interessiert mich die Handlung dieser Saga null Komma null. Ich ziehe mir lieber Textzeilen raus, die ich auf mich und mein Leben anwenden kann und denke, dass sie genauso gemeint sind. Und derer finden sich auf diversen Coheed-Platten einige.
03. Amplifier - Amplifier
Oft gibt oder gab es in meinem Leben Bands, die stellvertretend für eine ganze Sparte an Musik stehen. Mit psychedelischer Rockmusik beispielsweise tu ich mich sehr schwer. Und trotzdem liebe ich diese (und auch noch manch andere) Platte von Amplifier. Ich erinnere mich an eine Situation in der Küche meiner Ex-Freundin. Sie war schon lange schlafen gegangen, ich hingegen war noch wach und hatte mir eine dicke Tüte gebaut. Auf dem kleinen Sofa in der Ecke vor dem viel zu hohen Tisch saß ich und schwebte fast aus dem Fenster davon. Vorher hatte ich das Album im Auto unseres (zweiten) Gitarristen kennen gelernt und direkt um Ausleihung geboten. Der Durchgang in der Küche war also mein erster richtiger. Eine schöne Erinnerung, die mich mit Wehmut, aber auch Freude erfüllt. Ich bedauere sehr, dass ich Amplifier nie mehr live sehen werde, da waren ein paar ganz große Auftritte dabei. Sal ist auch ein toller Interviewpartner, ursympathisch.
02. System Of A Down - Toxicity
Eine Platte, die sehr wichtig war für meinen persönlichen Werdegang. Die Mischung aus Melodie und Härte und diesen durchgeknallten Teilen gefiel mir sehr. Heute lege ich das Ding sehr selten auf, ich habe es mir damals aber auch überhört. Das Album führte übrigens zur Gründung der einzigen Band, in der ich jemals gespielt habe. Ein Freund und ich fuhren im Auto nach Holland, ich sang bei dem Album mit, er meinte: "Ey, du kannst total gut singen. Sollen wir nicht mal was zusammen machen?" Er war Gitarrist. Mein Gott, ist das lange her. Wie in einem anderen Leben.
01. Muse - Absolution
Die Nummer eins fiel mir sehr leicht, weil ich dieses Album auch immer angebe, wenn mich jemand nach meinem Lieblingsalbum aller Zeiten fragt. Nichts hat mich zu der Zeit mehr umgehauen als die Mischung von klassischen Musikeinflüssen und Alternative Rock in einer Weise, wie mir das noch nie zu Ohren gekommen war. Bellamys Texte sprachen mich auch an, und noch heute bin ich fasziniert davon, wie man ein so starkes Falsetto hinbekommt und das auch live wiedergeben kann. Kein Album habe ich mehr gehört als dieses, glaube ich, ist natürlich schwer zu sagen.
Platz zehn, hier hätten auch drei andere Alben stehen können (Keane, Porcupine Tree oder Lamb Of God). Ich habe diese Platte taktisch ausgesucht für diese Liste. Denn sie verdeutlicht mein Problem mit Hypes aller Art. Mich stößt es immer ab, wenn eine große Gruppe von Menschen zum selben Zeitpunkt etwas abfeiert und ich gehe meist auf Abstand. Später dann kann ich mich dem ehemaligen Hype widmen. Und so war es mit Bloc Party. Als deren erstes Album erschien, gingen mit die Lobeshymen gewaltig auf die Nerven und ich gab der Musik wenige Chancen. Der Nachfolger dann holte mich aber komplett ab, auch, weil die Weiterentwicklung im Songwriting bemerkenswert war. Ich sah dann ein wirklich miserables Konzert der Band und habe die Platten ewig lang nicht mehr angerührt. Ein Fehler, denn die ersten beiden höre ich mir in den letzten Jahren wieder sehr gerne an.
09. The Killers - Hot Fuzz
Finde ich weiterhin großartig, auch wenn ich das Ding nicht mehr oft anhöre. Aber so geht es mir mit allen anderen Alben hier auf der Liste auch. Die sind halt alle viel gelaufen. Brandon Flowers' sehnsüchtiger Gesang hatte es mir angetan, ich bin mit seinen Liedern auf den Ohren oft durchs nächtliche Köln gelaufen, als ich dort für eine Weile lebte. Auch jetzt, wo ich drüber nachdenke, erinnere ich mich noch genau, an welcher Ecke ich oft vorbeikam und dass dort einmal gerade "Believe Me Nathalie" lief. Schon faszinierend, wie das menschliche Gedächtnis funktioniert.
08. Tomte - Hinter all diesen Fenstern
Sie brannte nur kurz, aber sie brannte sehr hell und heiß - die Flamme, die mich für etwa sechs Monate oder ein Jahr mit Tomte verband. Zu der Zeit war ich gerade auf dem Sprung aus der Kleinstadt wieder in eine Großstadt. Und dieses Lebensgefühl vermittelt kaum jemand so gut wie Thees Uhlmann und seine musikalischen Mitstreiter. Bin auch in den Genuss von zwei hervorragenden Konzerten gekommen. Eine Bekannte, zu der ich leider keinen Kontakt mehr habe, musste mich zu dem ersten sogar überreden. Ich kannte die Band damals nur vom Hörensagen. Und "vom Hörensagen" heißt in diesem Fall: über sie. Das Konzert im Gebäude 9 hat mich komplett weggeblasen. Ich glaube, ich hatte noch nie so oft Gänsehaut. "Die Schönheit der Chance / Dass wir unser Leben lieben, so spät es auch ist / Das ist nicht die Sonne, die untergeht / Sondern die Erde, die sich dreht". Wie mich das berührt hat. Ich fange gleich an zu heulen, wirklich.
07. Secret Machines - Ten Silver Drops
Weiter geht der Trip down Memory Lane. Ich weiß nicht, was dieses Album seinerzeit so speziell für mich gemacht hat. Ich weiß aber noch, dass ich den ersten Ton dieser Band auf einem Sampler des englischen Musikmagazins Mojo gehört habe. Ich besuchte zu der Zeit meine damalige Freundin, die ein Eurasmus-Jahr in Irland absolvierte. Wieder daheim habe ich das Album gekauft und sehr oft gehört. Auf dem Konzert, das zu einem der besten meines Lebens gehört, liefen mir die Tränen runter, weil mich die Musik so berührte und ich besagte Freundin so vermisste und wünschte, sie könnte diesen Moment mit mir teilen. Wo bist du jetzt, D.?
06. Virginia Jetzt! - Anfänger
Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Wir sind Helden, aber ich danke ihnen für immer, dass sie die deutsche Sprache wieder salonfähig für Rock- und Popmusik gemacht. Ohne die Helden hätten Virginia Jetzt vermutlich keine Chance gehabt. Ich finde die Musik wundervoll und die Texte sprechen eine Sehnsucht in mir an, die immer da ist. Eine Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. Die hatte ich seinerzeit, als dieses Album erschien, die habe ich heute immer noch. Auch hier steht wieder ein famoses Konzert auf der Liste, ich hatte wirklich Glück. Eines dieser Konzerte, bei denen ich mich an Tränen erinnere. Bitte reformiert euch, Jungs, bitte. Ich vermisse euch sehr.
05. Dredg - Catch Without Arms
Die schönsten Melodien, gesungen von der schönsten Stimme, untermalt von genau der richtigen Härte. Da werden Dredg vermutlich niemals hin zurückkehren, so sie denn überhaupt jemals wieder neue Musik veröffentlichen. Ich habe auch schöne Erinnerungen an das Konzert in Köln, als Dredg das Album am Stück aufführten. Es war allerdings ein mittelschwerer Schock zu sehen, dass diese Stimme aus diesem Körper kommt.
04. Coheed And Cambria - Good Apollo, I'm Burning Star IV, Volume One: From Fear Through the Eyes Of Madness
Ich bin ein Album später eingestiegen als die bisherigen Listenersteller. Heute finde ich, dass sich "In Keeping Secrets" und diese Platte auf dem selben Niveau befinden, aber diese mag ich weiterhin ein kleines Mü lieber. Derartig kreativen Umgang mit Melodiebögen und vor allem mit der Intonation der Worte kannte ich vorher nicht, und auch heute sucht Sanchez' Gesangsstil noch seinesgleichen. Der Story-Überbau war mir dabei immer gleichgültig, bis heute interessiert mich die Handlung dieser Saga null Komma null. Ich ziehe mir lieber Textzeilen raus, die ich auf mich und mein Leben anwenden kann und denke, dass sie genauso gemeint sind. Und derer finden sich auf diversen Coheed-Platten einige.
03. Amplifier - Amplifier
Oft gibt oder gab es in meinem Leben Bands, die stellvertretend für eine ganze Sparte an Musik stehen. Mit psychedelischer Rockmusik beispielsweise tu ich mich sehr schwer. Und trotzdem liebe ich diese (und auch noch manch andere) Platte von Amplifier. Ich erinnere mich an eine Situation in der Küche meiner Ex-Freundin. Sie war schon lange schlafen gegangen, ich hingegen war noch wach und hatte mir eine dicke Tüte gebaut. Auf dem kleinen Sofa in der Ecke vor dem viel zu hohen Tisch saß ich und schwebte fast aus dem Fenster davon. Vorher hatte ich das Album im Auto unseres (zweiten) Gitarristen kennen gelernt und direkt um Ausleihung geboten. Der Durchgang in der Küche war also mein erster richtiger. Eine schöne Erinnerung, die mich mit Wehmut, aber auch Freude erfüllt. Ich bedauere sehr, dass ich Amplifier nie mehr live sehen werde, da waren ein paar ganz große Auftritte dabei. Sal ist auch ein toller Interviewpartner, ursympathisch.
02. System Of A Down - Toxicity
Eine Platte, die sehr wichtig war für meinen persönlichen Werdegang. Die Mischung aus Melodie und Härte und diesen durchgeknallten Teilen gefiel mir sehr. Heute lege ich das Ding sehr selten auf, ich habe es mir damals aber auch überhört. Das Album führte übrigens zur Gründung der einzigen Band, in der ich jemals gespielt habe. Ein Freund und ich fuhren im Auto nach Holland, ich sang bei dem Album mit, er meinte: "Ey, du kannst total gut singen. Sollen wir nicht mal was zusammen machen?" Er war Gitarrist. Mein Gott, ist das lange her. Wie in einem anderen Leben.
01. Muse - Absolution
Die Nummer eins fiel mir sehr leicht, weil ich dieses Album auch immer angebe, wenn mich jemand nach meinem Lieblingsalbum aller Zeiten fragt. Nichts hat mich zu der Zeit mehr umgehauen als die Mischung von klassischen Musikeinflüssen und Alternative Rock in einer Weise, wie mir das noch nie zu Ohren gekommen war. Bellamys Texte sprachen mich auch an, und noch heute bin ich fasziniert davon, wie man ein so starkes Falsetto hinbekommt und das auch live wiedergeben kann. Kein Album habe ich mehr gehört als dieses, glaube ich, ist natürlich schwer zu sagen.
Ganz schön heavy, dachte die Nuller wären einfacher. Wer alles rausmusste seht ihr in den Honorablen Mentionen.
DIE!!! Top Ten der Nuller:
(Ohne Sortierung, da beisst es aus)
Faust vs Dälek - Derbe respect, alder
Eine deutsche Krautrockband tut sich in den 00ern mit dem HipHop-Weirdo aus USA zusammen. Klingt nach Worst of both worlds, aber nee, sie kappen den unnötigen Rotz beider Genres und ziehen einen rein.
Alternative: Isis & Aereogramme - Low Tide
Fantômas - The Director's Cut
Melvins & Slayer & Patton. Smooth. Tschingdarättätä. Backpfeife. Alles in einem. Wie zwischen orchestralen und Noise-Unwettern gewechselt wird, würde jedem Apriltag gut zu Gesichte stehen
Isis - Oceanic
Warum jetzt das das statt der anderen eben- oder schiefbürtigen Gesellen diverser Postmetaller? The Flow, the flow. Es zieht dich wie eine unbarmherzige See hineinraus, malströmt und verschlingt.
Mclusky - Mclusky Do Dallas
Wischen mit The Bronx den Boden auf und merken nicht mal was davon. Man hört die Songs aufbauen, zerfallen und vernichten. Das Phantom Commando der Alben.
P.O.S - Never Better
Thinking Mans Rap with Eier? Wenn ein talentierter Bursche über den Tellerrand blickt kann grosses entstehen.
Burst - Origo
Tja, der Metal in den 00ern. Entweder Tech Death oder Formeloptimierung. Hier haben wir ein Album das schnurrt und tritt, seine Zeit fordert und den willigen belohnt.
Songs: Ohia - The Magnolia Electric Co
Folkrock, nee? Klingt nach der üblichen Indie-Soße, so mal schnell betrachtet. Nee, hier haben wir einen Mann, seine Dämonen und eine Schule bei den Besten. Farewell Transmission stoppt immer noch jedes Geplapper und Geraune.
Tool - Lateralus
Müssen die hier rein? Ist doch ein billiger Abstauber. Mag sein, ist aber deren letztes (beinahe) makelloses Werk.
Wear the grudge like a crown
Farin Urlaub - Am Ende Der Sonne
Der Bravopunker versuchts nochmal Solo. Nachdem Endlich Urlaub schon zu 90% überzeugte kommt hier noch eine Schwermut, der traurige Clown mit Tränen dazu
"Und ob man schwitzt, und ob man friert
Und ob man den Verstand verliert
Ob man allein im Dreck krepiert
Die Sonne scheint, als wäre nichts passiert"
Opa hätte das Ding nicht verstanden, aber ich musste es hören, als er verstarb.
Nine Inch Nails - With Teeth
Reznor. Nach Downward Spiral und Fragile emotional ausgepumpt. Drugwrack. Alki. Pech bei den Girls.
Natürlich das übliche in Starfuckerkreisen: Rehab. Und man befürchtet das schlimmste fürs Werk. Altersweisemildlahm wird es werden. (Simmer doch mal ehrlich).
Es wird anders, das stimmt. Aber nicht mit weniger Emotion. Sondern dem Willen zum Song, fast Popsong. Und er kann famos Songschreiben. Aber immer noch den Widerhaken setzen.
Honorable Mentos/Dignitaded Verlierers:
...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - Worlds Apart
At The Drive-In - Relationship Of Command
Jello Biafra With The Melvins - Never Breathe What You Can't See
Biffy Clyro - Puzzle
Blackmail - Friend Or Foe?
The Blood Brothers - Crimes
Brand New - The Devil And God Are Raging Inside Me
Breach - Godbox
Cave In - Jupiter
The Chariot - The Fiancée
Converge - You Fail Me
Deftones - White Pony
Dendemann - Die Pfütze Des Eisbergs
The Dillinger Escape Plan - Irony Is A Dead Scene
Dinosaur Jr. - Farm
The Donnas - Spend The Night
Doom - Born Like This
Fugazi - The Argument
Gallows - Grey Britain
The Gaslight Anthem - The '59 Sound
Genghis Tron - Board Up The House
Glassjaw - Worship And Tribute
Hot Water Music - Caution
The Icarus Line - Penance Soirée
Japanische Kampfhörspiele - Hardcore Aus Der Ersten Welt
Kinderzimmer Productions - Asphalt
Knut - Terraformer
Machine Head - The Blackening
Madvillain - Madvillainy
Stephen Malkmus & The Jicks - Real Emotional Trash
Mastodon - Crack The Skye
Mínus - Halldór Laxness
Mos Def - The New Danger
My Chemical Romance - Three Cheers For Sweet Revenge
Naam - Naam
Norma Jean - Redeemer
Opeth - Watershed
Orchid - Gatefold
OutKast - Speakerboxxx / The Love Below
Peeping Tom - Peeping Tom
Katy Perry - One Of The Boys
Poison The Well - Versions
Propagandhi - Potemkin City Limits
Radiohead - Kid A
Rival Schools - United By Fate
Rosetta - The Galilean Satellites
Silversun Pickups - Swoon
Sleep - Dopesmoker
Slipknot - Iowa
Songs: Ohia - The Magnolia Electric Co
Soulfly - Primitive
Tocotronic - Kapitulation Live
United Nations - United Nations
Will Haven - The Hierophant
Wolves In The Throne Room - Two HuntersWoas Sois..., 20.02.2020 18:10 #
Verzwickt: Ich möchte mich eigentlich auf eine klassische Top Ten beschränken, dabei würde aber einiges unter den Tisch fallen. Deswegen die konsequent inkonsequente Lösung: Top Ten mit klarer (?) Platzierung plus die berühmten honorable mentions. Kriterium: Die Alben müssen auch heute noch einwandfrei funktionieren und regelmäßig laufen.
Vorweg: Mit Beginn der Dekade startete auch meine musikalische Sozialisation, deswegen ist hier alles untrennbar mit der wohl prägendsten Zeit meines Lebens verknüpft und die Bewertungen noch viel subjektiver und nostalgisch-verklärter, als es sonst eh schon der Fall wäre. Es sind auch einige Alben rausgefallen, die ich erst wesentlich später für mich entdeckt habe. Somit deckt diese Auflistung bei weitem nicht mehr meine heutige Geschmacksbreite ab (Einige fragen jetzt: Was für Geschmack?). Wie schon andernorts erwähnt, begann für mich alles mit den Soundtracks zu Tony Hawk’s Pro Skater I & II. Vom Fat-Wreck-Sound über Pop-Punk weiter zum damals aufkeimenden Youth-Crew-Revival mit Ausreißern zum metallischen, chaotischen Hardcore und recht eindeutigem Metal.
Und nun:
Die Adoleszenz des Drunken Third:
Honorable Mentions:
The Used – „The Used“ (2002)
Alles, was an Emo danach schlecht werden sollte, haben The Used noch ein letztes Mal heldenhaft zelebriert. Sie konnten nichts für die unzähligen Epigonen, die danach kommen und dem Begriff „Emo“ für alle Zeiten seine hässliche visuelle Erscheinung geben sollten(Wobei: Sie selbst wurden schon mit ihrem zweiten Album zur eigenen Parodie).
Boysetsfire – „After The Eulogy“ (2000)
Ein grandioses Album, Tour de Force, Intensität bis zum geht nicht mehr. Warum nicht Top Ten? Die volle Genialität entfaltete sich auch hier erst später, Anfangs mochte ich nur die melodischen Songs.
Brand New - "The Devil And God Are Raging Inside Me" (2006)
Ein grandioses Album, Tour de Force, Intensität bis zum geht nicht mehr. Warum nicht Top Ten? Kein rationaler Grund. Verdient hätte sie es.
Deftones - "White Pony" (2000)
Ein grandioses Album, Tour de Force, Intensität bis zum geht nicht mehr. Warum nicht Top Ten? Deftones fanden bei mir erst mit leichter Verzögerung statt.
Machine Head - "The Blackening" (2007)
Eröffnete mir (abseits von Metallica) den „wahren“ Metal. Dieses Album ist pure Wucht.
Sum 41 - "Does This Look Infected?" (2002)
Eine oft und viel verlachte Band, die ich schon seit vielen Jahren nicht mehr ernst nehmen kann. Aber hier perfektionierten sie den „Mall Punk“.
Chris Wollard & The Ship Thieves - "Chris Wollard & The Ship Thieves" (2009)
Eine der größten Überraschungen im HWM-Universum: Folk, Americana, Blues, aber kein klassischer „Punk-Frontmann-mit-Akustikklampfe“ – und mich begeistert sie bis heute. So dermaßen zurückgelehnt und entspannt, aber gleichzeitig mitreißend. Läuft bis heute gefühlt jeden zweiten Sonntag.
Vorweg: Mit Beginn der Dekade startete auch meine musikalische Sozialisation, deswegen ist hier alles untrennbar mit der wohl prägendsten Zeit meines Lebens verknüpft und die Bewertungen noch viel subjektiver und nostalgisch-verklärter, als es sonst eh schon der Fall wäre. Es sind auch einige Alben rausgefallen, die ich erst wesentlich später für mich entdeckt habe. Somit deckt diese Auflistung bei weitem nicht mehr meine heutige Geschmacksbreite ab (Einige fragen jetzt: Was für Geschmack?). Wie schon andernorts erwähnt, begann für mich alles mit den Soundtracks zu Tony Hawk’s Pro Skater I & II. Vom Fat-Wreck-Sound über Pop-Punk weiter zum damals aufkeimenden Youth-Crew-Revival mit Ausreißern zum metallischen, chaotischen Hardcore und recht eindeutigem Metal.
Und nun:
Die Adoleszenz des Drunken Third:
Honorable Mentions:
The Used – „The Used“ (2002)
Alles, was an Emo danach schlecht werden sollte, haben The Used noch ein letztes Mal heldenhaft zelebriert. Sie konnten nichts für die unzähligen Epigonen, die danach kommen und dem Begriff „Emo“ für alle Zeiten seine hässliche visuelle Erscheinung geben sollten(Wobei: Sie selbst wurden schon mit ihrem zweiten Album zur eigenen Parodie).
Boysetsfire – „After The Eulogy“ (2000)
Ein grandioses Album, Tour de Force, Intensität bis zum geht nicht mehr. Warum nicht Top Ten? Die volle Genialität entfaltete sich auch hier erst später, Anfangs mochte ich nur die melodischen Songs.
Brand New - "The Devil And God Are Raging Inside Me" (2006)
Ein grandioses Album, Tour de Force, Intensität bis zum geht nicht mehr. Warum nicht Top Ten? Kein rationaler Grund. Verdient hätte sie es.
Deftones - "White Pony" (2000)
Ein grandioses Album, Tour de Force, Intensität bis zum geht nicht mehr. Warum nicht Top Ten? Deftones fanden bei mir erst mit leichter Verzögerung statt.
Machine Head - "The Blackening" (2007)
Eröffnete mir (abseits von Metallica) den „wahren“ Metal. Dieses Album ist pure Wucht.
Sum 41 - "Does This Look Infected?" (2002)
Eine oft und viel verlachte Band, die ich schon seit vielen Jahren nicht mehr ernst nehmen kann. Aber hier perfektionierten sie den „Mall Punk“.
Chris Wollard & The Ship Thieves - "Chris Wollard & The Ship Thieves" (2009)
Eine der größten Überraschungen im HWM-Universum: Folk, Americana, Blues, aber kein klassischer „Punk-Frontmann-mit-Akustikklampfe“ – und mich begeistert sie bis heute. So dermaßen zurückgelehnt und entspannt, aber gleichzeitig mitreißend. Läuft bis heute gefühlt jeden zweiten Sonntag.
Zuletzt geändert von Drunken Third
10. Alkaline Trio - "From Here To Infirmary" (2001)
Der legendäre Frühsommer 2003: Ein Paket von Green Hell trudelt ein, darin enthalten sind zwei CDs: „Anthem“ von Less Than Jake und „From Here To Infirmary“. Zwei Kumpel sind da (wegen zwei Jahren Altersunterschied schon mit eigenem Auto), wir nehmen die CDs mit, fahren durch die Gegend. Perfekter wird es zu dem Zeitpunkt nicht mehr. Auch nicht für Alkaline Trio: Dass Matt Skiba 13 Jahre später mal Tom Delonge bei Blink 182 ersetzen sollte, wäre damals genauso abwegig gewesen, wie die Behauptung, ich würde mich mal für Black Metal begeistern können. „Zeiten ändern sich, Zeiten ändern dich“ hat ein mit dem Integrations-Bambi prämierter Straßenpoet einst so treffend gereimt. Zeiten änderten auch AK3, die mit „From Here To Infirmary“ schon relativ früh ihren absoluten Zenit erreichten. Nur bedingt davor und nie danach war ihre Mischung aus Emo-Gitarren, morbider Ästhetik und hittigem Arschtritt-Punkrock so treffsicher. „Private Eye“, „Mr. Chainsaw“, „Stupid Kids“, „I’m Dying Tomorrow“ oder “Bloodied Up“: Hit an Hit an Hit an Hit.
09. Gallows - "Grey Britain" (2009)
Im Jahr 2009 brauchte ich es ab und an mal hart. Manchmal auch einen Schlag in die Fresse. Frank Carter ließ sich da nicht lange bitten und bearbeitete einen auf „Grey Britain“ über die vollen 12 Runden so unablässig mit Jabs, Hooks und Uppercuts, dass man am Ende debil grinsend blutüberströmt am Boden lag. Dystopisch, destruktiv, dreckig. Dabei aber so maximal rocknrollig, wie ich Hardcore vorher noch nie gehört hatte. Ich meine: “Queensberry Rules“ - oder was?
08. Thrice - "The Illusion Of Safety" (2002)
Die Visions schrieb: Iron Maiden auf Skateboards. Damals hab ich zwar kein Maiden gehört (heute auch nicht), aber ich wusste genau, was sie meinten. Ich war vom Fleck weg verknallt: „Deadbolt“ war alles, was man sich wünschen konnte. Thrice waren damals natürlich weit weg vom dem, was sie später ausmachen sollte: Divers im Sound, experimentell, genreunabhängig. Damals eher genredefinierend: Gniedeliger Post-Hardcore mit Schreien und Singen, das hieß bei uns damals (fälschlicherweise) Screamo. Allerdings war hier im Gegensatz zum Nachfolger noch etwas mehr Punk im Sound. „Kill Me Quickly“ macht keine Gefangenen und setzte den Sound perfekt fest, „Deadbolt“ war der offensichtliche Hit (mit ärgerlich unpassendem Klavieroutro, das regt mich heute noch auf, wie sie den Song statt eines letzten Crescendos so gnadenlos abwürgen) und das Abschluss-Triple aus dem fiesen „To Awake And Avenge The Dead“, dem erst punkigen, dann harten „So Strange I Remember You“ und dem beinahe epischen “The Beltsville Crucible“ zum Niederknien.
07. Taking Back Sunday - "Where You Want To Be" (2004)
Als das Album rauskommt, habe ich seit 13 Tagen den Führerschein. Somit wird „Where You Want To Be“ zum Sommersoundtrack und brennt sich so fest in mein Hirn, dass ich heute noch jede Zeile blind mitsingen kann. Taking Back Sunday als Inbegriff vom trendy Emocore für Scheitel- und Skinny-Jeans-TrägerInnen. Nach dem ebenfalls grandiosen Debüt „Tell All Your Friends“ wirkte der Nachfolger noch ein Stück weit runder, durchdachter. Ohne die Trademarks zu verlieren: Wechselgesang zwischen Adam Lazzara und (nur auf dem Album) Fred Mascherino, Dramaturgie, Melodie, Ohrwurmqualität. Liebe ich immer noch über alles, dieses Album. Von den Stakkato-Riffs und „Say yes, say yes, say yes, say yes“ in „Set Phasers To Stun“ bis zum etwas cheesy Abschluss „Slowdance On The Inside“. Läuft “This Photograph Is Proof (I Know, You Know)“ sind vier Minuten und elf Sekunden Gänsehaut vorprogrammiert. Da bin ich machtlos.
06. Shai Hulud - "That Within Blood Ill-Tempered" (2003)
Für mich damals der Inbegriff von Dissonanz und Chaos, kontrastiert durch epische Gänsehautmelodien. Songstrukturen, die für mich nicht klar erkennbar waren, konstant gegenläufige Gitarrenmelodien, Hardcore-Shouting, Groove, Abgehparts. Was für eine emotionale Wucht durch diese Zutaten entstehen konnten, bewies mir zuerst “Let Us At Last Praise The Colonizers Of Dreams“, dann der Rest des Albums. Unereicht.
Der legendäre Frühsommer 2003: Ein Paket von Green Hell trudelt ein, darin enthalten sind zwei CDs: „Anthem“ von Less Than Jake und „From Here To Infirmary“. Zwei Kumpel sind da (wegen zwei Jahren Altersunterschied schon mit eigenem Auto), wir nehmen die CDs mit, fahren durch die Gegend. Perfekter wird es zu dem Zeitpunkt nicht mehr. Auch nicht für Alkaline Trio: Dass Matt Skiba 13 Jahre später mal Tom Delonge bei Blink 182 ersetzen sollte, wäre damals genauso abwegig gewesen, wie die Behauptung, ich würde mich mal für Black Metal begeistern können. „Zeiten ändern sich, Zeiten ändern dich“ hat ein mit dem Integrations-Bambi prämierter Straßenpoet einst so treffend gereimt. Zeiten änderten auch AK3, die mit „From Here To Infirmary“ schon relativ früh ihren absoluten Zenit erreichten. Nur bedingt davor und nie danach war ihre Mischung aus Emo-Gitarren, morbider Ästhetik und hittigem Arschtritt-Punkrock so treffsicher. „Private Eye“, „Mr. Chainsaw“, „Stupid Kids“, „I’m Dying Tomorrow“ oder “Bloodied Up“: Hit an Hit an Hit an Hit.
09. Gallows - "Grey Britain" (2009)
Im Jahr 2009 brauchte ich es ab und an mal hart. Manchmal auch einen Schlag in die Fresse. Frank Carter ließ sich da nicht lange bitten und bearbeitete einen auf „Grey Britain“ über die vollen 12 Runden so unablässig mit Jabs, Hooks und Uppercuts, dass man am Ende debil grinsend blutüberströmt am Boden lag. Dystopisch, destruktiv, dreckig. Dabei aber so maximal rocknrollig, wie ich Hardcore vorher noch nie gehört hatte. Ich meine: “Queensberry Rules“ - oder was?
08. Thrice - "The Illusion Of Safety" (2002)
Die Visions schrieb: Iron Maiden auf Skateboards. Damals hab ich zwar kein Maiden gehört (heute auch nicht), aber ich wusste genau, was sie meinten. Ich war vom Fleck weg verknallt: „Deadbolt“ war alles, was man sich wünschen konnte. Thrice waren damals natürlich weit weg vom dem, was sie später ausmachen sollte: Divers im Sound, experimentell, genreunabhängig. Damals eher genredefinierend: Gniedeliger Post-Hardcore mit Schreien und Singen, das hieß bei uns damals (fälschlicherweise) Screamo. Allerdings war hier im Gegensatz zum Nachfolger noch etwas mehr Punk im Sound. „Kill Me Quickly“ macht keine Gefangenen und setzte den Sound perfekt fest, „Deadbolt“ war der offensichtliche Hit (mit ärgerlich unpassendem Klavieroutro, das regt mich heute noch auf, wie sie den Song statt eines letzten Crescendos so gnadenlos abwürgen) und das Abschluss-Triple aus dem fiesen „To Awake And Avenge The Dead“, dem erst punkigen, dann harten „So Strange I Remember You“ und dem beinahe epischen “The Beltsville Crucible“ zum Niederknien.
07. Taking Back Sunday - "Where You Want To Be" (2004)
Als das Album rauskommt, habe ich seit 13 Tagen den Führerschein. Somit wird „Where You Want To Be“ zum Sommersoundtrack und brennt sich so fest in mein Hirn, dass ich heute noch jede Zeile blind mitsingen kann. Taking Back Sunday als Inbegriff vom trendy Emocore für Scheitel- und Skinny-Jeans-TrägerInnen. Nach dem ebenfalls grandiosen Debüt „Tell All Your Friends“ wirkte der Nachfolger noch ein Stück weit runder, durchdachter. Ohne die Trademarks zu verlieren: Wechselgesang zwischen Adam Lazzara und (nur auf dem Album) Fred Mascherino, Dramaturgie, Melodie, Ohrwurmqualität. Liebe ich immer noch über alles, dieses Album. Von den Stakkato-Riffs und „Say yes, say yes, say yes, say yes“ in „Set Phasers To Stun“ bis zum etwas cheesy Abschluss „Slowdance On The Inside“. Läuft “This Photograph Is Proof (I Know, You Know)“ sind vier Minuten und elf Sekunden Gänsehaut vorprogrammiert. Da bin ich machtlos.
06. Shai Hulud - "That Within Blood Ill-Tempered" (2003)
Für mich damals der Inbegriff von Dissonanz und Chaos, kontrastiert durch epische Gänsehautmelodien. Songstrukturen, die für mich nicht klar erkennbar waren, konstant gegenläufige Gitarrenmelodien, Hardcore-Shouting, Groove, Abgehparts. Was für eine emotionale Wucht durch diese Zutaten entstehen konnten, bewies mir zuerst “Let Us At Last Praise The Colonizers Of Dreams“, dann der Rest des Albums. Unereicht.
Zuletzt geändert von Drunken Third
05. Converge - "No Heroes" (2006)
Für einige jetzt vielleicht der große Upset: Wie, Converge auf der Fünf? Und dann nicht „Jane Doe“? Zum Einen wird das Überalbum sicherlich noch in genügend Listen geehrt werden, zum Anderen bin ich eben Späteinsteiger bei Converge. Das Video zu „Concobine“ hat mir früh Angst gemacht, erst „No Heroes“ samt titelgebendem Song hat das Tor mit aller Wucht eingetreten. Von dort an gab es kein Zurück. Heute teilen sich Converge mit Hot Water Music den Platz der wichtigsten Band in meinem Leben. „No Heroes“ steht dabei eher exemplarisch und weil es eben der Zugang zur Band war hier. Denn wenn ich schreibe, dass das Album im Gesamtpaket aus Wucht, Intensität, Härte und Artwork nahe an der Perfektion ist, könnte das genau so für „Jane Doe“, „You Fail Me“, „Axe To Fall“, „All We Love We Leave Behind“ oder „The Dusk In Us“ stehen. Es mag Menschen geben, die Converge trotz ihrer ständigen Entwicklung als gehyptes One-Trick-Pony-Deluxe (Zwinkersmiley an Shitty) abtun, aber wenn dieser eine Trick dich so tief drin so emotional berührt, ohne dass du sagen kannst, wieso, dann ist es eben die vielleicht beste Band der Welt. Wem das zu gefühlsduselig ist, der lasse sich zum Ausgleich bitte von “Plagues“ niederwalzen.
04. Samiam - "Astray" (2000)
„Monday / Sunshine / So High / It’s Hard To See“ – Wer jetzt einen Ohrwurm im Kopf hat, der weiß, wovon ich rede. Samiam machen Samiam-Musik und auf „Astray“ machen sie das perfekt. Punkt. Zwölf absolute Volltreffer, kein Song fällt auch nur ansatzweise ab. Es ist Emo, es ist Punkrock, es ist der Soundtrack zu einem Lebensgefühl, in all seiner Abgedroschenheit: Life. Can Be. So. “Dull“.
03. Millencolin - "Pennybridge Pioneers" (2000)
Und hier sind wir nun: Es ist Weihnachten, ich bin 14 und seit kurzem total angefixt vom Skateboarden (bei gleichzeitiger totaler Talentfreiheit). So landet „Tony Hawk’s Pro Skater II“ in der PlayStation. Erster Lauf, erster Song: „No Cigar“. Ich bin hin und weg. Bis gerade eben dachte ich noch, ich würde auf deutschen Hip Hop abgehen. Das ist mit einem Schlag vorbei. Ab jetzt wird nichts mehr, wie es mal war. Einer der prägendsten Momente überhaupt. Das Beste: „No Cigar“ ist nicht mal der beste Song auf „Pennybridge Pioneers“. „Penguins & Polarbears“, „Devil Me“, „Duck Pond“, „Stop To Think“ und eigentlich auch alle anderen, „The Ballad“ eingeschlossen. Damals war mir natürlich noch nicht bewusst, dass dieses Album an sich schon ein Bruch im Sound der Schweden war, das Spaß- und Ska-punkige der Vorgängeralben hat natürlich auch seinen Charme und es waren kaum schlechte Songs zu finden, aber vom perfekt runden, hochmelodischen Rock mit Punkroots war das noch meilenweit entfernt. Leider ging die Formkurve danach auch schnell wieder runter. Aber dieses Album bleibt zeitlos: “Highway Donkey“
02. Have Heart - "The Things We Carry" (2006)
Ich wusste damals nicht, was „Youth-Crew-Revival“ bedeutet und kann mich auch nicht daran erinnern, dass das so beworben worden wäre, das lief eher unter „Modern Hardcore“. Aber auf „The Things We Carry“ gibt es eben maximal knalligen, hochexplosiven Hardcore mit Message (Straight Edge, klar, aber nicht zu offensiv oder militant). Die Produktion toppt heute wie damals alles. Wirklich alles (die Snare!). Diese Melodien! Diese Drums! Dieser Shouter! Diese Geschwindigkitsexplosion im Opener „Life Is Hard Enough“! Dieser epische Aufbau im folgenden „Watch Me Sink“! Diese Lyrics fernab vom Tough-Guy-Quatsch („You flex your muscles / not your fucking head!“). Und dann, ganz am Schluss, dieses Monster von Abschluss mit dem unnachahmlichen Spannungsbogen: “Watch Me Rise“. Have Heart waren auf dem Nachfolger nicht minder mitreißend, aber ganz anders. Dieses Album bringt dich dazu, alles in Reichweite kurz und klein schlagen zu wollen. Diese rohe Energie, die scheinbar nur unter größter Anstrengung in Zaum gehalten werden kann, packt mich jedes einzelne Mal wieder. Es hat keinen Sinn mehr, mit Superlativen zu haushalten: „The Things We Carry“ ist nichts weniger, als das perfekte Hardcore-Album.
01. Killing The Dream - "Fractures" (2008)
Ich habe dieses Album über die Jahre schon so oft hier angepriesen, dass die Nennung jetzt kaum jemanden überraschen dürfte. Wenn „The Things We Carry“ das perfekte Hardcore-Album ist, dann ist „Fractures“ das ebenfalls. Wenn wir Hardcore nicht als diesen perfekt gebauten, gutaussehenden, drogenfreien und positiven Typen definieren, sondern als den kaputten, emotional angeschlagenen, etwas gefährlich aussehenden Weirdo, der mit düsterem Blick irgendwo im Hintergrund steht. Dieser Hardcore ist mehr bei Converge als bei Have Heart. Die Produktion ist so wunderbar schmutzig, die Songs unheimlich variabel, die Musik so unendlich hart, aber mit Hang zur unterschwelligen Melodie. Was dieses Album aber so außergewöhnlich macht, ist Elijah Horner. Dieser Mensch muss eine erhebliche emotionale Schlagseite haben, denn es sind nicht nur die Texte, es ist die Art und Weise, wie sie sich aus ihm herausquälen. In jeder Silbe steckt mehr authentisches Leid als in jedem Emo-Song dieser Welt. Man nehme den Titelsong, wo Horner sich in der Bridge widerwillig eingestehen muss: „We aren't
Letting go / We aren't letting go / This / Is / Letting / Go!“. Oder wie ihm am Ende von „Thirty Four Seconds“ nichts anderes mehr bleibt als festzustellen „I've never fucking said it before / I've never fucking meant it more / Fuck / You / Fuck / All / Of / You“. Es liest sich so plump und abgedroschen, aber wenn man es hört, dann glaubt man ihm jedes Wort. Aber auch für „Fractures“ gilt das, was für viele wirklich herausragende Alben gilt: Die Krönung kommt am Schluss. “Resolution“ baut sich mehrfach auf und stürzt zusammen, um dann noch ein allerletztes Mal die die letzten Energiereserven zusammenzukratzen und den finalen Ausbruch einzuleiten: „Remember when this was everything? / In a way, it still is / I want to feel that way again / But you don't feel in circles, you just live / You just fall“. Dann: Ekstase, Kollaps, Befreiung, Zerfall. Alles zugleich. 23 Minuten und 53 Sekunden Wahnwitz sind vorbei und man traut weder Horner noch sich selbst auch nur eine einzige Sekunde mehr zu.
Für einige jetzt vielleicht der große Upset: Wie, Converge auf der Fünf? Und dann nicht „Jane Doe“? Zum Einen wird das Überalbum sicherlich noch in genügend Listen geehrt werden, zum Anderen bin ich eben Späteinsteiger bei Converge. Das Video zu „Concobine“ hat mir früh Angst gemacht, erst „No Heroes“ samt titelgebendem Song hat das Tor mit aller Wucht eingetreten. Von dort an gab es kein Zurück. Heute teilen sich Converge mit Hot Water Music den Platz der wichtigsten Band in meinem Leben. „No Heroes“ steht dabei eher exemplarisch und weil es eben der Zugang zur Band war hier. Denn wenn ich schreibe, dass das Album im Gesamtpaket aus Wucht, Intensität, Härte und Artwork nahe an der Perfektion ist, könnte das genau so für „Jane Doe“, „You Fail Me“, „Axe To Fall“, „All We Love We Leave Behind“ oder „The Dusk In Us“ stehen. Es mag Menschen geben, die Converge trotz ihrer ständigen Entwicklung als gehyptes One-Trick-Pony-Deluxe (Zwinkersmiley an Shitty) abtun, aber wenn dieser eine Trick dich so tief drin so emotional berührt, ohne dass du sagen kannst, wieso, dann ist es eben die vielleicht beste Band der Welt. Wem das zu gefühlsduselig ist, der lasse sich zum Ausgleich bitte von “Plagues“ niederwalzen.
04. Samiam - "Astray" (2000)
„Monday / Sunshine / So High / It’s Hard To See“ – Wer jetzt einen Ohrwurm im Kopf hat, der weiß, wovon ich rede. Samiam machen Samiam-Musik und auf „Astray“ machen sie das perfekt. Punkt. Zwölf absolute Volltreffer, kein Song fällt auch nur ansatzweise ab. Es ist Emo, es ist Punkrock, es ist der Soundtrack zu einem Lebensgefühl, in all seiner Abgedroschenheit: Life. Can Be. So. “Dull“.
03. Millencolin - "Pennybridge Pioneers" (2000)
Und hier sind wir nun: Es ist Weihnachten, ich bin 14 und seit kurzem total angefixt vom Skateboarden (bei gleichzeitiger totaler Talentfreiheit). So landet „Tony Hawk’s Pro Skater II“ in der PlayStation. Erster Lauf, erster Song: „No Cigar“. Ich bin hin und weg. Bis gerade eben dachte ich noch, ich würde auf deutschen Hip Hop abgehen. Das ist mit einem Schlag vorbei. Ab jetzt wird nichts mehr, wie es mal war. Einer der prägendsten Momente überhaupt. Das Beste: „No Cigar“ ist nicht mal der beste Song auf „Pennybridge Pioneers“. „Penguins & Polarbears“, „Devil Me“, „Duck Pond“, „Stop To Think“ und eigentlich auch alle anderen, „The Ballad“ eingeschlossen. Damals war mir natürlich noch nicht bewusst, dass dieses Album an sich schon ein Bruch im Sound der Schweden war, das Spaß- und Ska-punkige der Vorgängeralben hat natürlich auch seinen Charme und es waren kaum schlechte Songs zu finden, aber vom perfekt runden, hochmelodischen Rock mit Punkroots war das noch meilenweit entfernt. Leider ging die Formkurve danach auch schnell wieder runter. Aber dieses Album bleibt zeitlos: “Highway Donkey“
02. Have Heart - "The Things We Carry" (2006)
Ich wusste damals nicht, was „Youth-Crew-Revival“ bedeutet und kann mich auch nicht daran erinnern, dass das so beworben worden wäre, das lief eher unter „Modern Hardcore“. Aber auf „The Things We Carry“ gibt es eben maximal knalligen, hochexplosiven Hardcore mit Message (Straight Edge, klar, aber nicht zu offensiv oder militant). Die Produktion toppt heute wie damals alles. Wirklich alles (die Snare!). Diese Melodien! Diese Drums! Dieser Shouter! Diese Geschwindigkitsexplosion im Opener „Life Is Hard Enough“! Dieser epische Aufbau im folgenden „Watch Me Sink“! Diese Lyrics fernab vom Tough-Guy-Quatsch („You flex your muscles / not your fucking head!“). Und dann, ganz am Schluss, dieses Monster von Abschluss mit dem unnachahmlichen Spannungsbogen: “Watch Me Rise“. Have Heart waren auf dem Nachfolger nicht minder mitreißend, aber ganz anders. Dieses Album bringt dich dazu, alles in Reichweite kurz und klein schlagen zu wollen. Diese rohe Energie, die scheinbar nur unter größter Anstrengung in Zaum gehalten werden kann, packt mich jedes einzelne Mal wieder. Es hat keinen Sinn mehr, mit Superlativen zu haushalten: „The Things We Carry“ ist nichts weniger, als das perfekte Hardcore-Album.
01. Killing The Dream - "Fractures" (2008)
Ich habe dieses Album über die Jahre schon so oft hier angepriesen, dass die Nennung jetzt kaum jemanden überraschen dürfte. Wenn „The Things We Carry“ das perfekte Hardcore-Album ist, dann ist „Fractures“ das ebenfalls. Wenn wir Hardcore nicht als diesen perfekt gebauten, gutaussehenden, drogenfreien und positiven Typen definieren, sondern als den kaputten, emotional angeschlagenen, etwas gefährlich aussehenden Weirdo, der mit düsterem Blick irgendwo im Hintergrund steht. Dieser Hardcore ist mehr bei Converge als bei Have Heart. Die Produktion ist so wunderbar schmutzig, die Songs unheimlich variabel, die Musik so unendlich hart, aber mit Hang zur unterschwelligen Melodie. Was dieses Album aber so außergewöhnlich macht, ist Elijah Horner. Dieser Mensch muss eine erhebliche emotionale Schlagseite haben, denn es sind nicht nur die Texte, es ist die Art und Weise, wie sie sich aus ihm herausquälen. In jeder Silbe steckt mehr authentisches Leid als in jedem Emo-Song dieser Welt. Man nehme den Titelsong, wo Horner sich in der Bridge widerwillig eingestehen muss: „We aren't
Letting go / We aren't letting go / This / Is / Letting / Go!“. Oder wie ihm am Ende von „Thirty Four Seconds“ nichts anderes mehr bleibt als festzustellen „I've never fucking said it before / I've never fucking meant it more / Fuck / You / Fuck / All / Of / You“. Es liest sich so plump und abgedroschen, aber wenn man es hört, dann glaubt man ihm jedes Wort. Aber auch für „Fractures“ gilt das, was für viele wirklich herausragende Alben gilt: Die Krönung kommt am Schluss. “Resolution“ baut sich mehrfach auf und stürzt zusammen, um dann noch ein allerletztes Mal die die letzten Energiereserven zusammenzukratzen und den finalen Ausbruch einzuleiten: „Remember when this was everything? / In a way, it still is / I want to feel that way again / But you don't feel in circles, you just live / You just fall“. Dann: Ekstase, Kollaps, Befreiung, Zerfall. Alles zugleich. 23 Minuten und 53 Sekunden Wahnwitz sind vorbei und man traut weder Horner noch sich selbst auch nur eine einzige Sekunde mehr zu.
Zuletzt geändert von Drunken Third
Top 50 bis 11, die Liste der Alben, die auf der Strecke geblieben sind:
Baroness - Blue record
Bright eyes - Lifted Or The Story Is In The Soil, Keep Your Ear To The Ground
Gallows - Grey Britain
The Darkness - Permission to land
The Hold Steady - boys and girls in america
Mumford & Sons - Sigh no more
Wintersleep - welcome to the night sky
Phoenix - wolfgang amadeus phoenix
opeth - watershed
thrice - beggars
yeah yeah yeahs - fever to tell
Antony & the johnsons - i am a bird now
gaslight anthem - the 59 sound
Vampire Weekend - Vampire Weekend
Gisbert zu Knyphausen - Gisbert zu Knyphausen
Maximo Park - Our earthly pleasures
Machine head - through the ashes of empires
Silversun Pickups - Swoon
Tocotronic - Kapitulation
Kooks - Inside in / inside out
Joanna Newsom - Ys
Beatsteaks - Smack Smash
Dillinger Escape Plan - Ire works
Mando Diao - Bring em in
My chemical romance - three cheers for sweet revenge
Recover - This may be the year i disappear
The cardigans - long gone before daylight
zwan - mary star of the sea
surrogat - hell in hell
distillers - coral fang
beck - sea change
Coldplay - a rush of blood to the head
Queens of the stone age - songs for the deaf
Blink 182 - Take off your pants and jackets
System of a down - Toxicity
Tool - Lateralus
Deftones - White pony
Dynamite Deluxe - deluxe Soundsystem
Limp Bizkit - Chocolate starfish and the hotdog flavoured water
Torch - Blauer Samt
Baroness - Blue record
Bright eyes - Lifted Or The Story Is In The Soil, Keep Your Ear To The Ground
Gallows - Grey Britain
The Darkness - Permission to land
The Hold Steady - boys and girls in america
Mumford & Sons - Sigh no more
Wintersleep - welcome to the night sky
Phoenix - wolfgang amadeus phoenix
opeth - watershed
thrice - beggars
yeah yeah yeahs - fever to tell
Antony & the johnsons - i am a bird now
gaslight anthem - the 59 sound
Vampire Weekend - Vampire Weekend
Gisbert zu Knyphausen - Gisbert zu Knyphausen
Maximo Park - Our earthly pleasures
Machine head - through the ashes of empires
Silversun Pickups - Swoon
Tocotronic - Kapitulation
Kooks - Inside in / inside out
Joanna Newsom - Ys
Beatsteaks - Smack Smash
Dillinger Escape Plan - Ire works
Mando Diao - Bring em in
My chemical romance - three cheers for sweet revenge
Recover - This may be the year i disappear
The cardigans - long gone before daylight
zwan - mary star of the sea
surrogat - hell in hell
distillers - coral fang
beck - sea change
Coldplay - a rush of blood to the head
Queens of the stone age - songs for the deaf
Blink 182 - Take off your pants and jackets
System of a down - Toxicity
Tool - Lateralus
Deftones - White pony
Dynamite Deluxe - deluxe Soundsystem
Limp Bizkit - Chocolate starfish and the hotdog flavoured water
Torch - Blauer Samt
Millencolin – Pennybridge Pioneers
Das neue Jahrtausend geht für mich richtig beschissen los: Durch eine Schürfwunde vom Schulsport hole ich mir irgendwelche Killerbakterien in den Körper, die mich beinahe das rechte Bein vom Knie an abwärts kosten. Es bleibt dran, aber ich liege wochenlang im Krankenhaus. Als ich wieder nach Hause komme, hat zwischenzeitlich der lokale Elektromarkt geliefert und meiner Mutter tatsächlich die neue CD einer meiner damaligen Lieblingsbands mitgegeben. Tagelang habe ich die Scheibe kaum aus dem Player genommen. Wie viele Hits da drauf sind, die ich wohl für immer lieben werde.
BoySetsFire – After The Eulogy
Die Visions gibt dem Album 12/12, in der Rezension ist vom besten Mosh-Song seit „New Noise“ die Rede und der Discman muss von der CD im Heft in den kommenden Tagen mehrere Dutzend Mal „Rookie“ abspielen. Klar, dieses Album brauche ich. Und das ist auch heute noch so. Ab und zu zumindest. Habe mich so gefreut auf die Vinyl-Neuauflage vor ein paar Monaten! „My Life In The Knife Trade“ auf einem Format, das der Größe dieses Emo-Meisterstücks entspricht. Großartig.
Muff Potter – Bordsteinkantengeschichten
Ich habe heute noch Flashbacks und kriege Songfetzen ins Gehirn geblasen, wenn ich mit dem Auto in meiner alten Heimat an gewissen Stellen lang fahre. Dieses Album war für mich der Schlüssel zu deutschsprachiger Musik. Allein dafür kann ich es gar nicht genug feiern. Wenn ich betrunken in der Kneipe stehe, lege ich bis heute kaum einen anderen Song lieber auf als „Take A Run At The Sun“. Dazu habe ich früher mit meinen alten Freunden gefeiert, heute mache ich das mit den neueren. Ein Album für meine ganz persönliche Ewigkeit.
The Weakerthans – Left And Leaving
“Everything Must Go” steht wegen des Titels und wegen der Stimmung auf der Liste von Liedern, die bei meiner Beerdigung laufen sollen. „And I'm leaning on this broken fence between past and present tense” aus „Aside“ (das steht auf meiner Liste von Liedern, die immer laufen sollten) ist, wenn ich mich mal für eine entscheiden müsste, wahrscheinlich meine allerliebste Textzeile überhaupt. Das ganze Album ist für mich wie ein perfektes Zuhause, in dem ich mich maximal wohlfühle, das immer einen angenehmen, positiven Ort bietet, egal wie scheiße es draußen gerade ist. Kann Musik mehr sein? Ich glaube nicht.
Samiam – Astray
Dull. Der Song aller Songs, den ich nehmen würde, wenn ich mein ganzes Leben lang nur noch ein Lied hören dürfte. Perfektion. Die Melancholie, die Traurigkeit, die aber die Euphorie nicht ausschließen und am Ende zusammen mit ihr richtig einen saufen gehen. So ist das ja oft bei Samiam und darum liebe ich so, darum liebe ich fast alles von ihnen, aber dieses Album steht ganz vorne. Auch wegen der Umstände, wie so viele in dieser Liste. Schüleraustausch in Kanada, weit weg von zu Hause, alles wahnsinnig toll, aber auch nicht so einfach. Wochenendausflag, Musikladen in Windsor, CD gekauft, weil doch „Sky Flying By“ auf dieser einen Kassette von denen ganz cool war. Gute Idee, danach jeden Morgen vor der Schule, zwei Monate lang, entweder das ganze Ding oder wenigstens „Dull“. Life can be so toll.
At The Drive-In – Relationship Of Command
Wovon singt dieser Mann da? Und was ist das überhaupt für Musik? Überforderung auf mehreren Ebenen, dieser Wahnsinn lässt sich nicht aufdröseln für mich. Aber scheiß doch drauf, wenn das so geil abgeht wie bei „One Armed Scissor“ oder so faszinierend gruselig ist wie bei „Invalid Litter Dept.“. Natürlich muss ich auch dieser Platte Respekt dafür zollen, wie sie meine Hörgewohnheiten und meinen Musikgeschmack geprägt hat. Meilenstein für das große Ganze und für mein persönliches Teilchen davon.
Thursday – Full Collapse
Dieses Album taucht auf und ich habe bis dahin keine Ahnung, was Screamo und Post-Hardcore eigentlich sind. Die Genre-Vokabeln lerne ich erst Jahre später richtig kennen, aber musikalisch habe ich jetzt eine gute Ahnung davon. Eine sehr gute sogar. Aber bis jetzt ist dieser Text zu diesem Album viel zu bürokratisch, der muss emotionaler werden, passend zur Musik. Den Liebeskummer und anderen Gefühlswallungen, die die Songs damals perfekt untermalen und zu verarbeiten helfen, habe ich heute zum Glück nicht mehr, aber die Hits packen mich immer noch. Unterschied: Damals war „Understanding In A Car Crash“ für mich der Höhepunkt, heute ist es „Standing On The Edge Of Summer“. Traumhaftes Lied.
Converge – Jane Doe
Eine neue, im ersten Moment äußerst lebensfeindliche akustische Welt tat sich auf, als dieses Monstrum zum ersten Mal über mein kleines Zimmer im Elternhaus in Schutt und Asche gelegt hat. Passend dazu war „Homewrecker“ anfangs das einzige „Lied“, mit dem ich halbwegs zurechtkam. Der Rest: zu krass. Würde ich heute weitermachen damit, mir solche Musik zu erschließen, wenn an jeder Ecke des Internets leichter Bekömmliches verfügbar wäre? Keine Ahnung. Damals wollte ich und musste ich, weil ich gar kein Geld gehabt hätte, mir einfach neue CDs zu kaufen. Und wisst ihr was? Es hat sich gelohnt, weiter Dates mit dieser mysteriösen Frau zu haben. Es ist tatsächlich große Liebe geworden.
Isis - Panopticon
Bisschen was übrig von der letzten Bafög-Zahlung, ab in den Plattenladen, der damals noch zwei Umzüge von seinem aktuellen Standort entfernt war. Ich weiß nicht, was ich sonst noch mitgenommen habe, aber das schon etwas ältere Hardcore-Kid hinterm Tresen empfiehlt mir diese CD einer mir völlig unbekannten Band für den Fall, dass ich mal „was Anderes“ hören will. Eigentlich bin ich nicht anfällig für solche Tipps, aber an dem Tag habe ich zugeschlagen – nur um dann zuhause erschlagen zu werden. Es war anders, es war großartig – und auch so ein Schlüsselalbum. Viel Großartiges aus dem Post-Metal-Rock kam danach, hiermit fing es für mich an.
Gaslight Anthem – Sink Or Swim
Ich hatte damals eine Phase, in der alles neue Punkrockige mir insgesamt so ein bisschen egal war. Dann packt mir ein guter Freund in seinem WG-Zimmer ein paar MP3-Dateien auf einen USB-Stick und meint, das ist `ne neue Band, die solltest du kennen, spielen übernächste Woche auch hier in Bremen – und nachdem ich zuhause eher unmotiviert reingehört habe, gibt’s bis zu diesem Konzert keine andere Musik für mich. Seit meiner Anfangszeit als ernsthafter Musikhörer hatte mich nichts mehr aus dem Stand so sehr gepackt wie dieses Album. Heute läuft es nur noch viel zu selten, aber wenn, dann weiß ich wieder, warum ich es damals im Sommer 2007 so sehr geliebt habe – und warum mir Punkrock dadurch wieder alles andere als egal war.
Das neue Jahrtausend geht für mich richtig beschissen los: Durch eine Schürfwunde vom Schulsport hole ich mir irgendwelche Killerbakterien in den Körper, die mich beinahe das rechte Bein vom Knie an abwärts kosten. Es bleibt dran, aber ich liege wochenlang im Krankenhaus. Als ich wieder nach Hause komme, hat zwischenzeitlich der lokale Elektromarkt geliefert und meiner Mutter tatsächlich die neue CD einer meiner damaligen Lieblingsbands mitgegeben. Tagelang habe ich die Scheibe kaum aus dem Player genommen. Wie viele Hits da drauf sind, die ich wohl für immer lieben werde.
BoySetsFire – After The Eulogy
Die Visions gibt dem Album 12/12, in der Rezension ist vom besten Mosh-Song seit „New Noise“ die Rede und der Discman muss von der CD im Heft in den kommenden Tagen mehrere Dutzend Mal „Rookie“ abspielen. Klar, dieses Album brauche ich. Und das ist auch heute noch so. Ab und zu zumindest. Habe mich so gefreut auf die Vinyl-Neuauflage vor ein paar Monaten! „My Life In The Knife Trade“ auf einem Format, das der Größe dieses Emo-Meisterstücks entspricht. Großartig.
Muff Potter – Bordsteinkantengeschichten
Ich habe heute noch Flashbacks und kriege Songfetzen ins Gehirn geblasen, wenn ich mit dem Auto in meiner alten Heimat an gewissen Stellen lang fahre. Dieses Album war für mich der Schlüssel zu deutschsprachiger Musik. Allein dafür kann ich es gar nicht genug feiern. Wenn ich betrunken in der Kneipe stehe, lege ich bis heute kaum einen anderen Song lieber auf als „Take A Run At The Sun“. Dazu habe ich früher mit meinen alten Freunden gefeiert, heute mache ich das mit den neueren. Ein Album für meine ganz persönliche Ewigkeit.
The Weakerthans – Left And Leaving
“Everything Must Go” steht wegen des Titels und wegen der Stimmung auf der Liste von Liedern, die bei meiner Beerdigung laufen sollen. „And I'm leaning on this broken fence between past and present tense” aus „Aside“ (das steht auf meiner Liste von Liedern, die immer laufen sollten) ist, wenn ich mich mal für eine entscheiden müsste, wahrscheinlich meine allerliebste Textzeile überhaupt. Das ganze Album ist für mich wie ein perfektes Zuhause, in dem ich mich maximal wohlfühle, das immer einen angenehmen, positiven Ort bietet, egal wie scheiße es draußen gerade ist. Kann Musik mehr sein? Ich glaube nicht.
Samiam – Astray
Dull. Der Song aller Songs, den ich nehmen würde, wenn ich mein ganzes Leben lang nur noch ein Lied hören dürfte. Perfektion. Die Melancholie, die Traurigkeit, die aber die Euphorie nicht ausschließen und am Ende zusammen mit ihr richtig einen saufen gehen. So ist das ja oft bei Samiam und darum liebe ich so, darum liebe ich fast alles von ihnen, aber dieses Album steht ganz vorne. Auch wegen der Umstände, wie so viele in dieser Liste. Schüleraustausch in Kanada, weit weg von zu Hause, alles wahnsinnig toll, aber auch nicht so einfach. Wochenendausflag, Musikladen in Windsor, CD gekauft, weil doch „Sky Flying By“ auf dieser einen Kassette von denen ganz cool war. Gute Idee, danach jeden Morgen vor der Schule, zwei Monate lang, entweder das ganze Ding oder wenigstens „Dull“. Life can be so toll.
At The Drive-In – Relationship Of Command
Wovon singt dieser Mann da? Und was ist das überhaupt für Musik? Überforderung auf mehreren Ebenen, dieser Wahnsinn lässt sich nicht aufdröseln für mich. Aber scheiß doch drauf, wenn das so geil abgeht wie bei „One Armed Scissor“ oder so faszinierend gruselig ist wie bei „Invalid Litter Dept.“. Natürlich muss ich auch dieser Platte Respekt dafür zollen, wie sie meine Hörgewohnheiten und meinen Musikgeschmack geprägt hat. Meilenstein für das große Ganze und für mein persönliches Teilchen davon.
Thursday – Full Collapse
Dieses Album taucht auf und ich habe bis dahin keine Ahnung, was Screamo und Post-Hardcore eigentlich sind. Die Genre-Vokabeln lerne ich erst Jahre später richtig kennen, aber musikalisch habe ich jetzt eine gute Ahnung davon. Eine sehr gute sogar. Aber bis jetzt ist dieser Text zu diesem Album viel zu bürokratisch, der muss emotionaler werden, passend zur Musik. Den Liebeskummer und anderen Gefühlswallungen, die die Songs damals perfekt untermalen und zu verarbeiten helfen, habe ich heute zum Glück nicht mehr, aber die Hits packen mich immer noch. Unterschied: Damals war „Understanding In A Car Crash“ für mich der Höhepunkt, heute ist es „Standing On The Edge Of Summer“. Traumhaftes Lied.
Converge – Jane Doe
Eine neue, im ersten Moment äußerst lebensfeindliche akustische Welt tat sich auf, als dieses Monstrum zum ersten Mal über mein kleines Zimmer im Elternhaus in Schutt und Asche gelegt hat. Passend dazu war „Homewrecker“ anfangs das einzige „Lied“, mit dem ich halbwegs zurechtkam. Der Rest: zu krass. Würde ich heute weitermachen damit, mir solche Musik zu erschließen, wenn an jeder Ecke des Internets leichter Bekömmliches verfügbar wäre? Keine Ahnung. Damals wollte ich und musste ich, weil ich gar kein Geld gehabt hätte, mir einfach neue CDs zu kaufen. Und wisst ihr was? Es hat sich gelohnt, weiter Dates mit dieser mysteriösen Frau zu haben. Es ist tatsächlich große Liebe geworden.
Isis - Panopticon
Bisschen was übrig von der letzten Bafög-Zahlung, ab in den Plattenladen, der damals noch zwei Umzüge von seinem aktuellen Standort entfernt war. Ich weiß nicht, was ich sonst noch mitgenommen habe, aber das schon etwas ältere Hardcore-Kid hinterm Tresen empfiehlt mir diese CD einer mir völlig unbekannten Band für den Fall, dass ich mal „was Anderes“ hören will. Eigentlich bin ich nicht anfällig für solche Tipps, aber an dem Tag habe ich zugeschlagen – nur um dann zuhause erschlagen zu werden. Es war anders, es war großartig – und auch so ein Schlüsselalbum. Viel Großartiges aus dem Post-Metal-Rock kam danach, hiermit fing es für mich an.
Gaslight Anthem – Sink Or Swim
Ich hatte damals eine Phase, in der alles neue Punkrockige mir insgesamt so ein bisschen egal war. Dann packt mir ein guter Freund in seinem WG-Zimmer ein paar MP3-Dateien auf einen USB-Stick und meint, das ist `ne neue Band, die solltest du kennen, spielen übernächste Woche auch hier in Bremen – und nachdem ich zuhause eher unmotiviert reingehört habe, gibt’s bis zu diesem Konzert keine andere Musik für mich. Seit meiner Anfangszeit als ernsthafter Musikhörer hatte mich nichts mehr aus dem Stand so sehr gepackt wie dieses Album. Heute läuft es nur noch viel zu selten, aber wenn, dann weiß ich wieder, warum ich es damals im Sommer 2007 so sehr geliebt habe – und warum mir Punkrock dadurch wieder alles andere als egal war.
1. Coheed and Cambria - in keeping secrets
2. wilco - yankee hotel foxtrott
3. Weakerthans - Reconstruction site
4. Mars Volta - De-loused in the comatorium
5. white stripes - white blood cells
6. strokes - is this it
7. Audioslave - Audioslave
8. Kettcar - Du und wieviel von deinen freunden
9. Silverchair - Diorama
10. The Used - The Used
2. wilco - yankee hotel foxtrott
3. Weakerthans - Reconstruction site
4. Mars Volta - De-loused in the comatorium
5. white stripes - white blood cells
6. strokes - is this it
7. Audioslave - Audioslave
8. Kettcar - Du und wieviel von deinen freunden
9. Silverchair - Diorama
10. The Used - The Used
Die 00-Jahre waren für mich die Dekade mit den wenigsten Highlights, seit ich Platten sammele. Die 70er waren die Ergiebigsten, selbst die 2010er waren spannender als die Nullies. Wenn nicht die „The ...“-Bands in Folge des Strokes-Hype an die Oberfläche gespült worden wären, und die White Stripes nicht das Duo-Format populär gemacht hätten, wäre elektrisch verzerrter Gitarrenkrach wohl in der Bedeutungslosigkeit versunken.
Erzählenswerte Emotionen gibt’s auch nicht, die Dekade war geprägt vom Wechsel zum Job, der geeignet ist, bis zur Rente ausgeführt zu werden - damit verbunden der Umzug in die Kleinstadt, Einschulung der Kinder, die Idee, ein eigenes Haus zu kaufen, wachsende Bedeutung der Gartengestaltung und des Obst- und Gemüseanbaus als Freizeitbeschäftigung ... - keine Ereignisse, die ich mit musikalischen Erlebnissen remembere - daher nur eine schnöde, unkommentierte Liste:
Bild anzeigen
20. The Drones - Wait Long By The River And The Bodies Of Your Enemies Will Float By
19. Harmful - Wromantic
18. Joyside – Booze At Neptune's Dawn
17. William Shatner – Has Been
16. Gallon Drunk - The Rotten Mile
15. Black Rebel Motorcycle Club - B.R.M.C.
14. Mudhoney - Under A Billion Suns
13. Babyshambles - Shotter's Nation
12. Die Pretty - Bitter Sweet
11. Candy Kane - White Trash Girl
10. Hang On The Box – For Every Punk Bitch & Arsehole
9. Malia - Yellow Daffofils
8. Mekons - Punk Rock
7. The Icarus Line - Penance Soirée
6. The Black Box Revelation - Set Your Head On Fire
5. Courtney Love - America's Sweetheart
4. The Mooney Suzuki - Electric Sweat
3. Primal Scream - Riot City Blues
2. White Stripes - De Stijl
1. Amy Winehouse - Back To Black
Erzählenswerte Emotionen gibt’s auch nicht, die Dekade war geprägt vom Wechsel zum Job, der geeignet ist, bis zur Rente ausgeführt zu werden - damit verbunden der Umzug in die Kleinstadt, Einschulung der Kinder, die Idee, ein eigenes Haus zu kaufen, wachsende Bedeutung der Gartengestaltung und des Obst- und Gemüseanbaus als Freizeitbeschäftigung ... - keine Ereignisse, die ich mit musikalischen Erlebnissen remembere - daher nur eine schnöde, unkommentierte Liste:
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20. The Drones - Wait Long By The River And The Bodies Of Your Enemies Will Float By
19. Harmful - Wromantic
18. Joyside – Booze At Neptune's Dawn
17. William Shatner – Has Been
16. Gallon Drunk - The Rotten Mile
15. Black Rebel Motorcycle Club - B.R.M.C.
14. Mudhoney - Under A Billion Suns
13. Babyshambles - Shotter's Nation
12. Die Pretty - Bitter Sweet
11. Candy Kane - White Trash Girl
10. Hang On The Box – For Every Punk Bitch & Arsehole
9. Malia - Yellow Daffofils
8. Mekons - Punk Rock
7. The Icarus Line - Penance Soirée
6. The Black Box Revelation - Set Your Head On Fire
5. Courtney Love - America's Sweetheart
4. The Mooney Suzuki - Electric Sweat
3. Primal Scream - Riot City Blues
2. White Stripes - De Stijl
1. Amy Winehouse - Back To Black
Kurze Erklärung vorne weg: Ich habe mich auch auf den emotionalen Part konzentriert. Das ein oder andere Album ist sicher nicht das Beste der jeweiligen Band, aber mir geht es hier um persönliches. Genau deswegen kann ich auch keine Unterteilung in Wichtigkeit vornehmen. Also, in no particular order:
Earthtone9 - Arc'Tan'Gent (2002)
Das Mysteriöse dieser Band übte rund um dieses Album eine Faszination auf mich aus. Der Sound war so schwierig greifbar. Irgendwie war das Hardcore (die vorherigen Releases der Band noch eindeutiger), nur noisig, anders. Manchmal hatte man Tool-Gefühle. Und oben drauf diese seltsame Tantra-Lyrik von Karl Middleton. Ich wollte das ergründen und ich tat es. Ungefähr ein Jahr am Stück. Danach konnte ich jedes Lied auswendig und noch heute bekomme ich bei "Yellow Fever" oder "Star Damage For Beginners" Gänsehaut. Keine Ahnung was das war, aber es war geil.
Horse The Band - R. Borlax (2003)
Eine Frage meiner damaligen Hardcore-Zeit war: Darf man lustig sein? Also musikalisch? Die Szene war ernst, Straight Edge noch ernster, wichtige Themen galt es zu besprechen! Dann kamen diese Idioten um die Ecke, mit Mustache und einem spindeldürren Keyboarder, der nur in Unterhosen auftrat. Sangen über Endgegner in Megaman oder Zelda und kombinierten krachigen Metalcore mit, ja, Nintendosounds - DAS GEHT DOCH NICHT! Doch. Geht. War genau genommen exakt das, was ich und mein kauziger Freundeskreis schon immer ersehnten. Ja, die Nachfolger waren auch bei dieser Band besser, aber ich kann mich noch exakt an unsere Gesichter erinnern, als wir das erste Mal das Ende von "Cutsman" oder den Beginn von "Bunnies" gehört haben. Den Bauch vor Lachen haltend am Boden liegend. Die Verehrung führte später an einem Sonntag(!) zu einer (hin und zurück) zehnstündigen Fahrt von Thüringen aus in die Matrix nach Bochum, für eine einstündige Show im kleinsten Raum des Gebäudes.
Dance Gavin Dance - s/t (2008)
Myspace at its peak und nicht mehr lange bis zu seiner Obsoleszenz. Ich hatte gerade die Funktion entdeckt, die Topfreunde meiner Lieblingsbands anzuklicken. Die wurden nämlich immer wieder ein kleines bisschen verändert und so liessen sich neue Bands entdecken. So begab es sich an einem warmen Sommertag, dass die Deftones oben genannte Gruppe in den Status schoben. Ein Klick später hörte ich "Caviar", auf dem Onkel Chino gefeatured wird und es ward um mich geschehen. Das war so frickelig und progressiv und gleichzeitig so eingängig. Die restlichen Hörbeispiele waren genauso cool. Also Album besorgt und für gut ein Jahr nicht mehr weggelegt. Das ganze Drama um den On/Off-Fronter Jonny Craig, dessen Soulröhre vermisst wurde, wurde mir erst später bewusst. Spielte auch keine Rolle. Ich war in Kurt Travis' warmen Klang eingewickelt. Dieser Stil war so potent, dass Quasi-Urheber Will Swan Blue Swan Records gründete und der funky Shit gerne als Swancore bezeichnet wird. Und zu ebenso von mir geliebten Bands wie A Lot Like Birds oder Icarus The Owl führte. Was will ich denn mehr?
Glassjaw - Everything You Ever Wanted To Know About Silence (2000)
Ja, Worship And Tribute hat im Zweifel die besseren Songs, die bessere Produktion und ist lyrisch um Längen weiter vorn. Das Album hier ist im Prinzip eine Dreiviertelstunde Hass auf die Ex (bis auf den Titeltrack, in dem Palumbo seine Morbus Crohn Erkrankung verarbeitet). Aber "Siberian Kiss" war mein Einstieg und ich weiss noch, wie ich von der ersten Sekunde an den Wahnsinn genoss, gleichzeitig aber den cleanen Refrain anhimmelte. Und das Album war voll davon. Eine ganz eigene Interpretation des HC. Kratzbürstiger Metalcore der späten 90er, NYHC/Straight Edge-Einfluss, aber auch ein Herz für raumfüllende Gesangsharmonien, geschult am Emo, gestählt am Alternative Rock. Das war meine Eintrittskarte, just nach dem Millennium, in den Post-HC, der mich bis heute in seinen Bann zieht. Die Band spielt das Album dieses Jahr wohl komplett, trotz Palumbos mittlerweile starker Abneigung gegenüber seiner Texte von früher. Ich nehme an, er wird sie wohl etwas abändern.
Jimmy Eat World - Bleed American (2001)
Erstkontakt? Nein. Trotzdem die wahrscheinlich meistgehörte Platte meinerseits in den ersten 5 Jahren der Nuller. Die Gefühle, die ich beim Titeltrack, "Your House", "Hear You Me" oder "My Sundown" bekomme, sind spezifisch und sehr an die damalige Zeit gebunden. An eine sehr gute Zeit. Auch eine emotional fordernde, aber überwiegend eine gute. Das Album versinnbildlicht für mich also vorrangig ein Lebensgefühl und dasselbe tut diese Band. Auch wenn sie ihren Peak schon längst überschritten haben, sind sie nie schlecht geworden. Genau wie diese Zeiten damals. Dann und wann schmeisse ich das Album rein, erinnere mich ziemlich exakt wann ich mit meinen besten Freunden welchen Song wo im Auto gehört habe oder wo ich mit CD-Player auf den Ohren lang spazierte, als ich "My Sundown" zum zehnten Mal hintereinander liefen liess.
Earthtone9 - Arc'Tan'Gent (2002)
Das Mysteriöse dieser Band übte rund um dieses Album eine Faszination auf mich aus. Der Sound war so schwierig greifbar. Irgendwie war das Hardcore (die vorherigen Releases der Band noch eindeutiger), nur noisig, anders. Manchmal hatte man Tool-Gefühle. Und oben drauf diese seltsame Tantra-Lyrik von Karl Middleton. Ich wollte das ergründen und ich tat es. Ungefähr ein Jahr am Stück. Danach konnte ich jedes Lied auswendig und noch heute bekomme ich bei "Yellow Fever" oder "Star Damage For Beginners" Gänsehaut. Keine Ahnung was das war, aber es war geil.
Horse The Band - R. Borlax (2003)
Eine Frage meiner damaligen Hardcore-Zeit war: Darf man lustig sein? Also musikalisch? Die Szene war ernst, Straight Edge noch ernster, wichtige Themen galt es zu besprechen! Dann kamen diese Idioten um die Ecke, mit Mustache und einem spindeldürren Keyboarder, der nur in Unterhosen auftrat. Sangen über Endgegner in Megaman oder Zelda und kombinierten krachigen Metalcore mit, ja, Nintendosounds - DAS GEHT DOCH NICHT! Doch. Geht. War genau genommen exakt das, was ich und mein kauziger Freundeskreis schon immer ersehnten. Ja, die Nachfolger waren auch bei dieser Band besser, aber ich kann mich noch exakt an unsere Gesichter erinnern, als wir das erste Mal das Ende von "Cutsman" oder den Beginn von "Bunnies" gehört haben. Den Bauch vor Lachen haltend am Boden liegend. Die Verehrung führte später an einem Sonntag(!) zu einer (hin und zurück) zehnstündigen Fahrt von Thüringen aus in die Matrix nach Bochum, für eine einstündige Show im kleinsten Raum des Gebäudes.
Dance Gavin Dance - s/t (2008)
Myspace at its peak und nicht mehr lange bis zu seiner Obsoleszenz. Ich hatte gerade die Funktion entdeckt, die Topfreunde meiner Lieblingsbands anzuklicken. Die wurden nämlich immer wieder ein kleines bisschen verändert und so liessen sich neue Bands entdecken. So begab es sich an einem warmen Sommertag, dass die Deftones oben genannte Gruppe in den Status schoben. Ein Klick später hörte ich "Caviar", auf dem Onkel Chino gefeatured wird und es ward um mich geschehen. Das war so frickelig und progressiv und gleichzeitig so eingängig. Die restlichen Hörbeispiele waren genauso cool. Also Album besorgt und für gut ein Jahr nicht mehr weggelegt. Das ganze Drama um den On/Off-Fronter Jonny Craig, dessen Soulröhre vermisst wurde, wurde mir erst später bewusst. Spielte auch keine Rolle. Ich war in Kurt Travis' warmen Klang eingewickelt. Dieser Stil war so potent, dass Quasi-Urheber Will Swan Blue Swan Records gründete und der funky Shit gerne als Swancore bezeichnet wird. Und zu ebenso von mir geliebten Bands wie A Lot Like Birds oder Icarus The Owl führte. Was will ich denn mehr?
Glassjaw - Everything You Ever Wanted To Know About Silence (2000)
Ja, Worship And Tribute hat im Zweifel die besseren Songs, die bessere Produktion und ist lyrisch um Längen weiter vorn. Das Album hier ist im Prinzip eine Dreiviertelstunde Hass auf die Ex (bis auf den Titeltrack, in dem Palumbo seine Morbus Crohn Erkrankung verarbeitet). Aber "Siberian Kiss" war mein Einstieg und ich weiss noch, wie ich von der ersten Sekunde an den Wahnsinn genoss, gleichzeitig aber den cleanen Refrain anhimmelte. Und das Album war voll davon. Eine ganz eigene Interpretation des HC. Kratzbürstiger Metalcore der späten 90er, NYHC/Straight Edge-Einfluss, aber auch ein Herz für raumfüllende Gesangsharmonien, geschult am Emo, gestählt am Alternative Rock. Das war meine Eintrittskarte, just nach dem Millennium, in den Post-HC, der mich bis heute in seinen Bann zieht. Die Band spielt das Album dieses Jahr wohl komplett, trotz Palumbos mittlerweile starker Abneigung gegenüber seiner Texte von früher. Ich nehme an, er wird sie wohl etwas abändern.
Jimmy Eat World - Bleed American (2001)
Erstkontakt? Nein. Trotzdem die wahrscheinlich meistgehörte Platte meinerseits in den ersten 5 Jahren der Nuller. Die Gefühle, die ich beim Titeltrack, "Your House", "Hear You Me" oder "My Sundown" bekomme, sind spezifisch und sehr an die damalige Zeit gebunden. An eine sehr gute Zeit. Auch eine emotional fordernde, aber überwiegend eine gute. Das Album versinnbildlicht für mich also vorrangig ein Lebensgefühl und dasselbe tut diese Band. Auch wenn sie ihren Peak schon längst überschritten haben, sind sie nie schlecht geworden. Genau wie diese Zeiten damals. Dann und wann schmeisse ich das Album rein, erinnere mich ziemlich exakt wann ich mit meinen besten Freunden welchen Song wo im Auto gehört habe oder wo ich mit CD-Player auf den Ohren lang spazierte, als ich "My Sundown" zum zehnten Mal hintereinander liefen liess.
The Streets - A Grand Don't Come For Free (2004)
Hip Hop und ich, wir hatten in den 00ern eine kleine Fehde. Ich versuchte dran zu bleiben, aber G-Unit und der unsägliche Bling-Bling-Stuss - wir wollten einfach keine Freunde werden. Meine alten Helden hörten auf, der Clan verlor den Fokus und über Deutschrap aus der Zeit spreche ich nur unter Druck in Form von direkter Waffenbedrohung. Rap aus England hatte ich so gar nicht auf dem Schirm. Da kam dieser kleine, grossmäulige Engländer mit batschbreitem Cockney-Slang um die Ecke, haute eine Single raus, die in der Indiedisse lief ("Fit But You Know It"), und klatschte mir dann dieses Album vor den Kopf. Singer-/Songwriter-Rap. Was soll ich denn damit anfangen? Wie sich herausstellen sollte: Alles. Vom Arschwackeln bis zum nachdenklichen Kopfnicken ist alles drin. Ich fand erst spät heraus, dass es sich um ein Konzeptalbum handelt und konnte so erst überhaupt den Abschlusstrack "Empty Cans" (mit seinen zwei Enden) komplett verstehen. Davor und danach war's immer noch grossartig, aber der Erstkontakt hat halt besonderen Nachhall.
Queens Of The Stone Age - Songs For The Deaf (2002)
Ich sitz beim Bund, hab wenig bis nix zu tun und einer meiner Stuffz ist genauso musikverrückt wie ich. Irgendwann weisst er mich darauf hin, ich solle mir das Album gefälligst besorgen. Bis dahin lief "No One Knows" regelmässig vom Visions-Sampler, aber so mit Stoner hatte ich meine Probleme. Kyuss fand ich ganz cool, aber mehr halt auch nicht. Die Sorge, dass die Single mal wieder das Geilste am Album war, liess mich lange zögern. Der Kopf wurde aber schliesslich durch "A Song For The Dead" frei geblasen. Es war nicht der kultige Drumeinstieg von Grohl, auch nicht unbedingt die Stimme von Lanegan - es war das entfesselte Outro. Das war Rock, das war Punk. Das war pure Energie. Und Zack! Album öffnete sich umgehend. Vom stoischen Opener, bis zum eigentlichen Bonus Track "Mosquito Song". Kaum Skip-Kandidaten. Die Leute reden eher über "Rated R", dass ich auch sehr gern mag. Aber ab SFTD war's 'ne Party für die Grossen hier. Für nackte Frauen, Tätowierungen und Dosenbier.
Brand New - The Devil And God Are Raging Inside Me (2006)
Dieses dämliche Cover. Wie oft wollte ich das nach begeisterten Reviews mitnehmen, konnte einfach nix mit diesem komischen Bild anfangen und kaufte was anderes. Könnte ich mich rückwirkend immer noch ohrfeigen. Denn es war 2006, die Visions liebte das Ding, ich war in einem meiner letzten Praktika in einer Ortho-/Neuroklinik in Bayreuth. Das hiess jedes Wochenende 2 Stunden Fahrt hin und zurück. Da kam dieser seltsam direkte Einstieg in "Sowing Season", der mich verwirrte. Und dann war der Song ungelenk, seltsam gebaut. Aber er fühlte sich so emotional direkt an, er bliess einen weg. Der Rest ist Geschichte. 11 Geschichten von im Aufnahmeprozess des Albums verstorbenen Menschen, um genau zu sein. Eine davon handelt von einer Familie, die in einer Limousine auf dem Weg nach Hause einen fatalen Unfall hatte. Lacey beschreibt die Story aus der Sicht des betrunkenen Fahrers, der Tochter und der hilflosen Mutter, die bis zum Eintreffen der Rettungskräfte neben ihrem enthaupteten Kind sitzen musste. Die schiere Energie, die Ernsthaftigkeit, der depressive Unterton, das Hadern mit der eigenen Religion - all das verpackt in mitreissende, teils bis zum Bersten emotional gespannte Musik, hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Nur wenige Bands haben mich so tief beeindruckt.
The Dillinger Escape Plan - Miss Machine (2004)
Die Fassungslosigkeit nach dem ersten Hören von "Calculating Infinity" und die diebische Freude über die Zusammenarbeit mit Mike Patton auf "Irony Is A Dead Scene" liessen mich mit mehr als nur gemischten Gefühlen auf diesen Release zusteuern. Neuer Sänger? Kann der mitder Brachialität von Dimitri bzw. dem Leipziger Allerlei vom Grossmeister auch nur im Ansatz mithalten? Und wie er konnte. Die Visions packte "Baby's First Coffin" auf ihren Sampler und ich hatte 4 Minuten lang Herzrhythmusstörungen der Wonne. Das Album selbst hatte aber noch besseres zu bieten. Denn Puciato und die Band schafften es, ihren eigens entwickelten Mathcore mit Zugänglichkeiten zu kreuzen. Sie schrieben Psychoballaden ("Phone Home"), Poprefrains ("Setting Fire To Sleeping Giants") und sogar einen reinrassigen Alt. Rock-Song ("Unretrofied"). Doch nichts davon nahm ihnen das unmittelbare Chaos. Sie setzten es nur ab jetzt zielgenauer ein. 2 Jahre Dauerrotation. Period.
Deftones - White Pony (2000)
Es wäre albern, diese Liste ohne DAS Album einer der für mich prägendsten Bands für rund eine Dekade ernsthaft bringen zu wollen. Ich kannte schon "Adrenaline" und vor allem "Around The Fur". Besonders letzteres (wird in der 90er Liste natürlich stattfinden) hinterliess dermassen Eindruck, dass White Pony im ersten Moment eine Enttäuschung war. Nun ja, genau genommen nur für die Dauer des Openers "Feiticeira". Den finde ich bis heute "nur" gut. Aber dann folgte "Digital Bath" und ich war vernichtet. Dieser Chorus. Fuck me. Dasselbe später dann bei "RX Queen" (einer der für mich viel zu selten genannten Songs der Band), der Gänsehautsupernova initiiert von MJK himself namens "Passenger", natürlich "Change", ach was soll das. Ihr kennt es eh. Ich möchte aber nochmal Bahn brechen für das unfassbar intime "Teenager" und die Eskapade von Gastsängerin Rodleen in "Knife Prty". Und ganz besonders für "Pink Maggit", einem der besten Ender von Alben überhaupt. Das hier hat für Gitarrenmusik im neuen Jahrtausend fundamental viel erreicht. Sollte man das anzweifeln, dann eben für meine Rezeption dessen.
Hip Hop und ich, wir hatten in den 00ern eine kleine Fehde. Ich versuchte dran zu bleiben, aber G-Unit und der unsägliche Bling-Bling-Stuss - wir wollten einfach keine Freunde werden. Meine alten Helden hörten auf, der Clan verlor den Fokus und über Deutschrap aus der Zeit spreche ich nur unter Druck in Form von direkter Waffenbedrohung. Rap aus England hatte ich so gar nicht auf dem Schirm. Da kam dieser kleine, grossmäulige Engländer mit batschbreitem Cockney-Slang um die Ecke, haute eine Single raus, die in der Indiedisse lief ("Fit But You Know It"), und klatschte mir dann dieses Album vor den Kopf. Singer-/Songwriter-Rap. Was soll ich denn damit anfangen? Wie sich herausstellen sollte: Alles. Vom Arschwackeln bis zum nachdenklichen Kopfnicken ist alles drin. Ich fand erst spät heraus, dass es sich um ein Konzeptalbum handelt und konnte so erst überhaupt den Abschlusstrack "Empty Cans" (mit seinen zwei Enden) komplett verstehen. Davor und danach war's immer noch grossartig, aber der Erstkontakt hat halt besonderen Nachhall.
Queens Of The Stone Age - Songs For The Deaf (2002)
Ich sitz beim Bund, hab wenig bis nix zu tun und einer meiner Stuffz ist genauso musikverrückt wie ich. Irgendwann weisst er mich darauf hin, ich solle mir das Album gefälligst besorgen. Bis dahin lief "No One Knows" regelmässig vom Visions-Sampler, aber so mit Stoner hatte ich meine Probleme. Kyuss fand ich ganz cool, aber mehr halt auch nicht. Die Sorge, dass die Single mal wieder das Geilste am Album war, liess mich lange zögern. Der Kopf wurde aber schliesslich durch "A Song For The Dead" frei geblasen. Es war nicht der kultige Drumeinstieg von Grohl, auch nicht unbedingt die Stimme von Lanegan - es war das entfesselte Outro. Das war Rock, das war Punk. Das war pure Energie. Und Zack! Album öffnete sich umgehend. Vom stoischen Opener, bis zum eigentlichen Bonus Track "Mosquito Song". Kaum Skip-Kandidaten. Die Leute reden eher über "Rated R", dass ich auch sehr gern mag. Aber ab SFTD war's 'ne Party für die Grossen hier. Für nackte Frauen, Tätowierungen und Dosenbier.
Brand New - The Devil And God Are Raging Inside Me (2006)
Dieses dämliche Cover. Wie oft wollte ich das nach begeisterten Reviews mitnehmen, konnte einfach nix mit diesem komischen Bild anfangen und kaufte was anderes. Könnte ich mich rückwirkend immer noch ohrfeigen. Denn es war 2006, die Visions liebte das Ding, ich war in einem meiner letzten Praktika in einer Ortho-/Neuroklinik in Bayreuth. Das hiess jedes Wochenende 2 Stunden Fahrt hin und zurück. Da kam dieser seltsam direkte Einstieg in "Sowing Season", der mich verwirrte. Und dann war der Song ungelenk, seltsam gebaut. Aber er fühlte sich so emotional direkt an, er bliess einen weg. Der Rest ist Geschichte. 11 Geschichten von im Aufnahmeprozess des Albums verstorbenen Menschen, um genau zu sein. Eine davon handelt von einer Familie, die in einer Limousine auf dem Weg nach Hause einen fatalen Unfall hatte. Lacey beschreibt die Story aus der Sicht des betrunkenen Fahrers, der Tochter und der hilflosen Mutter, die bis zum Eintreffen der Rettungskräfte neben ihrem enthaupteten Kind sitzen musste. Die schiere Energie, die Ernsthaftigkeit, der depressive Unterton, das Hadern mit der eigenen Religion - all das verpackt in mitreissende, teils bis zum Bersten emotional gespannte Musik, hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Nur wenige Bands haben mich so tief beeindruckt.
The Dillinger Escape Plan - Miss Machine (2004)
Die Fassungslosigkeit nach dem ersten Hören von "Calculating Infinity" und die diebische Freude über die Zusammenarbeit mit Mike Patton auf "Irony Is A Dead Scene" liessen mich mit mehr als nur gemischten Gefühlen auf diesen Release zusteuern. Neuer Sänger? Kann der mitder Brachialität von Dimitri bzw. dem Leipziger Allerlei vom Grossmeister auch nur im Ansatz mithalten? Und wie er konnte. Die Visions packte "Baby's First Coffin" auf ihren Sampler und ich hatte 4 Minuten lang Herzrhythmusstörungen der Wonne. Das Album selbst hatte aber noch besseres zu bieten. Denn Puciato und die Band schafften es, ihren eigens entwickelten Mathcore mit Zugänglichkeiten zu kreuzen. Sie schrieben Psychoballaden ("Phone Home"), Poprefrains ("Setting Fire To Sleeping Giants") und sogar einen reinrassigen Alt. Rock-Song ("Unretrofied"). Doch nichts davon nahm ihnen das unmittelbare Chaos. Sie setzten es nur ab jetzt zielgenauer ein. 2 Jahre Dauerrotation. Period.
Deftones - White Pony (2000)
Es wäre albern, diese Liste ohne DAS Album einer der für mich prägendsten Bands für rund eine Dekade ernsthaft bringen zu wollen. Ich kannte schon "Adrenaline" und vor allem "Around The Fur". Besonders letzteres (wird in der 90er Liste natürlich stattfinden) hinterliess dermassen Eindruck, dass White Pony im ersten Moment eine Enttäuschung war. Nun ja, genau genommen nur für die Dauer des Openers "Feiticeira". Den finde ich bis heute "nur" gut. Aber dann folgte "Digital Bath" und ich war vernichtet. Dieser Chorus. Fuck me. Dasselbe später dann bei "RX Queen" (einer der für mich viel zu selten genannten Songs der Band), der Gänsehautsupernova initiiert von MJK himself namens "Passenger", natürlich "Change", ach was soll das. Ihr kennt es eh. Ich möchte aber nochmal Bahn brechen für das unfassbar intime "Teenager" und die Eskapade von Gastsängerin Rodleen in "Knife Prty". Und ganz besonders für "Pink Maggit", einem der besten Ender von Alben überhaupt. Das hier hat für Gitarrenmusik im neuen Jahrtausend fundamental viel erreicht. Sollte man das anzweifeln, dann eben für meine Rezeption dessen.