Kleine Idee, die mir gerade kam, als ich selbst in Nostalgie schwelgte: Wenn wir schon nicht zu Shows gehen können, lasst uns doch wenigstens die Geschichten längst geschlagener Schlachten austauschen. Ein bisschen Zeitvertreib, mehr nicht, aber was soll's.
Ich lege mal los mit der Erinnerung an ein Konzert von Strike Anyhwere im Bremer Wehrschloss im Jahr 2003. Ich war gerade erst seit ein paar Monaten in Bremen und konnte mein Glück immer noch nicht fassen, dass ich solche Veranstaltungen jetzt mit dem Fahrrad erreichen kann. Sensationell! Leider wollte erst niemand mitkommen, während ich vor Vorfreude fast explodiert bin, die Richmond-Punks waren damals eine meiner absoluten Lieblingsbands. Am Ende ließ sich dann aber doch noch eine meiner immer noch neuen Kommilitoninnen überzeugen. Wir haben uns auf dem Hinweg eine Flasche Rotwein geteilt, was in etwas eine von ungefähr fünf Gelegenheiten war, zu denen ich Rotwein getrunken habe, alle zusammen mit ihr. Entsprechend erheitert kamen wir an und nach einigen Vorbands, die ich ehrlich gesagt vergessen habe, flog dann die Kuh. Meine Begleitung, die ich spätestens ab diesem Abend als Freundin bezeichnen konnte, ging komplett steil. Einzige Frau im Pit, der nicht ohne war, dazu noch mit Brille und nicht besonders groß, ich hatte 'ne Menge zu tun als Bodyguard. Aber was hatte ich auch für einen Spaß! Die Bude hat gekocht während des gesamten Auftritts, Thomas Barnetts Dreadlocks waren gefühlt überall und ich konnte hinterher im komplett durchgeschwitzten T-Shirt durch die kalte Nacht nach Hause radeln. Brillant, alles daran.
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Konzerte & Festivals
Livemusik - besser geht's nicht
10/07/1992, Germany, Gammelsdorf, Ortsteil Hascherkeller
Paradise Lost gaben sich in einem Minikaff in der niederbayrischen Provinz mit ihrem Album Gothic die Ehre.
Nun, frühneunziger, ÖPNV auf dem Land war noch Science Fiction (heute wohl ne Dystopie) und wir Jungspunde unserer kleinen Deutschpunkband mit Jieper auf die Band.
Also aufgeteilt in Zweierteams, mit diversen Stimulanzien befüllte Rücksäcke und 90km getrampt. Das erste Auto das anhält ist schon mal grünweiß, von BMW und mit Dachapparatur zur audiovisuellen Unterstützung ausgestattet. Sprich, der Dorfbulle. Der Stift malte, äußerlich blieb man cool (was man für cool hielt). Aber wir waren Spezl vom Buam, also nur väterlicher Hinweis.
Nach diversen kurzen und teils surrealen Tramperstationen hielt ein VW Camper, Tür geht auf und dampft wie im Klischee aus der Kabine. Weitere Metalnerds auf Wanderung! Reingequetscht, endlich da.
Das Venue ist wirklich ein alter, mal prächtig gewesener Tanzstadl mit Empore.
Nach diverser Eingewöhnungszeit wirds aktiv auf den Bühne, Licht aus, Nebelgewaber und dann
Eine moshende, pogende, bangende Gang an Zuschauer.
Ich weiß bis heute nicht wie wir zurückkamen. Kumpels auch nicht. Aber man wußte, jetzt ist man irgendwie erwachsener geworden. Wieder was zum ersten Mal erlebt.
Paradise Lost gaben sich in einem Minikaff in der niederbayrischen Provinz mit ihrem Album Gothic die Ehre.
Nun, frühneunziger, ÖPNV auf dem Land war noch Science Fiction (heute wohl ne Dystopie) und wir Jungspunde unserer kleinen Deutschpunkband mit Jieper auf die Band.
Also aufgeteilt in Zweierteams, mit diversen Stimulanzien befüllte Rücksäcke und 90km getrampt. Das erste Auto das anhält ist schon mal grünweiß, von BMW und mit Dachapparatur zur audiovisuellen Unterstützung ausgestattet. Sprich, der Dorfbulle. Der Stift malte, äußerlich blieb man cool (was man für cool hielt). Aber wir waren Spezl vom Buam, also nur väterlicher Hinweis.
Nach diversen kurzen und teils surrealen Tramperstationen hielt ein VW Camper, Tür geht auf und dampft wie im Klischee aus der Kabine. Weitere Metalnerds auf Wanderung! Reingequetscht, endlich da.
Das Venue ist wirklich ein alter, mal prächtig gewesener Tanzstadl mit Empore.
Nach diverser Eingewöhnungszeit wirds aktiv auf den Bühne, Licht aus, Nebelgewaber und dann
Eine moshende, pogende, bangende Gang an Zuschauer.
Ich weiß bis heute nicht wie wir zurückkamen. Kumpels auch nicht. Aber man wußte, jetzt ist man irgendwie erwachsener geworden. Wieder was zum ersten Mal erlebt.
Geil. Bericht insgesamt super, einige Einzelsätze einfach nur Meisterwerke. So habe ich mir das vorstellt.
Oceansize im Obaren (Stockholm) am 17. Okt. 2010
Freundin macht ein Auslandsemester in Stockholm und ich besuche sie rein zuuufällig in der Woche in der Oceansize ein kostenloses Konzert spielen. Zufälle gibts. Wurde dann auch eine sehr absurde Veranstaltung.
Die Woche beginnt super als mir auf dem Hinflug ein Zahn beginnt abzusterben und ich mit tierisch Schmerzen und pochender Backe in Stockholm lande... Naja verbringe dann die Woche mächtig zugedröhnt mit Ibus und Alkohol da ich mir keine Zahnbehandlung in Schweden leisten konnte/wollte.
Meine Freundin hat im Studentenwohnheim erwähnt dass sie ein Konzert besucht und da es wie erwähnt kostenlos ist schließt sich uns ein großer Multikultitrupp an. Bei Ankunft an der Location dann erste Verwunderung da das Obaren ein piekfeines Restaurant ist/war. Also marschiert man durch die Abendgäste hindurch in einen kleinen Hinterraum für vll. 100 Leute mit Theke. Die Bühne ist mit gefühlten 2m absurd hoch und die Gäste und Band sind gleichermaßen irritiert. Oceansize beginnen ihr Set mit Part Cardiac und Build Us A Rocket Then... und ZACK sind auch direkt 50% des Publikums verschwunden die sich mal ein Konzert ansehen wollten. Naja ich genieße das merkwürdige Ambiente und erlebe dann unwissentlich eines der letzten Konzerte der Band die sich einen Monat später auflösen mit vll 30 anderen Leuten in einer der beklopptesten Locations meines bisherigen Lebens. Schöne Erinnerung
Freundin macht ein Auslandsemester in Stockholm und ich besuche sie rein zuuufällig in der Woche in der Oceansize ein kostenloses Konzert spielen. Zufälle gibts. Wurde dann auch eine sehr absurde Veranstaltung.
Die Woche beginnt super als mir auf dem Hinflug ein Zahn beginnt abzusterben und ich mit tierisch Schmerzen und pochender Backe in Stockholm lande... Naja verbringe dann die Woche mächtig zugedröhnt mit Ibus und Alkohol da ich mir keine Zahnbehandlung in Schweden leisten konnte/wollte.
Meine Freundin hat im Studentenwohnheim erwähnt dass sie ein Konzert besucht und da es wie erwähnt kostenlos ist schließt sich uns ein großer Multikultitrupp an. Bei Ankunft an der Location dann erste Verwunderung da das Obaren ein piekfeines Restaurant ist/war. Also marschiert man durch die Abendgäste hindurch in einen kleinen Hinterraum für vll. 100 Leute mit Theke. Die Bühne ist mit gefühlten 2m absurd hoch und die Gäste und Band sind gleichermaßen irritiert. Oceansize beginnen ihr Set mit Part Cardiac und Build Us A Rocket Then... und ZACK sind auch direkt 50% des Publikums verschwunden die sich mal ein Konzert ansehen wollten. Naja ich genieße das merkwürdige Ambiente und erlebe dann unwissentlich eines der letzten Konzerte der Band die sich einen Monat später auflösen mit vll 30 anderen Leuten in einer der beklopptesten Locations meines bisherigen Lebens. Schöne Erinnerung
Klingt wirklich nach einer einmaligen Erfahrung. Eigentlich zu seltsam, um wirklich Spaß daran zu haben, aber wegen der Individualität doch ziemlich cool.
Kann man sich richtig lebhaft vorstellen.
Rofl!
Ungefähr um die Zeit herum habe ich Oceansize in Aschaffenburg gesehen.
Die Band war einfach super fit und eingespielt, der Sound war brilliant und nach wenigen Momenten zieht dich die Musik einfach in ihren Bann, so dass man das drumherum völlig ausblenden kann.
So ein bisschen mehr Platz um einen herum kann zudem sicher nicht schaden.
Die Band war einfach super fit und eingespielt, der Sound war brilliant und nach wenigen Momenten zieht dich die Musik einfach in ihren Bann, so dass man das drumherum völlig ausblenden kann.
So ein bisschen mehr Platz um einen herum kann zudem sicher nicht schaden.
Ob das aber für den Backenzahn so gut war, wenn er den Kopf senkrecht nach oben recken musste...naja.
Kennen gelernt habe ich sie vor "Frames" und war dann bei der "Frames"-Tour im Berliner Magnet (damals in der Greifswalder Straße)... mochte die Location, mittelgroßes Kellerambiente, entspannte Atmo und jeder stand mal in der ersten Reihe.
Blöd nur, dass meiner Frau die Enge halt eher missfiel und wir etwas vorzeitig gegangen sind.
Tolle Band.
Blöd nur, dass meiner Frau die Enge halt eher missfiel und wir etwas vorzeitig gegangen sind.
Tolle Band.
Ob das aber für den Backenzahn so gut war, wenn er den Kopf senkrecht nach oben recken musste...naja.eigenwert, 10.06.2020 11:24 #
Da war Hopfen und Malz verloren, also hab ich zumindest zur Behandlung Hopfen zugeführt.
Kennen gelernt habe ich sie vor "Frames" und war dann bei der "Frames"-Tour im Berliner Magnet (damals in der Greifswalder Straße)... mochte die Location, mittelgroßes Kellerambiente, entspannte Atmo und jeder stand mal in der ersten Reihe.
Blöd nur, dass meiner Frau die Enge halt eher missfiel und wir etwas vorzeitig gegangen sind.fennegk, 10.06.2020 12:27 #
Bin ich froh dass ich Oceansize dank der Visions schon sooo früh kennengelernt habe und dann relativ früh (2004) auch zum ersten Mal live auf einer Visions-Party in Hannover für 5€ gesehen habe. Zusammen mit Aereogramme wohlgemerkt und danach noch fesche Musik mit DJ Schwarzkamp.... ja die gute alte Zeit
Zusammen mit Aereogramme ist schon derber Livehimmel auf Erden!
In meinem Fall gebührt der Dank ebenfalls der VISIONS bzw. waren's dann auch ISIS, die meine Ohren für ausufernde Kompositionsfinessen weiteten - jedenfalls weiß ich noch, dass ich 'ne Dauer-Shuffle-Playlist aus ISIS, CoL und Oceansize bestehend nahezu permanent am Laptop laufen hatte. Das muss tatsächlich bei mir auch 2004 gewesen sein.
In meinem Fall gebührt der Dank ebenfalls der VISIONS bzw. waren's dann auch ISIS, die meine Ohren für ausufernde Kompositionsfinessen weiteten - jedenfalls weiß ich noch, dass ich 'ne Dauer-Shuffle-Playlist aus ISIS, CoL und Oceansize bestehend nahezu permanent am Laptop laufen hatte. Das muss tatsächlich bei mir auch 2004 gewesen sein.
Notiz an mich: wenigstens mal wieder Aereogramme auflegen.
Aber dann wird es (bei Gelegenheit) die Sleep & Release sein.
Die findet hier nämlich so gut wie gar nicht statt.
Die findet hier nämlich so gut wie gar nicht statt.
Das Gute am Umstand, dass die Band zu früh ein Ende fand: Es gibt keine Aussetzer in der Diskographie.
Und so ist die "Drohung" nichts wert, dann eben das zweite Album laufen zu lassen...
Und so ist die "Drohung" nichts wert, dann eben das zweite Album laufen zu lassen...
EAV, Megavier, Genesis
Neid
Neid
KSC Mitte der 90er, auch nicht schlecht. Gerade 95/96 hatten die echt einen unglaublich guten Kader. Reitmaier, Metz, Reich, Schuster, Tarnat, Nowotny, Häßler, Schmitt, Fink, Bender, Dundee, Kirjakow und noch zwei, drei andere, die mir jetzt nicht einfallen.
Hatte immer eine Sympathie für den Verein. Auch wenn es ziemlich unnötig war, damals das Pokalfinale gegen den FCK zu verlieren.
Lugt da schüchtern eine Hubert von Goisern-Karte hervor?
Hatte immer eine Sympathie für den Verein. Auch wenn es ziemlich unnötig war, damals das Pokalfinale gegen den FCK zu verlieren.
Lugt da schüchtern eine Hubert von Goisern-Karte hervor?
EAV, Megavier, Genesis
Neid Woas Sois..., 13.06.2020 00:23 #
Dafür kriegst du ein Bussi
KSC Mitte der 90er, auch nicht schlecht. Gerade 95/96 hatten die echt einen unglaublich guten Kader. Reitmaier, Metz, Reich, Schuster, Tarnat, Nowotny, Häßler, Schmitt, Fink, Bender, Dundee, Kirjakow und noch zwei, drei andere, die mir jetzt nicht einfallen.
Hatte immer eine Sympathie für den Verein. Auch wenn es ziemlich unnötig war, damals das Pokalfinale gegen den FCK zu verlieren.
Lugt da schüchtern eine Hubert von Goisern-Karte hervor?LarryRansomInferno, 13.06.2020 00:30 #
Ja der KSC war damals richtig gut und das Pokalfinale hat mir damals zum ersten mal gezeigt wie hoch die emotionale Fallhöhe als Fussballfan ist.
Und ja Hubert von Goisern war auch dabei, mit den Alpinkatzen