Ewig ist es her, seitdem ich das letzte Mal ein neues Thema aufgemacht hab - vielleicht bringt es mir ja wieder etwas die Motivation für dieses Forum zurück.
Einer meiner Lieblingsyoutuber (ok, ist auch der einzige, den ich wirklich verfolge), Finn McCanty, geht in seiner neuesten Folge von "Punkrock MBA" der Frage nach, ob der Rock noch zu retten ist, und wenn ja, wie:
Ausgangsthese: Gitarrenmusik spielt im Mainstream aktuell allerhöchstens eine untergeordnete Rolle - wieso? Weil die richtungsgebende Zielgruppe sich nicht mehr dafür interessiert und keine neuen Fans mehr dazukommen und sie gesamte Szene überaltert. Im Rock passiert nichts Neues mehr, zumindest nicht in dem Maße, das geeignet wäre, ihn wieder zurück in den Mainstream zu bringen. Warum uns das hier überhaupt interessieren sollte, wo wir doch alle so abgeklärte Experten sind und uns Charterfolge überhaupt nicht jucken? Habe ich mich auch kurz gefragt. Aber er hat ja recht: Ohne kommerziell erfolgreiche Bands und Interpreten, denen andere nacheifern können, und sei es erstmal nur aus monetären Gründen, versiegt der Strom an Newcomern irgendwann ganz. Reichweite als Steuerungsgröße, quasi. Grunge in den frühen und New-Metal in den späten 90ern, der Pop-Punk der Jahrtausendwende, der Indie- und Retro- Hype der jungen 00er - erfolgreiche Zugpferde dieser Größenordnung gab es ja schon lange nicht mehr.
Jedenfalls hat der Mann (wie immer) ein paar interessante Gedankenspiele und Sichtweisen parat - dass Rap die Rettung für Rock sein könnte, beispielsweise.
Wie ist hier die Gefühlslage? Kann Gitarrenmusik nochmal tonangebend werden oder ist der Rock nun tod? Und kann uns das egal sein oder sollte man sich Sorgen machen?
Happy to discuss.
Forum
Musik
Rock is dead?
Music is dead.
Konsumförderndes Grundrauschen anstatt Kunstform.
Das ist meiner Meinung nach der Stand.
Die Zeit, als Musik auch Haltung, Meinung und (politische) Bewegung sein konnte und wollte ist vorüber.
Musik selbst ist nicht mal mehr der Konsumartikel mit millionenteuren Videos und Verkaufszahlen etc.
Musik ist die bezahlte, akustische Animation zur Produktvermarktung.
Das größte Glück eines Musikers aus „unserem“ Rockbereich?
Ein Platz im Soundtrack eines Videospiels oder Films.
Konsumförderndes Grundrauschen anstatt Kunstform.
Das ist meiner Meinung nach der Stand.
Die Zeit, als Musik auch Haltung, Meinung und (politische) Bewegung sein konnte und wollte ist vorüber.
Musik selbst ist nicht mal mehr der Konsumartikel mit millionenteuren Videos und Verkaufszahlen etc.
Musik ist die bezahlte, akustische Animation zur Produktvermarktung.
Das größte Glück eines Musikers aus „unserem“ Rockbereich?
Ein Platz im Soundtrack eines Videospiels oder Films.
Ich muss dazu sagen: ich hab das Video noch nicht gesehen, weil ich gerade Musik höre.
Am Sonntag hat sich meine Familie übrigens noch bei mir beschwert, weil Musik mit Instrumenten lief.
Das war ihnen zu hart und zu böse. Stattdessen haben sich meine Schwester + meine Frau nach nem harten 4/4 Takt Technobeat auf die Suche gemacht und ihn gefunden.
Und alle waren wieder beruhigt und zufrieden.
Warum haben versiert gespielte Instrumente und kreative Takte inzwischen selbst bei 60jährigen so einen schweren Stand?
Am Sonntag hat sich meine Familie übrigens noch bei mir beschwert, weil Musik mit Instrumenten lief.
Das war ihnen zu hart und zu böse. Stattdessen haben sich meine Schwester + meine Frau nach nem harten 4/4 Takt Technobeat auf die Suche gemacht und ihn gefunden.
Und alle waren wieder beruhigt und zufrieden.
Warum haben versiert gespielte Instrumente und kreative Takte inzwischen selbst bei 60jährigen so einen schweren Stand?
Das Video schauen ist natürlich kein Muss, ich empfehle es trotzdem. Weil ich ihn mag.
Bisher ist noch alles in der Versenkung versackte irgendwann mit einem Revival bedacht worden - auch Gitarrenmusik hatte in diesem Jahrtausend bereits 'ne mainstreamige Achtungsphase.
Aktuell ist das Problem - zumindest aus der Sucht abgeklärten Expertentums - doch eher, dass en detail sich einiges entwickelt hat und somit das große Ganze her zu zerfasern scheint... oder aber die Topseller hauen eh den immergleichen Kram raus und da verliert sich das dan in Beliebigkeit.
Die Zerfaserung macht das Wirken als mainstreamige Nummer quasi unmöglich und die Kopie des eigenen Originals zu sein ist - das muss man dem Mainstream zugestehen, selbst wenn die Kreativität ins Stocken geraten ist - genau das: Weniger originell als was im Pop geschieht.
Dass sich Gitarrenmusik hingegen selbst das Wasser abgräbt oder sich ein Grab schaufelt, weil reichweitenstarke Omnipräsenz fehlt und keiner mehr 'ne weirde Band auf die Beine stellt, halte ich für ein unhaltbares Gerücht.
Natürlich wird man von einem hellen Stern inspiriert, aber wer was "ernsthaft" macht, der macht's aus Bock und Überzeugung.
Allerdings bin ich auch einer derer, die das Fehlen von Frauen in der Gitarrenmusikszene nicht auf fehlende Protagonistinnen schiebt, sondern eher den Eindruck hat, dass das generell eher 'ne Jungenssache.
Zuzustimmen ist davon abgesehen der Kommerzthese - hier auch das kreative Stocken: Wenn eine Nummer Erfolg hat, folgt die zweite nach gleichem Rezept und wenn der Erfolg bleibt, wird der Kopierer angeschmissen.
Da ist auch den spotifyisierten Hörgewohnheiten nichts vorzuwerfen; die wenigsten "Mainstream-Alben" dürften es wert sein, albummäßig gehört zu werden - bestenfalls hat man halt ein Dutzend funktionierender Singles.
Aktuell ist das Problem - zumindest aus der Sucht abgeklärten Expertentums - doch eher, dass en detail sich einiges entwickelt hat und somit das große Ganze her zu zerfasern scheint... oder aber die Topseller hauen eh den immergleichen Kram raus und da verliert sich das dan in Beliebigkeit.
Die Zerfaserung macht das Wirken als mainstreamige Nummer quasi unmöglich und die Kopie des eigenen Originals zu sein ist - das muss man dem Mainstream zugestehen, selbst wenn die Kreativität ins Stocken geraten ist - genau das: Weniger originell als was im Pop geschieht.
Dass sich Gitarrenmusik hingegen selbst das Wasser abgräbt oder sich ein Grab schaufelt, weil reichweitenstarke Omnipräsenz fehlt und keiner mehr 'ne weirde Band auf die Beine stellt, halte ich für ein unhaltbares Gerücht.
Natürlich wird man von einem hellen Stern inspiriert, aber wer was "ernsthaft" macht, der macht's aus Bock und Überzeugung.
Allerdings bin ich auch einer derer, die das Fehlen von Frauen in der Gitarrenmusikszene nicht auf fehlende Protagonistinnen schiebt, sondern eher den Eindruck hat, dass das generell eher 'ne Jungenssache.
Zuzustimmen ist davon abgesehen der Kommerzthese - hier auch das kreative Stocken: Wenn eine Nummer Erfolg hat, folgt die zweite nach gleichem Rezept und wenn der Erfolg bleibt, wird der Kopierer angeschmissen.
Da ist auch den spotifyisierten Hörgewohnheiten nichts vorzuwerfen; die wenigsten "Mainstream-Alben" dürften es wert sein, albummäßig gehört zu werden - bestenfalls hat man halt ein Dutzend funktionierender Singles.
Okay. Hab’s gesehen.
Ich bin raus.
Die neuen Hoffnungen kenn ich alle nicht. Weder als Emo-Rapper, noch als Neu-Rocker.
Ich bin auch nicht Zielgruppe. Ganz klar.
Und die Social Media Aktivitäten, der Künstler, die ich ich höre, interessieren mich nicht die Bohne.
Ob die schweigen oder halbstündlich Bildchen posten ist mir vollkommen egal.
Sie sollen mich in Ruhe lassen und gute Musik abliefern. Ich will ich nichts über deren Privatleben erfahren.
Grundsätzlich fänd ich es cool, wenn 14jährige Kids Gitarrenmusik hören würden und stattdessen weniger Gangsterrap oder Schlager.
Ob mich deren Musik dann allerdings interessiert bezweifle ich.
Gerade wenn’s dann doch bloß die Weiterentwicklung von Sachen ist, die ich mal vor 15, 20, 25 Jahren gehört hab.
Ich bin raus.
Die neuen Hoffnungen kenn ich alle nicht. Weder als Emo-Rapper, noch als Neu-Rocker.
Ich bin auch nicht Zielgruppe. Ganz klar.
Und die Social Media Aktivitäten, der Künstler, die ich ich höre, interessieren mich nicht die Bohne.
Ob die schweigen oder halbstündlich Bildchen posten ist mir vollkommen egal.
Sie sollen mich in Ruhe lassen und gute Musik abliefern. Ich will ich nichts über deren Privatleben erfahren.
Grundsätzlich fänd ich es cool, wenn 14jährige Kids Gitarrenmusik hören würden und stattdessen weniger Gangsterrap oder Schlager.
Ob mich deren Musik dann allerdings interessiert bezweifle ich.
Gerade wenn’s dann doch bloß die Weiterentwicklung von Sachen ist, die ich mal vor 15, 20, 25 Jahren gehört hab.
Ist Rock tot?
Ich glaube nicht, der Rock, so pathetisch das klingt, wird nie sterben. Irgendwo greifen immer ein paar Jugendliche zu Gitarren und machen Krach.
Das Rock Musik aktuell nicht die erste Wahl des Mainstreams ist: geschenkt.
Ich behaupte, die wenigsten hier hören den Mainstream Rock der letzten Jahre und graben eher tiefer.
So ging es den Hip Hop Fans früher auch und die Techno Hörer sind eh sehr eigen.
Und rede mal mit einem Hip Hop Fan der von Anfang an dabei war, oder der mit der Golden Era groß geworden ist, die würden das selbe über die, aktuell großen, Acts sagen was wir über die Headliner der Rock Festivals sagen würden und empfehlen zu suchen.
Also Rock ist nicht tot, der kommt auch wieder, so wie alles.
Ich glaube nicht, der Rock, so pathetisch das klingt, wird nie sterben. Irgendwo greifen immer ein paar Jugendliche zu Gitarren und machen Krach.
Das Rock Musik aktuell nicht die erste Wahl des Mainstreams ist: geschenkt.
Ich behaupte, die wenigsten hier hören den Mainstream Rock der letzten Jahre und graben eher tiefer.
So ging es den Hip Hop Fans früher auch und die Techno Hörer sind eh sehr eigen.
Und rede mal mit einem Hip Hop Fan der von Anfang an dabei war, oder der mit der Golden Era groß geworden ist, die würden das selbe über die, aktuell großen, Acts sagen was wir über die Headliner der Rock Festivals sagen würden und empfehlen zu suchen.
Also Rock ist nicht tot, der kommt auch wieder, so wie alles.
Gitarrenkrach ist schon ewig nicht mehr die Ausdrucksform der kreativen Avantgarde. Die Verbindung zur Künstlerboheme, die der Punk beispielsweise sowohl in New York als auch in England hatte, fehlt. Wer wirklich was zu sagen hat, von ein paar späten Riot Grrrls mal abgesehen, spielt heute nicht Gitarre.
Es gibt jetzt die technisch perfekten Instrumentalisten, die auf der Kreismusikschule lern(t)en, dass Instrument zu martern, wie es einst Jimi Hendrix tat. Oder wie sonstwer, je nach Geschmack der E-Gitarren-Lehrkraft. Aber innovativ sind andere. Von daher: Ja, Rock riecht schon ziemlich mufflig.
Es gibt jetzt die technisch perfekten Instrumentalisten, die auf der Kreismusikschule lern(t)en, dass Instrument zu martern, wie es einst Jimi Hendrix tat. Oder wie sonstwer, je nach Geschmack der E-Gitarren-Lehrkraft. Aber innovativ sind andere. Von daher: Ja, Rock riecht schon ziemlich mufflig.
Wer kennt die Hoffnungsträger?
Sind die im Video genannten „neuen Rocker“, wie ich sie mal nennen möchte, denn irgendwem ein Begriff?
Hat da jemand Zugang zu? (Sei es denn über seine eigenen Kinder?)
Finden die in D statt oder bloß in den USA oder schlimmer bloß im Neuland des Internetzes?
Sind die im Video genannten „neuen Rocker“, wie ich sie mal nennen möchte, denn irgendwem ein Begriff?
Hat da jemand Zugang zu? (Sei es denn über seine eigenen Kinder?)
Finden die in D statt oder bloß in den USA oder schlimmer bloß im Neuland des Internetzes?
Gitarrenkrach ist schon ewig nicht mehr die Ausdrucksform der kreativen Avantgarde. Die Verbindung zur Künstlerboheme, die der Punk beispielsweise sowohl in New York als auch in England hatte, fehlt. Wer wirklich was zu sagen hat, von ein paar späten Riot Grrrls mal abgesehen, spielt heute nicht Gitarre.
Es gibt jetzt die technisch perfekten Instrumentalisten, die auf der Kreismusikschule lern(t)en, dass Instrument zu martern, wie es einst Jimi Hendrix tat. Oder wie sonstwer, je nach Geschmack der E-Gitarren-Lehrkraft. Aber innovativ sind andere. Von daher: Ja, Rock riecht schon ziemlich mufflig.DIRTY_PUNK, 21.07.2020 20:20 #
Ich möchte nicht zu 100% widersprechen, aber muss Gitarrenmusik aktuell ein Teil der Avantgarde sein?
Und wie steht man dann zu einer Band wie The 1975? Ich bin jetzt nicht wirklich ein Fan der Band, aber die verpacken das schon sehr gut neuzeitlich.
Auf der anderen Seite sind die größten und wichtigsten Musikalischen Strömungen der letzten Jahre EDM und Trap, wie passt da denn Rock rein?
Nee, ich bleibe dabei, lässt den Rock mal ein paar Jahre auf kleiner Flamme kochen und wartet ab was dann kommt.
Und für uns gibt es immer noch genug gutes und neues zu hören.
Für dich sogar auch noch den Blues mit dem ich tatsächlich nicht viel am Hit habe. Aber eine Frage: hat sich der Blues eigentlich in den letzten 50 Jahren bewegt?
Wer kennt die Hoffnungsträger?
Sind die im Video genannten „neuen Rocker“, wie ich sie mal nennen möchte, denn irgendwem ein Begriff?
Hat da jemand Zugang zu? (Sei es denn über seine eigenen Kinder?)
Finden die in D statt oder bloß in den USA oder schlimmer bloß im Neuland des Internetzes?Go Ahead Eagle, 21.07.2020 20:28
Oder hast du die parat?
(Mir fehlt einfach die Muße für das komplette Video.)
---Edit---
Im Text unterm Video fündig geworden:
The sad state of rock in 2020: guitar music is back in the mainstream! But via rappers, not rock bands.
* How Machine Gun Kelly, Yungblud, Travis Barker ("I think I'm OKAY"), Blackbear ("me & ur ghost"), Juice WRLD and Post Malone are bringing back 2000s-style emo and pop-punk in the mainstream
* Emo rappers like Lil Aaron, Lil Lotus, Fish Narc, Horse Head, and Cold Hart who are going back to playing emo, alternative rock and pop-punk, and the band If I Die First
* Artists like Ronnie Radke/Falling In Reverse, I Prevail (w/ Joyner Lucas), Slipknot (w/ Lucifena) and All Time Low (w/ Blackbear) who are embracing the trend
Schon mal gehörte/-lesene Namen habe ich mal markiert (bei Ronnie Radke bin ich mir nicht sicher), allerdings ist das alles mehr ein "gelesen" - bei irgendwelchen sich über die Nasen amüsierenden Memes.
Post Malone ist noch der einzige, von dem ich 'nen Track mehr oder minder bewusst auch gehört habe, da der sogar recht weit oben in den deutschen (Single-)Charts zu finden war.
Von Juice WRLD weiß ich immerhin, dass er im zarten Alter an irgendwad vor nicht allzu langem gestorben ist, was sogar - keine Adelung des Redaktionsteils - im Kulturbereich von SPON niederschlug, weil der Typ voll das Talent gewesen sein soll.
Darüber hinaus wird's eng, wobei Travis Barker doch einer von den Blink-Jungs ist und Slipknot gemeinhin keine Unbekannte darstellen.
Relativierend zur Kleinredung: Zwar weiß ich tatsächlich nicht, ob die auch in der alten Welt oder gar Deutschland 'ne Rolle spielen, aber in den US of A wohl anscheinend schon und... die Reichweite eines Max Giesinger, einer Lea etc. pp. ist uns Gitarrenmusikfeingeistern doch prinzipiell auch eher unbekannt, obschon die direkt vor der Tür stattfinden.
Gleichsam meine ich, dass die Chartsumdrehungen heute auch andere als "früher" sind. Die eine große Nummer, die am Ende des Jahres zwangsläufig im Rückblick auftauchen muss - eben weil sie 20 Wochen auf Eins stand - ist nicht mehr. (Gut, im UK kennt man das gar nicht, aber es geht ja um hiesige Wahrnehmung.)
Zuletzt geändert von fennegk
Gitarrenkrach ist schon ewig nicht mehr die Ausdrucksform der kreativen Avantgarde. Die Verbindung zur Künstlerboheme, die der Punk beispielsweise sowohl in New York als auch in England hatte, fehlt. Wer wirklich was zu sagen hat, von ein paar späten Riot Grrrls mal abgesehen, spielt heute nicht Gitarre.
Es gibt jetzt die technisch perfekten Instrumentalisten, die auf der Kreismusikschule lern(t)en, dass Instrument zu martern, wie es einst Jimi Hendrix tat. Oder wie sonstwer, je nach Geschmack der E-Gitarren-Lehrkraft. Aber innovativ sind andere. Von daher: Ja, Rock riecht schon ziemlich mufflig.DIRTY_PUNK, 21.07.2020 20:20 #
Ich möchte nicht zu 100% widersprechen, aber muss Gitarrenmusik aktuell ein Teil der Avantgarde sein?
Und wie steht man dann zu einer Band wie The 1975? Ich bin jetzt nicht wirklich ein Fan der Band, aber die verpacken das schon sehr gut neuzeitlich.
Auf der anderen Seite sind die größten und wichtigsten Musikalischen Strömungen der letzten Jahre EDM und Trap, wie passt da denn Rock rein?
Nee, ich bleibe dabei, lässt den Rock mal ein paar Jahre auf kleiner Flamme kochen und wartet ab was dann kommt.
Und für uns gibt es immer noch genug gutes und neues zu hören.
Für dich sogar auch noch den Blues mit dem ich tatsächlich nicht viel am Hit habe. Aber eine Frage: hat sich der Blues eigentlich in den letzten 50 Jahren bewegt?Harry Gant, 21.07.2020 20:55 #
Gitarrenmusik muss nicht Teil der Avantgarde sein. Aber ich glaube, dass die jungen Leute, die kreativ sind und wirklich was zu sagen haben, andere Medien als die Rockmusik nutzen. Deshalb stagniert die Rockmusik. Ich sehe das auch an meinen eigenen Kindern. Rockmusik beeindruckt sie kaum und ist für sie genauso weit weg wie Klassik. Mein Sohn spielt fast nur noch klassische Gitarre. Das ist das Gebiet, das er erforscht. Die E-Gitarren stauben ein.
Und der Blues? Klar ist, dass wer immer gleich klingt, mir auch nicht mehr als zwei Platten verkauft. Da lob ich mir Ana Popovic oder Samantha Fish, die sich regelmäßig genregrenzverletzend neu erfinden.
Music is dead.Das ist eine Kritik, die mir dann doch etwas zu pathetisch erscheint und schlicht nicht wahr ist. Wieso soll Rock denn überhaupt tot sein?! Nur weil die Charts und sämtliche Werbespots zum Beispiel mit voll von Hip Hop sind? Ist das relevant? Für mich jedenfalls nicht.
Konsumförderndes Grundrauschen anstatt Kunstform.
Das ist meiner Meinung nach der Stand.
Die Zeit, als Musik auch Haltung, Meinung und (politische) Bewegung sein konnte und wollte ist vorüber.
Musik selbst ist nicht mal mehr der Konsumartikel mit millionenteuren Videos und Verkaufszahlen etc.
Musik ist die bezahlte, akustische Animation zur Produktvermarktung.
Das größte Glück eines Musikers aus „unserem“ Rockbereich?
Ein Platz im Soundtrack eines Videospiels oder Films.Go Ahead Eagle, 21.07.2020 15:50 #
Ich frage mich auch, was eigentlich genau für ein "Rock" gemeint ist. Wenn damit die ewige Variation des ollen, miefigen Rock`N`Rolls (sei es Punk, Metal, Psychedelic oder was auch immer) der Ewiggestrigen gemeint sein soll, dann kann dieser, wenn es nach mir geht, gerne für immer begraben werden. Ich brauche im Jahr 2020 nicht den 50gsten Neuaufguss von den Ramones, Nirvana oder Social Distortion. Da höre ich lieber die Originale. Die reichen mir vollkommen und waren sowieso besser...
Sieht schon mal sehr interessant aus.
Nur fürs Video und weitere konstruktive Beschäftigung reicht weder Zeit noch Resthirnkapazität.
Ich muß das verschieben.
Nur fürs Video und weitere konstruktive Beschäftigung reicht weder Zeit noch Resthirnkapazität.
Ich muß das verschieben.
Einige interessante Punkte im Video.
Allerdings sehe ich nicht, wie Rock wiederbelebt werden kann, wenn die Rap-Leute auch keine neuen Facetten hinzufügen, sondern nur klingen wie Bands vor 20 Jahren. Das dreht sich dann doch letztendlich wieder im Kreis.
Nicht nur die jungen Leute sehe ich hier aber als wichtig an, auch die älteren. Denn bei den letzten Rockparties, auf denen ich war, liefen eigentlich keine Songs, die jünger waren als 15 Jahre. Das sehe ich als großes Problem, denn wie sollen bitte neue Rockbands im Mainstream ankommen, wenn die nicht mal in der Nische eine relevante Präsenz haben? Klar, ist das jetzt anekdotisch, aber wenn nicht mal die Banger der letzten At The Drive-In auf den Parties ankommen (die auch schon wieder 3 Jahre alt ist), dann liegt da insgesamt was im Argen.
Allerdings sehe ich nicht, wie Rock wiederbelebt werden kann, wenn die Rap-Leute auch keine neuen Facetten hinzufügen, sondern nur klingen wie Bands vor 20 Jahren. Das dreht sich dann doch letztendlich wieder im Kreis.
Nicht nur die jungen Leute sehe ich hier aber als wichtig an, auch die älteren. Denn bei den letzten Rockparties, auf denen ich war, liefen eigentlich keine Songs, die jünger waren als 15 Jahre. Das sehe ich als großes Problem, denn wie sollen bitte neue Rockbands im Mainstream ankommen, wenn die nicht mal in der Nische eine relevante Präsenz haben? Klar, ist das jetzt anekdotisch, aber wenn nicht mal die Banger der letzten At The Drive-In auf den Parties ankommen (die auch schon wieder 3 Jahre alt ist), dann liegt da insgesamt was im Argen.
"Rockmusik" hat es mit seinem doch sehr präferierten Albumformat heutzutage schwerer, behaupte ich. Wenn bei 90% der Leute Musik aus einer künstlich generierten Playlist zum streamen besteht, da verschwindet die Fähigkeit und der Wille zum länger hören. Also eines Künstlers. Da hatte es Pop und Hiphop schon einfacher mit ihrer sehr ausgeprägten Single-Kultur.
"Rockmusik" hat es mit seinem doch sehr präferierten Albumformat heutzutage schwerer, behaupte ich. Wenn bei 90% der Leute Musik aus einer künstlich generierten Playlist zum streamen besteht, da verschwindet die Fähigkeit und der Wille zum länger hören. Also eines Künstlers. Da hatte es Pop und Hiphop schon einfacher mit ihrer sehr ausgeprägten Single-Kultur.Woas Sois..., 22.07.2020 11:13 #
Ist ja auch einer der Aspekte des Videos. Vielleicht sogar ein ganz zentraler, wenn es um die Frage der Mainstreamrelevanz bzw. der Aufmerksamkeistsspanne des jungen Publikums geht.
"Rockmusik" hat es mit seinem doch sehr präferierten Albumformat heutzutage schwerer, behaupte ich. Wenn bei 90% der Leute Musik aus einer künstlich generierten Playlist zum streamen besteht, da verschwindet die Fähigkeit und der Wille zum länger hören. Also eines Künstlers. Da hatte es Pop und Hiphop schon einfacher mit ihrer sehr ausgeprägten Single-Kultur.Woas Sois..., 22.07.2020 11:13 #
Ist ja auch einer der Aspekte des Videos. Vielleicht sogar ein ganz zentraler, wenn es um die Frage der Mainstreamrelevanz bzw. der Aufmerksamkeistsspanne des jungen Publikums geht.Drunken Third, 22.07.2020 11:27 #
Da fand ich schade, dass er nicht selbst drauf kam.
"Damals" haben Künstler mehrere Alben pro Jahr rausgehauen.
Es ist eher ein Trend in den letzten Jahrzehnten geworden, dass Alben im 2-Jahres-Rythmus rauskommen müssen.
Die ersten 4 Led Zepplin Alben kamen zwischen Januar 69 und November 71 raus.
Die Beatles haben ihre 13 Alben innerhalb von 7 Jahren (März 63 bis Mai 70) rausgehauen und sich danach aufgelöst.