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Der Vinyl Thread

frau-lotte
Nicht mich, die deutsche Sprache, die schon mit genug falschen Freunden aus dem Englischen zu kämpfen hat!HIRNTOT, 24.10.2013 14:52 #

Wie zum Beispiel "am Ende des Tages".:messer:AERPELSCHLOT, 24.10.2013 14:55 #

Schlechtes Beispiel.HIRNTOT, 24.10.2013 15:04 #

Nee, ist auch ne wortgetreue Übersetzung eines englischen Ausdrucks, der im Deutschen eher Unfug ist. "At the end of the day" meint etwas ganz anderes als "am Ende des Tages".AERPELSCHLOT, 24.10.2013 15:15 #

ich kenne aber auch die formulierung "am ende des tages werden wir sehen" im sinne von "schlussendlich werden wir sehen". das entspräche doch in etwa der englischen bedeutung. oder bin ich da auf dem holzweg?
HIRNTOT
Ja, natürlich. Die Formulierung mag aus dem Englischen übernommen sein, aber sie ist absolut schlüssig.
AERPELSCHLOT
ich kenne aber auch die formulierung "am ende des tages werden wir sehen" im sinne von "schlussendlich werden wir sehen". das entspräche doch in etwa der englischen bedeutung. oder bin ich da auf dem holzweg?frau-lotte, 24.10.2013 15:19 #


Schlussendlich meint es im Englischen. Bevor die Formulierung aber über den Umweg der wortgetreuen Übersetzung aus dem Englischen in diesem Sinne Einzug in die deutsche Sprache gehalten hat, hat das aber nix anderes geheißen als "abends". Daß es das bedeutet, was es jetzt bedeutet, das ist ein Übernehmen aus dem Englischen und das prangere ich an.:klugscheiss:
frau-lotte
ich kenne aber auch die formulierung "am ende des tages werden wir sehen" im sinne von "schlussendlich werden wir sehen". das entspräche doch in etwa der englischen bedeutung. oder bin ich da auf dem holzweg?frau-lotte, 24.10.2013 15:19 #


Schlussendlich meint es im Englischen. Bevor die Formulierung aber über den Umweg der wortgetreuen Übersetzung aus dem Englischen in diesem Sinne Einzug in die deutsche Sprache gehalten hat, hat das aber nix anderes geheißen als "abends". Daß es das bedeutet, was es jetzt bedeutet, das ist ein Übernehmen aus dem Englischen und das prangere ich an.:klugscheiss:AERPELSCHLOT, 24.10.2013 15:39 #

ich weiß nicht, ich denke, literarisch gibt es diese umechreibung schon lang. wie etwa das sprichwort "den tag nicht vor dem abend loben", das kommt doch aus der selben ecke.
HIRNTOT
Für mich heißt "am Ende des Tages" = "wenn alles, was mit einer Sache zu tun hatte, gelaufen ist, und man ein Fazit zieht". Natürlich sind in so ziemlich jeder Sprache zig Dinge aus anderen Sprachen übernommen worden, das per se anzuprangern ist Schwachsinn.

2. Fig. when everything else has been taken into consideration. At the end of the day you will have to decide where you want to live. The committee interviewed many applicants for the post, but at the end of the day made no appointment.

Exakt so versteh ich das auch im Deutschen.

Zuletzt geändert von HIRNTOT

OneFingerSalute
Schlussendlich meint es im Englischen.AERPELSCHLOT, 24.10.2013 15:39 #


"Meint" ist auch kein korrektes Deutsch. "Heißt" muss es meinen heißen oder "bedeutet". Meint kommt von mean, schleicht sich auch immer mehr ein. Wenn wir hier schon Erbsen zählen (was ich übrigens gut finde), dann auch richtig.

Was "am Ende des Tages" betrifft, bin ich übrigens der Meinung, dass Aerpel vollkommen Recht hat.
Woas Sois...
"Das macht Sinn" oder "Mein Name ist" statt "Ich heiße":klugscheiss:
Olsen
Dann ist "Mein Name ist" aber ein sehr, sehr alter Anglizismus. Das kenne ich seit meiner Kindheit.

Ansonsten schließe ich mich vollumfänglich Aerpel und Ofsi an, ohne das noch anprangern zu wollen. Es bringt auch nichts. Sprache verändert sich permanent, müßig, sich dagegen aufzulehnen. Ich sage auch permanent "das macht Sinn", obwohl ich weiß, dass es eigentlich falsch ist. Mir gefällt der Ausdruck, er fühlt sich gut auf der Zunge an.
Woas Sois...
Ich habe eigentlich eh nichts dagegen. Wie sollte ich auch, die Deutsch Standardnote war gefühlt 3,6 bei mir. :tongue:
Olsen
In Sprache war ich super, in Deutsch nur mittelmäßig. Was daran lag, dass wir so eine Rotze wie "Homo Faber" interpretieren mussten.
HIRNTOT
In Sprache war ich super, in Deutsch nur mittelmäßig. Was daran lag, dass wir so eine Rotze wie "Homo Faber" interpretieren mussten.Olsen, 24.10.2013 18:20 #

Hier ganz genauso. Im English-LK war ich, nun ja, the fucking best. Und auch sonst waren Fremdsprachen immer meine besten Fächer. Deutsch aber meistens so im Dreierbereich. Schlimmstes Trauma: "Schimmelreiter". Bin nicht über Seite 16 hinausgekommen, ging einfach nicht, hab dann die 5 in der Klassenarbeit in Kauf genommen (und auch bekommen). Das war in der 8., danach sind wir umgezogen und ich hab die Schule gewechselt. Erste Deutsch-Lektüre an der neuen Schule: "Der Schimmelreiter". :messer:
Olsen
Hahaha, sowas hatte ich auch. Ebenfalls Schulwechsel, ebenfalls dasselbe noch mal. Weiß aber nicht mehr, was es war, irgendein Drama, glaube ich.
HIRNTOT
In der Schule wurde man halt nur verarscht. Letzte Spanisch-Klausur in der 11/1, ich krieg ne glatte 1 für einen Aufsatz über die Drogenkartelle in Kolumbien. In der 11/2 wird der Kurs nicht fortgeführt, weil sich weniger als 10 Leute anmelden. :messer:
Powder To The People
Mir werden hier zu wenig die Gründe für eure Schulwechsel erörtert!:klugscheiss: Ihr habt doch bestimmt dem Rektor in die Schuhe geschissen. Oder einen Opossumkadaver in die Lüftung gesteckt. Oder die Sekretärin gevöggeärgert.
Olsen
Nichts dergleichen, leider. Ich war halt einfach nur ein Arschloch als Jugendlicher und hatte es mir irgendwann mit allen Lehrern verscherzt.
Woas Sois...
Vati war Tagelöhner im Bereich Pharmaversuche, Mutti war Roadie bei Sly & The Family Stone. Da hieß es oft umziehen.
HIRNTOT
Ich hab meinen genannt: Wir sind umgezogen. Es waren zwar nur knapp 50 km, und es wäre durchaus möglich, wenn auch nicht allzu praktisch gewesen, dass ich an der alten Schule bleibe. Das wollte ich unbedingt, weil ich damals the time of my life hatte, und es sah auch so aus, als könnt ich meinen Vater überzeugen. Leider machte ein verhängnisvoller Zwischenfall mit einer Flasche Johnnie Walker alle Träume zunichte, mit meinem Vater war danach nicht mehr zu diskutieren. :messer:
Powder To The People
Na jetzt kommen wir der der Sache doch schon näher.:bigsmile:
AERPELSCHLOT
In Sprache war ich super, in Deutsch nur mittelmäßig. Was daran lag, dass wir so eine Rotze wie "Homo Faber" interpretieren mussten.Olsen, 24.10.2013 18:20 #

Hier ganz genauso. Im English-LK war ich, nun ja, the fucking best. Und auch sonst waren Fremdsprachen immer meine besten Fächer. Deutsch aber meistens so im Dreierbereich. Schlimmstes Trauma: "Schimmelreiter". Bin nicht über Seite 16 hinausgekommen, ging einfach nicht, hab dann die 5 in der Klassenarbeit in Kauf genommen (und auch bekommen). Das war in der 8., danach sind wir umgezogen und ich hab die Schule gewechselt. Erste Deutsch-Lektüre an der neuen Schule: "Der Schimmelreiter". :messer:HIRNTOT, 24.10.2013 18:43 #


Schimmelreiter war jahrelang das einzige Buch aus dem Unterricht, was mich interessiert hat und was ich überhaupt zuende gelesen habe. Ich liebe diese norddeutsche Landschaft, die Naturbeschreibung, den Sturm usw. Danach kam noch Kafkas Prozess und das wars dann an kuhlen Sachen in der Schule. Es gab dann noch son Kram wie Sansibar, oder der letzte Grund, Andorra, und Brechts Antigone. Das gute Zeuch musste man sich dann selbst erarbeiten, wie zB Zauberberg. Skandal sowas.

Achja, in der Grundschule hatten wir noch ein Buch "Los Jürgen, spring!". Ich finds aber weiterhin schön, daß er sich noch nicht erschossen hat :floet: