Forum

Wer Nils Frahm auf Klassik reduziert, schießt meiner Meinung nach deutlich am Ziel vorbei. Selbst ein Nico Muhly wäre zu Daníel Bjarnason kein ganz passender Vergleich...

Ach ja: warum ist Lustmord - The Word As Power nicht in deiner Jahresliste?Quicksand227, 18.12.2013 18:49 #

Weil ich nicht alles in ne Liste aufnehmen kann, was ich dieses Jahr gehört habe. Selbst Sigur Rós und Deafheaven habens nicht geschafft, oder Dirk Serries, Fabio Orsi, Svarte Greiner mit ihrem Zeuch aus diesem Jahr.

Das ist ja das, was ich meine. Bjarnason ist Klassik, Nils Frahm nicht. Aber weil er halt auf dem Klavier rumhampelt, wird er gerne mal unter moderner Klassik oder noch schlimmer Neo-Klassik (was eigentlich eine Stilrichtung des Industrial ist) einsortiert. Klimperkasperei ist das, mehr nicht.

@Woas und Alvarez: Die Barrow-Platte fand ich anfangs ja auch richtig geil, habe ich dann aber irgendwie komplett aus den Augen verloren. Wie dumm von mir. Muss ich unbedingt wieder ran.

Freitag, White Stage, 16:45 - 17:30alvarez, 18.12.2013 18:03 #

aah des rätsels lösung ist sie waren nur beim hurricane und nicht beim southside. ich nehme alles zurück

Selbst ein Nico Muhly wäre zu Daníel Bjarnason kein ganz passender Vergleich...Quicksand227, 18.12.2013 18:49 #

Stimmt. Nico Muhly ist definitiv süßer.

jetzt melde ich mich auch mal zu Wort. Ganz spontan und in keiner besonderen Reihenfolge im folgenden die Alben aus 2013, die mich in diesem Jahr am meisten geprägt haben:

Brave Bird - Maybe You, No One Else Worth It
Moose Blood - Moving Home
Moose Blood - Boston/Orlando
The World Is a Beautiful Place ... - Whenever, If Ever
Turnstile - Step 2 Rhythm
Jungbluth - Part Ache
Daughter - If You Leave
Touché Amoré/Pianos Become The Teeth - Split 7"
HAZE - Clouds Surround and Breathe
Rika - How to Draw a River, Step By Step (glatt vergessen, weil noch nicht in meinem Discogs eingetragen. Ich wusste, da war noch was :D)

es gab kein richtiges einzelnes Top-Album für mich dieses Jahr, aber über allem thronen so ein bisschen:
Tiny Moving Parts - This Couch Is Long & Full of Friendship
Touché Amoré - Is Survived By
Deafheaven - SunbatherMartinwillVinyl, 18.12.2013 16:52 #

Warst du denn nicht einer von denen, die von der neuen Foxing so angetan war? Bei mir könnte dir nämlich noch reinschlüpfen, wird aber sehr eng werden.

@Foxing:

saustarkes Album, und ich bin immer noch ziemlich angetan davon, dafür, dass die so förmlich aus dem nichts kam. In meine Liste habe ich größtenteils Dinger reingenommen, die mich echt "bewegt" haben. Das war bei der Foxing bis auf 2-3 Tracks einfach noch nicht der Fall: entweder braucht sie einfach noch etwas mehr Zeit um sich richtig reinzusetzen, oder aber es stellt sich raus dass das Album dafür (leider, für mich) nicht genug Langzeitsubstanz bietet.

Bit By a Dead Bee (besonders Pt. II) und der Opener bleiben für dieses Jahr dennoch ganz tief drin im Gedächtnis!

@Woas und Alvarez: Die Barrow-Platte fand ich anfangs ja auch richtig geil, habe ich dann aber irgendwie komplett aus den Augen verloren. Wie dumm von mir. Muss ich unbedingt wieder ran.OneFingerSalute, 18.12.2013 19:10 #

Anhören! Auch den Vorgänger, allein für An Absent Crown, My Diadem.

richtig gut fand ich eigentlich nur:

Robert Pollard - Honey Locust Honky Tonk

und

Oblivians - Desperation

hab' durch den thread aber noch die ein oder anderer anregung bekommen, so z.B die Future to the Left Platte, die ich sonst vollkommen verpasst hätte..

Krasse Sache, mir ist aufgefallen, daß 7 von 10 Scheiben meiner Top 10 von französischen Künstlern sind. Freunde, was geht denn da ab bei euch Froschfressern?

1. Casper - Hinterland
Es geht los mit 1:30 Instrumental, dass sich immer weiter auftürmt und wenn man denkt es geht nicht mehr, dann kommt noch ´n Glockenspiel dazu und dann der Break: energischer Beat, ein Chor der nur ein "oh oh oh" von sich gibt bevor Casper einsteigt: "das ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen". Bamm in´s Gesicht der Kritiker.
Kann ein Album besser beginnen?
Ich steh sicherlich mit dieser Nummer Eins alleine da, aber mir gibt der Kerl einfach was. Seine Stimme und die Texte erreichen mich echt über meinen Verstand hinaus und es ist das einzige Album in diesem Jahr, bei dem ich alles andere liegen lasse und einfach nur zuhöre.

2. Eminem - The Marshall Mathers LP 2
Hab ja schon ausführlicher darüber schwadroniert, aber keiner rappt wie er, keiner benutzt solche Worte wie er. Das einzige Album in diesem Jahr, bei dem ich mir die Texte dazu durchlese und bei jedem Hören entdecke ich doch wieder neue Reime. Dieses Album hat 2 Hänger, aber der Rest wird und wird nicht langweilig. Nur einmal allein kann ich das nicht hören, da kommt jedesmal die Repeat-Taste in´s Spiel.

Ab hier fällt mir eine weitere Numerierung schwer, denn keine anderen Alben habe ich so oft gehört wie die zwei.

3. The Ocean - Pelagical
Der Scheibe MUSS ich einfach noch mehr Aufmerksamkeit schenken. Vermutlich am besten mal mit der DVD dazu. Das ist einfach zu vielschichtig. Ich kann mich aber immer noch nicht entscheiden, ob ich die Instrumental- oder Vocal-Version lieber habe.

4. Kanye West - Yeezus
Wow! Was für ein wuchtiges und sperriges Stück HipHop. Da scheißt jemand auf die Kritiker und Verkaufszahlen. Ich find´s nur geil. Teilweise zerstört er regelrecht den Song in feinster Nine Inch Nails-Manier. Da habe ich höchsten
Respekt ´vor. Keine Kompromisse, das sollten mal andere so konsequent wagen.

5. Palms - Palms
Ich liebe Isis und ich liebe Chinos Stimme. Da konnte nichts schiefgehen und es ging auch nicht schief. Zur Platte des Jahres hat´s natürlich nicht gereicht, dafür haben mich die oberen einfach stärker berührt, aber diese Scheibe wird noch ganz oft meine Ohren massieren. Keine Schwachstelle weit und breit, ein Fluss, jederzeit hörbar.

6. Nine Inch Nails - Hesitation marks
Was hatte ich Schiss davor. Der erste Song daraus war Dreck und taugt mir immer noch nicht. Das dazugehörige Video vom Lynch war kein Deut besser. Aber das Album hat mich überrascht. Es klingt für mich luftig-locker, nicht so gezwungen, wie die letzten Scheiben. Trent hat all seine Stärken ausgespielt und wieder Erinnerungen an seine Hochzeit geweckt. Mir gefällt´s und ich ziehe es den letzten NIN-Alben jederzeit vor.

Ab jetzt wird´s wirklich schwer. Alle anderen Alben wurden von mir noch nicht gebührend beachtet, da ich in diesem Jahr so viel wie schon lange nicht mehr gekauft habe, nicht nur 2013er-Zeug.

Ich versuch´s mal:
7. Tocotronic - Wie wir leben wollen
8. A lot like birds - No place
9. Bosnian Rainbows - Bosnian Rainbows
10. Defeater - Letters home

Auch schön beschrieben, warum die Alben für dich gut waren.

10 - 6

10 Charles Bradley – Victim of love
Den hab ich noch gar nicht so lang, aber ich weiß jetzt schon, der wird auch 2014 laufen, laufen und laufen. 2012 waren es Alabama Shakes und 2013 ists dann Charles Bradley der den nötigen Soul in die Bestenliste rein trägt. Voller Tradition, voller Wärme und voller Gefühl. Ein Album aus einem Guss, von nem Typen, der ausschaut wie ne Mischung aus Roberto Blanco und James Brown, wie gemacht für nen neuen Tarantino-Gangsterfilm.

9 Sigur Ros - Kveikur
Das Album hat mich vom ersten Moment gefesselt und über das Jahr leider ein wenig losgelassen. Doch kaum liegts wieder auf dem Teller, zieht es sofort in seinen Bann. Das ist keine Musik für nebenbei. Das Album will die Aufmerksamkeit. Allein der erste Song klingt schon in allen Belangen wesentlich mehr nach verstörender 80er Jahre-Tribal-Disco, als das ganze Arcade Fire Album. Sigur Ros in Bestform.

8 Deafheaven - Sunbather
Die Überraschung des Jahres: ich hör Blackmetal. Ich habe dieses Jahr mal einem Unbeteiligten versucht Dream House zu erklären. Die Worte passen immer noch gut: Die Gitarrenwände gepaart mit unfassbaren Speed-Drumming bilden einen richtig fiesen, blickdichten Nebel durch den immer mal wieder ein kleiner dünner Lichtstrahl Melodie durchscheint und dich sofort mit seiner Helligkeit blendet und wärmt. Sunbather ist ein Naturereignis und trotz seiner offensichtlichen Brutalität von einer meditativen inneren Ruhe geprägt.

7 Love A - Irgendwie
Kalter, abgehackter, deutschsprachiger Post-Punk. All die Sachen die ich nicht mag. Doch darüber liegen gemeine Texte mit viel Trotz und Rotz und Bissigkeit und Ironie das es ein wahres Fest ist. Und dann passt auch die Musik irgendwie wieder ins Bild und dann setzen sich Passagen und Texte im Ohr fest und dann schrei-singt man sie mit und dann wünscht man sich Fäuste in Gesichter und gönnt Horst und Tanja mit vollem Herzen ihre tolle Zukunft. Und wenn du nach nem Scheißtag alleine zu Hause bleibst, hilft kaum etwas besser als Wodka und Love A.

6 The Thermals – Desperate Ground
Krieg. Unfassbar. Direkt. Echt. Haarsträubend. Schockierend. Faszinierend. Ich bin immer noch bei jedem Hören zwiegespalten.
"I was born to kill
I was made to slay
Unafraid to feel
Blood on my hands,
When you command I will
I am locked to joy
Locked to the lives I destroy
I will never be dry, I’ll never be satisfied
And each final breath I take
Burns a bright fire inside of me
And it keeps me alive
It keeps me alive
Till the day in the dirt I lie
Till my ashes scatter in the sea
I will not be denied my destiny"

5 - 1

5 Nick Cave and the bad seeds – Push the sky away
Comeback des Jahres. Der alte Lustgreis ist fort. Ab jetzt steht er als Gandalf der Weiße vor uns. So gut klang er seit „no more shall we part“ nicht mehr.

4 The Ocean - Pelagial
Die beste Idee des Jahres. Da bringen The Ocean nicht nur das beste Metalalbum des Jahres raus, sondern auch gleich noch das beste Postrockalbum. Einmal mit Gebrüll, einmal instrumental. Die Silberlinge haben jeweils so oft ihre Runden gedreht und ich weiß echt nicht welche Seite mir lieber ist. In diesem Fall: ein sehr gutes Zeichen!

3 Rvivr – The beauty between
Ausrasten! Jetzt! Euphorie-Punk! Ich bin denen ja sowieso treu ergeben. Aber das Album setzt noch mal ne fette Krone oben drauf! Tempo, geile Gitarren, zweistimmiger Gesang, ne tolle Frontfrau, gute Texte und zauberhafte Melodien ohne Ende. Und was sie auch können: Gänsehaut. Ich hab jedes mal ne ganz fette bei „paperthin“. Das Einzige was fehlt ist das Liveerlebnis um meine Begeisterung vollends abzurunden.

2 Ghost - Infestissumam
Ist da noch ein Kommentar nötig? Meine Konzertkritik aus November sagt eigentlich alles aus. Hype des Jahres. Und ich voll dabei. Aber mal so richtig.

1 California X – California X
Jaaaaa! Das Sommeralbum! Das Herbstalbum! Das Autofahreralbum bis zum nächsten Sommer! Fetter und cooler gings dieses Jahr nicht. Riffwalzen, Lärm, Verzerrer, Soli, rumpeliger Garagenrock mit mächtig Spaß in den Backen. Headbangen und Auto-Pogo inklusive. Amtlich, Alter!

Ich musste da noch einiges anpassen,hat mich zu sehr gestört.

Electro/Beats

1.Washed out - Paracosm
2.Gerard - Blausicht
3.Chvrches - The bones of what you believe
4.Lorde - Heroine
5.oOoOO - Without your love
6.Zomby - With love
7.Selebrities - Lovely things
8.Boards of Canada - Tomorrow's Harvest

Shoegaze/Dream Pop/Pop

1.No Joy - Wait to pleasure
2.Grouper - the man who died in his boat
3.Stargazer Lilies - We are the dreamers
4.Whirr - Around
5.True Widow - Circumambulation
6.Beach Day – Trip trap attack
7.My Bloody Valentine - MBV
8.Bleached - Ride your heart
9.Mazzy Star - Seasons of your day
10.Weekend - Jinx


Punk/HC/Metal

1.Holograms - Forever
2.California X - S/T
3.Deafheaven - Sunbather
4.Fidlar - S/T
5.Palms - S/T
6.Russian Circles - Memorial
7.Adolescents - Presumed Insolent
8.Daylight - Jar
9.Wavves - Afraight of heights
10.Beastmilk - Climax



EPs

1.Cloakroom - Infinity
2.Best Coast - Fade Away
3.No Joy - Pastel And Pass Out
4.Snoww Crystal - One sided
5.Swan Dive - Fly toward the sun
6.Shlohmo - Laid out
7.Miserable/Grey Zine - Split
8.Creative Adult - Bulls in the yard
9.Client. - I am well
10.Title Fight - Spring songs

Zuletzt geändert von JustusMeinFreund 22.12.2013 14:28

3 Rvivr – The beauty between
Ausrasten! Jetzt! Euphorie-Punk! Ich bin denen ja sowieso treu ergeben. Aber das Album setzt noch mal ne fette Krone oben drauf! Tempo, geile Gitarren, zweistimmiger Gesang, ne tolle Frontfrau, gute Texte und zauberhafte Melodien ohne Ende. Und was sie auch können: Gänsehaut. Ich hab jedes mal ne ganz fette bei „paperthin“. Das Einzige was fehlt ist das Liveerlebnis um meine Begeisterung vollends abzurunden.Go Ahead Eagle, 22.12.2013 14:06 #

Wenn du auf zweistimmigen Pop-Punk stehst, dann höre mal hier rein. Ist zwar eher melancholisch als euphorisch, aber so verdammt eingängig.

Wenn du auf zweistimmigen Pop-Punk stehst, dann höre mal hier rein. Ist zwar eher melancholisch als euphorisch, aber so verdammt eingängig.Mulaggi, 22.12.2013 14:29 #

Läuft grad und ich bin fast durch (Track 9). KLingt schön und erinnert mich an The Forecast.

10 Charles Bradley – Victim of love
Den hab ich noch gar nicht so lang, aber ich weiß jetzt schon, der wird auch 2014 laufen, laufen und laufen. 2012 waren es Alabama Shakes und 2013 ists dann Charles Bradley der den nötigen Soul in die Bestenliste rein trägt. Voller Tradition, voller Wärme und voller Gefühl. Ein Album aus einem Guss, von nem Typen, der ausschaut wie ne Mischung aus Roberto Blanco und James Brown, wie gemacht für nen neuen Tarantino-Gangsterfilm.Go Ahead Eagle, 22.12.2013 13:33 #

dann kannst du dir bedenkenlos auch das erste album zulegen.

@Justus: Einerseits differenzierst du dermaßen doll, andererseits kommt dann unter "Punk/HC/Metal" mehr zusammen in einen Pott als bei meiner Oma ihren berüchtigten Rübeneintopf. Verwirrend

@Eagle: Dass so viel verschiedene Musik in einen Kopf geht, das ist auch zu viel für mich

@Justus: Einerseits differenzierst du dermaßen doll, andererseits kommt dann unter "Punk/HC/Metal" mehr zusammen in einen Pott als bei meiner Oma ihren berüchtigten Rübeneintopf. Verwirrend OneFingerSalute, 22.12.2013 22:08 #

Ach,dieser umbrella term passt doch mit dem Inhalt ganz gut. Jeder Platte kannst du da Punk,Hardcore oder Metal anheften.

Charles Bradley taucht in noch einer Liste auf...jetzt bin ich entzückt!