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LA PARADE - Voces del Exilio LP & CD (FFO Standstill etc)

maniyaxrecs
Neue Preorder, Vinyl & CDs sind schon auf dem Weg...

LA PARADE's debut cd/12"LP is a goddamn work of art. Seriously. This is ridiculously raw yet progressive, beautiful but chaotic and heavy while being soft and serene. It think the juxtapositions have run their course. This bands takes elements from Spain's long-running screamo-turned post-rock heroes Standstill. The vocal melodies are astounding. LA PARADE also break out into some heavy/screamy songs that are very reminiscent of Sed Non Satiata as well as (older/better) Hopesfall.

The band just released 2 NEW songs on their bandcamp page, so check that right now if you are still having doubts. LA PARADE bandcamp

*525 12" vinyls:
300 black
125 grey w/black splatter
100 grey

Out Mid February 2014



Vinyl & CD gibts hier: MANIYAX WEBSHOP




die ersten review sind auch schon da… :herz:


BORDERLINEFUCKUP schreibt:
Jeder Musik-Narr kennt das: Da lernst du eine Band anhand ihrer Demo-EP kennen, findest diese umwerfend und wartest sehnsüchtig auf das nahende Album… doch dieses besteht dann zum guten Teil aus neu aufgenommenen Versionen der alten Songs. Versionen, die dann im Sound so aufpoliert wurden, dass man intuitiv wieder zur liebgewonnenen Demo greift. Außerdem können die neuen Songs eh nicht mit den ersten Brechern mithalten und sind bestenfalls Füllmaterial zwischen den im Original längst totgehörten Demo-Song-Verwurstungen…

Enter “Voces del exilio”. Enter La Parade. Eine Band aus Malaga, die letztes Jahr mit „Diez mil rostros“ eine meiner absoluten Favourite-EPs rausbrachte. 3 Tracks und ein durchwegs bezauberndes Feeling – mehr brauchte es nicht und schon war es um mich geschehen. Doch genau oben beschriebenes Szenari, trifft nun beim Debütalbum der Spanier zu. Nun gut, die 3 bekannten Songs machen nicht mal 1/3 des Albums aus und dennoch bleibt für mich die Frage, ob La Parade genau daran scheitern?! Anfangs dominiert eindeutige das wohlig-gemütliche „Wiederhören-Gefühl“, wenig später stellt man fest, dass die Aufnahmen nur minimal aufgebessert wurden und sich von der Struktur her strikt an das „Original“ halten… bis man irgendwann, nach einer Handvoll weiterer Durchläufe merkt, wie verdammt gut die vermeintlichen Lückenfüller gelungen sind. Das Schreckensszenario von Beginn führen La Parade mit „Voces del exilio“ also völlig ad absurdum. Ich hab sogar selten ein Album gehört, bei dem sich, mir bereits bekannte Stücke, so gut in den Albumverlauf einfügen.

Dieser Verlauf ist nämlich eine der großen Stärken von „Voces del exilio“. Jeder der 10 Songs kann für sich alleine stehen, doch sie fließen auch perfekt ineinander und ergeben ein in sich stimmiges Gesamtbild. Der Opener „Nuevos idolos“ ist dabei schon eines der Highlights und zeigt eine große Kunst von La Parade. Sie können eine unheimliche Spannung aufbauen, müssen diese aber nicht immer entladen und agieren in jeder Phase höchst mitreißend, selbst wenn im Song mal nicht so viel passiert. La Parade sind so eine Band, der ich dann auch noch konzentriert zuhöre, bei der es mein abgewichstes Punkrock-Herz nicht stört, wenn die Track-Länge mal über die 6-Minuten-Grenze springt…

Der Opener ist deswegen so klasse, weil er noch nicht alles preisgibt, doch prompt Lust auf mehr macht. Diese wird dann mit dem Hit „Descarne“ (von der EP) gestillt. Hier wird’s intensiver, lauter, mit Geschrei und dezent härteren Gitarren. Mit ihrer Mischung aus Post-Hardcore, Post-Rock und Indie erinnern La Parade übrigens an eine Kreuzung aus Face Tomorrow, Aussitot Mort, Envy und den Landsleuten von Standstill. Natürlich kommen einem Standstill bei dieser Genre-Mixtur und den spanischen Texten prompt in den Sinn und tatsächlich gibt es einige Parallelen… doch im Großen und Ganzen machen La Parade definitiv ihr eigenes Ding. Anders als Standstill, die einen (bei den Früh-Werken) auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen haben und von Song zu Song stark überraschten, da bauen La Parade eher behutsam ihre doch recht melancholische, beizeiten sogar sehr warme Stimmung auf und schaffen so ein gänzlich anderes Hörerlebnis.

Im Vergleich zur EP fällt natürlich der etwas cleanere Sound auf, der die Songs allerdings in ein perfektes Licht rückt. Die Instrumente klingen kraftvoll, die Shouts sind immer noch heftig genug und der wunderschöne Gesang entfaltet jetzt noch mehr Intensität. Was bei den neuen Stücken außerdem hervorsticht, ist die stärker ausgeprägte Melodik, mit teilweise schon schwer poppigen Akkorden in Songs wie „Requiem“ (das Finale!) und „Paris ha caido“ – doch gerade diese Tracks zählen, neben den 3 Demo-Songs sowie der Berg-und-Talfahrt „Ruinas de infancia“ zu den absoluten Glanzlichtern von „Voces del exilio“. Und wie erwähnt, La Parade spinnen ebenso in den weniger effektvollen Stücken der Marke „Bruma en mi“ eine äußerst intensive Atmosphäre.

Wenn man am Debüt der Spanier überhaupt was bemängeln möchte, dann höchstens die Tatsache, dass das rübergebrachte Gefühl auf Dauer etwas „samey“ ist – wer also mit einem Song nix anfangen kann, der wird wohl auch die restlichen nicht mögen. Doch dieser Purismus, diese Geschlossenheit zeichnet La Parade und ihr Debütalbum andererseits wieder aus. Mein einzig wahrer Kritikpunkt ist, dass das starke „Ascuas“ irgendwie verschenkt ist und nicht so recht zwischen „Paris ha caido“ und „Requiem“ passen möchte. Abgesehen davon ist „Voces del exilio“ in seiner Gesamtheit eines der ersten absoluten Album-Highlights des Jahres. Und ich bin mir sicher, dass dies am Ende des Jahres nicht viel anders aussehen wird!

8/10


Und MISSTHESTARS:

La Parade – Voces del Exilio

“Voces del Exilio” is the debut LP of an amazing 4-piece screamo/post-hardcore outfit from spain called La Parade. Well at first and foremost I have to say that Serjio sings and screams way too good. Impressive, really really impressive. For me he’s actually one of the best in the screamo genre. The soundscape of “Voces del Exilio” is impulsive, melodic, very diversified (playful guitars) and yet sometimes soft. Try to mix Envy or Sed Non Satiata with Kyo from france plus a bit Protest the Hero and you’ll get a small idea of La Parade’s awesomness. A massive and unbelievable catchy hybrid.
Songs like “Lo Que Fui, Lo Que Soy” and “Descarne” are hits. Covered in poetic lyrics which remind of the old screamo-style and bands like Escapado, only in spanish.
The entire album flows beautifully through all 10 tracks. Hopefully “Voces del Exilio” will be their little breakthrough in the scene. Wish them all the best. Oh… and the cover-artwork is also rad as hell.

“Diez mil rostros cubren mi piel.
Van de mil maneras a ti
deslizándose
al reflejo de mi voz
con su ebria sed
de tus mares negros.
¿Qué puede mostrar
mi imagen sin tu luz?
No sé verte allí
donde yo te hallaba siempre.”

Get your copy at the Zegema Beach Records Distro Shop or Maniyax. (great labels by the way)
maniyaxrecs
Die Scheiben sind da! Noch mal zum reinhören: LA PARADE BANDCAMP

Skallagrimur
schöne Sachen dort. Ich komm mal einkaufen, wenn ich Geld hab.
maniyaxrecs
schöne Sachen dort. Ich komm mal einkaufen, wenn ich Geld hab.Skallagrimur, 02.03.2014 12:15 #

:bow:
maniyaxrecs
noch eine schöne Review zu der Scheibe!

KULTURTERRORISMUS

Mit ‘Voces Del Exilio‘ veröffentlicht die spanische Band LA PARADE nach der EP ‘Diez Mil Rostros‘ (2013 – drei Stücke, die alle auch auf ‘Voces Del Exilio‘ zu finden und kostenlos über das Bandcamp-Profil der Band verfügbar sind) ihren ersten Longplayer. Die vier Musiker greifen auf Einflüsse etlicher Größen des Post-Hardcore im weitesten Sinne zurück, bleiben dabei aber sehr eigenständig und liefern ein hervorragendes Debüt ab.

Bereits der Opener ‘Nuevos Ídolos‘ zeigt die Vielschichtigkeit und Abwechslung, die ‘Voces Del Exilio‘ zu bieten hat. Das Album bietet eine Vielzahl verschiedener Gitarren-Riffs, dreckig grungige Takte, technisch anspruchsvolle Passagen und einen extrem vielseitigen spanischen Gesang. Es klingt nicht so, als würde nur SERJIO NEVADO singen, der sich neben dem Gesang auch für eine Gitarre verantwortlich zeichnet. Vielmehr scheinen viele verschiedene Stimmen, passend zum Titel des Albums (Stimmen aus dem Exil), durch die Platte zu führen. Mal singt SERJIO NEVADO sehr ruhig, mal spricht er nur. Die meiste Zeit variiert er jedoch erstaunlich harmonisch zwischen Screamo-typischen Screams und Shouts und emotional hohem Klargesang. Alle fünf Stile klingen dabei sehr authentisch und vermitteln eine Zerrissenheit, die dem Album neben den rein instrumentalen Aspekten eine weitere Spannungsebene hinzufügt, die – zumindest für mich – durch den Klang des Spanischen noch gestärkt wird. Kommen wir aber nun zur Komposition der Stücke auf ‘Voces Del Exilio‘.



Es fällt auf, dass die meisten Stücke einer konventionellen Struktur folgen, in der gesangliche Strophen durch Refrains getrennt werden (LA PARADE verzichten jedoch auf die für Pop-Musik obligatorische Bridge). Das ist zwar nicht sonderlich progressiv, aber für Post-Hardcore nicht unüblich (ausgenommen der eher an Grindcore orientierte Screamo/Powerviolence). Außerdem sind die Stücke trotz der durchschaubaren Struktur nicht vorhersehbar. Es gelingt LA PARADE regelmäßig, die Struktur zu ergänzen. Sei es durch gut durchdachte, tendenziell eher ruhige Passagen, die Züge des Post-Rock tragen, oder durch intensive Ausbrüche, die zwar eben genannte Powerviolence in puncto musikalisches Chaos nicht erreichen, aber trotzdem nicht weniger intensiv sind. Dabei brechen sie den Aufbau jedoch nie komplett auf: immer wieder fällt auf, dass nach einer überraschenden Passage der Refrain wieder aufgenommen wird. Das passt aber sehr gut, da auf ‘Voces Del Exilio‘ trotz der eindeutigen Orientierung an Post-Hardcore allgemein eine ‘rockige’ Stimmung vorherrscht. Diese beschränkt sich nicht nur auf die instrumentalen Post-Rock-Passagen, die an Screamo/Post-Rock Größen wie Envy oder Funeral Diner erinnern. Ansätze der Rock-Musik werden vielmehr auch tief in die Songstruktur an sich hineingetragen. So klingen LA PARADE an vielen Stellen durchaus auch nach Alternative Rock. Das interessiert insofern, dass oben genannte Envy und Funeral Diner um die Jahrtausendwende den Post-Rock durch epische, aufgebrochene Songstrukturen in den Screamo getragen haben, während Bands der späteren 2000er, etwa …Who Calls So Loud, eher von der chaotischen Spielweise abgelassen haben. Dennoch verzichteten vielen dieser Screamo-Bands weiterhin auf konventionelle Songstrukturen. LA PARADE knüpfen an diesem Punkt an und entwickeln so eine eigene Herangehensweise an Screamo, die zwischen der Kakophonie des Screamo und der Eingängigkeit des Alternative Rock liegt. Gerade dadurch bleiben sie in der Struktur der Songs schwer vorhersehbar und spannend, und dabei dennoch sehr eingängig. Um einen Einblick zu bekommen, kann ich nur dringend empfehlen, zumindest die kostenfreie EP der Band über ihr Bandcamp-Profil auszuprobieren!
Fazit:

LA PARADE gelingt mit ‘Voces Del Exilio’ ein ganz hervorragendes Debüt. Sie halten sich mit dieser großartigen Veröffentlichung sogar die Möglichkeit offen, ein neues Screamo Kapitel zu schreiben. Jeder Song des Albums trägt die Spuren dieses Genres, aber dennoch gelingt es LA PARADE mit ‘Voces Del Exilio’ ein sehr eigenständiges Werk abzuliefern.

LA PARADE – Voces Del Exilio

Tracklist: 01. Nuevos Ídolos 02. Descarne 03. Noveno Romance 04. Diez Mil Rostros 05. Lo Que Fullo Que Soy 06. Ruinas De Infancia 07. Bruma En Mí 08. París Ha Caído 09. Ascuas 10. Réquiem

VÖ: 2014 Label: MANIYAX RECORDS (DE)

Genre: Post-Hardcore, Emo/Screamo, Alternative/Post-Rock Format: CD/LP

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