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Warum soll ich mich mit jemandem über ne Band unterhalten die ich nicht kenne und die ich im Moment auch nicht kennen lernen möchte? Dann lass ichs halt bleiben.Go Ahead Eagle, 20.02.2015 20:04 #

Schon klar, ich wollte nur mal das Prinzip "wenn man bestimmte Bands toll findet, ist man dabei, bei anderen, nicht" erklärt haben, da hier einige schon was von "uff, was sind denn für Freunde?" mutmaßten. Ist nämlich weit weniger perfide.Alphex, 21.02.2015 02:46 #

Manchmal geht es mit dir durch und du schaffst es nicht, das ganze mit genügend Abstand zu betrachten.
Wenn hier eine seitenlange Diskussion über Thrice entbrennt, nur weil du den Namen mal im Nebensatz fallen lässt, und auf Vorschläge von dir zu ähnlich klingenden Bands keine Reaktion kommt, liegt das nicht unbedingt daran, dass man hier nur der Coole ist, wenn man Thrice ganz doll toll findet, sondern daran, dass die nunmal einfach eine Ausnahme- wie Konsensband darstellen, mit der viele hier groß geworden sind, aber heute nicht mehr unbedingt alles ähnlich klingende aufsaugen müssen.
Ich kann da natürlich nur für mich sprechen, aber vor zehn oder meinetwegen auch noch vor sechs oder sieben Jahren hätte ich jede angeblich stilistisch ähnliche Band (zu Thrice, aber auch zu HWM bspw.) begierig ausprobiert. Aber inzwischen hat sich der Geschmack doch etwas gewandelt, wobei man sich dann eher auf alte Helden bezieht, wenn es den mal wieder dieser Sound sein soll.
Deine Beobachtung, dass hier manche Band bewusst um des Cool-sein-Willens wegen abgefeiert wird, konnte ich hier noch nicht machen.
Wobei ich das sogar ein Stück weit nachvollziehen kann, denn Converge beispielsweise war für mich immer eine Band, die ich gerne gemocht hätte (allerdings auch hier nicht unbedingt wegen der Außenwirkung, sondern weil ich ahnte, dass da was Geniales dran sein musste, und das wollte ich entdecken), aber einfach zu krass für mich waren. Wobei ich es weiter probiert habe, bis es dann irgendwann lärmend "klick" machte. Ähnlich war es interessanter Weise bei Whisky, wollte ich auch gern mögen, war mir zu hart, aber irgendwas hat mich weiter probieren lassen, bis ich es super fand.

Kann man mir folgen? Ansonsten gilt, wie eigentlich immer im Leben: was Shitty sagt.

Ähnlich war es interessanter Weise bei Whisky, wollte ich auch gern mögen, war mir zu hart, aber irgendwas hat mich weiter probieren lassen, bis ich es super fand.Drunken Third, 21.02.2015 06:48 #

Alkoholismus?
Nee, mit Whisky werde ich in diesem Leben wohl nichts mehr anfangen können. Ansonsten konnte ich dir gut folgen.

Ähnlich war es interessanter Weise bei Whisky, wollte ich auch gern mögen, war mir zu hart, aber irgendwas hat mich weiter probieren lassen, bis ich es super fand.Drunken Third, 21.02.2015 06:48 #

Alkoholismus? LarryRansomInferno, 21.02.2015 12:57 #

What else?

Whisky ist wie Metallica. So ein Altherrengedeck

@Drunken: Das meinte ich nicht. Ich meinte damit, dass das unterbewusst geschieht, und weder reines Kalkül auf der einen Seite ("wenn ich jetzt über Band X rede, komme ich hier voll gut an") noch bösartiges Szenenpolizeitum auf der anderen Seite ("wenn er über Band Y redet, braucht er keine Reaktionen erwarten") ist. Das Ergebnis ist trotzdem, dass man weiß, dass man, wenn man keine Monologe führen will, bestimmte Bands nicht bringen muss, andere hingegen sehr viel besser geeignet sind. Und das hat dann - wenn wir wieder den Bogen zu Pubertät und Bezugsgruppen schlagen - durchaus einen Einfluss.

Alphex muss ja mal böse gemobbt worden sein für seinen Musikgeschmack und hat dadurch die Psychose entwickelt,jeden Musikgeschmack eines Einzelnen in seinem sozialkritischen Kontext zu betrachten.

Hey,ich verrate dir was! Manchmal gefällt Leuten gewisse Musik/Bands "einfach nur so"! Behalt´s aber für dich.

Gilt das auch für die Onkelz, Helene Fischer und Störkraft?

Leider ja, schätz ich.

Gilt das auch für die Onkelz, Helene Fischer und Störkraft?Alphex, 21.02.2015 17:26 #

Klar! Ob das dann aber guter Geschmack ist, steht auf einem anderen Blatt!

@Drunk: Naja also auch auf die Gefahr hin, hier Klischees zu bestätigen, aber wenn ich eh schon den Akademikervorwurf abkriege: Kulturelle Erzeugnisse sind natürlich niemals ohne kulturellen Kontext zu sehen. Übergreifendes Appeal mag unterstellbar sein, aber "einfach so" geht ja in die Richtung "angeborene Wertschätzung", und das wäre dann, angesichts der Tatsache, wie unterschiedlichst Musikkulturen (und auch Tonleitern) international sind, völlig unhaltbar.

@Jake: Achso. Und was ist dann guter Geschmack, wenn man Dinge oft "einfach so" mag? Gnade der erlesenen Geburt?

"Einfach so" darfst du, wenn es das für dich einfacher macht, in dem Kontext auch gerne mit "ohne bewusst darüber nachzudenken" gleichsetzen.

aber "einfach so" geht ja in die Richtung "angeborene Wertschätzung", und das wäre dann, angesichts der Tatsache, wie unterschiedlichst Musikkulturen (und auch Tonleitern) international sind, völlig unhaltbar.Alphex, 21.02.2015 17:35 #

Sorry, aber das ist doch intellektuelle WIchtigtuerei. Wenn sich für dich "Musik" nur aus "kulturellen Kontext" und "Tonleitern" zusammensetz,dann mein Beileid. Könnte man auch ganz bieder behaupten, Musik ist nur ein biochemischer Prozess. Hört sich zwar kitschig an,aber Musik ist doch mehr als sowas. Musik ist "Herz" und "Gefühl", das über Erklärbares,für mich persönlich, hinausgeht.

"Einfach so" darfst du, wenn es das für dich einfacher macht, in dem Kontext auch gerne mit "ohne bewusst darüber nachzudenken" gleichsetzen.Drunken Third, 21.02.2015 17:40 #

Okay, das ist natürlich vollkommen korrekt.

Aber wie man zu seinem Musikgeschmack kommt, ist doch nicht völlig frei vom Einfluß anderer. Sprich: Ich als 14jähriger in der Popperclique hätte einen anderen Musikgeschmack bei mir ergeben. Zumindest anfangs. Mittlerweile als Oldie beeinflusst mich da wenig, gleichaltrige hören fast nie was ich so höre.

Sorry, aber das ist doch intellektuelle WIchtigtuerei. Wenn sich für dich "Musik" nur aus "kulturellen Kontext" und "Tonleitern" zusammensetz,dann mein Beileid. Könnte man auch ganz bieder behaupten, Musik ist nur ein biochemischer Prozess. Hört sich zwar kitschig an,aber Musik ist doch mehr als sowas. Musik ist "Herz" und "Gefühl", das über Erklärbares,für mich persönlich, hinausgeht.JakeofallTrades, 21.02.2015 17:44 #

Das sei dir alles gegönnt, und ich denke auch, dass das für fast alle so ist, für die Musik ein wichtiger Teil im Leben ist. Aber dieses selektive Mythologisieren (im Sinne von: ich bin mit DER Musik aufgewachsen, und DIE Musik ist jetzt auf "mehr als nur Töne") ist doch erkennbar NICHT unabhängig von dem Umfeld, in dem man aufwächst. Und spätestens bei "das geht über etwas erklärbares hinaus" ist doch die transzendente Ebene aufgemacht.

Wie gesagt, das ist völlig legitim und auch recht normal. Aber das hat doch alleine schon in der Begrifflichkeit etwas quasi-religiöses. Und wenn du dann auch noch mit "man mag es halt einfach" argumentierst, ist das auch nicht weit weg von "man spürt es einfach".

Der Punkt ist, du kannst das so handhaben, und es machen wohl auch viele so. Aber da ist viel subjektive Verklärung dabei, "halt so" ist das definitiv nicht. Wenn das intellektuelle Wichtigtuerei ist, dann ist deine Position mythologische Verklärung.

Gehe mal davon aus, dass ich Musik liebe. Aber ich bin mir einer gewissen Willkür dessen, was ich mag, bewusst. Ebenso der Willkür dessen, warum ich es mag, denn auch wir als Menschen sind ja wohl nicht als Fertigmodelle geboren. Dem ganzen da die metaphysische Ebene zu nehmen entwertet es doch aber nicht. Das macht doch die empfundenen Emotionen nicht weniger aufrichtig.

Zuletzt geändert von Alphex 21.02.2015 18:03

Uff.

Man hat's nicht leicht als Konstruktivist. But generally my outlook's not so bleak.

Alter, manchmal isses mit der theoretischen Detailanalyse des Ganzen einfach ZU viel

Aber mach mal weiter.

Worauf soll ich denn antworten? Einfach so weiter in die Tiefe schwadronieren, Fußgängerzonenprediger-Style?

Zur Abwechslung eventuell ganz erfrischend.