Dass die neue Rubrik "Musik anno 1995" (oder wie die jetzt heißt) nicht überall auf Zustimmung stößt, kann ich verstehen.
Ich persönlich begrüße diese neue Rubrik, weil ich es spannend finde, alten Referenalben einen ganzen Artikel zu widmen und darüber zu lesen.
Das könnte man auch in den nächsten Jahren so fortführen (wobei spätestens 2034 wird die Reihe wohl ein Ende finden, denn allzu viel wegweisendes gab es 2014 nun wirklich nicht ...
, aber das nur am Rande)
Der der VISIONS angedichtete Nostalgie-Trip sieht in meinen Augen in dieser Ausgabe durch den größeren Artikel über Sepultura nur so aus.
Gegenbeispiel: Der ausführliche Bericht über die Newcomer "The Jury & the Saints" aus Neuseeland. Von der Band hatte ich bislang noch nirgends gelesen ...
Was mich jedoch stört ist die Tendenz hin zu - ist in diesem Thread auch schon angeklungen - testosterongeschwängerten Rock bzw. härter Musik.
Zuletzt kamen Alt-J schon nur unter ferner liefen vor und dies setzt sich in dieser Ausgabe mit Bilderbuch fort, die in meinen Augen ein tolles Indierock-Album gemacht haben (und zudem in aller Munde ist), welches in dem Genre Indie durchaus neue Akzente zu setzen weiß.
Doch außer der obligatorischen 08/15 Standard-Rezi findet die Band in der Ausgabe keine weitere Erwähnung.
Für mich unerklärlich, warum man sich musikalisch so eingrenzt.
Klar, nicht jeder mag Bilderbuch, aber gar kein Artikel zu einer Band, die aktuell in aller Munde ist ?!?!
Ebenfalls wenig erbaulich: Das völlig uninformative Interviewe mit dem Grüne Hölle-Festival-Macher. Kritische Nachfragen zu den überteuerten Gagen ? Fehlanzeige. Nachfragen zum schlecht laufenden Vorverkauf ? Nope. Dafür so "journalistische" Fragen a la "wie wollt ihr das einzigartige Ringfeeling bewahren".
Solche "strategischen" Interviews sind wahrscheinlich in der Musikbranche unvermeidbar , um ein wenig Geld in die VISIONS-Kassen zu spülen , aber mein Idealismus in mir wünschte sich, es wäre anders.