Man muss nicht die Ausgaben senken, man muss die Einnahmen steigern. Das muss natürlich zuerst einmal durch ein funktionierendes Steuersystem geschehen. Die Reeder und die anderen Reichen, die bisher auf Kosten des ganzen Landes gelebt haben, müssen auch einmal rangenommen werden.AERPELSCHLOT, 19.03.2015 14:24 #
So, und wer macht das nun mit dem Steuern eintreiben? Das hat die letzten 50 Jahre da unten nicht funktioniert und scheint mir momentan auch nicht die Hauptpriorität von Tsipras und Varoufuckis zu sein. Ich glaub schon, dass die einiges richtig machen wollen und könnten, aber momentan scheinen sie primär den Wunsch der Wähler nach DAGEGEN zu bedienen. Ist ja nicht so, dass die "Institutionen" denen gar keinen Spielraum mehr lassen würden. Aber die müssen schon etwas mitspielen und sich dann auch mal trauen, den Reichen auf die Füße zu treten.SHITHEAD, 19.03.2015 14:44 #
Da wir das beide nicht mitbekommen, was da zur Zeit unternommen wird, ist es müßig, darüber zu spekulieren. Du sagst richtig, die wollen diesbezüglich etwas richtig machen. Damit ist doch schon sehr viel gewonnen, denn es ist die erste Regierung überhaupt, die das will. Da sollte man die unterstützen und ihnen Vertrauen schenken, wo man nur kann und nicht permanent gegen sie arbeiten. Wieviele Wochen sind die jetzt im Amt? Wie lange dauert es in Deutschland, größere Gesetzesprojekte auf den Weg zu bringen?
Die Statistiken belegen das, das ist richtig. Für frühkindliche Förderung wird zu wenig getan. Aber: Es werden ja auch Schritte in die richtige Richtung gemacht, z.B. mit dem Recht auf nen Kita-Platz ab 1 Jahr. Da müssen dann aber auch die Eltern mitziehen (und ggf. auf die Herdprämie verzichten). Da nur nach dem Staat zu rufen bzw. diesen anzuklagen, ist mir da zu einfach. Dass die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Bildungsschichten gering ist, ist mir bewusst und bekannt, aber ich hab's als Arbeiterkind ja auch zu nem Studium gebracht. Weil meine Eltern Wert drauf gelegt haben.
Liberallala, liberallala, liberallalallalaaaaa...
Sorry, bei solchen Aussagen neige ich dazu, polemisch zu werden.
Sachlich: Warum sollten die Eltern mitziehen? Du hast zu wenig Kohle, um deine Familie "am kacken zu halten". Es bietet dir jemand Geld (Herdprämie) an. Nimmst du das Geld oder lässt du es bleiben? Natürlich nimmst du es. Liberal gedacht, könnte man jetzt sagen, die Eltern könnten ja auch das Geld in die Ausbildung der Kinder stecken. Tun sie aber nicht, also selbst Schuld. Aber: die Aufgabe des Staates ist, die Leute gar nicht erst in Versuchung zu bringen, für bestimmte Zwecke gedachtes Geld für etwas anderes auszugeben. Gibts es keine Herdprämie, steckt man das Geld in die frühkindliche Förderung, ist allen mehr geholfen. Und da gilt es sehr wohl den Staat anzuklagen, wieso er sinnlos Geld verprasst und unsere Zukunft aufs Spiel setzt.
Daß deine Eltern dir dazu verholfen haben, daß du studiert hast, ist super, ändert aber nix an dem Problem, daß das bei den meisten anderen Arbeiterkindern nicht mehr klappt. Du bist dann halt die glückliche Minderheit aus den Statistiken, Glückwunsch. Nicht jedes Kind hat so standhafte Eltern. Aufgabe des Staates muss es sein, begabten Menschen eine Chance zu geben, auch wenn sie nicht so tolle Eltern haben. Man darf auf niemanden verzichten, nur weil einem die Nase oder der Kontostand der Eltern nicht passt.