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Und sonst...

ich denk grad...

Woas Sois...
Wenn sie morgen FB verbieten, wärs mir auch egal. Gab ein Leben vorher und wird eines danach geben.
Und diese Internetklitschen-Unternehmerskultur halte ich für bescheuert. Schön ne Pseudofamilie konstruieren, damit man sich noch mehr für die auslaugt. Mit 45 dann "Adieu", bist nicht mehr fresh und creative genug. Ich bin da auf einer Arbeitsstelle, verdammt nochmal. Ich will Überstunden angerechnet, Einhaltung vom Arbeitszeitgesetz usw. und keinen Apple-Emil.
CYBERBORIS
Und diese Internetklitschen-Unternehmerskultur halte ich für bescheuert. Schön ne Pseudofamilie konstruieren, damit man sich noch mehr für die auslaugt. Mit 45 dann "Adieu", bist nicht mehr fresh und creative genug. Ich bin da auf einer Arbeitsstelle, verdammt nochmal. Ich will Überstunden angerechnet, Einhaltung vom Arbeitszeitgesetz usw. und keinen Apple-Emil.Woas Sois..., 02.04.2015 14:21 #


Und genau so eine Ansicht find ich gelinde gesagt ignorant. Unternehmenskultur ist keine Erfindung von Apple. Das gab es bei Bosch schon ("Stolz ein Bosch'ler zu sein").

Überstunden, Arbeitszeitengesetz? Ich hab noch in keinem Unternehmen gearbeitet, wo das gang und gäbe war. UND es wurde in den meisten Fällen ein dicker Haufen auf so etwas wie Unternehmenskultur gesetzt. Sorry, aber auf so eine polemische Aussage komm ich nicht klar.
Woas Sois...
Bei Bosch bist du aber auch bis zur Rente im Normalfall geblieben/gehalten worden. Wieviele 60jährige stehen denn so in den Apple Stores rum?
Nur weil du Überstundenanrechnung oder Arbeitszeitengesetz nicht selber erlebt hast, ist das kein Blödsinn oder der Wunsch danach polemisch :wink:
SHITHEAD
Bei Überstunden und Arbeitszeiten geb ich Woas recht. Mein Eindruck ist aber auch, dass da ein gewisses Maß an (gewollter oder nicht erkannter) Selbstausbeutung mit reinspielt, nach dem Motto "Es gibt keine Regeln, voll cool, ich kann kommen und gehen wann ich will, Hauptsache die Arbeit wird gemacht." Da gibt es sicher nur wenige, die sagen "Hey, Arbeit ist schon in 7h getan, da geh ich heute mal schon um 3 heim." Dauerhaft sein Stundenkonto im Rahmen zu halten muss man auch wollen.
SHITHEAD
Und wenn die Leute dann jeden Tag 10, 11h im Büro sind (weil sie es eben selber wollen), widerspricht der Chef nicht. Obwohl er sollte.
Olsen
Was meine Facebook-Nutzung angeht, schließe ich mich weitgehend Ben an. Ich finde es interessant, was meine Freunde und Bekannten so posten, wenn sie ohne soziale Kontrollmechanismen frei sein können. Hauptsächlich dient mir im Unterschied zu Ben Facebook allerdings als Informationsquelle. Speziell zu den Themen Musik und Film/Fernsehen (eher Fernsehen in den letzten Jahren) möchte ich das Portal nicht missen. Die Aktualität und auch die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme schätze ich sehr. Auf der anderen Seite stelle ich aber auch fest, dass der Anteil dessen, was die Freunde so schreiben, abnimmt. Mir geht das nicht anders, manchmal habe ich wochenlang nichts mitzuteilen oder stoße auf nichts Interessantes.

Interessant an dieser ganzen Social-Network-Debatte und auch im Zusammenhang mit dem erwähnten Buch finde ich die Tendenz, sich freiwillig nackig zu machen. Die Konzerne müssen sich gar nicht groß anstrengen, die Leute geben ihnen ihre Daten und ihr Konsumverhalten freiwillig. Woran liegt das? Ist eine angeborene Neigung zum mentalen Exhibitionismus? Speziell in den unteren Bildungsschichten gibt es offensichtlich kein Bewusstsein für Privatsphäre im Internet, was die alles so von sich raushauen, sagenhaft! Nachdem ich da jahrelang auch sehr skeptisch war, denk ich inzwischen: Na und? Was passiert schon Dramatisches, außer, dass ein paar Großkonzerne mir gezieltere Werbung vor den Latz ballern? Was fängt irgendjemand mit meinen Wohnsitz an? Spannend wird es höchstens bei Fragen wie Gesundheitszustand, Krankenversicherung, Arbeitsverhältnis, aber da sind die Leute meiner Erfahrung nach immer noch ziemlich vorsichtig und zurecht.

Und zum Schluss noch was zu dem Thema "Großkonzerne, die sich rührend um ihre Mitarbeiter kümmern": das ist mein persönliches Problem, aber ich will mich gar nicht mit meinem Arbeitgeber in dieser Art und Weise identifizieren. Ein gutes Arbeitsumfeld ist in Ordnung, aber ich will nicht, dass die mir irgendwie in meine Lebensweise reinreden oder mir ihre Philosophie aufzwingen (wie die genannte Sache mit den Flaschen). Meine Arbeitsleistung können sie haben, meine Seele nicht.
CYBERBORIS
Bei Bosch bist du aber auch bis zur Rente im Normalfall geblieben/gehalten worden. Wieviele 60jährige stehen denn so in den Apple Stores rum?
Nur weil du Überstundenanrechnung oder Arbeitszeitengesetz nicht selber erlebt hast, ist das kein Blödsinn oder der Wunsch danach polemisch :wink:Woas Sois..., 02.04.2015 14:32 #


Nein, natürlich nicht. Wer das will und am besten verbeamtet wird, der hat das große Los gezogen.

Was polemisch ist, ist das alles als "Internetklitschen-Unternehmerskultur" abzutun.
SHITHEAD
Kluges Statement von dem Mann ohne Haupthaar
-pmh-
Kluges Statement von dem Mann ohne HaupthaarSHITHEAD, 02.04.2015 14:41 #


olsen oder boris? :hm:
CYBERBORIS
Und zum Schluss noch was zu dem Thema "Großkonzerne, die sich rührend um ihre Mitarbeiter kümmern": das ist mein persönliches Problem, aber ich will mich gar nicht mit meinem Arbeitgeber in dieser Art und Weise identifizieren. Ein gutes Arbeitsumfeld ist in Ordnung, aber ich will nicht, dass die mir irgendwie in meine Lebensweise reinreden oder mir ihre Philosophie aufzwingen (wie die genannte Sache mit den Flaschen). Meine Arbeitsleistung können sie haben, meine Seele nicht.


Na ja, ob man die Flasche nutzt oder nicht ist doch egal.

Wenn du dich WOHL fühlst, dich mit dem Unternehmen identifizierst, dann arbeitest du doch viel lieber da. Ich hab schon beides erlebt und muß sagen, dass ich gern hinter dem stehe, wofür ich arbeite. Und letztendlich geht es ja darum.

Man kann das alles abtun und so eine "das Unternehmen und die Bosse sind alle evil und wollen mich nur ausbeuten"-Einstellung haben, aber das ist viel zu kurzsichtig. Aber jedem das Seine.
-pmh-
Wie wars mal wieder einer anständigen Diskussion
zum Buch "The Cirle"?Drunken Third, 02.04.2015 13:25 #



wenn etwas zeit vorhanden ist, werd ich da mal ein auge reinhalten!
CYBERBORIS
Kluges Statement von dem Mann ohne HaupthaarSHITHEAD, 02.04.2015 14:41 #


olsen oder boris? :hm:-pmh-, 02.04.2015 14:42 #


Ein bißchen hab ich noch. Also kann er mich nicht gemeint haben. Im übrigen vertrete ich scheinbar mal wieder die unpopuläre Meinung. :bigsmile:
SHITHEAD
Kluges Statement von dem Mann ohne HaupthaarSHITHEAD, 02.04.2015 14:41 #


olsen-pmh-, 02.04.2015 14:42 #
Woas Sois...
Nein, natürlich nicht. Wer das will und am besten verbeamtet wird, der hat das große Los gezogen.

Was polemisch ist, ist das alles als "Internetklitschen-Unternehmerskultur" abzutun.CYBERBORIS, 02.04.2015 14:39 #


Gut, überzogen, aber die sind in dem Bereich halt die Speerspitze.
Und das finde ich auch komisch, dass eine Anrechnung von Überstunden schon mit Beamtentun assoziiert wird.
Ist das schon so normal, den Arbeitgeber seine Lebenszeit umsonst zu geben? :hm:
Ich sage ja nichts, wenn ein gewisses Maß vorher im Gehalt eingepreist wurde, aber einfach so generell voraussetzen?
Ich selber mach sicher genügend Überstunden, bin relativ flexibel, aber ich spiele ja auch Chef.
SHITHEAD
Ein bißchen hab ich noch. Also kann er mich nicht gemeint haben. Im übrigen vertrete ich scheinbar mal wieder die unpopuläre Meinung. :bigsmile:CYBERBORIS, 02.04.2015 14:45 #


Unpopulär nicht. Aber du scheinst mehr Wert auf andere Faktoren zu legen als einige der hier Anwesenden. Mal im Ernst: Wie schätzt du deine durchschnittlich im Büro / auf Arbeit verbrachte Zeit ein (Stundenzahl)?
SHITHEAD
Nein, natürlich nicht. Wer das will und am besten verbeamtet wird, der hat das große Los gezogen.

Was polemisch ist, ist das alles als "Internetklitschen-Unternehmerskultur" abzutun.CYBERBORIS, 02.04.2015 14:39 #


Gut, überzogen, aber die sind in dem Bereich halt die Speerspitze.
Und das finde ich auch komisch, dass eine Anrechnung von Überstunden schon mit Beamtentun assoziiert wird.
Ist das schon so normal, den Arbeitgeber seine Lebenszeit umsonst zu geben? :hm:
Ich sage ja nichts, wenn ein gewisses Maß vorher im Gehalt eingepreist wurde, aber einfach so generell voraussetzen?
Ich selber mach sicher genügend Überstunden, bin relativ flexibel, aber ich spiele ja auch Chef.Woas Sois..., 02.04.2015 14:47 #


Bin ich absolut bei dir. Aber das Erkennen und Einfordern einer "regulären" Arbeitszeit fällt heutzutage glaube ich vielen schwer. Oder es juckt sie nicht. Keine Ahnung.
CYBERBORIS
Ein bißchen hab ich noch. Also kann er mich nicht gemeint haben. Im übrigen vertrete ich scheinbar mal wieder die unpopuläre Meinung. :bigsmile:CYBERBORIS, 02.04.2015 14:45 #


Unpopulär nicht. Aber du scheinst mehr Wert auf andere Faktoren zu legen als einige der hier Anwesenden. Mal im Ernst: Wie schätzt du deine durchschnittlich im Büro / auf Arbeit verbrachte Zeit ein (Stundenzahl)?SHITHEAD, 02.04.2015 14:48 #


Ich bin seit ein paar Jahren selbstständig, das ist noch mal eine ganz andere Geschichte.

Bei meinem letzten Job war es so, dass ich mit Sicherheit mehr als meine 40 Stunden im Büro war.
LUNACHICK
Ich arbeite gern in meiner Firma. Ich bin herrlich anonym, ich bekomme richtig was geboten (vergünstigte Sportmöglichkeiten, sehr gute Ausstattung meines Büros, kleine Aufmerksamkeiten zu den Feiertagen, richtig gute Regelungen von (flexiblen) Arbeitszeiten, gelegentliche Ereignisse auf dem Gelände wie Oktoberfest, Weihnachtsmarkt, Public Viewing bei WM). Ja, dann komme ich tatsächlich lieber auf die Arbeit, fühle mich dort wohl, werde ab und zu ein bisschen mit "Wow wir sind so ein great place to work, sagt sogar Studie XY" zugebombt, mache trotzdem nur meine 40 Stunden und hab dafür noch gutes Geld und nen tollen Teamleiter. Klar okay, die Arbeit an sich könnte besser sein, aber Kosten/Nutzen geht für mich vollkommen auf. Ich geh da nur weg, wenn sie mich rauswerfen.

Man kann sich also wohlfühlen UND trotzdem noch mit 60 noch immer in der selben Firma mit den guten Regelungen sein. Also nicht, dass ich 60 wäre...aber ach ihr wisst schon!!!
Olsen
Aber das Erkennen und Einfordern einer "regulären" Arbeitszeit fällt heutzutage glaube ich vielen schwer.SHITHEAD, 02.04.2015 14:50 #


Weil die alle keinen Arsch mehr in der Hose haben und immer nur denken: oh, was werden wohl die Kollegen sagen, wenn ich schon um 19 Uhr nach Hause gehe? Die Leute müssen einfach mal wieder lernen, ein gewisses Selbstbewusstsein zu entwickeln und nicht immer zu buckeln. Aber das ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Deswegen haben es die großen Konzerne bei uns auch so leicht: denn viele machen freiwillig mit, weil sie bloß nicht von der Norm abweichen wollen, die Freunde und Kollegen könnten ja komisch schauen.
schmirglie
Ich bin schon recht nah bei Boris. Was soll so verkehrt daran sein, wenn Unternehmen mal versuchen diese altehrwürdigen Vorstellungen von Arbeit aufzubrechen? Zumindest mich selbst halte ich für klug genug um zu erkennen, wenn die mich bloß ausbeuten wollen; ich denke aber auch, dass die Leute bei Apple auch bisschen was im Kopf haben und wissen wie sie sich das vorstellen. Ob man nicht sogar selbst Bock hat aus Karrieregründen 60 Stunden die Woche zu arbeiten, steht dann ja noch mal auf einem anderen Plan (ich persönlich will meine Überstunden nicht bezahlt haben - ich will erst gar keine machen).
Letztlich zwingt euch ja auch keiner da zu arbeiten, also lasst die Leute doch einfach mal machen.